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Intend Hero im Test: Ein hoher Preis für höchste Performance und besten Service?

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Intend Hero im Test: IBC-User Bommelmaster, mit bürgerlichem Namen Cornelius Kapfinger, ist spätestens seit der Entwicklung seiner ersten Federgabel vielen Radfahrern ein Begriff. Von Kettenführungen aus Carbon, bis hin zur eigenen Suspension-Firma Intend hat es Cornelius weit geschafft und genießt inzwischen großes Ansehen in der Szene. Nach einer Downhill- und einer Enduro-Federgabel hat der Kleinserien-Hersteller nun auch ein Produkt für Trail-Bikes im Programm, das wir testen konnten – Türchen Nr. 5: Intend Hero.

Intend Hero – Infos und Preise

Echte Helden können alles, schreibt Intend auf seiner Website. In Bezug auf die Hero bedeutet das: Es sollte eine Federgabel geschaffen werden, die möglichst vielseitig ist, nicht zu viel Federweg bietet, weder zu leicht, noch zu schwer ist und perfekt an ein 29″ Trail-Bike passt. Beim Federweg sind bis zu 150 mm drin – dieser lässt sich allerdings intern über Spacer variieren. Eine gesonderte Version für 27,5″ wird hingegen nicht angeboten.

Besonders ist an dieser Gabel nicht nur die Upside-Down-Bauweise, denn sie kommt genauso wie die Marzocchi Z2 nicht mit einer geschlossenen Dämpfungs-Kartusche. Außerdem arbeitet Intend aufgrund der kleinen Stückzahlen größtenteils mit anderen Fertigungsmethoden als gewöhnlich: mehr CNC und weniger Molds. Das ist nicht ganz günstig – die Intend Hero wechselt für 1.799 € den Besitzer. Doch nicht nur der Preis ist ein Spitzenwert, auch das Gewicht: Mit 1.839 g ist die Gabel im Testfeld zusammen mit der Fox 34 (bei Verwendung der äquivalenten Kabolt-Steckachse 1.828 g) am leichtesten.

  • Einsatzbereich Trail
  • Laufradgröße 29″
  • Federweg 0 – 150 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Lowspeed-Druck- und Zugstufe
  • Farben schwarz, blau
  • Gewicht 1.839 g
  • www.intend-bc.de

Preis 1.799€ (UVP) | Bikemarkt: Intend Hero kaufen

Intend Hero
# Intend Hero - 1.799 €, 1.839 g. Die teuerste und zugleich eine der leichtesten und aufsehenerregendsten Gabeln im Testfeld.
Diashow: Intend Hero im Test - Ein hoher Preis für höchste Performance und besten Service?
Setzt man hier die Pumpe an, werden Positiv- und Negativ-Kammer der Intend Hero gleichzeitig geöffnet
Intend Hero
Wurzeln verprügeln
Großer Durchmesser, wo große Kraft auftritt – hört sich eigentlich sinnvoll an!
Der Luftweg
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Im Detail

Wenn man den hohen Anschaffungspreis außen vor lässt, ist die Intend Hero rundum ein sehr spannendes Produkt. Allem voran wegen ihrer Bauweise. Upside-Down-Gabeln gab es in der Vergangenheit immer wieder und sie haben eine große Fangemeinde – in den letzten Jahren wurde das Angebot in diesem Bereich allerdings wieder etwas dünner.

Warum überhaupt Upside-Down (USD)? Angriffspunkt für Kräfte, die in die Gabel eingeleitet werden, ist die Achse. Der Abstand und somit Hebel zwischen Achse und Krone ist recht groß. Bei der konventionellen Right-Side-Up-Bauweise ist an der Krone, wo die größten Belastungen auftreten, der Rohrdurchmesser aber am kleinsten. Bei Upside-Down ist das dickere Rohr oben an der Krone verbaut – die Gabel ist aus diesem Grund bei Belastungen in Fahrtrichtung steifer, da dort, wo das größte Biegemoment wirkt, der steifere Bereich liegt. An der Intend Hero soll auch der Buchsenabstand optimiert sein, da laut Hersteller bei dieser Bauweise die untere Buchse näher an der Achse sein kann, was für eine breitere Abstützung der ineinander greifenden Rohre sorgt. Die mechanische Belastung der Buchse kann Intend zufolge so um zirka 60 % gesenkt werden.

Da eine funktionell sinnvolle Verbindung der unten angeordneten Tauchrohre mit viel Zusatz-Gewicht verbunden wäre, haben USD-Gabeln in der Regel keine Gabelbrücke. Es gab bereits Versuche anderer Hersteller in diesem Bereich: Bei der DVO Emerald  beispielsweise hat man eine massive Konstruktion mit einem Tauchrohrschützer verwendet, welcher als etwas Vergleichbares fungieren sollte. Das bringt natürlich noch mehr Gewicht mit sich. Intend hingegen verzichtet auf eine solche Konstruktion –  selbst Schützer für die Tauchrohre sind nicht unbedingt vorgesehen. Generell wird man an USD-Gabeln also konstruktionsbedingt geringere Werte bei der Torsionssteifigkeit erzielen. Um diese Eigenheit in Griff zu bekommen, fallen Gabeln in dieser Bauweise oft etwas schwerer aus. Nicht so die Intend Hero.

Großer Durchmesser, wo große Kraft auftritt – hört sich eigentlich sinnvoll an!
# Großer Durchmesser, wo große Kraft auftritt – hört sich eigentlich sinnvoll an! - Ist sinnvoll. Aber nicht einfach. Zwar bietet die Upside-Down-Bauweise einige Vorteile, sie kommt allerdings nicht ohne Nachteile. Letztendlich muss man abwägen, was einem wichtiger ist.
Understatement beim Fimenlogo
# Understatement beim Fimenlogo - Farbe und Bauweise der Intend Hero sind auffällig genug.
Sehr gute Verarbeitung
# Sehr gute Verarbeitung - im Vergleich zu so manchem Massenprodukt bietet die Hero viel Schmeichelei fürs Auge.

Zweiter großer Vorteil der umgedrehten Bauweise: die Schmierung. Da das Öl in den Standrohren nach unten läuft, sind die dort liegenden Gleitflächen und Dichtungen immer ideal geschmiert. Direkt ins Ausfallende ist sowohl ein Leitungshalter für die Bremsleitung, als auch ein Post-Mount-Bremsadapter integriert. Ansonsten fällt die Gabel, abgesehen vom Farbton, eher schlicht aus. Auf eine Beschriftung der Einstellknöpfe verzichtet Intend komplett. Zudem ist der oben auf der Gabel positionierte Regler für die Zugstufe nicht gerastert. Der Versteller für die Druckstufe an der Unterseite verfügt über 20 Klicks. Dezent geht’s weiter, denn das Firmenlogo muss man auf der Innenseite des Standrohrs fast schon suchen. Ob die Gabel auf dem Trail wohl auch so zurückhaltend ist?

Stahlachse, integrierter Leitungshalter und Bremsaufnahme
# Stahlachse, integrierter Leitungshalter und Bremsaufnahme - die zwei O-Ringe sollen helfen, bei Setup-Änderungen die Auswirkungen zu beobachten.

Federung & Dämpfung

Cornelius von Intend BC ist bekennender Fan von Luftfedern. Im Speziellen: Luftfedern mit Positiv- und Negativ-Kammer. Als besonders wichtiges Merkmal hebt er die Negativ-Feder heraus: Im Vergleich zu den Federgabeln aus dem Hause Fox oder RockShox will er an der Intend Hero eine noch größere Negativ-Luftkammer realisiert und damit eine annähernd lineare Federkennlinie zu Beginn und in der Mitte des Federwegs geschaffen haben. Ein Ausgleich der Kammern ist nicht nötig – mit der Pumpe befüllt man automatisch beide Kammern mit dem identischen Luftdruck. Belastet man die Gabel, während eine Pumpe angesetzt ist, lässt sie sich komprimieren und bleibt in diesem Zustand. Das könnte durchaus praktisch für einen Bike-Transport in kleinen Autos sein.

Durch das Einsetzen von Spacern in die Negativ-Feder lässt sich die Gabel ohne den Austausch von Teilen simpel im Federweg verändern. Spacer gibt es außerdem für die Positiv-Feder, um die Endprogression der Gabel zu erhöhen. Wer jetzt eine Topcap entfernen möchte, wird feststellen, dass es gar keine gibt – zumindest nicht oben. Eine weitere Besonderheit des Systems: Natürlich wird auch die Feder mitgedreht. Stellt man das Rad auf den Kopf, kann man die Positivkammer öffnen und den mitgelieferten Volumenspacer montieren. Da kein Überströmkanal zwischen den Luftkammern vorhanden ist, kann statt einem Spacer auch Öl verwendet werden.

Setzt man hier die Pumpe an, werden Positiv- und Negativ-Kammer der Intend Hero gleichzeitig geöffnet
# Setzt man hier die Pumpe an, werden Positiv- und Negativ-Kammer der Intend Hero gleichzeitig geöffnet - das Basis-Setup gelingt also denkbar einfach. Die Setup-Empfehlung war für uns allerdings nicht ideal und zu niedrig.

Interessant ist auch die Dämpfung, bei der es sich ebenfalls um ein inzwischen eher selten gesehenes System handelt. Intend setzt hier auf ein halboffenes Ölbad – die Kartusche gleicht einem Twin-Tube-Aufbau. Sie ist ebenso wie die Feder auf den Kopf gestellt. Unten sitzt also die Druckstufen-Einheit, die immer voll im Öl steht. Von oben wird der Hauptkolben ins Öl gedrückt. Durch das halboffene Design gibt es keinen Bladder oder Trennkolben. Öl und Luft sind nicht voneinander getrennt, das vom Schaft verdrängte Öl-Volumen kann also durch Komprimieren der Luft in der Kartusche aufgenommen werden. Aufgrund der fehlenden Trennung der beiden Medien gibt es eine Entlüftungsöffnung, welche beide Rohre verbindet.

Halboffen ist die Kartusche, weil die Entlüftungsöffnung an der Oberseite durch einen O-Ring abgeschlossen ist und nicht voll im Öl steht. Luft oder Öl können also oben aus der Kartusche raus, aber keine Luft kann rückwärts wieder hinein. Dadurch, dass die Kartusche dank O-Ring nicht komplett im Öl stehen muss, kann die Öl-Menge und damit das Gewicht gesenkt werden. Während des Einfedervorgangs entlüftet sich die Kartusche permanent selbst, die Dämpfung soll dadurch konstant bleiben, da laut Intend nie Luft gezogen wird.

Abgesehen davon gibt es bei der Lowspeed-Dämpfung jeweils ein von außen verstellbares Nadelventil, Highspeed-seitig wird ein passendes Shimstack je nach Kundenprofil verbaut. Aufgrund der selbstentlüftenden Funktion der Kartusche kann man die Druckstufen-Einheit leicht entnehmen, den Shimstack tunen und ohne aufwändiges Entlüften wieder einsetzen. Nach dem Einbau einfach ein paar Mal durchfedern und die Dämpfung sollte wieder frei von Luft sein.

Wenn du nur Bahnhof verstanden hast, kannst du hier dein Wissen zum Thema Dämpfung auffrischen.

Die Druckstufe sitzt bei der USD-Gabel unten
# Die Druckstufe sitzt bei der USD-Gabel unten - durch das selbstentlüftende Design kann man die Gabel auf den Kopf gedreht ganz einfach öffnen, um beispielsweise etwas an der Dämpfung zu tunen.

Setup

Aufgrund der geringen Anzahl an von außen justierbaren Parametern sollte man beim Setup vor keine großen Herausforderungen gestellt werden. Wie beschrieben werden beide Luftfedern gleichzeitig befüllt. Ein Ausgleich zwischen den beiden Luftkammern durch Einfedern ist also nicht notwendig. Eine Empfehlung gibt es in der Bedienungsanleitung nur für die Modelle Edge und Infinity: Bei ersterer soll man die Feder mit 0,9 bis 1 psi pro Kilo Körpergewicht befüllen, zweitere benötigt 1 bis 1,1 psi/kg. Durch die Bank fühlten sich aber alle Tester mit etwas mehr Luft (+15–20 %) in der Gabel wohl.

Wie gewohnt sitzt die Dämpfungskartusche im rechten Gabelholm – allerdings steht sie kopf. Unten befindet sich also der gerasterte Druckstufen-Versteller, oben die stufenlose Zugstufen-Einstellung.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Intend Hero findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Auf dem Trail

Rein optisch weiß die Intend Hero viele Leute zu begeistern. Nachdem wir beim Setup mit dem Luftdruck schon etwas nach oben gegangen sind, um Front und Heck in die Balance zu bringen, bleibt die Federgabel trotzdem noch sehr sensibel. Die leichte Gabel fährt sich bergauf entspannt. Zwar kann man theoretisch ohne weiteres die Druckstufe erhöhen, um sich eine Plattform für stehende Sprinteinlagen zu generieren – dafür müsste man allerdings unten an die Gabel greifen, was eine Anpassung während der Fahrt nicht möglich macht. Solange man im Sattel bleibt ist das aber auch nicht unbedingt notwendig.

Bergauf macht sich das geringe Gewicht der Intend Hero natürlich bezahlt
# Bergauf macht sich das geringe Gewicht der Intend Hero natürlich bezahlt - wer viel im Wiegetritt fährt, muss allerdings auf Lockout oder Druckstufe zudrehen verzichten.

Wechselt der Gradient, fällt von Beginn an auf, wie sensibel die Hero arbeitet. Traktion satt! Auf hochfrequenten Schlagabfolgen mit vergleichsweise kleinen Schlägen offenbarte sich die hohe frontale Steifigkeit: Die Gabel arbeitet hier aufgrund der geringen Verbiegung nach hinten selbst unter beherztem Einsatz der Vorderradbremse weiterhin super feinfühlig und hält die Geschwindigkeit auf einem hohen Level. Allerdings sollte man bei gröberen Schlägen etwas mehr in den Armen haben. Der weiche Tune in Kombination mit der Luftdruckempfehlung von kg = psi leitete den Testern den einen oder andere Schlag ohne Umwege in die Arme weiter, da das Federwegsende im Vergleich zum restlichen Testfeld schneller und häufiger erreicht wird.

Der Luftweg
# Der Luftweg - springt man mit der Intend Hero in Wurzeln oder flache Landungen, sollte man lieber über das angebotene harte Shimstack nachdenken.
Wurzeln verprügeln
# Wurzeln verprügeln - wer gerne etwas höher im Federweg steht, ist mit einem höheren Luftdruck und einer kleineren (progressiveren) Positivkammer gut beraten.

In härterem Gelände polarisierte die Intend Hero. Die Gabel verhält sich hier unter Lenkinput träger als andere Federgabeln und findet mit dem weichen Tune und trotz des zwischenzeitlich deutlich erhöhten Drucks in der Luftfeder zu schnell das Federwegsende. Leichtere Fahrer kamen mit knapp 25 % mehr Luftdruck noch ganz gut klar, bei Schwergewichten brauchte es zirka 35 % mehr Druck und eine Erhöhung der Progression. Erst diese Anpassungen halfen der Hero, mit dem Rest des Testportfolios gleichzuziehen. Ähnlich zur RockShox Pike Ultimate erreicht man dann aber den Punkt, an dem die Gabel die hohe Grundsensibilität nicht mehr so gut ausspielen kann.

Geschmackssache ist auch die Verdreh-Steifigkeit der Gabel. Trockene, rutschige Trails, die viel aktive Linienwahl auf hängenden Untergründen erforderten, bedürfen einer Anpassung im Timing des Lenkinputs. Im Direktvergleich zeigte sich hier bei Fahrern, die Wert auf eine präzise Linienwahl legen, dass mehr Konzentrationsaufwand und Korrekturbewegungen am Lenker notwendig werden. Ist dem Piloten die Linie weniger wichtig als etwas mehr Komfort, so kann er sich getrost am Lenker festhalten und durch Stein- und Wurzelfelder pflügen. Die Gabel wird es richten.

Möglichst keine Haken schlagen
# Möglichst keine Haken schlagen - die Intend Hero hat ihre Probleme mit Feldhasen-artig eingeleiteten Richtungswechseln. Auf runden, weiten Bögen profitiert man von mehr Komfort und kämpft weniger für die Linie.

Wir haben unsere Anpassungen an Luftdruck und Progression mit Cornelius kommuniziert, um eine bessere Lösung zu finden. Daraufhin konnten wir dieselbe Gabel nochmals mit dem harten Shimstack testen. Eine finale Aussage können wir leider nicht treffen, da bei den eintretenden Temperaturen von knapp über 0° C weitere Parameter hinzukommen, welche die Federgabel beeinflussen. Ein direkter Vergleich mit den Fahreindrücken aus dem Sommer fällt somit schwer. Auf Referenzstrecken, die wir bei wärmeren Temperaturen auch mit dem restlichen Testfeld gefahren sind, stand die Gabel aber mit einem ähnlichen Luftdruck wie im Sommer hoch genug im Federweg und gab auch bei derberen Schlägen nicht so viel Federweg frei.

Ist sie steif genug?

Kommen wir nochmal zum großen, rosa Elefanten im Raum: Wer in der Vergangenheit ein paar der Vorstellungsartikel zu Intend oder auch andere Testberichte zur Edge, Infinity oder der Hero gelesen hat, kennt die endlosen Diskussionen um die Verdrehsteifigkeit der Produkte. Wir sind die Hero im direkten Vergleich mit allen anderen Federgabeln im Vergleichstest und der Fox 36 gefahren. Hier unsere Eindrücke:

  • Die Hero verfügt über eine extrem hohe Steifigkeit gegenüber Bremsinput. Sprich, sie gibt auch bei brachialem Einsatz der Vorderradbremse kaum nach hinten nach. Fährt man andere Federgabeln im direkten Vergleich, ist man wirklich beeindruckt von dieser Eigenschaft. Dies hilft der Intend Hero auch bei Bremsaktionen auf Wurzelteppichen oder ähnlichem Untergrund, ihre Sensibilität zu behalten und unbeeindruckt ohne ungewollte, erhöhte Reibung in den Buchsen weiterzuarbeiten.
  • Will man seine Linien genau treffen und Lenkinput direkt umgesetzt bekommen, wird es spannend: Hier scheiden sich die Geister und es wird zu einer Grundsatzdiskussion zwischen Fahrern, die ihr Bike gerne die Linie suchen lassen und den denjenigen, die gerne auf Linie fahren. Dieser Unterschied fiel nicht nur im direkten Vergleich auf der gleichen Strecke auf, sondern auch im restlichen Testzeitraum auf unseren diversen Teststrecken. Wer eine Kurve gerne von außen anfährt und kurz vor dem Kurveneingang aktiv den Hang hinauffährt, muss sich hier umgewöhnen. Das Timing ist anders und man muss den Impuls zeitlich früher setzen.
  • Im Grenzbereich verhält sich die Intend Hero ebenfalls ungewöhnlich. Unter speziellen Bodenbedingungen, bei denen man gerne mal über beide Reifen durch die Kurve rutscht, generiert sie ein vom Boden etwas entkoppeltes Fahrgefühl. Vergleichbar ist es mit einer Autolenkung, die träger reagiert und an der man das Lenkrad etwas weiter eindrehen muss, um einen Richtungswechsel einzuleiten. Auf dem Bike führt man bei den beschriebenen Bedingungen ebenfalls etwas mehr Korrekturbewegungen am Lenker aus. Rutscht man mit dem Bike mal in eine Spurrinne, so merken empfindliche Fahrer, wie das Vorderrad in der Gabel verdreht wird.

Ist die Gabel deswegen unfahrbar? Sicher nicht. Wir greifen auf eine gewisse Historie in unserem Erfahrungsschatz, was Upside-Down-Gabeln angeht, zurück. Marzocchi Shiver und Dorados mehrerer Generationen bewegten wir auch im Renneinsatz über längere Zeiträume. Wie Eingangs in diesem Abschnitt erwähnt, ist es eine Grundsatzfrage, ob man das Rad eher „machen lässt“ oder gezielt eine Linie anpeilt und den Input dafür möglichst gering halten möchte sowie direkteres Feedback vom Boden vorzieht.

Das ist uns aufgefallen

  • Tuning Im direkten Fahrvergleich mit den anderen Federgabeln im Test mussten wir mit dem weichen Shimstack in der Intend deutlich von der Luftdruck-Empfehlung nach oben abweichen. Unter aktiven Fahrern aller Gewichtsklassen waren mehr Luftdruck sowie Volumen-Anpassungen in der Luftkammer notwendig, um hoch genug im Federweg zu stehen und genügend Durchschlagschutz zu generieren.
  • Anpassung nach Fahrstil und Kundenwunsch Den im Fahreindruck geschilderten Service eines Retunes bietet Cornelius auch dem Endkunden an. Je nach Vorliebe kann ab Werk ein weicher, ein mittlerer oder ein harter Shimstack ausgerüstet werden. Sonderlösungen, wie beispielsweise vorgespannte Shims, sind ebenfalls möglich. Sollte hier eine Anpassung nach dem Kauf notwendig werden, kann dies für handwerklich versierte Fahrer auch recht einfach zu Hause erledigt werden. Für etwas unter 10 € schickt Cornelius dem Kunden dafür das gewünschte Shimstack zu. Wer sich nicht selbst traut, kann die Gabel einschicken und es werden um die 20 € für den Umbau fällig. Im Rahmen eines regulären Services, der zirka 100 € kostet, kann ein Shim-Wechsel kostenfrei erfolgen.
  • Verdrehsteifigkeit Der eine liebt es, der andere hasst es. Vor allem, wenn man gerne präzise auf Linie fährt und der eine oder andere Zentimeter den entscheidenden Unterschied macht, muss man mit der Intend Hero ein gutes Stück runder fahren.
  • Preis Nischenprodukte sind teuer. Das hat einen guten Grund: Geringe Stückzahlen sorgen für hohe Fertigungskosten. Auch wenn knapp 1.800 € eine gewaltige Stange Geld sind, muss man hier doch fair bleiben und sagen: Der Preis ist angemessen.
  • Leitungsführung Eine schönere Lösung, die ohne Wegwerfartikel auskommt, erprobt Cornelius gerade. Das fügt sich besser ins umweltbewusste Agieren des Unternehmens ein.

Fazit – Intend Hero

Polarisierend – so würden wir den Testeindruck der Intend Hero mit einem Wort beschreiben. Brutale Steifigkeit gegenüber Bremsnicken, aber verzögertes Einlenken und geringe Präzision gegenüber schnellen Richtungswechseln. Staubsauger-artiges Arbeiten in gerader Fahrt am Boden und harte Durchschläge bei Sprüngen, solange man nicht deutlich Aufwand in die Abstimmung investiert. Gleichzeitig ist sie die teuerste Gabel im Testfeld. In Summe ist die Hero wohl ideal für Leute, die das besondere Nischenprodukt suchen und mit dem Bike lieber am Boden unterwegs sind.

Pro
  • Geringes Gewicht
  • Sehr feinfühlig
  • Arbeitet extrem gut unter Bremseinsatz bei Schlägen
Contra
  • Lenkpräzision nicht auf dem Level der Mitbewerber
  • Für hartes Gelände braucht man interne Anpassungen
„Mach den Breitwieser!“
# „Mach den Breitwieser!“ - Ganz so flach wie bei Kollege Jakob hat es nicht geklappt.

Linie suchen oder suchen lassen? Direkter Draht zum Hersteller oder Massenware? Was ist euch wichtiger?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu über den gesamten Test-Zeitraum dasselbe, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am selben Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Intend Hero getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Aktualisierung 10.12.2019 – 15:09 Uhr: Wir hatten zuerst den weichen Tune und nicht den mittleren Tune im Test. Nach Rücksprache mit dem Hersteller sind wir direkt auf den härtesten Tune gewechselt.

Der Beitrag Intend Hero im Test: Ein hoher Preis für höchste Performance und besten Service? erschien zuerst auf MTB-News.de.


fi’zi:k Terra Clima X2 im Test: Wasserdichte und atmungsaktive Klickschuhe für jede Jahreszeit

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fi’zi:k Terra Clima X2 im Test: Erst kürzlich präsentierten die Sattel- und Schuh-Experten von fi’zi:k ihre überarbeitete Terra X2 Klickschuh-Modellreihe für den Mountainbike-Einsatz, darunter auch der atmungsaktive und wasserdichte fi’zi:k Terra Clima X2-Schuh. Wir konnten bereits ein Testmodell ergattern und haben herausgefunden, wie sich der neue Klickschuh im Praxiseinsatz schlägt. Hier gibt’s den Testbericht.

fi’zi:k Terra Clima X2: Infos und Preise

Der erst kürzlich vorgestellte fi’zi:k Terra Clima X2-Schuhe richtet sich an eingeklickte Mountainbiker, die sich auch bei ungemütlichen Wetterlagen in den Wald und auf die Trails trauen. Um dieser Käuferschicht gerecht zu werden, kann der schicke Schuh mit einer wasserdichten sowie atmungsaktiven Konstruktion aufwarten. So sollen die Füße auch an verregneten Tagen schön trocken und bei kühlen Bedingungen warm bleiben. Die fi’zi:k Terra Clima X2 Klickschuhe sind in den Farben Schwarz oder Olive-Karamell sowie in Größen von 36 bis 48 erhältlich. Preislich pendeln sich die 970 g schweren Schuhe bei 250 € ein.

  • wasserdichte und atmungsaktive Klick-Schuhe für ungemütliche Wetterbedingungen
  • abriebfeste Ripstop-Oberfläche
  • ein hochgezogener, gestrickter Sprunggelenksschaft verhindert das Eindringen von Dreck und Matsch
  • griffige X2 Vibram-Sohle sorgt für guten Grip auf und abseits des Bikes
  • PU-Zehenkappe sowie Verstärkungen an der Seite
  • erweiterter Cleat-Kanal
  • Verschluss-System Boa L6-Spule und Velcro-Strap
  • Farben Schwarz / Olive-Karamell
  • Größen 36 – 48
  • Gewicht 970 g (Größe 43,5)
  • www.fizik.com

Preis: 250 € (UVP) | Bikemarkt: fi’zi:k Terra Clima X2 kaufen

Die fi'zi:k Terra Clima X2-Schuhe sind absolut wasserdicht sowie atmungsaktiv und sollen der perfekte Begleiter für regnerische Herbst- und Winter-Tage sein
# Die fi'zi:k Terra Clima X2-Schuhe sind absolut wasserdicht sowie atmungsaktiv und sollen der perfekte Begleiter für regnerische Herbst- und Winter-Tage sein - preislich liegen die 970 g schweren Klickschuhe bei 250 €.
Diashow: fi’zi:k Terra Clima X2 im Test - Wasserdichte und atmungsaktive Klickschuhe für jede Jahreszeit
Fizik1
Boa-Verschluss statt Schnürsenkel lautete hier die Devise.
fizik-terra-clima-2666
Anders als viele wasserdichte Schuhe kommen die fi'zi:k-Schuhe relativ schlank daher
Bei den Terra Clima X2-Schuhen hat man im Hause fi'zi:k einiges richtig gemacht: Der wasserdichte Aufbau und die gute Performance auf dem Trail machen die Schuhe zu einem echten Kauftipp
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Im Detail

Wer bei wasserdichten Mountainbike-Klickschuhen direkt an klobige, etwas unförmige Winterstiefel denkt, der wird bei den fi’zi:k Terra Clima X2-Schuhen eines Besseren belehrt. Die Klickschuhe machen einen vergleichsweise grazilen Eindruck und heben sich rein optisch kaum von gewöhnlichen MTB-Schuhen ab. An der Front sorgt eine stabile Zehenkappe dafür, dass man auch bei ungewolltem Steinkontakt unbeschadet davonkommt. Das gewebte Ripstop-Obermaterial soll extrem widerstandsfähig sowie reißfest sein und dadurch gewährleisten, dass man lange Freude an den Clima X2-Schuhen hat. Ein gestrickter Knöchelsaum sorgt dafür, dass sich weder Staub noch Laub, Wasser oder Matsch ins Innere der Schuhe verirrt.

Anders als viele wasserdichte Schuhe kommen die fi'zi:k-Schuhe relativ schlank daher
# Anders als viele wasserdichte Schuhe kommen die fi'zi:k-Schuhe relativ schlank daher - trotzdem sorgt eine stabile Zehenkappe für eine gute Schutzwirkung.
Der gestrickte Knöchelsaum lässt weder Wasser noch Dreck oder Matsch ins Innere der Schuhe durch.
# Der gestrickte Knöchelsaum lässt weder Wasser noch Dreck oder Matsch ins Innere der Schuhe durch.
Boa-Verschluss statt Schnürsenkel lautete hier die Devise.
# Boa-Verschluss statt Schnürsenkel lautete hier die Devise.
fizik-terra-clima-2671
# fizik-terra-clima-2671

Verschlossen werden die fi’zi:k Terra Clima X2-Schuhe mittels Boa-Verschluss, der eine gleichmäßige und druckstellenfreie Schnürung ermöglichen soll. Außerdem sorgt eine Velcro-Strap für zusätzlichen Halt. Bei der Sohle setzt man bei fi’zi:k auf eine griffige Gummi-Mischung von Vibram, die sowohl auf als auch abseits des Bikes für jede Menge Grip sorgen soll. Dabei sind die Stollen rund um den Cleat-Kanal massiv angeordnet, um einen guten Stand auf dem Pedal zu gewährleisten, während sie an Zehen und Ferse für einen optimalen Halt in matschigen Böden sowie auf glatten Steinen optimiert sind. Die Steifigkeit der Sohle beziffert fi’zi:k mit einer drei im Steifigkeits-Index. Bei der Cleat-Montage wird dem Kunden ein angemessener Spielraum gelassen, sodass man die Schuhplatten ganz nach Belieben positionieren kann. Weiterhin ist der Cleat-Kanal nach vorne und hinten extra verlängert und das Einklicken zu erleichtern. Auf wechselbare Gegenplatten wurde zugunsten der wasserdichten Konstruktion verzichtet.

Die griffige Vibram-Sohle soll auf und abseits des Bikes jede Menge Grip zur Verfügung stellen.
# Die griffige Vibram-Sohle soll auf und abseits des Bikes jede Menge Grip zur Verfügung stellen.
fizik-terra-clima-2677
# fizik-terra-clima-2677
fizik-terra-clima-2681
# fizik-terra-clima-2681
Für die Cleats steht ausreichend Verstellweg zur Verfügung, während ein großzügiger Pedalkanal das Einklicken erleichtern soll.
# Für die Cleats steht ausreichend Verstellweg zur Verfügung, während ein großzügiger Pedalkanal das Einklicken erleichtern soll.

Auf dem Trail

Details und technische Fakten hin oder her: Ob ein Schuh wirklich gelungen ist, zeigt sich erst auf dem Trail. Dank des praktischen Boa-Verschlusses lassen sich die fi’zi:k Terra Clima X2-Klickschuhe schnell an- und ausziehen. Zusätzlich sorgt ein Riemen für noch mehr Halt im Schuh. Wie bei vielen Schuhen mit der gleichen Verschlussform ist die Boa-Spule relativ exponiert an der Seite angebracht, wodurch man in Gefahr läuft, den Verschluss-Mechanismus durch einen Stein- oder Baum-Kontakt zu beschädigen, wir hatten während des Testzeitraums jedoch keine derartigen Probleme. Die Passform ist gelungen und der Schuh umschmiegt den Fuß angenehm flächig und gut, dabei kommen die fi’zi:k-Schuhe komplett ohne dicke Polsterung aus. Dadurch ist der Tragekomfort der wasserdichten Schuhe jedoch nicht ganz so hoch wie bei Sneaker-ähnlichen Schuhmodellen.

Die Sohle fällt verglichen mit Gravity-Schuhen eher steif aus und ermöglicht eine effiziente Kraftübertragung. Trotzdem bricht man sich mit den wasserdichten Schuhen auch zu Fuß keinen Zacken aus der Krone. Die griffigen Stollen sorgen auch in losem Boden für jede Menge Grip, einzig auf nassen Wurzeln oder Steinen sollte man, wie bei Klickschuhen üblich, seine Schritte mit Bedacht wählen. Die für den Test montierten Shimano SPD-Cleats sind circa einen Millimeter tief in der Sohle versenkt, wodurch nerviges Klappern beim Gehen kein Thema ist.

Fizik1
# Fizik1

Das Ein- und Ausklicken gestaltet sich auch dank des großzügigen Pedalkanals sehr einfach und problemlos. Hier konnten wir bei verschiedensten Pedalen keinerlei Mängel feststellen und fanden immer sicher und schnell unseren Weg in die feste Verbindung. Auch der Stand im eingeklickten Zustand konnte uns voll und ganz überzeugen. Dank der griffigen Sohle, die rechts und links der Cleats massiv ausgelegt ist, steht man nicht nur auf dem Mechanismus, sondern auch auf dem Pedalkäfig. So wird der Fuß in der Abfahrt entlastet und man kann mehr und großflächigeren Druck aufs Pedal geben. Ist man ausgeklickt, könnte der Halt auf dem Pedal jedoch trotz des griffigen Vibram-Gummis besser sein, hier müssen die Schuhe ihrer nicht ganz so nachgiebigen Sohle Tribut zollen.

Was den Wetterschutz angeht, so halten die fi’zi:k Terra Clima X2-Schuhe was sie versprechen und sind komplett wasserdicht. Selbst wenn man länger in einer tiefen Pfütze steht, dringt kein Wasser in die Schuhe ein. Auch der Knöchelsaum ist komplett wasserdicht und saugt sich, anders als das an dieser Stelle oft zu findenden Neopren-Material nicht mit Wasser voll. Einzig bei der zugegebenermaßen nicht ganz fairen Methode, mit dem Wasserschlauch längere Zeit auf die Schuhe zu zielen, konnten wir einen minimalen Feuchtigkeitseintritt an der Verbindung von Schuh und Knöchelsaum feststellen. Derart extreme Bedingungen sollten in der Praxis allerdings nicht auftreten, sodass bei den Terra Clima-Schuhen einzig Schweiß oder von oben in die Schuhe gelaufenes Wasser für feuchte Füße verantwortlich sein können. Dank der guten Atmungsaktivität der wasserdichten Schuhe waren Schweißfüße bei uns jedoch lediglich bei Temperaturen über 16° ein Thema.

Die fi'zi:k Terra Clima X2-Schuhe sorgen mit ihrem ausgezeichneten Ein- und Ausklickverhalten sowie dem sicheren Stand im eingeklickten Zustand für jede Menge Sicherheit auf dem Bike.
# Die fi'zi:k Terra Clima X2-Schuhe sorgen mit ihrem ausgezeichneten Ein- und Ausklickverhalten sowie dem sicheren Stand im eingeklickten Zustand für jede Menge Sicherheit auf dem Bike.

Auch auf der anderen Seite der Temperatur-Skala können die fi’zi:k-Schuhe überzeugen. Bei Temperaturen bis zu vier Grad hatten wir auch mit normalen, dünnen Socken jederzeit angenehme warme Füße. Mit etwas dickeren Socken sind die Schuhe jedoch auch bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt bestens aufgehoben. Sinkt das Thermometer jedoch deutlich unter 0 Grad, so ist man mit richtig isolierten Winterschuhen wie den fi’zi:k Terra Artica X2 oder den bereits von uns getesteten Shimano SH-MW701 (hier geht’s zum Shimano SH-MW701-Testbericht) besser beraten. Hierzu sei jedoch gesagt, dass jeder Mensch ein anderes Temperaturempfinden hat: Während der eine auch bei Minusgraden noch problemlos ohne Handschuhe fahren kann, friert sich der andere bereits bei unter zehn Grad die Finger ab. Daher sollte man bei einer Kaufentscheidung auch die eigenen Erfahrungen berücksichtigen.

Das ist uns aufgefallen

  • Wasserdicht Die fi’zi:k Terra Clima X2-Schuhe konnten uns mit ihrem wasserdichten Aufbau vollends überzeugen.
  • Boa Verschluss-System Das Boa-Verschluss-System überzeugt mit einer einfachen und schnellen Handhabung sowie gleichmäßiger Schnürung. Einzig die Optik ist nach wie vor gewöhnungsbedürftig.
  • Haltbarkeit Die fi’zi:k Terra Clima X2-Schuhe können mit einer hochwertigen Verarbeitungsqualität überzeugen, während des Testverlaufs konnten wir keine Mängel oder Abnutzungserscheinungen feststellen.
  • Einsatzbereich Dank des wasserdichten und atmungsaktiven Aufbaus können die fi’zi:k-Schuhe einen sehr breiten Einsatzbereich abdecken. So sind die Schuhe nicht nur im Herbst, sondern auch an frostigen Winter-Tagen oder bei einem regnerischen Alpen-Ausflug im Sommer bestens aufgehoben.

Fazit – fi’zi:k Terra Clima X2

Die fi'zi:k Terra Clima X2-Schuhe können vor allem mit ihrem absolut wasserdichten und atmungsaktiven Aufbau punkten: Dadurch können die Schuhe, die vor allem im Herbst und Frühling ihre Stärken ausspielen, auch im Sommer oder Winter eine gute Figur machen. Auch das dezente Design und der für wasserdichte Schuhe eher schlanke Aufbau gefällt. Last but not least kann auch die gute Performance beim Aus- und Einklicken überzeugen. Einzig der relativ hohe Preis schmälert den ausgezeichneten Gesamteindruck. Wer also einen schicken wasserdichten Schuh sucht, der vor allem an ungemütlichen Herbst-Tagen seine Stärken ausspielt, aber auch in den anderen Jahreszeiten gut aufgehoben ist, sollte den fi'zi:k Terra Clima X2-Schuh mal genauer unter die Lupe nehmen.

Pro
  • absolut wasserdicht
  • gutes Ein- und Ausklickverhalten
  • breiter Einsatzbereich
  • dezentes Design und schlanker Aufbau
Contra
  • hoher Preis
Bei den Terra Clima X2-Schuhen hat man im Hause fi'zi:k einiges richtig gemacht: Der wasserdichte Aufbau und die gute Performance auf dem Trail machen die Schuhe zu einem echten Kauftipp
# Bei den Terra Clima X2-Schuhen hat man im Hause fi'zi:k einiges richtig gemacht: Der wasserdichte Aufbau und die gute Performance auf dem Trail machen die Schuhe zu einem echten Kauftipp - einzig der happige Preis könnte den einen oder anderen potenziellen Käufer abschrecken.

Testablauf

Wir haben die fi’zi:k Terra Clima X2-Schuhe-Schuhe bei wechselnden Niederschlags- und Temperatur-Bedingungen auf Enduro- und Gravel-Touren getestet. Für den Test sind wir die fi’zi:k Terra Clima X2-Schuhe in Kombination mit verschiedensten SPD-Klickpedalen gefahren.


Preisvergleich fi’zi:k Terra Clima X2

Der Beitrag fi’zi:k Terra Clima X2 im Test: Wasserdichte und atmungsaktive Klickschuhe für jede Jahreszeit erschien zuerst auf MTB-News.de.

Acht Enduro-Klickpedale im Test: Mit welchem Pedal klickt es sich am besten?

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Großer Enduro-Klickpedal-Test: Noch vor wenigen Jahren war der Klickpedal-Markt im Mountainbike-Bereich eine absolute Zwei-Mann-Show. Doch mittlerweile muss man sich nicht mehr nur zwischen Shimano und Crankbrothers entscheiden – das ist gut, kann aber auch schnell Kopfschmerzen verursachen. Schließlich binden uns Klickies ungemein stärker ans Rad als Flatpedale und stellen die wichtigste Verbindung zum Rad dar. Probleme an dieser Stelle können die spaßige Ausfahrt schnell zum Höllenritt werden lassen. Wir wollen etwas Licht ins Dunkel bringen und haben acht verschiedene Enduro-Klickpedale von Shimano, Crankbrothers, Nukeproof, Funn, Sixpack, Time und HT getestet!

Wenn es um die Pedale geht, dann haben Mountainbiker ein großes Streit-Thema: Flats vs. Klickies! Die leidige Diskussion wird wohl nie ein Ende haben, soll uns jedoch auch nicht weiter tangieren. Wer hier reinliest, der hat sich längst entschieden – oder will Klickpedalen wenigstens eine Chance geben. Doch auch die Klickie-Fraktion war lange Zeit gespalten: Fährt man am besten Shimano oder Crankbrothers? Seit einiger Zeit scheint das Duopol jedoch gebrochen und ein Komponenten-Hersteller nach dem anderen kommt mit einem eigenen Produkt auf den Markt. Bei einigen handelt es sich um komplette Neuentwicklungen, andere – wie zum Beispiel die Sixpack Vertic oder Funn Ripper-Pedale – nutzen das von Shimano entwickelte SPD-Klicksystem oder sind mit diesem kompatibel. Wir haben uns acht der bekanntesten Enduro-Klickpedale ausgesucht und sie auf dem Trail für euch verglichen. Unsere Testkandidaten im Klickpedal-Test sind neben Klassikern wie Shimano XT Trail und Crankbrothers Mallet E LS die Newcomer Nukeproof Horizon CS Trail, Sixpack Vertic Trail, Time Speciale 12, HT T1, Funn Ripper und die neuen Shimano Saint-Pedale.

Klickpedale und Cleat-Systeme – so funktionierts!

Klickpedale bestehen immer aus einem Pedalkörper mit federbetriebenem Klick-Mechanismus und dem passenden Gegenstück – dem Cleat. Dieser wird an einen speziellen Klickschuh geschraubt. Auch wenn es hier verschiedene System gibt (im Wesentlichen SPD, Crankbrothers, HT und Time ATAC), sind alle gängigen MTB-Klickschuhe mit allen MTB-Cleats kompatibel. Lediglich im Rennrad-Bereich gibt es andere Aufnahmen, die sich teils jedoch mit Adaptern anpassen lassen. Die Metall-Cleats werden in der Schuhsohle zwar so tief wie möglich versenkt, verschleißen beim Laufen durch den ständigen Bodenkontakt allerdings mit der Zeit. Die Kosten für Ersatz-Cleats variieren je nach Hersteller, liegen jedoch meist zwischen 10 und 25 €. Während die günstigen SPD-Cleats teils mehrere Saisons gefahren werden können, müssen die eher teuren Crankbrothers-Cleats vergleichsweise oft getauscht werden.

Auch wenn sich die Klicksysteme teils recht deutlich unterscheiden, ist der Bewegungsablauf beim Ein- und Ausklicken sehr ähnlich. Man muss den Cleat von hinten kommend mit dem vorderen Ende zuerst ins Pedal fädeln und dann fest nach unten drücken, woraufhin der Mechanismus einrastet. Einige System – wie das von Crankbrothers oder die SPD-Variation von Nukeproof – erlauben es auch, „rückwärts“, also von vorne nach hinten einzuklicken. Um den Fuß wieder freizubekommen, dreht man einfach die Ferse nach außen und hebt den Fuß an. Durch diese Bewegung gleitet der Cleat aus dem Federmechanismus. Am Anfang kann der Vorgang etwas ungewohnt sein – mit der Zeit geht er jedoch ins Blut über, sodass geübte Klickfahrer auch in sehr hektischen Fahrsituationen jederzeit Ein- und Ausklicken können.

Diashow: Acht Enduro-Klickpedale im Test - Mit welchem Pedal klickt es sich am besten?
Die Time Speciale 12 kosten eine ganze Stange Geld, werden allerdings auch in Frankreich gefertigt
Die Sixpack Vertic Trail-Pedale sind extrem leicht und zugleich günstig
Matsch, Schnee und Regen erhöhen zwar den Verschleiß, doch echte Härtetests gab es beispielsweise auf den steinigen Trails Nordspaniens
Der SPD-Mechanismus der Shimano Saint-Pedale begeistert mit einer hohe Präzision
Sixpack Vertic Trail
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 Shimano Saint M820Crankbrothers Mallet E LSNukeproof Horizon CS TrailSixpack Vertic TrailTime SpecialeHT T1Funn RipperShimano XT Trail
KlickmechanismusSPDCrankbrothersSPD-kompatibelSPDATACX1E / X1 / X1FSPD kompatibelSPD
MaterialKöper: Aluminium | Welle: CrMoKörper: 6061 T6 Aluminium | Welle: StahlKörper: 6061 T6 Aluminium | Welle: Stahl6061 T6 AluminiumKörper: 6061 T6 Aluminium | Welle: StahlKöper: Aluminium | Welle: CrMoKörper: 6061 Aluminium | Welle: CrMoKörper: Aluminium | Welle: CrMo
Q-Faktorca. 55,5 mm (gemessen)57 mm (Mallet E: 52 mm)ca. 55 mm (gemessen)52,5 mm (optional 58,5 mm)ca. 55 mm (gemessen)56 mmca. 56 mm (gemessen)ca. 55 mm (gemessen)
Pins4 pro Seite6 pro Seite4 pro Seite2 pro Seite4 pro Seite2 pro Seite4 pro Seitekeine
Länge x Breite x Höhe99 x 79 x 33,5 mm94,5 x 76 x 31 mm100 x 69,5 mm 68 mm x 94 mm x 16 mm101 x 90 x 36,5 mm68 mm x 83,5 mm x 16,8 mm102 mm x 93 mm x 21 mm19 mm x 64 mm x 95 mm
Auslösewinkel/15°, 20°4°, 8°10°, 13°, 17°13°ca. 15°/
Gewicht 568 g424 g432 g354 g403 g368 g570 g408 g
Preis (UVP)119,95 €165 €120 €109,50 €275 €149,90 €139,90 €94,95 €

Time Speciale 12
# Time Speciale 12 - Preis: 257 € | Gewicht: 403 g
Funn Ripper
# Funn Ripper - Preis: 139,90 € | Gewicht: 570 g

HT T1
# HT T1 - Preis: 257 € | Gewicht: 149,90 g
Shimano XT Trail
# Shimano XT Trail - Preis: 94,95 € | Gewicht: 408 g

Sixpack Vertic Trail
# Sixpack Vertic Trail - Preis: 120 € | Gewicht: 432 g
Sixpack Vertic Trail
# Sixpack Vertic Trail - Preis: 109,50 € | Gewicht: 354 g

Crankbrothers Mallet E LS
# Crankbrothers Mallet E LS - Preis: 165 € | Gewicht: 424 g
Shimano Saint
# Shimano Saint - Preis: 119,95 € | Gewicht: 568 g

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Was muss ein gutes Enduro-Klickpedal können?

Klickpedale sind das eine, doch was macht eigentlich ein Enduro-Klickpedal besonders? Vor allem wichtig ist natürlich das Ein- und Ausklicken. Das sollte auch in extrem ruppigen Terrain problemlos gehen – sonst wird’s schnell ungemütlich! Etwas im Kontrast dazu steht der Wunsch, möglichst sicher und fest im Pedal zu stehen, denn niemand möchte gerne beim Whip oder in der Kurve unvermittelt aus dem Klickmechanismus fliegen. Außerdem sollten die Pedale einen Käfig haben, der den Mechanismus schützt und in brenzligen Situationen genug Grip bietet, um auch ein paar Meter im Flatpedal-Modus zu überstehen. Im Vergleich zu vielen reinen DH-Pedalen ist dieser etwas schmaler – schließlich können Enduro-Trails gerne mal eng und verblockt werden. Wer kein reiner Schönwetter-Fahrer ist, dem ist auch die Matschreinigung ein Anliegen – der beste Mechanismus hilft nichts, wenn er bei der ersten Herbst-Ausfahrt sofort verstopft! Selbstverständlich gehören auch langlebige Lager, ein möglichst leichter Service und kein unnötiges Gewicht ins Lastenheft eines jeden Enduro-Klickpedals!

  • leicht ein- und ausklicken
  • sicherer Halt im Klickmechanismus
  • gute Matschreinigung
  • stabiler, griffiger Käfig
  • langlebige Lager
  • gute Servicebarkeit
  • geringes Gewicht
Die Crankbrothers Mallet E-Pedale haben einen extrem offenen Käfig, aus dem Matsch schnell wieder herausfällt
# Die Crankbrothers Mallet E-Pedale haben einen extrem offenen Käfig, aus dem Matsch schnell wieder herausfällt - außerdem sind die Kanten stark angeschrägt, um leicht an Hindernissen abzugleiten.
Der SPD-Mechanismus der Shimano Saint-Pedale begeistert mit einer hohe Präzision
# Der SPD-Mechanismus der Shimano Saint-Pedale begeistert mit einer hohe Präzision - solange man halbwegs trifft, ist Ein- und Ausklicken hier gar kein Problem.
Die Lagerung der Time Speciale 12 ist extrem leichtgängig
# Die Lagerung der Time Speciale 12 ist extrem leichtgängig - und das, obwohl die noblen Pedale extrem gut gedichtet sind und fast keinen Dreck ins Innere lassen.
Grip ist gut, aber man kann es auch übertreiben
# Grip ist gut, aber man kann es auch übertreiben - die Pins der Funn Ripper-Pedale sind so aggressiv, dass sie uns beim Ein- und Ausklicken behindert haben.

Die Testsieger

Warum nur einen Sieger, wenn man auch zwei haben kann? Sowohl Crankbrothers Mallet E LS als auch Shimano Saint konnten uns während unseres Klickpedal-Tests überzeugen. Beide Systeme fahren sich sehr unterschiedlich, heben sich in der Funktion jedoch von der Konkurrenz ab. Ob man nun lieber SPD oder Crankbrothers fährt, bleibt wohl Geschmackssache – glücklich werden kann man mit beidem!

Crankbrothers Mallet E LS

Die Crankbrothers Mallet-Pedale sind seit jeher so beliebt wie umstritten: Die einen lieben ihren simplen und funktionellen Klickmechanismus, die anderen kritisieren sie für ihre in der Vergangenheit teils mangelnde Haltbarkeit. Mit den Enduro-Klickies Mallet E will Crankbrothers Ersteres verfeinert und Letzteres behoben haben. Konkret bestehen die Veränderungen aus einem neuen Aluminium-Käfig mit höhenverstellbaren Grip-Plates, die das Ein- und Ausklicken erleichtern sollen, sowie neuen Dichtungen und Lagern. In unserem Klickpedal-Test konnten die Mallets vor allem mit einem extrem intuitiven Klickmechanismus, einer exzellenten Matschreinigung, soliden Haltbarkeit und sehr leichten Servicebarkeit punkten.

Crankbrothers Mallet E LS: zum ausführlichen Test

Die Crankbrothers Mallet E LS-Pedale konnten uns während unseres Klickpedal-Tests vor allem mit ihrem funktionalen Klickmechanismus beeindrucken
# Die Crankbrothers Mallet E LS-Pedale konnten uns während unseres Klickpedal-Tests vor allem mit ihrem funktionalen Klickmechanismus beeindrucken - egal ob Sonne, Regen, Flowtrail oder Steinfeld: Man steht immer sicher und kann leicht Ein- und Ausklicken.

Mit den Mallet E LS-Pedalen ist es Crankbrothers gelungen, die Haltbarkeits-Schwächen der Vorgänger zu mindern und bekannte Stärken zu verbessern. Die Traction Pads erleichtern den Einklick-Vorgang und ermöglichen es, die Pedale an fast jeden Schuh anzupassen. Ein besonderer Vorteil ist für uns die Möglichkeit, im Notfall rückwärts einzuklicken oder ganze Passagen uneingeklickt auf dem griffigen Käfig zu fahren. Lediglich an den schnell verschleißenden Cleats wurde leider nichts geändert.

Pro
  • sehr guter Klickmechanismus
  • exzellente Matschreinigung
  • hohe Anpassbarkeit
  • griffiger Käfig
  • rückwärts einklicken möglich
Contra
  • schnell verschleißende Messing-Cleats

Shimano Saint

Als Erfinder des SPD-Systems (Shimano Pedaling Dynamics) verwundert es wenig, dass Shimano für fast jeden Radfahrer das passende Klickpedal anbietet. Nur im Gravity-Bereich wurde lange lediglich das zwar beliebte, aber etwas sehr in die Jahre gekommene DX-Pedal angeboten. 2018 folgte mit dem Saint PD-M820-Klickpedal der erste Ableger der bekannten Saint-Reihe. Dieses bietet einige seit langem geforderte Verbesserungen: Der Käfig besteht nun aus Aluminium, anstatt aus Plastik, es wurden in der Höhe verstellbare Pins integriert und das Klicksystem ist fest im Käfig verschraubt. Uns konnten vor allem der sehr präzise Klickmechanismus, die breite und einfache Einstellbarkeit sowie die hochwertige Verarbeitung überzeugen. Somit küren wir die Saints als zweiten Sieger in unserem Klickpedal-Test.

Shimano Saint: zum ausführlichen Test

Shimano hat das SPD-System erfunden und beherrscht es wie kein anderer
# Shimano hat das SPD-System erfunden und beherrscht es wie kein anderer - die Saint-Pedale glänzen mit einem sehr präzisen Einklick-Vorgang und bieten dank des großen Käfigs viel Halt.

Als inoffizieller Nachfolger des legendären DX-Pedals treten die Shimano Saint-Pedale in ganz schön große Fußstapfen. Der präzise und gut einstellbare Klickmechanismus in Verbindung mit einem breiten und stabilen Aluminium-Käfig sorgt dafür, dass sie diese auch füllen können. Davon können nicht nur Downhill-, sondern auch Enduro-Fahrer profitieren – solange sie das ziemlich hohe Gewicht in Kauf nehmen wollen.

Pro
  • großer Verstellbereich der Federspannung
  • sehr präzises Ein- und Ausklicken
  • wertige Verarbeitung
  • guter Seitenhalt dank großem Käfig
Contra
  • hohes Gewicht

Die restlichen Kandidaten

Nukeproof Horizon CS Trail

Auf dem Klickpedal-Markt ist Nukeproof zwar noch ein relativ unbeschriebenes Blatt, die CS Trail-Pedale von der grünen Insel haben es jedoch in sich. Um den beiden Platzhirschen Shimano und Crankbrothers einzuheizen, setzt Nukeproof auf ein modifiziertes SPD-Klicksystem. Anders als beim herkömmlichen SPD-Mechanismus bietet Nukeproofs Variante auch die Möglichkeit, rückwärts einzuklicken, was wir als großen Vorteil empfunden haben. Trotzdem sind die Nukeproof-Pedale auch mit den gängigen Shimano-Cleats kompatibel. Das Klick-Gefühl fällt etwas schwammiger als bei Shimano aus – dafür steht man einmal eingeklickt extrem sicher und kann sich in ruppigen Sektionen voll auf das Pedal verlassen.

Nukeproof Horizon CS Trail: zum ausführlichen Test

Am besten hat uns bei den Nukeproof Horizon CS Trail-Pedalen gefallen, dass man auch rückwärts einklicken kann
# Am besten hat uns bei den Nukeproof Horizon CS Trail-Pedalen gefallen, dass man auch rückwärts einklicken kann - nur der Grip im ausgeklickten Zustand könnte höher sein.

Nukeproof hat mit den Horizon CS Trail-Klickpedalen einiges richtig gemacht. Neben einer ansprechenden Optik können die Pedale vor allem mit einem guten Klickmechanismus, der auch das rückwärts Einklicken erlaubt, sowie einem tollen Stand im eingeklickten Zustand überzeugen. Auch die Servicebarkeit und die Ersatzteilversorgung stehen auf der Haben-Seite. Verbesserungspotenzial bieten die Pedale jedoch im ausgeklickten Zustand, hier könnte gerade in ruppigen Passagen mehr Grip zur Verfügung stehen.

Pro
  • auch rückwärts Einklicken möglich
  • guter Stand im eingeklickten Zustand
  • hochwertige Verabeitungsqualität
Contra
  • schwammigeres Einklickverhalten als die Shimano-Pedale

Sixpack Vertic Trail

Die Sixpack Vertic Trail-Pedale wurden mit dem Ziel entwickelt, absolute Highend-Klickpedale zu einem fairen Preis anzubieten. Dafür setzten die Ingenieure von Sixpack auf einen SPD-kompatiblen Klickmechanismus und optimierten die Pedale nach ihren eigenen Vorstellungen. Der Klickmechanismus wird von einem kleinen, schick gefrästen Käfig umfasst, in den je zwei Pins pro Seite eingelassen sind. Die schicken Klickies konnten uns mit ihrem geringen Gewicht und dem bewährten SPD-Mechanismus beeindrucken – bieten in Flatpedal-Modus allerdings kaum Halt.

Sixpack Vertic Trail: zum ausführlichen Test

Die Sixpack Vertic Trail-Pedale sind extrem leicht und zugleich günstig
# Die Sixpack Vertic Trail-Pedale sind extrem leicht und zugleich günstig - die Pedale funktionieren solide, bieten aber nicht übermäßig viel seitlichen Halt oder Grip.

Die Sixpack Vertic Trail-Klickpedale können mit einer schicken Optik sowie einer soliden Funktion punkten. Außerdem sind die Sixpack-Pedale mit Abstand die leichtesten Klickies in unserem Testfeld. Das geringe Gewicht geht jedoch auf Kosten der Aufstandsfläche. Diese ist äußerst sparsam bemessen, was für relativ wenig Grip und einen etwas wackeligen Stand sorgt. Wer also ein leichtes Klickpedal zum fairen Preis sucht und nicht auf den allerhärtesten Trails unterwegs ist, bekommt mit den Sixpack Vertic Trail-Klickpedalen ein solides Pedal in Wunschfarbe.

Pro
  • geringes Gewicht
  • solide Funktion
  • schickes Design
Contra
  • der kleine Käfig bietet nur wenig Grip

Time Speciale 12

Die neuen Time Speciale 12-Pedale sind eine komplette Neuentwicklung und weisen bis auf den ATAC-Klickmechanismus wenige Gemeinsamkeiten mit der vorherigen Time-Palette auf. So besteht der voluminöse Käfig nun aus Aluminium und ist in den Farben Grau, Rot und Blau erhältlich. Laut Time richtet sich das Pedal speziell an Enduro-Racer und soll Haltbarkeit, Grip und einen intuitiven Klickmechanismus vereinen. Zudem prangt auf einer Seite des Pedals nicht ohne Stolz der Schriftzug „Made in France“. Die mit Abstand teuersten Modelle im Klickpedal-Test bieten einen hervorragenden Klickmechanismus und drehen sich so leichtgängig, als wären sie mit diamantenen Kugeln auf Achsen aus Gold gelagert und mit Albinostör-Kaviar-Creme geschmiert.

Time Speciale 12: zum ausführlichen Test

Die Time Speciale 12 kosten eine ganze Stange Geld, werden allerdings auch in Frankreich gefertigt
# Die Time Speciale 12 kosten eine ganze Stange Geld, werden allerdings auch in Frankreich gefertigt - außerdem haben uns der hochwertige ATAC-Mechanismus und die extrem leichtgängige und gut gedichtete Lagerung begeistern können.

Die Time Speciale 12 sind relativ teuer, doch können sie dem hohen Preis auch gerecht werden? Nüchtern betrachtet kann man sagen: ja, durchaus! Die Verarbeitung ist über alle Zweifel erhaben und dass die Pedale im Time-Werk in Nevers, Frankreich, gefertigt werden, ist vielen Menschen heutzutage auch etwas wert. An die seitlich nicht verstellbaren Cleats und den zwar hochwertigen, aber sehr präzise zu bedienenden Mechanismus muss man sich jedoch etwas gewöhnen. Wer damit klarkommt, der wird die Time-Pedale absolut lieben!

Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • sehr gute Haltbarkeit
  • präziser Klickmechanismus
Contra
  • seitlich nicht verstellbare Cleats
  • hoher Preis

HT T1

Das HT T1-Pedal ist mittlerweile ein echter Klassiker unter Trail- und Enduro-Fahrern. Der Aluminium-Körper wird CNC-gefräst und wirkt entsprechend kantig und modern. Im Vergleich zur Downhill-Version X2 fällt der Käfig um einiges schmaler und schlanker aus, was sich nicht nur im Gewicht niederschlägt, sondern auch Aufsetzer auf schmalen, technischen Enduro-Trails verhindern soll. Beim Klicksystem handelt es sich um eine Eigenentwicklung von HT, bei der die Auslösehärte verstellbar ist. Das System fühlt sich etwas undefinierter als die SPD-Konkurrenz an, punktet jedoch mit einer besseren Matschreinigung.

HT T1: zum ausführlichen Test

Mittlerweile erfreuen sich die HT T1-Pedale großer Beliebtheit unter Enduro-Fahrern
# Mittlerweile erfreuen sich die HT T1-Pedale großer Beliebtheit unter Enduro-Fahrern - und das nicht zu Unrecht! Die Pedale verfügen über eine gute Matschreinigung und einen soliden Klickmechanismus.

Klickpedale sind ein sehr individuelles Thema – schließlich binden sie den Fahrer ziemlich fest an seinen Untersatz. Die HT T1-Pedale können mit einem schicken, gefrästen Käfig und einer riesigen Farbpalette punkten. Der hauseigene Klickmechanismus kann im Großen und Ganzen überzeugen, benötigt allerdings eine etwas längere Eingewöhnungsphase als die Konkurrenz. Dafür bietet das offene Design eine vergleichsweise gute Matschreinigung und lässt sich für ambitionierte Fahrer sehr fest einstellen.

Pro
  • in vielen Farben erhältlich
  • gute Verarbeitung
  • solide Matschreinigung
Contra
  • nicht der intuitivste Klickmechanismus
  • schwergängige Lagerung

Funn Ripper

Mit einem Gewicht von 570 g und einer 93 mm breiten Plattform sind die Funn Ripper-Pedale eine Ecke massiger als die meisten reinen Enduro-Pedale – können dafür aber ohne Sorgen ans Downhill-Bike geschraubt werden. In der Mitte sitzt ein SPD-kompatibler Klickmechanismus, der allerdings drehbar im Pedalkörper gelagert ist, was den Einklick-Vorgang leichter gestalten soll. Vier nicht in der Höhe verstellbare Pins pro Seite sollen im unausgeklickten Zustand für Flatpedal-Feeling sorgen. Dabei hat Funn es eventuell etwas zu gut gemeint, denn die aggressiven Pins haben sich bei uns oft in der Schuhsohle verhakt – und auch ganz ohne Pins konnten wir uns nicht zu 100 % an das wuchtige Pedal gewöhnen.

Funn Ripper: zum ausführlichen Test

Ganz schön grün und ganz schön massiv fallen die Funn Ripper-Pedale aus
# Ganz schön grün und ganz schön massiv fallen die Funn Ripper-Pedale aus - der extrem große Käfig soll viel Halt in ruppigem Gelände bieten, kam uns beim Ein- und Ausklicken allerdings auch öfter mal die Quere.

Die Funn Ripper-Pedale sind die mit Abstand wuchtigsten Klickpedale in unserem Test. Nach einer ungewöhnlich langen Eingewöhnungszeit boten die Pedale einen ziemlich sicheren Stand. Dafür fällt der Klickmechanismus eher undefiniert aus – und auch die Pins waren uns leider einfach zu hoch und aggressiv.

Pro
  • gute Verarbeitung
  • große Farbauswahl
  • stabiler Käfig
Contra
  • Pins sind nicht in der Höhe justierbar
  • etwas undefinierter Klickmechanismus
  • Funn-Cleats verhaken beim Ausklicken

Shimano XT Trail

Die Shimano XT Trail-Pedale richten sich vor allem an Trailbiker und werden bei Shimano unter der etwas sperrigen Artikelbezeichnung PD-M8020 geführt. Die grundsätzliche Formsprache der dezenten Pedale ist funktionell und seit Jahren unverändert. So gehören die Shimano XT Trail-Klickpedale definitiv zu den absoluten Klassikern auf dem Klickpedal-Markt. Shimanos SPD-Mechanismus wird von einem schlanken aus Aluminium gefertigten Käfig umrandet. Dieser soll einerseits den Mechanismus vor Beschädigung schützen und andererseits ausreichend Grip im ausgeklickten Zustand zur Verfügung stellen. Die Rechnung geht zwar nicht ganz auf – dafür weiß der präzise SPD-Mechanismus in unserem Klickpedal-Test wie immer mit seiner guten Einstellbarkeit und intuitiven Bedienung zu überzeugen.

Shimano XT Trail: zum ausführlichen Test

Die Shimano XT Trail-Pedale sind günstig, leicht und funktional
# Die Shimano XT Trail-Pedale sind günstig, leicht und funktional - der bewährte SPD-Mechanismus funktioniert wie immer problemlos. Dafür bieten sie allerdings auch keinen nennenswerten Käfig oder seitlichen Halt.

Die Shimano XT-Pedale können mit einem großen Einstellbereich sowie einem sehr definierten Ein- und Ausklicken punkten. Schwächen leisten sich die dezenten Pedale dagegen im ausgeklickten Zustand. Hier steht aufgrund der kleinen Plattform nur wenig Grip zur Verfügung. Die Haltbarkeit überzeugt hingegen voll und ist über jeden Zweifel erhaben.

Pro
  • sehr definiertes Ein- und Ausklicken
  • großer, gerasterter Verstellbereich
  • gute Haltbarkeit
Contra
  • wenig Grip im ausgeklickten Zustand

Welche Vorteile bieten Klickpedale?

Egal ob im Ausdauer- oder Gravity-Bereich: Klickpedale sind vor allem, wenn es um die Zeit geht, auf dem Siegeszug. Da man fest im Pedal verankert ist, kann man die Kurbelumdrehung runder ausführen und im Sprint durch zeitgleiches Drücken und Ziehen mehr Kraft auf einmal übertragen. Im Enduro-Sektor bieten Klickpedale den Vorteil, dass man in ruppigem Gelände keine Kraft und Körperspannung aufwenden muss, um fest mit dem Pedal verbunden zu bleiben. Außerdem lässt sich das Rad entspannter in die Luft oder über Hindernisse bewegen. Ein klarer Nachteil ist hingegen, dass man vor allem als Klickie-Anfänger etwas länger braucht, um in brenzligen Fahrsituationen die Füße frei zu bekommen. Im Amateur-Bereich erfreuen sich Flatpedale deshalb weiterhin großer Beliebtheit – unter Profis sind sie jedoch die absolute Ausnahme.

An steilen Anstiegen kann man mit Klickpedalen mehr Kraft auf einmal aufbringen, indem man zeitgleich drückt und zieht
# An steilen Anstiegen kann man mit Klickpedalen mehr Kraft auf einmal aufbringen, indem man zeitgleich drückt und zieht - im Cross-Country oder Rennrad-Bereich haben sie sich unter anderem deshalb zu 100 % durchgesetzt.
In den Disziplinen Enduro und Downhill hingegen sind Klickpedale vor allem unter ambitionierten Rennfahrern verbreitet
# In den Disziplinen Enduro und Downhill hingegen sind Klickpedale vor allem unter ambitionierten Rennfahrern verbreitet - sie sparen in hartem Gelände Kraft, sorgen durch ein unter Umständen erhöhtes Sturzrisiko jedoch für einen etwas schmaleren Grenzbereich.

Wie haben wir getestet?

Zwei Fahrer sind für den Klickpedal-Test unsere acht Kandidaten im Verlaufe einer Saison gefahren. Sowohl Arne als auch Gregor sind bereits seit mehreren Jahren beinahe ausschließlich auf Klickpedalen unterwegs und setzen privat auf komplett verschiedenen Systeme. Die Pedale wurden dabei nicht nur auf den Hometrails im deutschen Mittelgebirge, sondern auch teils im Renneinsatz in ganz Europa bei Wind und Wetter getestet. Es kamen zudem verschiedene Schuhe zum Einsatz – bei Problemen wurden die Pedale zerlegt und im Inneren begutachtet.

Acht Pedale auf Herz und Nieren zu testen, dauert seine Zeit
# Acht Pedale auf Herz und Nieren zu testen, dauert seine Zeit - für unseren Klickpedal-Test sind wir alle Modelle im Verlauf von über einem Jahr gefahren und haben uns auch im schlammigen Winter regelmäßig vor die Tür getraut.
Matsch, Schnee und Regen erhöhen zwar den Verschleiß, doch echte Härtetests gab es beispielsweise auf den steinigen Trails Nordspaniens
# Matsch, Schnee und Regen erhöhen zwar den Verschleiß, doch echte Härtetests gab es beispielsweise auf den steinigen Trails Nordspaniens - hier war Steinkontakt quasi vorprogrammiert. Das Gute: Alle Pedale konnten damit gut umgehen!

Welches der Pedale ist euer persönlicher Favorit?


Alle Artikel zum Klickpedal-Vergleichstest

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Focus Jam 6.7 Nine im Test: Spiel mehr auf dem Trail!

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Focus Jam 6.7 Nine im Test: 2016 stellte der Stuttgarter Fahrrad-Hersteller Focus das Jam vor. In den ersten beiden Jahren rollte das 150 mm-Bike ausschließlich auf 27,5″-Laufrädern. 2018 wurde dann die Produktpalette in Jam Seven und Jam Nine aufgeteilt – seitdem ist das Rad mit 29″-Laufrädern verfügbar. 140 mm an Front und Heck, vier Rahmengrößen und drei Modell-Varianten ab 2.199 € sollen eine breite Interessengruppe ansprechen. Wir haben für euch herausgefunden, wie sich die günstigste Ausstattungs-Variante auf dem Trail schlägt. Vorhang auf für das Focus Jam 6.7 Nine!

Steckbrief: Focus Jam 6.7 Nine

EinsatzbereichTrail, All-Mountain
Federweg140 mm/140 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialAluminium, Carbon
RahmengrößenS, M, L, XL
Websitewww.focus-bikes.com
Preis: ab 2.199 Euro
Bikemarkt: Focus Jam kaufen

Seitdem Focus das Jam mit 29″-Laufrädern anbietet, gab es einige große Änderungen bei der Ausstattung. Nachdem das Trailbike zunächst mit 130 mm Federweg an Front und Heck angeboten wurde, hat Focus den Federweg mittlerweile um einen Zentimeter aufgebohrt. In der aktuellen Ausführung ist das Rad so mit 140 mm Federweg an Front und Heck, aufbauend auf dem gleichen Rahmen, erhältlich. Vier Rahmengrößen sind verfügbar, der Kunde hat zudem die Wahl zwischen drei Ausstattungs-Varianten. Neben einem Carbon-Hauptrahmen beim kostspieligsten Modell Jam 8.9 Nine gibt es zwei weitere Varianten mit Alu-Rahmen. Alle Räder teilen sich die F.O.L.D.-Anlenkung – Focus’ Ansatz eines sehr sensiblen Hinterbaus mit ausreichend Reserven zum Federwegs-Ende.

Den Einsatzbereich des Jams sieht Focus in einem 50/50-Bereich. Wer etwa gleich viel rauf- wie runterfahren, alpine Abenteuer oder einen Alpencross bewältigen will, soll mit dem Jam das perfekte Werkzeug bekommen.

140 mm Federweg an Front und Heck, gepaart mit 29"-Laufrädern
# 140 mm Federweg an Front und Heck, gepaart mit 29"-Laufrädern - Das Rad ist in vier Größen und drei Ausstattungsvarianten verfügbar – wir haben das Focus Jam 6.7 Nine getestet.

Diashow: Focus Jam 6.7 Nine im Test - Spiel mehr auf dem Trail!
Das Rad kann vor allem in einfacherem Gelände seinen hohen Spieltrieb ausleben.
Die Front bändigt eine RockShox Revelation
Vorne vier, hinten zwei Kolben
Angetrieben wird das Rad durch einen SRAM 12-fach-Antrieb
Herzstück ist der aufwändig abgestützte Eingelenk-Hinterbau
Diashow starten »

Geometrie

Der Hersteller bewirbt das Rad mit einer Geometrie, die “modern, agil und aggressiv gezeichnet” ist. In dieser aktuell sehr populären Federwegs-Kategorie reiht sich das Jam mit seiner Geometrie aber in ein eher konservatives Feld ein. Mit 67,8° fällt der Lenkwinkel eher steil aus. Der effektive Sitzwinkel misst auf Oberrohrhöhe 74,5°, bei etwas mehr Sattelstützen-Auszug wird der Sitzwinkel allerdings etwas abgeflacht. Zum Sitzwinkel passen aber die Reach- und Stack-Werte. Während der Reach sich in einem Spektrum von 415 bis 475 mm von S bis XL bewegt, steigen die Stack-Werte rasant gen 660 mm am XL. Am Jam sollten hochgewachsene Menschen auch ohne Spacerturm unter dem Vorbau auskommen und dementsprechend nicht an Reach einbüßen.

Wie der Stack fallen auch die Sitzrohre hoch aus. Viele Hersteller gehen hier aktuell einen anderen Weg und kürzen die Sitzrohre. Wer am Jam 6.7 gerne eine Rahmengröße nach oben springen oder eine Vario-Stütze mit mehr Hub verwenden möchte, sollte hier nachmessen und prüfen, ob der Sattel im Weg steht. Mit 33 mm Tretlagerabsenkung bei 140 mm Federweg liegt man in einem recht moderaten Bereich. Die Kettenstrebenlänge wächst am Jam nicht mit. Alle Rahmengrößen bekommen ein 440 mm langes Heck.

RahmengrößeSMLXL
Sitzrohrlänge420 mm440 mm470 mm510 mm
Oberrohrlänge575 mm595 mm624 mm652 mm
Steuerrohrlänge110 mm110 mm135 mm155 mm
Lenkwinkel67,8° 67,8° 67,8° 67,8°
Sitzwinkel74,5°74,5°74,5°74,5°
Kettenstrebenlänge440 mm440 mm440 mm440 mm
Tretlagerabsenkung33 mm33 mm33 mm33 mm
Radstand1148 mm1168 mm1197 mm1225 mm
Reach415 mm435 mm455 mm475 mm
Stack618 mm618 mm641 mm660 mm
Hoher Hauptrahmen, moderat langer Hinterbau und moderate Winkel
# Hoher Hauptrahmen, moderat langer Hinterbau und moderate Winkel - Nach einiger Zeit auf dem Markt wartet das Focus Jam 6.7 Nine nicht mit einer besonders aggressiven Geometrie auf.

Ausstattung

Gemessen am Preis ist die Ausstattung des Bikes sehr sinnvoll. Vor allem Komponenten, welche nicht ganz günstig auszutauschen sind, wurden aus dem mittleren Preissegment gewählt. Gespart wurde dafür an den Kontaktpunkten. Allen voran bekommt man aber solide Reifen. An 8.9 und 6.7 wird jeweils der Highroller II von Maxxis verwendet, das 6.8-Modell kommt mit Maxxis Rekon-Bereifung. Neben einer Variostütze werden alle Bikes mit 12-fach-Antrieben ausgerüstet. Am Test-Bike befindet sich eine SRAM NX Eagle-Schaltung, die anderen beiden Ausstattungs-Varianten kommen für 2020 mit XTR- beziehungsweise XT-Antrieb.

Bei den Bremsen vertraut man an 8.9 und 6.7 auf schwäbische Power mit vier Kolben vorne und zwei Kolben hinten: Magura stellt die MT Trail am Topmodell und liefert einen Mix aus MT5 und MT4 für das günstige Rad. Am 6.8-Bike gibt es die neue XT Vierkolben-Bremse. Wiederum aus der Reihe sticht das 6.8-Modell beim Fahrwerk: Als einziges Bike der Reihe kommt es mit Fox-Komponenten, während die anderen beiden Bikes mit RockShox-Federung ausgerüstet sind. Unsere Ausstattungs-Varianten wurde mit RockShox Revelation und Deluxe-Dämpfer versehen. Aus dem Hause Focus und BBB kommen Sattel, Lenkzentrale und zum Teil die Griffe.

  • Federgabel RockShox Revelation (140 mm)
  • Dämpfer RockShox Deluxe (140 mm)
  • Antrieb SRAM NX
  • Bremsen Magura MT5/MT4
  • Laufräder Race Face ARC
  • Reifen Maxxis Highroller II
  • Cockpit BBB Ascension (780 mm) / BBB Jumper
  • Sattelstütze Kindshock E30i (150 mm)
Komplette Ausstattung zum Ausklappen

Focus Jam8.9 Nine6.8 Nine6.7 Nine
RahmenmaterialCarbon-Hauptrahmen, Aluminium-HinterbauAluminium-KomplettrahmenAluminium-Komplettrahmen
FedergabelRockShox Pike Ultimate RCT3Fox 34 RhythmRockShox Revelation RC
DämpferRockShox Super Deluxe Select+Fox Float DPS PerformanceRockShox Deluxe Select
VorbauBBB JumperBBB JumperBBB Jumper
LenkerBBB AscensionBBB AscensionBBB Ascension
GriffeBBB PythonRace Face Grippler
Focus Locker SL
BremsenMagura MT TrailShimano XT M8120Magura MT5/MT4 Mix
SchaltungShimano XTR M9100Shimano XT M8100SRAM NX Eagle
LaufräderMavic XADT Swiss M1900N/A
ReifenMaxxis Highroller IIMaxxis Rekon 2.4Maxxis Highroller II
SattelstützeKindshock E30iKindshock E30iKindshock E30i
Sattel Focus Trail SLFocus Trail SLFocus Trail SL
Gewicht13,25 kg14,25 kg14,95 kg
Preis4.199 €2.699 €2.199 €

Im F.O.L.D.-Hinterbau steckt ein RockShox Deluxe-Dämpfer
# Im F.O.L.D.-Hinterbau steckt ein RockShox Deluxe-Dämpfer - Am metrischen Federbein können nur Luftdruck und Zugstufe von außen verstellt werden.
Die Front bändigt eine RockShox Revelation
# Die Front bändigt eine RockShox Revelation - Diese ist bereits mit der aktuellen DebonAir-Feder ausgestattet, setzt aber noch auf die alte Charger-Einheit.
Angetrieben wird das Rad durch einen SRAM 12-fach-Antrieb
# Angetrieben wird das Rad durch einen SRAM 12-fach-Antrieb - Optional kann auch noch ein 2-fach-Antrieb verbaut werden.
Zum Einsteigerpreis von 2.199 € gibt es schon eine Vario-Sattelstütze
# Zum Einsteigerpreis von 2.199 € gibt es schon eine Vario-Sattelstütze - Nicht mit dem größten Hub gesegnet, trotzdem funktionell – hier muss nicht zwangsläufig nachträglich investiert werden.
Vorne vier, hinten zwei Kolben
# Vorne vier, hinten zwei Kolben - Ein Mix aus schwäbischen Magura-Stoppern der MT5- und MT4-Serie ergänzt das Stuttgarter Bike.

Im Detail

Hinter der umfassenden Ansammlung an Akronymen verbirgt sich die Technologie, die am Focus Jam 6.7 Nine und den anderen Bikes der Baureihe verwendet wird. Was versteckt sich hinter F.O.L.D., C.I.A., S.S.P.S. und Co.? Beginnen wir mit dem Hinterbau: kurz F.O.L.D., lang Focus optimized linkage design – ein einfacher Eingelenker mit einer weniger einfachen Abstützung. Zwischen dem einteiligen Hinterbau und dem Dämpfer sind zwei Wippen geschaltet, das Jam soll somit extrem sensibel ansprechen, aber ausreichend Endprogression bieten.

Herzstück ist der aufwändig abgestützte Eingelenk-Hinterbau
# Herzstück ist der aufwändig abgestützte Eingelenk-Hinterbau - Dieser soll hinsichtlich Kennlinie und Steifigkeit optimiert sein.

“Der gewollte Chassis-Flex ist im Motorradrennsport seit Jahren etabliert und eine wichtige Komponente bei der Jagd nach Sekunden. Mit F.O.L.D. nutzen wir dieses Wissen für dich.” – Focus Bikes

Der sogenannte Main Link verbindet den Hauptrahmen mit dem Dämpfer, die zweite Wippe hört auf den Namen Guide Link und verbindet Main Link und Hinterbau. Bei der Abstimmung der Kennlinie unterteilt Focus wiederum in zwei Bereiche: Zu Beginn soll eine degressive Kennlinie für einen möglichst feinfühligen Hinterbau sorgen, der extrem viel Traktion bereitstellt. Im späteren Verlauf des Federwegs fällt die Kennlinie progressiv aus. So will Focus im Jam ausreichend Gegenhalt und Endprogression bereitstellen.

Aber die Kennlinie ist nicht alles. Vor allem auch die Hinterbausteifigkeit spielt eine große Rolle, wenn es um die Bodenhaftung geht. Hier setzt Focus mit C.I.A. an: Comfort Improving Areas – ein sehr genau ausgelegter Hinterbau, der bei seitlichen Krafteinwirkungen beweglich bleibt und somit für mehr Traktion sorgen soll. Laut Focus soll sich das Rad somit gutmütiger fahren, neben Berechnungen stützt sich der Hersteller bei diesem Ansatz auf das Ergebnis vieler Testfahrten.

Innenverlegte Züge sind an Alu-Rahmen fast State of the Art
# Innenverlegte Züge sind an Alu-Rahmen fast State of the Art - Focus verlegt sämtliche Züge im Inneren des Hauptrahmens, am Hinterbau laufen sie außen.
Der Direct Mount für den Umwerfer ist abnehmbar
# Der Direct Mount für den Umwerfer ist abnehmbar - Das Rad wurde in der Vergangenheit mit 2-fach-Antrieben ausgeliefert, aktuell gibt es nur noch 1 x 12.

Stable stiffness per size versteckt sich hinter der Abkürzung S.S.P.S. Am Carbon-Rahmen des Jam Top-Modells werden hier für alle Größen verschiedene Layups entwickelt, um ein möglichst gleichbleibendes Fahrerlebnis, durch das Größenspektrum hindurch, zu gewährleisten.

Soweit zu den Akronymen. Werfen wir noch einen Blick auf den restlichen Rahmen. Im Hauptrahmen sind alle Züge im Inneren verlegt, am Hinterbau werden die Leitungen dann außen geführt. Für einen besseren Schwerpunkt sitzen Dämpfer und Anlenkung zentriert im Hauptrahmen, geschützt vor Dreckbeschuss. Ein eher minimalistischer Klebestreifen ist auf der Oberseite der Kettenstrebe angebracht.

Am Unterrohr des Alu-Rahmen ist kein Schutz angebracht
# Am Unterrohr des Alu-Rahmen ist kein Schutz angebracht - Nur die Kettenstrebe wird durch Ketten-Schlagen geschützt, der Schoner fällt aber etwas minimalistisch aus.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details und Standards zum Focus Jam 6.7 Nine findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

KinematikF.O.L.D – abgestützter Eingelenker 
Verschiedene Lager-Größen3im Hinterbau
Gesamtzahl Lager im Hinterbau8Anzahl
LagerbezeichungenKeine Angaben. Enduro MAX-LagerHerstellerangabe
Hinterbau Einbaumaß148 mm x 12 mmEinbaubreite x Achsdurchmesser
Maximale Reifenfreiheit Hinterbau29" x 2,3"
Dämpfermaß210 mm x 55 mmGesamtlänge x Hub
Trunnion-Mount?Nein
Dämpferhardware erstes AugeM8 x 25 mmBolzendurchmesser x Einbaubreite
Dämpferhardware zweites AugeM8 x 25 mmBolzendurchmesser x Einbaubreite
Freigabe für StahlfederdämpferNein
Freigabe für LuftdämpferJa
Empfohlener Dämpfer-SAG30 % – 16,5 mmin % oder mm
Steuerrohr-Durchmesser44 mm, 56 mmoberer Durchmesser, unterer Durchmesser
Maximale Gabelfreigabe140 mmFederweg bzw. bis zu welcher Einbauhöhe
TretlagerBSA, 73 mmwelcher Standard, Durchmesser, Breite
Kettenführungsaufnahme
UmwerferaufnahmeDirect Mount für Sideswing-Umwerfer
Schaltauge16,95 €Typ, Kosten in €
Optimiert auf welches Kettenblatt32tZahnzahl
BremsaufnahmePost Mount, 7" (180 mm Scheibe ohne Adapter fahrbar)welcher Standard
Maximale Bremsscheibengröße203 mm
Sattelrohrdurchmesser31,6 mm
Sattelklemmendurchmesser34,9 mm
Maximale Stützen-Einstecktiefe260 mmAngabe für M-Rahmen
Kompatibel mit Stealth-Variostützen?Ja
Messung Sitzwinkel73,7° auf Sitzhöhe für M-Fahrer (740mm), 74,5° auf Höhe Oberrohr
FlaschenhalteraufnahmeJaEine, Oberseite des Unterrohrs
Andere Extras, Werkzeugfächer
Gewicht Rahmen2,9 kgN/A
Gesamtgewicht Bike14,4 kgN/A
Garantie/ServiceDetails zur Garantie und dem Crash Replacement-Angebot auf der Website.

Auf dem Trail

Eine Priorisierung von 50 % Uphill und 50 % Downhill hat man bei Focus mit dem Jam angestrebt. In Zeiten, in denen die meisten Hersteller sogar an Trail-Bikes primär die Abfahrtsqualitäten loben, zeigt sich das Focus Jam 6.7 als ein angenehmer Partner, um die Abfahrt selbst zu verdienen. Aufgrund des hohen Stacks ist die Sitzposition entspannt und der 440-mm-Hinterbau hilft dabei, auch steilere Rampen ohne steigendes Vorderrad auf dem leichtesten Blatt der SRAM Eagle hochzuspinnen. Wer lieber in einem härteren Gang in die Pedale hämmert und gerne einen Lockout verwendet, greift an der günstigeren Ausstattung und dem verbauten RockShox Deluxe ins Leere. Eine einstellbare Druckstufe gibt es ebenfalls nicht. Dafür krallt sich der Hinterbau entsprechend sensibel in den Untergrund und bietet gute Traktion.

Aufwärts geht es mit viel Traktion, wer das Fahrwerk für den Wiegetritt blockieren will, bekommt am Einstiegs-Modell aber keinen Plattform-Hebel am Dämpfer
# Aufwärts geht es mit viel Traktion, wer das Fahrwerk für den Wiegetritt blockieren will, bekommt am Einstiegs-Modell aber keinen Plattform-Hebel am Dämpfer - Aber auch sitzend geht es mit dem Focus Jam 6.7 Nine dank entspannter Sitzposition und 12-fach-Antrieb locker nach oben.

Spielereien selbst an kleinen Kanten und Wurzeln? Zwar ist die Einstellbarkeit des Gegenhalts des Fahrwerks am Heck auf den Luftdruck und die Größe der Luftkammer beschränkt, aber mit recht wenig Aufwand und passendem Setup lässt sich das Jam leichtfüßig vom Boden lösen. Dabei erhöht sich die Agilität auch aufgrund der eher steilen Geometrie. Das Jam folgt schon bei niedrigen Geschwindigkeiten schnell und direkt dem Input des Fahrers.

Lässt man es bergab ordentlich laufen, gilt es, mit der Geometrie des Jams dementsprechend etwas mehr auf der Hut zu sein und Linien wachsam zu wählen. Sicherheit vermitteln die breiten Race Face Arc-Felgen mit den voluminösen Reifen. Sie ermöglichen einen satten Formschluss mit dem Untergrund und der Magura-Bremsen-Mix beißt auf Fingerzeig brachial.

Grenzen zeigt das Focus Jam dann auf, wenn die Schläge und die Geschwindigkeit eigentlich nach mehr Federweg verlangen. Hier setzt die Einstellbarkeit des Fahrwerks das Limit, was gemessen am Preis immer noch ein guter Kompromiss ist.

Das Rad kann vor allem in einfacherem Gelände seinen hohen Spieltrieb ausleben.
# Das Rad kann vor allem in einfacherem Gelände seinen hohen Spieltrieb ausleben.
Ein agiler Grundcharakter sorgt für schnelle Richtungswechsel und ein lebendiges Fahrverhalten.
# Ein agiler Grundcharakter sorgt für schnelle Richtungswechsel und ein lebendiges Fahrverhalten.
Wird das Gelände ruppiger, muss man seine Linien behutsam wählen
# Wird das Gelände ruppiger, muss man seine Linien behutsam wählen - Zwar bieten breite Felgen und Reifen noch ausreichend Grip, die limitierte Einflussnahme aufs Fahrwerk und die weniger auf Laufruhe ausgelegte Geometrie lassen den Fahrer aber auch schnell an die Grenzen kommen.

Das ist uns aufgefallen

  • Geometrie Style-Akrobaten und Fans von sehr technischem Gelände benötigen lange Arme und Beine oder sollten lieber eine Rahmennummer kleiner wählen. Das Focus Jam verfügt über ein sehr hohes Sitz- und Oberrohr, was die Bewegungsfreiheit im Vergleich zu anderen Bikes dieser Kategorie deutlich einschränkt.
  • Gegenhalt In der günstigsten Ausstattung muss man immer Abstriche machen. Für uns kam der deutlichste in Form des RockShox Deluxe-Dämpfers. Einstellbar ist lediglich der Luftdruck und die Zugstufe. Wer mehr Gegenhalt möchte, kann sich lediglich mit dem Luftdruck oder Volumenspacern behelfen.
  • Maxxis Aggressor Mehr Party und Drift als Grip. Der Einsatzbereich des Reifens fällt durchaus klein aus. Wer das Rad etwas mehr auf die Abfahrt trimmen will, kann mit einer einheitlichen Bereifung mit dem Highroller II an Front und Heck schon einiges herausholen.
  • Bremsen Ganz schön stark! Die Magura-Bremsanlage beißt ordentlich zu und glänzt mit sehr guter Dosierbarkeit.
  • Hoher Stack Besonders Fans von hohen Fronten dürften das Jam lieben. Es braucht wenig Spacer und keine Lenker mit maximalem Rise um ein hohes Cockpit zu realisieren.

Im Vergleich

Focus Jam 6.7 Nine vs. YT Jeffsy
Betrachtet man rein den Hauptrahmen, entspricht das Jeffsy in Rahmengröße L eher dem XL Jam. Dabei fallen im flachen Geometrie-Modus der Lenkwinkel knappe 2° flacher und der Sitzwinkel 2,5° steiler aus. Kürzer sind am Jeffsy außerdem der Hinterbau – zumindest bis Größe L ist dieser 5 mm kürzer, danach gleich lang – sowie das 7,5 cm kürzere Sitzrohr. Unterschiede auf dem Papier müssen nicht immer zwangsläufig auf dem Trail spürbar sein. In diesem direkten Vergleich ist dies aber der Fall. Während das Jeffsy eher die abfahrtsorientierten Trailbiker anspricht, die ein Bike mit Nehmerqualitäten suchen, so spricht das Jam 6.7 vor allem eher die Kunden an, welche am Ende des Tages mehr Kilometer auf der Uhr stehen haben möchten. Uphills bringt man schneller hinter sich, im Gegenzug sollte man in der Abfahrt mit dem gelben Focus nicht stur in Wurzel- und Steinfelder reinhalten.

Focus Jam 6.7 Nine vs. Banshee Prime
Beim Blick auf die Geometrie würde das XL Jam zwischen einem L und einem XL Prime liegen. Das Banshee ist in der größten Rahmengröße 5 mm länger am Heck und 14 mm länger an der Front. In der flachen Einstellung liegt der Lenkwinkel des Prime 1,3° flacher, der Sitzwinkel ist trotzdem ein halbes Grad steiler. Am Prime wurde in unserem Test zwar ein Dämpfer mit Ausgleichsbehälter verbaut, dieser ermöglichte aber ebenfalls keine externe Druckstufenverstellung, nur eine Plattform. Trotzdem bietet die Kinematik am Banshee ein gutes Stück mehr Gegenhalt, wenn man das Bike aktiv fährt. Hier verhält es sich ähnlich wie mit dem YT Jeffsy: Saubere Linienwahl ist mit dem Focus wichtiger und es fühlt sich wohler, wenn man es nicht in zu grobes Gelände zwingt. Dann kann es mit viel Fahrspaß auf ausgedehnteren Touren glänzen.

YT Jeffsy 29 mk2
# YT Jeffsy 29 mk2 - Mit dieser Plattform zielt YT weit mehr in Richtung der Abfahrtsfraktion. In Summe ist das Focus Jam aber einfacher abzustimmen und ein besserer Kilometerfresser.
Banshee Prime
# Banshee Prime - Stramm und losgelassen in der Abfahrt. Im direkten Vergleich wird das Prime langsamer am Berg und schneller in der Abfahrt sein. (Modellversion bis 2019)

Fazit – Focus Jam 6.7 Nine

Wo man bei anderen Herstellern nicht mal einen Rahmen für den Preis bekommt, bietet Focus eine mehr als solide Basis als Komplettbike an. Kleinere Abstriche an Einstellbarkeit und Geometrie kann man hierfür getrost in Kauf nehmen. Das Focus Jam 6.7. ermöglicht direkt aus der Kiste heraus viel Spaß auf dem Trail und überzeugt durch einfaches Handling und unkompliziertes Setup. Ein ideales Rad für Leute, die ihren Geldbeutel schonen möchten und einfach nur Mountainbike fahren wollen.

Pro
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • moderates Gewicht
  • Spaß bergauf und bergab
  • simples Setup
Contra
  • sehr langes Sitzrohr und hoher Rahmen
  • Dämpfer bietet wenig Gegenhalt
Pop für die großen Kinder
# Pop für die großen Kinder - Wer gerne abzieht, sollte den Luftdruck im Dämpfer etwas nach oben korrigieren, um nicht zu viel vor einer Kante das Fahrwerk komprimieren zu müssen. Mit dieser Einstellung lassen sich dann fleißig Flugmeilen sammeln. Ganz ohne CO2-Fußabdruck.

Wie gefällt euch das Focus Jam 6.7 Nine?


Testablauf

Das Focus Jam 6.7 Nine wurde im Verlauf des Tests von mehreren Testfahrern bewegt. Gemäß den Vorlieben bei Fahrwerk und Cockpit wurde es für jeden Tester individuell angepasst.

Hier haben wir das Focus Jam 6.7 Nine getestet

  • Singletrails: Natürliche Wege mit Wurzeln und Steinen. Kalkstein und Lehmböden bis hin zu frischem Waldboden.
  • Bikepark: Um die Limits auszuloten, wurde das Focus Jam einen Tag lang im Bikepark bewegt. Dort musste es sich auf Sprüngen, Drops und Bremswellen und flüssigen Flowtrails beweisen.
Testerprofil Jens Staudt
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischem und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Jannik Sammet
Tester-Profil: Jannik Sammet
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 92 cm
Oberkörperlänge 55 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 65 kg
Dirt. Downhill. Hauptsache zwei Räder und einen Lenker. Am liebsten in flowigem Gelände, das Möglichkeiten zum spielerischen Umgang bietet. Dann kann es auch gerne mal ruppiger und schneller sein.
Fahrstil
Lieber verspielter als auf maximale Geschwindigkeit ausgelegt.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, local Spot, Jib-Sessions, flowige Trails mit Sprüngen.
Vorlieben beim Fahrwerk
Nichts extremes. Einfach passend fürs Gewicht. Gerne etwas schneller in der Zugstufe.
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz und Lenkwinkel um die 65°.

 

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Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket im Test: Hochfunktionaler Regenschutz

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Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket im Test: Mit der C5 Trail-Jacke wollen die Bekleidungsexperten von Gore die perfekte Mountainbike-Jacke geschaffen habe. Die Jacke soll mit einem geringen Packmaß, einem robusten Außenmaterial und einem ausgezeichneten Wetterschutz überzeugen. Hier erfahrt ihr, ob die Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket im Test halten kann, was sie verspricht.

Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket: Infos und Preise

Die Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket soll der perfekte Begleiter für Mountainbike-Ausfahrten bei jedweden Wetterbedingungen sein. Dafür setzt die leichtgewichtige Jacke auf das hochfunktionale Gore-Tex-Material, was komplett wasserdicht ist und laut Gore mit einer extrem hohen Atmungsaktivität aufwarten kann. Weiterhin soll das verwendete Material besonders robust sein, wodurch die Regenjacke vor Beschädigungen durch Ast- oder Steinkontakt gefeit sein soll. Die Gore-Jacke ist in den Farben Schwarz sowie Neongelb-Grau erhältlich und bringt in Größe M 245 g auf die Waage. Preislich liegt die funktionale Jacke bei rund 270 €.

  • robustes und hochfunktionales Gore-Tex-Material
  • kleines Packmaß und geringes Gewicht
  • Mountainbike-spezifischer Schnitt
  • eine Brust- und zwei Hüft-Taschen
  • verstellbare Kapuze
  • versiegelte Nähte
  • Wassersäule mindestens 28.000 mm
  • Atmungsaktivität extrem atmungsaktiv (nach Klassifizierung des Institut Hohenstein)
  • Gewicht 245 g
  • Farbe Schwarz / Neongelb-Grau
  • Größen S / M / L / XL / XXL
  • www.gorewear.com

Preis: 269,95 € (UVP) | Bikemarkt: Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket kaufen

Die Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket soll sich dank einem hochfunktionalen und robusten Material perfekt für den Mountainbike-Einsatz eignen
# Die Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket soll sich dank einem hochfunktionalen und robusten Material perfekt für den Mountainbike-Einsatz eignen - die leichte Jacke ist in zwei Farben für einen Preis von rund 270 € erhältlich. Arne ist 1,84 m groß und trägt Größe M.
Diashow: Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket im Test - Hochfunktionaler Regenschutz
Alle Nähte sind von Innen versiegelt ...
Der Gummizug an der Bundweitenverstellung ließ sich nicht arretieren und lockerte sich jedes mal binnen weniger Minuten
Reflektor-Streifen am Rücken sorgen für eine gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr.
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Im Detail

Wie nicht anders zu erwarten ist, setzt die Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket auf das hauseigene, hochfunktionale Gore-Tex-Material. Dabei kommen speziell die Technologien Paclite und Active zum Einsatz. Diese sollen für die extrem hohe Atmungskativität sowie das geringe Packmaß der Jacke zuständig sein. Dazu gibt es von Gore eine Garantie auf die dauerhafte Wasserdichtigkeit der Jacke. Um dies zu gewährleisten, sind alle Nähte versiegelt. Die Reißverschlüsse sind hingegen nicht wasserdicht ausgeführt – hier soll ein Untertritt das Eindringen von Wind und Wasser verhindern.

Selbstverständlich kommen hochfunktionale Gore-Tex-Materialien zum Einsatz.
# Selbstverständlich kommen hochfunktionale Gore-Tex-Materialien zum Einsatz.
Alle Nähte sind von Innen versiegelt ...
# Alle Nähte sind von Innen versiegelt ...
... die Reißverschlüsse sind hingegen nicht wasserdicht ausgeführt.
# ... die Reißverschlüsse sind hingegen nicht wasserdicht ausgeführt.
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# gore-jacke-arne-2624

Um dem Einsatzbereich gerecht zu werden, verfügt die Gore-Jacke über einen etwas engeren, jedoch Mountainbike-spezifischen Schnitt mit verlängerter Rückenpartie. Die an der Oberseite etwas weiter nach vorne gezogenen Ärmelbündchen lassen sich per Klettverschluss anpassen, während die Bundweite mittels Gummizug eingestellt werden kann. Auch an der Kapuze ermöglichen drei Gummizüge die genaue Anpassung an den Kopf.

Die Bündchen an den Ärmeln können mittels Klettverschluss angepasst werden.
# Die Bündchen an den Ärmeln können mittels Klettverschluss angepasst werden.

Belüftungsöffnungen oder ähnliches sucht man an der Gore C5 Trail-Jacke vergebens. Kommt die Membran an ihre Grenzen, hilft also nur ein Griff an den Hauptreißverschluss. Dafür bietet die Regenjacke jede Menge Verstauraum für Smartphone, Geldbeutel, Müsli-Riegel oder Schlüssel. Insgesamt stehen drei geräumige Taschen zur Verfügung: Zwei an der Hüfte sowie eine Tasche auf der Brust. Obwohl unsere neongelbe Testjacke sowieso schon mehr als auffällig ist, sorgt ein Reflektor-Streifen am Rücken zusätzlich für eine gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Davon abgesehen finden sich lediglich zwei dezente Gore-Schriftzüge auf der Jacke.

Dank einer Brust- und zwei Hüft-Taschen bietet die Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket mehr als genug Stauraum.
# Dank einer Brust- und zwei Hüft-Taschen bietet die Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket mehr als genug Stauraum.
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# gore-jacke-arne-0807
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# gore-jacke-arne-0793
Reflektor-Streifen am Rücken sorgen für eine gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr.
# Reflektor-Streifen am Rücken sorgen für eine gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr.

Auf dem Trail

Kann die Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket in der Praxis halten, was sie in der Theorie verspricht? Bereits beim Anziehen fällt auf, dass die Jacke Gore-typisch etwas enger geschnitten ist als bei der Konkurrenz üblich. Bei einer Körpergröße von 184 cm und einem Gewicht von 72 kg entschied ich mich trotzdem für meine Standardgröße M. In dieser Größe haben die Ärmel eine ausreichende Länge und auch die Rückenpartie ist weit genug nach Unten gezogen, um den Oberkörper in jeder Situation gut geschützt zu halten. Auch konnte ich noch einen dünnen Rückenprotektor unterbringen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Wer hier jedoch auf Nummer sicher gehen will oder einen etwas weiteren Schnitt bevorzugt, der sollte zur nächstgrößeren Größe greifen. Deutlich zu klein fällt jedoch die Kapuze aus. Diese konnten wir zwar mit Mühe über den Helm ziehen. Länger als für das Foto wollten wir sie aber zugunsten unserer Nacken-Muskulatur nicht tragen.

Die Kapuze fällt deutlich zu klein aus und kann daher lediglich unter dem Helm getragen werden
# Die Kapuze fällt deutlich zu klein aus und kann daher lediglich unter dem Helm getragen werden - über dem Helm, wie hier im Foto zu sehen ist, trägt sich die Kapuze äußerst unbequem.

Das Material fühlt sich auf der Haut leicht rau und insgesamt sehr angenehm an. Es jedoch recht fest und wenig flexibel. Dies sorgt auch dafür, dass die Jacke im Vergleich mit der Konkurrenz etwas stärker raschelt. Das fällt im Fahrbetrieb aber kaum auf.

Wenn es darauf ankommt und mal wieder in Strömen regnet, hält die Gore C5 Trail-Jacke genau, was die Marketing-Abteilung verspricht: Die Jacke hält auch bei stundenlangen Fahrten im Regen absolut dicht und lässt kein Wasser ins Innere durch. Auch an den Reißverschlüssen konnten wir keinen Wasser-Eintritt verzeichnen. Ebenso liegt die Atmungsaktivität auf dem versprochen hohen Niveau. Die fehlenden Belüftungsöffnungen vermisst man jedoch. Bei höheren Temperaturen in Kombination mit schweißtreibenden Anstiegen hilft dann nur ein Öffnen der Jacke, um das Klima im Inneren erträglich zu halten. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sollte man je nach Baselayer aber keine allzu langen Pausen einplanen, da die dünne Jacke der Kälte auf Dauer nicht allzu viel entgegenzusetzen hat. Bleibt man hingegen in Bewegung, so liefert die Gore-Jacke auch bei diesen Temperaturen einen guten Job ab und hält den Körper angenehm temperiert.

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# gore-jacke-arne-1224

Im Testverlauf sind zwei kleine Mängel der Gore-Jacke immer wieder negativ aufgefallen. So verhakt sich der Hauptreißverschluss regelmäßig im Stoff, was die Einhand-Bedienung teilweise unmöglich gemacht hat. Außerdem reicht die Klemmkraft der Bundweitenverstellung nicht aus, um den Gummizug zuverlässig zu arretieren. So hat sich dieser jedes Mal binnen weniger Minuten gelockert, wodurch die Bundweitenverstellung praktisch unbrauchbar war. Dies sollte bei einer derart teuren Jacke nicht vorkommen. Abgesehen davon überzeugt uns die Gore C5 Trail-Jacke mit ihrem kleinen Packmaß, dem geringen Gewicht und vor allem der tollen Funktion. Auch bei der Haltbarkeit konnten wir keine Mängel feststellen.

Der Gummizug an der Bundweitenverstellung ließ sich nicht arretieren und lockerte sich jedes mal binnen weniger Minuten
# Der Gummizug an der Bundweitenverstellung ließ sich nicht arretieren und lockerte sich jedes mal binnen weniger Minuten - dadurch war die Bundweitenverstellung praktisch unbrauchbar.

Im Vergleich

Im Vergleich mit unserem Favoriten aus dem letzten Jacken-Test, der ION 3-Layer Scrub Amp-Jacke, hat die Gore-Jacke in Bezug auf Packmaß und Gewicht die Nase klar vorn. In puncto Tragekomfort kann die leichte Gore-Jacke hingegen nicht mit dem ION-Regenschutz mithalten. Auch der Schnitt der Scrub Amp sagt uns etwas mehr zu. Was die Funktion und den Wetterschutz angeht, liegen beide Jacken gleichauf und können voll und ganz überzeugen.

Fazit – Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket

Die Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket kann vor allem mit ihrer ausgezeichneten Funktion überzeugen. Die neongelbe Jacke hält absolut dicht und sorgt mit ihrer hohen Atmungsaktivität dafür, dass man nicht so schnell ins Schwitzen kommt. Auch das geringe Gewicht und das kleine Packmaß stehen auf der Haben-Seite. Schwächen leistet sich die Regenjacke dagegen beim oft klemmenden Reißverschluss und bei der praktisch unbrauchbaren Bundweitenverstelllung.

Pro
  • absolut wasserdicht
  • hohe Atmungsaktivität
  • geringes Gewicht und Packmaß
Contra
  • unbrauchbare Bundweitenverstellung und klemmender Reißverschluss
  • keine Belüftungsöffnungen
Die Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket kann vor allem mit einer ausgezeichneten Funktion sowie dem geringen Packmaß überzeugen
# Die Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket kann vor allem mit einer ausgezeichneten Funktion sowie dem geringen Packmaß überzeugen - Schwächen leistet sich die 270 € teure Jacke dagegen bei Reißverschluss und Bundweitenverstellung.

Preisvergleich Gore C5 Gore-Tex Trail Hooded Jacket


Weitere aktuelle Tests von Herbs- und Winterjacken findest du hier:

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Knolly Fugitive im Test: Fehlt nur der Spoiler!

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Knolly Fugitive im Test: Knolly brachte letztes Jahr zwei neue, auf demselben Rahmen aufbauende Räder auf den Markt. Das erste 29″-Rad der kanadischen Marke ist als kurzhubige Version mit 120 mm am Heck oder mit dem Zusatz „LT“ mit 135 mm am Heck verfügbar. Von Trail/Adventure bis All Mountain/Enduro soll das Rad mit Federgabeln von 130 bis 160 mm eine ganze Bandbreite an Fahrern und Fahrerinnen glücklich machen. Wir konnten das „kleinere“ Fugitive ausführlich testen.

Steckbrief: Knolly Fugitive

EinsatzbereichTrail, All-Mountain
Federweg130-140 mm/120 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialAluminium
RahmengrößenS, M, L, XL
Websitewww.knollybikes.com
Preis: ab 2.448 Euro

Wie bereits beschrieben, bildet das Knolly Fugitive auf einer Rahmenbasis den Grundstein für zwei Modelle: Das Fugitive und das Fugitive LT. Ein anderer Dämpfer-Hub bei gleicher Einbaulänge konvertiert das eine Rad zum jeweils anderen. Je nach Dämpfer hat man die Wahl zwischen 135 und 120 mm am Heck. Knolly sieht eine 140 mm-Federgabel als gutes Match für den 120 mm-Hinterbau, für 135 mm soll die 150 mm-Federgabel ideal sein. Damit deckt das Rad laut Hersteller ein Einsatzspektrum von Trail bis Enduro ab – rein nach Eckdaten würden notorische Kategorisierer das Rad aber wohl eher in die Trail-Ecke stellen.

Knolly setzt an beiden Fugitives auf 29″-Laufräder, der Rahmen ist nur als Alu-Variante verfügbar. Die zeitgemäße Geometrie lässt sich mit einem Flip-Chip an der unteren Dämpfer-Aufnahme verstellen. Zum Einsatz kommt – klassisch für die Kanadier – der Fourby4-Hinterbau. Dabei handelt es sich um eine von Knolly patentierte Hinterbau-Konstruktion, die dem Hersteller zufolge beim Bremsen und Pedalieren perfekte Performance liefern und dabei immer ausreichend Grip und Kontrolle bereitstellen soll. Am Fugitive verwendet Knolly die alte 157er-Einbaubreite unter dem Namen 157Trail. Dahinter versteckt sich eine ähnliche Konfiguration wie hinter Pivots Superboost Plus.

„Built to be an epic trail smasher it has the highest level of pedaling efficiency we have engineered into our bikes and yet it still maintains that famous Knolly traction.“ – Knolly Bikes

Das Knolly Fugitive setzt auf 29"-Laufräder, einen Alu-Rahmen, eine sehr zeitgemäße Geometrie und das patentierte Fouby4-Hinterbau-Design
# Das Knolly Fugitive setzt auf 29"-Laufräder, einen Alu-Rahmen, eine sehr zeitgemäße Geometrie und das patentierte Fouby4-Hinterbau-Design - mit 120 mm Federweg am Heck und 140 mm an der Front steckt der Hersteller es in die Trail- beziehungsweise Adventure-Kategorie.
Diashow: Knolly Fugitive im Test - Fehlt nur der Spoiler!
Charakteristisch für Knolly Bikes ist der Fourby4-Hinterbau
Ausstattungsvarianten gibt es in Deutschland über den Vertrieb tri-cycles nur auf Anfrage
Mit dem Chromag Cockpit konnten wir keine passende Lenkerhöhe finden
Geschickte Zugführung durchs Unterrohr und aus dem Sitzrohr nach oben austretend
Neben dem Rahmenset mit Dämpfer stattete uns Knolly mit einem Cockpit und Sattel von Chromag aus.
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Geometrie

Knolly bietet sein Fugitive in vier Rahmengrößen von S bis XL an. Werfen wir zunächst den Blick nach vorne: Angenehm lang sehen die Reach-Werte des Bikes aus. Mit 421 mm in S bis 500 mm in XL deckt der Hersteller ein großes Spektrum ab, das mit Ausnahme des XL-Rahmens auch auf vergleichsweise kurze Sitzrohre baut. Aber Vorsicht: Durch die Bank fallen die Steuerrohre und die Stack-Werte recht kurz aus – Fans von einer hohen Front werden etwas an Reach einbüßen, um den Lenker auf die passende Höhe zu setzen. Knapp über dem Tretlager, an der unteren Dämpfer-Aufhängung, kann das Tretlager von 336 mm in der normalen, auf 326 mm in der flachen Einstellung abgesenkt werden. Der Lenkwinkel wird dabei von 66,5° auf 65,75° abgeflacht, die Auswirkung auf den Sitzwinkel beträgt ebenso 0,75°.

Werfen wir einen genaueren Blick auf den Sitzwinkel. Real fällt dieser sehr flach aus – Knolly gibt in seiner Geometrie-Tabelle nur den effektiven Wert an. Dieser wird bei 820 mm Abstand zwischen Tretlager und Sattelmitte gemessen. Am getesteten XL-Rahmen fahren nur die extremen Langbeiner des Testteams den Sattel etwas höher. Alle anderen nutzen somit einen letztendlich steileren Sitzwinkel. Zu guter Letzt – ein Blick auf den Hinterbau. Mit seinen 430,5 mm Länge ist dieser auf der eher kurzen Seite – die Kettenstrebe wächst nicht mit, sondern bleibt für alle Größen konstant.

RahmengrößeSMLXL
Sitzrohrlänge355 mm400 mm456 mm500 mm
Oberrohrlänge577 mm606 mm634 mm658 mm
Steuerrohrlänge98 mm98 mm103 mm110 mm
Lenkwinkel66,5°/65,75° 66,5°/65,75° 66,5°/65,75° 66,5°/65,75°
Sitzwinkel76°/75,75°76°/75,75°76°/75,75°76°/75,75°
Kettenstrebenlänge430,5 mm430,5 mm430,5 mm430,5 mm
Tretlagerhöhe336/326 mm336/326 mm336/326 mm336/326 mm
Radstand1156 mm1184 mm1214 mm1239 mm
Reach421 mm450 mm477 mm500 mm
Stack612 mm612 mm616,5 mm623 mm
An der unteren Dämpfer-Montage-Position kann der Fugitive-Fahrer zwischen Standard- oder Slack-Modus wählen
# An der unteren Dämpfer-Montage-Position kann der Fugitive-Fahrer zwischen Standard- oder Slack-Modus wählen - im Slack-Modus sinkt das Tretlager um 10 mm, während die Winkel um 0,75° flacher werden.

Ausstattung

Neben dem Rahmenset, das mit einem Preis von 2.448 € zu Buche schlägt, verkauft Knolly in den USA und Kanada zwei Komplettbikes. Hierzulande werden keine Komplettbike-Varianten angeboten. Aufbauend auf dem Fugitive-Rahmen können aber beim Vertrieb tri-cycles auf Anfrage ganze Räder zusammengestellt werden.

Wir machen uns also an den Custom-Aufbau. Einzige Vorgabe ist die Verwendung einer Fox 34-Federgabel mit 140 mm Federweg. Außerdem hat uns Knolly mit einigen Teilen ausgestattet – allen voran der Laufradsatz von Industry Nine: Mit feiner Rasterung und komplett in Schwarz gehalten dient er als eines der Testmuster für Reifen-Tests. Wir montieren vorne den WTB Vigilante 2,5″ und hinten den Trail Boss 2,4″. Während vorne die leichte Karkasse mit weicher Mischung verwendet wird, setzen wir hinten auf die dicke Karkasse mit schnell rollender Mischung.

Damit die Bandbreite passt, wird ein SRAM 12-fach-Antrieb verbaut, am Heck schaltet die GX Eagle, vorne wird über die X01-Carbon-Kurbel die Kraft eingeleitet. Für verlässliche Verzögerung darf am Testaufbau die Formula Cura 4 sorgen. Neben der Federgabel kommt auch an der Sattelstütze ein Fox-Produkt zum Einsatz. Die 175 mm-Transfer durchläuft aktuell noch unseren Dauertest auf Zuverlässigkeit. Die 120 mm Federweg am Heck kontrolliert hingegen ein inzwischen weniger oft gesehener Dämpfer: der Cane Creek Double Barrel Air mit Climb Switch.

  • Federgabel Fox 34 Factory (140 mm)
  • Dämpfer CaneCreek Double Barrel Air CS (120 mm)
  • Antrieb SRAM GX Eagle
  • Bremsen Formula Cura 4
  • Laufräder Industry Nine Enduro S 101
  • Reifen WTB Vigilante 2,5″ Light/High Grip, WTB Trail Boss 2,4″ Tough/Fast Rolling
  • Cockpit Renthal Fatbar (780 mm) / RaceFace Turbine R (32 mm)
  • Sattelstütze Fox Transfer (170 mm)
Ausstattungsvarianten gibt es in Deutschland über den Vertrieb tri-cycles nur auf Anfrage
# Ausstattungsvarianten gibt es in Deutschland über den Vertrieb tri-cycles nur auf Anfrage - beim Rahmenset mit Dämpfer kann man über tri-cycles auch verschiedene Dämpfer-Optionen erwerben.
Neben dem Rahmenset mit Dämpfer stattete uns Knolly mit einem Cockpit und Sattel von Chromag aus.
# Neben dem Rahmenset mit Dämpfer stattete uns Knolly mit einem Cockpit und Sattel von Chromag aus.
Auch der Laufradsatz für den Test wurde von Knolly zur Verfügung gestellt.
# Auch der Laufradsatz für den Test wurde von Knolly zur Verfügung gestellt.
Angetrieben wird unser Testbike mit SRAMs GX Eagle-Schaltung.
# Angetrieben wird unser Testbike mit SRAMs GX Eagle-Schaltung.
An der Front kommt die Fox 34 Factory aus dem aktuellen Trail-Federgabel-Test zum Einsatz.
# An der Front kommt die Fox 34 Factory aus dem aktuellen Trail-Federgabel-Test zum Einsatz.
Für die Verzögerung sorgt Formulas schicke Cura 4-Bremse mit 180 mm-Scheibe am Heck und 203 mm-Scheibe an der Front.
# Für die Verzögerung sorgt Formulas schicke Cura 4-Bremse mit 180 mm-Scheibe am Heck und 203 mm-Scheibe an der Front.

Im Detail

Was tun, wenn die Rahmenform und die Anlenkung optisch bereits polarisieren? Neutral anstreichen? Ecken und Kanten kaschieren? Oder doch lieber mit ordentlich Trara auf den Putz hauen und sich im Rennsport inspirieren? Laut sein? Laut sein! Ein hellblau-oranger Lack mit weißen Details ziert den kantigen Alu-Rahmen des Knolly Fugitive, nur gebrochen durch die aufwändige, schwarze Anlenkung. Kommt euch bekannt vor? Wer sich für Rennsport interessiert, dem wird Gulf-Racing ein Begriff sein.

Für die gute Funktion soll der patentierte Fourby4-Hinterbau sorgen. Wie eingangs erwähnt, soll es Knolly damit gelungen sein, beim Bremsen und Pedalieren sowie hinsichtlich Grip und Kontrolle jeweils das Optimum auszuschöpfen. Technischer Hintergrund ist eine Entkopplung der Hinterbau-Kennlinie vom Hinterbau-Dreieck. Während der Viergelenk-Hinterbau vor allem hinsichtlich Antriebs- und Bremskräften optimiert ist, kann die Kennlinie unabhängig davon verfeinert werden. Verbunden werden Hinterbau und die Wippe, die den Dämpfer anlenkt, schließlich durch eine kurze Strebe. Das Konzept ist in der Theorie schlüssig, kommt aber nicht ohne Nachteile: Ganze sechs Drehpunkte wollen gelagert werden. Neben drei verschiedenen Kugellager-Größen werden auch Kunststoff-Gleitlager verwendet.

Charakteristisch für Knolly Bikes ist der Fourby4-Hinterbau
# Charakteristisch für Knolly Bikes ist der Fourby4-Hinterbau - dieser entkoppelt die Federkennlinie von den einwirkenden Brems- und Antriebskräften und erlaubt dadurch einen sehr genauen Einfluss auf die Faktoren: Antriebsneutralität, Bremsneutralität, Grip und damit Kontrolle.
Unterrohrschutz mit Shimano Di2-Fach
# Unterrohrschutz mit Shimano Di2-Fach
Geschickte Zugführung durchs Unterrohr und aus dem Sitzrohr nach oben austretend
# Geschickte Zugführung durchs Unterrohr und aus dem Sitzrohr nach oben austretend

Am restlichen Bike befinden sich weitere durchdachte Eigenheiten: Ein durchgängiges Sitzrohr bietet Platz für lange Variostützen, beim Tretlager setzt man auf den BSA-Standard, hier gibt es außerdem genügend Platz für einen Umwerfer und eine abnehmbare Kettenführungs-Aufnahme. Durchs Rahmeninnere werden alle Züge verlegt, um eine recht aufgeräumte Optik zu erreichen. Di2-Fahrer finden unter dem Unterrohrschutz versteckt ein Di2-Batteriefach. Am Steuerrohr treten auf beiden Seiten die Züge aus dem Rahmen aus – klapperfrei und wasserdicht geklemmt mit jeweils passenden Gummieinsätzen. Das Steuerrohr selbst bietet Platz für Winkelsteuersätze oder ähnliches.

Im Heck steckt ein Trunnion-Mount-Dämpfer, aus dem sich – je nach Hub – 120 oder 135 mm Federweg pressen lassen. Während an der Front der herkömmliche Boost 110-Standard verwendet wird, findet man am Heck die auf den Namen 157Trail getaufte Einbaubreite. Diese entspricht der Idee von Superboost – aufbauend auf dem bisher verwendeten DH-Einbaumaß werden die Naben-Flansche weiter nach außen geschoben, um stabilere Laufräder zu erhalten. Klassische 157 mm-DH-Naben sind dabei rückwärtskompatibel. Verschoben wird dafür die Kettenlinie: Sie wandert beim klassischen 73 mm BSA-Tretlager einfach etwas nach außen. Positiver Nebeneffekt: Mehr Platz rund ums Tretlager, den Knolly clever nutzt und in ordentliche Reifenfreiheit umwandelt.

Blödsinnige Standards verwendet Knolly nicht
# Blödsinnige Standards verwendet Knolly nicht - der 157Trail-Standard kombiniert den Hintergrundgedanken zu Boost 148 mit dem bestehenden 157 mm Einbaumaß.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details und Standards zum Knolly Fugitive findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

KinematikFourby4 – abgestützter Viergelenkhinterbau mit Horst-Link 
Verschiedene Lager-Größen3 Kugellager-Größen, 1 Kunstoffgleitlager-Größeim Hinterbau
Gesamtzahl Lager im Hinterbau12 Kugellager + 4 KunstoffgleitlagerAnzahl
Lagerbezeichungen2 x 3001-2RS (12*28*12 mm), 2 x 6000-2RS (10*26*8 mm), 8 x 6900-2RS (10*22*6 mm), 8 x Igus 1214-07Herstellerangabe
Hinterbau Einbaumaß157 mm x 12 mmEinbaubreite x Achsdurchmesser
Maximale Reifenfreiheit Hinterbau29" x 2,6", 27,5" x 3,3"
Dämpfermaß185 mm x 50 mmGesamtlänge x Hub
Trunnion-Mount?Ja
Dämpferhardware erstes AugeTrunnionBolzendurchmesser x Einbaubreite
Dämpferhardware zweites AugeM8 x 25 mmBolzendurchmesser x Einbaubreite
Freigabe für StahlfederdämpferJa
Freigabe für LuftdämpferJa
Empfohlener Dämpfer-SAG30% – 15 mmIn % oder mm
Steuerrohr-Durchmesser44 mm, 56 mmoberer Durchmesser, unterer Durchmesser
Maximale Gabelfreigabe160 mmFederweg bzw. bis zu welcher Einbauhöhe
TretlagerBSA, 73 mmwelcher Standard, Durchmesser, Breite
Kettenführungsaufnahmeabnehmbare ISCG05-, E-Type-Aufnahme und S3-Aufnahme
UmwerferaufnahmeJa, E-Type, abnehmbar
Schaltauge45 €Typ, Kosten in €
Optimiert auf welches Kettenblatt28–32tZahnzahl
BremsaufnahmePost Mount, 6" (160 mm Scheibe ohne Adapter fahrbar)welcher Standard
Maximale Bremsscheibengröße203 mm
Sattelrohrdurchmesser31,6 mm
Sattelklemmendurchmesser35 mm
Maximale Stützen-Einstecktiefe280 mmNur durch Sitzrohrlänge limitiert, durchgängiges Sitzrohr
Kompatibel mit Stealth-Variostützen?Ja
Messung Sitzwinkel820 mmTretlager zu Sattelhöhe
FlaschenhalteraufnahmeJaEine, Oberseite des Unterrohrs
Andere Extras, WerkzeugfächerFlip Chip zur Geometrieverstellung, verstecktes Di2-Akku-Fach
Gewicht Rahmen3,3 kgN/A
Gesamtgewicht Bike13,5–15 kgN/A
Garantie/ServiceLimited Lifetime Warranty for manufacturing defects & No-fault crash replacement for non-warranty claims for original owners.

Auf dem Trail

Nach all den technischen Hintergründen interessiert euch sicher, wie sich das auf dem Trail auswirkt. Am besten lässt sich das am Knolly mit einem typischen Tag auf unbekannten Trails umschreiben:

Nachdem ich vor vier Jahren unverrichteter Dinge verletzungsbedingt vom Bikepark Krvavec, Slovenien, nach Hause fahren musste, sollte mich nun das Knolly Fugitiv bei meiner Wiederkehr begleiten. Von den Vortagen stecken mir einige Autobahn-Kilometer, eine kurze Hometrail-Ausfahrt und ein Tag mit knackigen 6.000 Tiefenmetern und selbst getretenen 700 Höhenmeter in den Knochen. Ein entspannter Lift-Tag wäre mir sehr willkommen gewesen. Doch meinem Wunsch wurde nicht stattgegeben. Die Bikepark-Crew lies verlauten, dass der Lift ausgerechnet heute stehen sollte.

Straff, effizient, nicht das komfortabelste Rad im Uphill, aber ordentlich Feuer unterm Hinterreifen
# Straff, effizient, nicht das komfortabelste Rad im Uphill, aber ordentlich Feuer unterm Hinterreifen - dank entspannter Sitzposition und neutralem Heck klettert es sehr gut.

Trübsal blasen ist aber für Anfänger, denn ich habe sowohl meinen supermotivierten Kumpel als auch das Knolly Fugitive im Gepäck. Das Schöne an diesem Rad: Es ist ein hervorragender Kletterer. Anfängliche Sorgen, dass mit viel Sattelauszug der Uphill aufgrund des real flachen Sitzwinkels zur Qual werden könnte, räumt das Fugitive schnell aus dem Weg. Die Sitzposition fällt entspannt aus – auch bei Testern mit großer Schrittlänge. Mit offenem Dämpfer marschiert das Rad effizient bergauf. Den Plattform-Hebel am Dämpfer benötigt man nur, wenn man im Wiegetritt kurze Zwischensprints anreißen will. Auf schwierigem Untergrund ist die Traktion nicht endlos, aber in den meisten Fällen ausreichend. Grundsätzlich ist die Abstimmung am Fugitive weniger am komfortablen Gegondel nach oben interessiert. Immer wieder juckt es einen in den Beinen und man geht aus dem Sattel, um die nächste Rampe zu attackieren. Bergauf? Gerne schnell! In Summe sehr gut gelungen und der Einordnung als effizientes Trail-Bike perfekt entsprechend.

Der Gulf-Racing-Anstrich ergibt plötzlich Sinn – pfeilschnell rattert das bunte, kurzhubige Rad durch den Wald. Den Rennwagen-Charakter hat es auch geerbt.

Nach den ersten 1.200 Höhenmetern planen wir um. Anstatt direkt in den Trail zu biegen, der mir seit vier Jahren nicht aus dem Kopf wollte, nehmen wir noch einen etwas flacheren, tretlastigen Trail mit. Trailbike-Gelände. Und wieder kann das Fugitive begeistern. Seine inzwischen bekannten Uphill-Fähigkeiten verleihen dem Trail die nötige Schärfe, denn anstatt entspannt raufzuradeln, sprinten wir trotz aller Mühen des Vortags nach oben, halten auch im Flachen mächtig Geschwindigkeit und können es über die spaßigen Sprünge im Gefälle und die kleinen Stein- und Wurzelpassagen ordentlich fliegen lassen. Der Gulf-Racing-Anstrich ergibt plötzlich Sinn – pfeilschnell rattert das bunte, kurzhubige Rad durch den Wald. Den Rennwagen-Charakter hat es auch geerbt. Anstatt einer komfortablen Sänfte bekommt man beim Fugitive ein straff-sportliches Fahrwerk mit hervorragendem Gegenhalt und einer guten Portion Endprogression.

Die Vernunft kann man mit dem Fugitive relativ lange abschalten
# Die Vernunft kann man mit dem Fugitive relativ lange abschalten - auch bergab ist es mit 120 mm natürlich kein Komfortwunder, der Hinterbau arbeitet aber berechenbar und lässt einen so gefährlich schnell durchs Gelände prügeln.
Steiles Gelände verträgt das Fugitive sehr gut
# Steiles Gelände verträgt das Fugitive sehr gut - kommen dann aber noch große Schläge dazu, macht sich der geringere Federweg doch bemerkbar und man sollte das Tempo etwas drosseln.

Ein gutes Fahrwerk alleine ist aber noch lange kein Rezept für ein gutes Bike. Ohne eine solide Geometrie und eine ausgewogene Balance wird man nicht das volle Potential ausschöpfen können. Knolly liefert auch in diesem Bereich ab. Auf seitliche Belastung ist der kurze Hinterbau sehr vernünftig ausgelegt und nicht super steif. Das macht sich beim Grip bezahlt: Auch offene Kurven meistert das Rad unaufgeregt und ohne wildes Ausreißen der Räder. Dass eine lange Front und ein flacher Lenkwinkel gute Führungsqualitäten haben, beweist das Fugitive einmal mehr. In Kombination mit dem sehr berechenbaren Fahrwerk wird es in Kurven dann erst richtig schnell.

Zurück nach Slovenien. Wir stehen gut gelaunt oben am Berg, haben inzwischen knappe 2.000 Höhenmeter in den Beinen und sind hungrig. Appetit hätten wir auf feinsten Waldboden! Vier Jahre nach unserem ersten Besuch bekommen wir aber etwas anderes serviert. Vom oberen Teil des Trails ist nur ein ausgefahrenes Felsenmeer übrig. Vormachen muss man sich mit dem Fugitive hier nichts. Mit 120 mm wird es dann doch etwas ruppiger und man sollte nicht kompromisslos wie auf einem Enduro in die Abfahrt reinhalten. Solange es nicht zu steil wird und die Schläge nicht zu massiv werden, lässt sich das Knolly nicht ernsthaft aus der Ruhe bringen. Irgendwann muss man aber die Vernunft einschalten und einsehen, dass man mit diesem Rad in schwerem Gelände einfach nicht mehr ganz so zügellos fahren kann.

Ab der Hälfte des Trails steht noch einmal die Paradedisziplin des Fugitive auf dem Programm: Weniger steiler Singletrail, übersät mit kleinen Wurzeln und Steinen, Kanten, Sprüngen und Kurven. Da ist es wieder, dieses Sportwagen-Gefühl … Und die Vernunft? Die hat jetzt erstmal mal wieder Urlaub …

Trails mit Möglichkeiten zum Abziehen und aktiv Fahren sind genau richtig für das Fugitive
# Trails mit Möglichkeiten zum Abziehen und aktiv Fahren sind genau richtig für das Fugitive - selbstsicher kann man hier jede Gelegenheit zum Spielen nutzen, ohne in ernsthafte Schwierigkeiten zu kommen.

Das ist uns aufgefallen

  • Hinterbauabstimmung Groß und leicht? Nicht ganz einfach am Fugitive – bei der Abstimmung der Zugstufe waren die leichteren Testfahrer hart am Limit nach unten.
  • Reifenfreiheit Superboost Plus regelt. Viel Reifenfreiheit ist der Freund des Matschfahrers. Das Fugitive bietet enorm viel Platz!
  • Industry Nine 101-Felge In zornigem Gelände ist ein Platten durchaus zu verzeihen, die Überraschung aber bei der Fehlersuche: Reifen – unbeschädigt, Felge – grob zerdellt, Speiche – locker, Felgenband – unbeschädigt. Ein Schlauch musste für den restlichen Testzeitraum eingezogen werden, da die Felge nicht mehr zuverlässig abdichtete.
  • Optik Rein optisch polarisierte das Fugitive etwas. Der lange Hauptrahmen mit dem flachen durchgängigen Sitzrohr lässt die Proportionen etwas eigen aussehen.
  • Lenkerhöhe Aufgrund des niedrigen Stacks mussten wir, um auf eine angenehme Lenkerhöhe zu kommen, ein paar Spacer und einen Riserbar verbauen.
Für leichte Fahrer war der Einstellbereich des Double Barrel Air schon fast nicht mehr ausreichend
# Für leichte Fahrer war der Einstellbereich des Double Barrel Air schon fast nicht mehr ausreichend - leichte, große Fahrer könnten über einen Retune oder einen anderen Dämpfer nachdenken.
Mit dem Chromag Cockpit konnten wir keine passende Lenkerhöhe finden
# Mit dem Chromag Cockpit konnten wir keine passende Lenkerhöhe finden - statt weiter Spacer unter den Vorbau zu füttern, wurde für den größten Teil des Tests ein höherer Renthal-Lenker montiert.
Breite Reifen auf breiter Felge?
# Breite Reifen auf breiter Felge? - Kein Problem!
Um ins 31,6 mm-Sitzrohr die Transfer-Stütze zu bauen, verwendeten wir eine Reduzierhülse.
# Um ins 31,6 mm-Sitzrohr die Transfer-Stütze zu bauen, verwendeten wir eine Reduzierhülse. - Die Kombination zeigte sich komplett unkompliziert.

Im Vergleich

Knolly Fugitive vs. Trek Fuel EX
Alu vs. Carbon bei Rahmen und Ausstattung, doch verstecken muss sich das Fugitive bergauf nicht vor dem Fuel EX. Es klettert ähnlich entspannt und effizient. Bergab offenbart sich das Fugitive dann aber als vielseitigeres Rad. Man kann es mit diesem Rad getrost laufen lassen – schaltet sich am Fuel EX der Verstand ein, bügelt man mit dem Knolly gerne noch weiter drauf los.
Das Fuel EX ist etwas komfortabler bergauf und bergab. Dank nachgiebigen Hinterbaus stört die kurze Kettenstrebe die Balance nicht – beide Räder sind in sich sehr gut ausgeglichen.

Knolly Fugitive vs. Evil The Following MB
Das Evil The Following MB ist für uns aktuell eines der spaßigsten Räder in seiner Federwegsklasse. Den klaren Fokus auf die Abfahrt teilen sich beide Bikes. Mehr Komfort bekommt man am Evil – wenn es hart auf hart kommt, hat aber auch hier das Fugitive die Nase vorn. Ansonsten fällt die Entscheidung zwischen den beiden Rädern schwer. Auf dem Papier bietet das Knolly Vorteile bei der Reifenfreiheit, der etwas längere Rahmen macht es attraktiv für größere Fahrer. Im Fazit zum Evil schrieben wir: „Mit dem orangen Kurvenräuber machen die Amerikaner eine Kampfansage an langweilige Fahrräder.“ – mit dem Knolly Fugitive sieht es sehr ähnlich aus – im Direktvergleich ist das Evil aber eine Spur aufregender, das Knolly etwas neutraler und berechenbarer.

Das Fuel EX steht ebenso auf 29"-Laufrädern und liegt beim Federweg bei 130/130 mm
# Das Fuel EX steht ebenso auf 29"-Laufrädern und liegt beim Federweg bei 130/130 mm - Parallelen zwischen Fugitive und Fuel EX sind vor allem in der Balance: Leichter und etwas mehr auf den Uphill getrimmt ist das Trek, bergab fährt das Knolly vor!
Bis zu 140 mm an der Front und 120 mm am Heck bietet das Evil The Following MB
# Bis zu 140 mm an der Front und 120 mm am Heck bietet das Evil The Following MB - Fugitive und Following MB spielen in einer Liga, was die Hinterbau-Abstimmung und den Fahrspaß angeht. Was mit diesem Federweg in welchen Geschwindigkeiten machbar ist, kann man durchaus als beeindruckend beschreiben.

Fazit – Knolly Fugitive

Mit dem Knolly Fugitive hat der kanadische Hersteller ein hervorragendes Produkt auf dem Markt. Dieses Rad hat das Zeug, seine bisher vage Kategorie klar zu definieren. Es ist ein fleißiger Kletterer, der gerne auch den ganzen Tag durch den Wald geprescht wird und neue Trails entdecken will. Bergab gibt es ein ausgewogenes, spritziges Fahrverhalten, viel Traktion im Grenzbereich und überraschend hohe Nehmerqualitäten für den geringen Federweg. Das Fugitive geht besser bergauf als ein vollwertiges Enduro-Bike und ist der Konkurrenz in seiner Klasse bergab in vielen Belangen eine Länge voraus. So steckt das Rad ein extrem breites Einsatzspektrum ab und legt einen klaren Fokus auf Fahrspaß, den man sich bergauf leicht verdienen kann.

Pro
  • Hervorragende Fahrwerksabstimmung
  • Antriebsneutraler Kletterer
  • Angenehme Hinterbausteifigkeit
Contra
  • Die Sportlichkeit geht etwas zu Lasten des Komforts

Kurzhubige Höllenmaschine oder lieber etwas mehr Federweg im Heck – welche Fugitive-Ausführung sagt euch mehr zu?

Ein Trailbike wie es im Buche steht?
# Ein Trailbike wie es im Buche steht? - Mit dem Knolly Fugitive hat der Hersteller eine solide Plattform im Programm. Uns hat es schon in der kurzhubigen Konfiguration extrem viel Spaß gemacht – das Gesamtpaket stimmt, richtet sich aber eher an Fahrer, bei denen der Komfort nicht an erster Stelle der Wunschliste steht.

Testablauf

Das Knolly Fugitive wurde in den letzten Monaten von unterschiedlichen Testern bewegt. Abgesehen von einem Bikepark-Tag in Beerfelden und einem halben Tag an den EWS-Trails an der Petzen wurden sämtliche Höhenmeter aus eigener Kraft bewältigt. Jeder Tester hat das Rad auf seine individuellen Anforderungen angepasst. Im Fahrwerk legten wir besonderen Wert auf die Abstimmung je nach Vorliebe des jeweiligen Testers. Dementsprechend wurden neben dem Standardprozedere der Sag-Anpassung auch Anpassungen an Dämpfung und Luftkammervolumen durchgeführt.

Hier haben wir das Knolly Fugitive getestet

  • MTB Zone Petzen: Murmelbahn? Nein! Thriller und EWS-Trail wurden gefahren: Technische Kurven, ruppige, teils sehr steile Abschnitte, aber auch flaches Gelände, bei dem es gilt, Geschwindigkeit zu halten.
  • Bike Park Krvavec: Gebaute Strecken mit natürlichem und sehr steinigem Untergrund. Teils steil, teils flach, von extrem schnell bis langsam
Testerprofil Jens Staudt
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischem und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher


Testerprofil Christoph Spath
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

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WTB Trail Boss im Test: Erhöhtes Führungspotential

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WTB Trail Boss im Test: Wie der zuletzt getestete Vigilante blickt auch der Trail Boss auf ein paar Jahre im WTB-Produktportfolio zurück und kam für 2019 in überarbeiteter Version auf den Markt. Wir konnten den Reifen in zwei Ausführungen fahren, uns einen Überblick über die Anpassungen machen und herausfinden, wie sich diese auf dem Trail auswirken.

WTB Trail Boss – Infos und Preise

Der Name verrät schon, wo es hingehen soll – ins Gelände! Da der Trail Boss aber schon vor der aktuell populären Trailbike-Klasse auf den Markt gekommen ist, ordnen wir ihn nicht speziell dem Trailbike zu. WTB sieht den Reifen nämlich eher als Allrounder, der zwar hauptsächlich am Hinterrad genutzt wird, in gemäßigtem Gelände aber auch vorne hervorragend funktionieren soll.

Während die weiteren WTB-Reifen eher auf wenig Auswahl fokussiert sind, gibt es am Trail Boss ganze drei Reifenbreiten. Noch mit altem Profil versehen ist der Trail Boss 2,25″, der als einziger Reifen auch noch in der 26″-Version zusätzlich zum 27,5″- und 29″-Reifen verfügbar ist. Bei den neuen Modellen verzichtet man auf den 26″-Reifen, dafür gibt es den Reifen in 2,4″- und 2,6″-Breite. Werfen wir also den Blick hauptsächlich aufs neue Modell. Pro Laufradgröße gibt es beim 2,4″ breiten Reifen drei Ausführungen und beim 2,6″ breiten Reifen zwei Varianten.

Am 2,4″-Modell gibt es die Wahl zwischen Tough-, Light- und Light + Slash Guard-Karkasse. 2,6″ wird nur in Verbindung mit Tough und Light + Slash Guard-Karkasse angeboten. Im Vergleich zum alten Trail Boss bietet man aber nur noch eine Gummimischung an: Alle Reifen sind, unabhängig von der Karkasse, mit Fast Rolling-Gummimischung aufgebaut. Aber – und hier wird es verwirrend – die leichteste Ausführung ist noch mit altem Dual DNA-Gummiaufbau versehen, die restlichen Versionen setzen auf die TriTec-Technologie.

  • Laufradgrößen 27,5″, 29″
  • Reifenbreiten: 2,4″, 2,6″
  • Gummimischung TriTec Fast Rolling, Dual DNA Fast Rolling
  • Karkasse TCS Light tanwall, TCS Light + Slash Guard, TCS Tough
  • Gewicht: 832 – 1286 g
  • www.wtb.com

Preis: 69,95 € (UVP) | Bikemarkt: WTB Trail Boss kaufen

Im Gegensatz zu anderen WTB-Modellen ist der Trail Boss in recht vielen Varianten verfügbar
# Im Gegensatz zu anderen WTB-Modellen ist der Trail Boss in recht vielen Varianten verfügbar - Zwischen zwei Reifengrößen und -breiten muss man sich entscheiden, drei Karkassen mit einer Gummimischung gibt es zudem.

Im Detail

Details zur Karkassen-Konstruktion und zur Gummimischung haben wir in den letzten Tests zu den Modellen Verdict, Judge und Vigilante 2,5″ ausführlich erklärt:

Fangen wir mit dem Aufbau des Reifens an der Felge an: Der WTB Verdict ist ein Faltreifen und mit Aramid-Reifenwulst aufgebaut. Am TCS Tough-Reifen gibt es eine zweilagige Karkassen-Konstruktion, die für hohe Haltbarkeit sorgen soll und auch am Vigilante und Trail Boss schon verwendet wird. Der zweilagige Aufbau zieht sich über den gesamten Reifen. Es wird also auch unter der Lauffläche ordentlich Gewebe verwendet, um vor Reifenpannen zu schützen. Das Herzstück des Reifens ist ein recht klassischer Aufbau ohne große Besonderheiten.

Getestet haben wir aber auch die dünnere TCS Light-Karkasse. Diese kommt anstelle von zwei 60 TPI-Lagen mit nur einer Lage aus, wird aber durch die zusätzliche Slash Guard-Nylon-Einlage verstärkt. Vom Reifenwulst bis zu den Seitenstollen ist diese gezogen und soll die Seitenwand vor Schnitten schützen – bei geringerem Gewicht als mit einer zweiten Karkassen-Lage.

Die Basis bildet eine extra harte Gummimischung, auf die im Bereich der Mittelstollen eine etwas weichere Mischung aufgebracht wird, die Seitenstollen bekommen noch einmal ein weicheres Gummi – einen ähnlichen Aufbau gibt es beispielsweise bei 3C-Reifen von Maxxis. Für Stabilität soll die harte Basis sorgen, der Seitenstollen für ordentlich Traktion und die Mittelstollen für ein gutes Abrollverhalten.

🔽 Inhalte ausklappen 🔽🔼 Inhalte einklappen 🔼
55 mm breit soll der 2,4"-Reifen ausfallen.
# 55 mm breit soll der 2,4"-Reifen ausfallen.
Wir messen auf 30 mm Maulweite sogar etwas mehr
# Wir messen auf 30 mm Maulweite sogar etwas mehr

Springen wir also direkt zum Profil. Hier hat sich von Formen und Lamellen wenig verändert. Der neue Trail Boss sieht aus wie der Vorgänger, aber irgendwas ist anders: Neben etwas größer dimensionierten Stollen und gewachsenen Räumen dazwischen fällt auch auf, dass die Mittelstollen zu den Seitenstollen etwas versetzt wurden. Am alten Reifen war auf jeder Mittelstollen-Reihe jeweils ein Seitenstollen, was für vergleichsweise kleine Zwischenräume gesorgt hat. Auf dem Trail hatte sich das vor allem durch höchstens mittelmäßige Selbstreinigung geäußert. Jetzt sitzt der Seitenstollen genau zwischen den Mittelstollen-Reihen – mehr Platz für Dreck, der sich leichter wieder aus dem Profil verabschieden sollte.

Grundsätzlich gibt das Trail Boss-Profil schon vor, wo es hingehen soll. Viele angeschrägte Stollen in der Profilmitte dürften für schnelles Abrollen sorgen. Gegen die Fahrtrichtung können diese sich dann schön in den Boden stemmen und für hohe Bremstraktion sorgen. Verständlich also, dass viele den Trail Boss als reinen Hinterreifen sehen. Dank höherer Seitenstollen wirkt es aber so, als hätte der Hersteller auch eine bessere Grundlage für den Einsatz am Vorderrad geschaffen.

Das Profil hat sich nicht maßgeblich verändert
# Das Profil hat sich nicht maßgeblich verändert - Um den Unterschied festzustellen, muss man den alten WTB Trail Boss daneben halten. Dann fallen aber die größeren Dimensionen der Stollen und der großzügigere Raum dazwischen auf.
Marke ModellUVPGewichtDurchmesserReifenbreite 
BontragerSR5 Team Issue49,99 €1.018 g29"2,3"Testbericht lesen
ContinentalTrail King ProTection Apex
70,90 €945 g29"2,4"Testbericht lesen
MaxxisAggressor DD69,50 €1.115 g29"2,3"
SchwalbeHans Dampf SG62,90 €1.195 g29"2,35"Testbericht lesen
SpecializedEliminator BLCK DMND59,90 €1.100 g29"2,3"
WTBTrail Boss Light/Fast62,95 €1.196 g29"2,4"

Auf dem Trail

Im direkten Vergleich Trail Boss vs. Trail Boss fällt auf, dass der neue Reifen ein bisschen weiter in die Breite gewachsen ist. WTB spricht von einem aggressiveren Profil – auch das ist unschwer zu erkennen. Was das auf dem Trail ausmacht?

Aufwärts behält der Reifen sein angenehmes Abrollverhalten
# Aufwärts behält der Reifen sein angenehmes Abrollverhalten - Traktion bekommt man etwas mehr, was sich im Gelände bezahlt macht. Insgesamt ist der Rollwiderstand gut, auch lange Touren waren keine Qual.

Traktion! Mehr Traktion! Auch wenn wir dem Vorgänger einen sehr großen Spaßfaktor zuschreiben, ist er vor allem bei widrigen Bedingungen schnell am Limit angelangt. Hier muss man wollen und sich vor allem der geringen Bremstraktion aufgrund zugesetztem Profil bewusst sein. Durchnässte, lehmige Böden lassen den neuen Reifen aber weiterhin sein Limit finden – wenn auch wesentlich später.

Ein bisschen gespaltener Meinung sind wir bei der Gummimischung. Vor allem bergauf zeichnet sich die schnell rollende Ausführung am Heck natürlich durch sehr geringen Rollwiderstand aus. Mit dem Trail Boss am Heck sind wir diverse lange und Höhenmeter-intensive Touren gefahren, die man mit anderen Reifen nicht ganz so entspannt meistert. Auf der anderen Seite war die High Grip-Mischung im Nassen auf kleineren Querwurzeln und Steinen etwas gutmütiger. Hier hilft auch das gröbere Profil nicht. Wird es nass und technisch, sollte man stellenweise lieber gar nicht ans Bremsen denken – lieber das Heck etwas anlupfen, um nicht aus der Bahn geworfen zu werden.

Steiniges und wurzeliges Geläuf verträgt der Reifen im Trockenen sehr gut
# Steiniges und wurzeliges Geläuf verträgt der Reifen im Trockenen sehr gut - Auch im Nassen ist mit dem WTB Trail Boss viel noch gut fahrbar, hier gibt es dann aber sehr viel verzeihendere Reifen.

Abgesehen davon sind wir weiterhin Fans des Trail Boss. Er kommt in losen Böden besser zurecht als zuvor, bietet mehr Seitenhalt und macht sich auch auf der Bremse gut. Hatten wir Judge und Verdict zugeschrieben, dass sie eher Spezialisten sind, hat das Face Lift den Trail Boss vom Spezialisten in eine etwas allgemeinverträglichere Form gebracht. So macht sich der Reifen im Vergleich zu seinen großen Brüdern auf einem breiteren Spektrum sehr gut. Harte Untergründe? Berechenbar, zuverlässig. Lose Untergründe? Dank verbesserter Selbstreinigung auch hier sehr gut – solange es nicht nass wird.

Im Verlaufe des Tests hatten wir mit Light + Slash Guard- sowie Tough-Karkasse keine Reifendefekte. Ein harter Durchschlag am Tough-Trail Boss wurde zwar mit einem Platten quittiert. Anstatt die Karkasse zu durchlöchern, wurde aber die Felge tubeless-unfähig gestanzt. Nicht nur wegen des Pannenschutzes, sondern vor allem auch wegen der besseren Dämpfung würden wir am Enduro-Bike deswegen auf jeden Fall zum etwas schwereren Tough-Reifen tendieren. Weniger garstiges Gelände meisterte auch der leichte Trail Boss mit Bravour.

Verbessert wurde die Selbstreinigung
# Verbessert wurde die Selbstreinigung - Bewegt man sich schnell genug und fährt nicht gerade besonders klebrige Böden, befreit sich das Profil williger als am alten WTB Trail Boss.

Das ist uns aufgefallen

  • Wo ist High Grip? Leider führt WTB die High Grip-Ausführung nicht mehr im Programm. Damit könnten wir uns den Trail Boss auch am Vorderrad von Trailbikes sehr gut vorstellen.
  • Tough vs. Light Am Trail Boss konnten wir beide Karkassen im Direktvergleich fahren. Die Tough-Ausführung bewegt sich in einem Spektrum, in dem Maxxis bei Double Down- oder DH-Karkasse aufschlägt. Die leichte Karkasse ist vom Aufbau vergleichbar mit Maxxis EXO+, rein funktionell sehen wir sie zwischen EXO+ und DD.
Getestet wurden Light und Tough Karkasse
# Getestet wurden Light und Tough Karkasse - Beide haben ihre Berechtigung, je nach Gelände kann man sich für eine der beiden entscheiden.
Während dem Fahrer ein lautes „Ups“ entweicht, verliert der Reifen sämtliche Luft
# Während dem Fahrer ein lautes „Ups“ entweicht, verliert der Reifen sämtliche Luft - Aber – es war kein Loch im Reifen.

Im Vergleich

Als Referenz-Reifen im Enduro-Sektor dienen üblicherweise Schwalbes Magic Mary und Maxxis Minion DHR II. Der Trail Boss schlägt aber in eine etwas andere Kerbe – wir ziehen also den Schwalbe Hans Dampf und den Maxxis Aggressor als Vergleichsreifen heran.

Schwalbe Hans Dampf vs. WTB Trail Boss 2,4

Auch der Hans Dampf von Schwalbe wurde kürzlich überarbeitet und zeigte sich am Hinterrad des Radon Slide Trail als sehr unauffällig. Mit dem Trail Boss schwingt definitiv etwas mehr Emotion mit. Beide Reifen rollen gut und sind mit einer vernünftigen Karkasse gesegnet. Etwas leichter fällt der Schwalbe mit Super Gravity-Karkasse im Vergleich zum Tough WTB aus. Während der Hans Dampf vor allem hinsichtlich Haltbarkeit und Kurven-Grip solide Fortschritte gemacht hat, würden wir doch zum WTB greifen, der sich hier noch ein Stück absetzen kann.

Maxxis Aggressor vs. WTB Trail Boss 2,4

Wie beim Trail Boss begleiten uns auch am Aggressor gemischte Gefühle. Im Vergleich sticht der WTB als besserer Allrounder heraus, der Aggressor ist etwas spezieller. Beide Reifen rollen gut und sind deshalb fürs Hinterrad eine vernünftige Wahl. Wird es nass, glänzen beide nicht mit der Selbstreinigung, den die offeneren Profile im jeweiligen Portfolio liefern. Besser ist aber auch hier der Trail Boss, auch insgesamt fanden wir ihn berechenbarer.

Fazit – WTB Trail Boss

Rund ist nicht nur der Reifen, sondern auch das Konzept und das Fahrverhalten: Die neue Evolutionsstufe des WTB Trail Boss macht vieles besser als der Vorgänger, der Reifen wird damit zum besseren Allrounder. Vor allem die höhere Traktion – beim Bremsen, in Kurven und auf verschiedensten Untergründen – lässt den neuen Reifen gegenüber dem alten Trail Boss und der Konkurrenz herausstechen und verkleinert die Lücke zwischen Enduro-Reifen mit offenerem Profil und den ungeliebten Spezialisten im Trail-Segment.

Pro
  • Vielseitigerer Einsatzbereich
  • Verbesserte Selbstreinigung
  • Pannenschutz
Contra
  • Keine High Grip-Version mehr
Neu aufgelegt gefällt uns der WTB Trail Boss noch besser
# Neu aufgelegt gefällt uns der WTB Trail Boss noch besser - Er positioniert sich in der Nische der Enduro/Trail-Allround-Hinterreifen dank sehr guter Eigenschaften sehr weit vorne.

Welcher Reifen kommt euch am Enduro/Trail-Bike ans Hinterrad?


Testablauf

Während des Testzeitraums wurde der WTB Trail Boss auf verschiedene Felgen und unterschiedliche Bikes montiert. Der Reifen wurde von mehreren Testfahrern gefahren, die den Luftdruck jeweils an ihre Anforderungen angepasst haben.

Hier haben wir den WTB Trail Boss getestet

  • MTB Zone Bikepark Petzen: Steile, naturbelassen-ruppige Trails bei feuchtem Boden.
  • Singletrails: Sowohl steiles als auch flaches Terrain, verschiedene Böden und Bedingungen.
Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Preisvergleich

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Sour Crumble im Test: Macht saurer Streuselkuchen lustig?!

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Sour Crumble im Test: Aus Dresden kommt die kleine Firma Sour Bicycles, die sich Hardtails aus Stahl verschrieben und mit viel Liebe Modelle für den Trail-, Gravel- und Bikepacking-Einsatz ausgefuchst hat. Wir haben das 29″-Hardtail Crumble getestet, das genau wie Omas Apple Crumble zu jeder Gelegenheit hervorragend passen soll.

Steckbrief: Sour Crumble

EinsatzbereichAll-Mountain
Federweg130 mm (vorn)
Laufradgröße27.5ʺ, 29ʺ
RahmenmaterialStahl
Gewicht (o. Pedale)11,5 kg
RahmengrößenS27.5, M27.5, M29, L29, XL29
Websitesour.bike
Preis: 749 € (Rahmen)

„Das Crumble ist ein modernes Trailbike. Optimiert für 130 mm Federgabeln und mit interner Kabelführung ist es perfekt für alle kurzen wie langen Tage in der Natur. Wir machen hier keine allzu großen Experimente. Genau wie bei deinem Lieblingskuchen.“ – so einfach beschreibt Sour Bicycles sein Stahlhardtail für den Trail- und All-Mountain-Einsatz. Im Detail bietet es dann aber weit mehr als eine interne Kabelführung und 130 mm Federweg; nämlich auch noch eine moderne, lange Geometrie sowie alle Vorzüge eines Stahlrahmens: also viel Reifenfreiheit, eine angenehme Steifigkeit und natürlich den puristischen Look. Wir haben das schicke und wandelbare Trailbike vier Monate lang in verschiedensten Einsatzgebieten von Trail bis Tour gründlich getestet.

Lang und schick
# Lang und schick - das Stahl-Hardtail Sour Crumble steht dank der schlanken Formen und der auffälligen Farbgebung gut da.
Diashow: Sour Crumble im Test - Macht saurer Streuselkuchen lustig?!
Dank des etwas höheren Stacks sitzt man eher gemütlich
Die Teravail Honcho-Reifen stehen gut da
Trotz relativ breiter 2,4"-Reifen ist massig Platz da
Sour Bikes hat es mit dem Crumble geschafft, ein sehr ausgewogenes Trail-Hardtail auf die Räder zu stellen, das beinahe überall eine solide Figur macht
Das Crumble geht immer
Diashow starten »

Geometrie

Sour hat sich für ein Scaled Sizing entschieden. Soll heißen: Größe S gibt es ausschließlich mit 27,5″-Laufrädern, die Größen L und XL mit 29″. Wer wie wir Größe M fährt, der kann sich für eine der Laufradgrößen entscheiden. Wir fuhren die Variante mit 29″ und landeten damit auf einem relativ langen Bike: Der Radstand misst stattliche 1,18 m. Das liegt weniger am moderaten Lenkwinkel von 67°, sondern vielmehr am stattlichen Reach der in Größe M 453 mm beträgt. Wer auf ein L oder XL setzt, erhält sogar 470 bzw. 484 mm Reach. Das Ganze wird kombiniert mit einem eher kurzen Heck, das je nach Laufradgröße bei 425 oder 430 mm landet. Die kurzen Steuerrohre erlauben es, die individuelle Vorliebe nach einer tiefen Front auszuleben oder eben einen Riser zu montieren. Zur Referenz: Ein Nicolai Argon GLF-Enduro-Hardtail setzt auf einen sehr ähnlichen Reach, wird aber dann durch einen viel flacheren Lenkwinkel stark in Richtung Abfahrt getrimmt. Ähnliches gilt für das Last Fastforward. Im Vergleich zu diesen beiden soll das Crumble aber auch ein stärkerer Allrounder sein – wir werden sehen, wie gut das gelingt.

RahmengrößeS 27,5"M 27,5"M 29"L 29"XL 29"
Sitzrohrlänge370 mm410 mm410 mm450 mm510 mm
Oberrohrlänge (hr.)590 mm610 mm610 mm630 mm650 mm
Steuerrohrlänge95 mm100 mm100 mm105 mm110 mm
Lenkwinkel67°67°67°67°67°
Sitzwinkel73,5°73,5°73,5°73,5°73,5°
Kettenstrebenlänge425 mm425 mm430 mm430 mm430 mm
Tretlagerabsenkung48 mm48 mm65 mm65 mm65 mm
Radstand1161 mm1170 mm1183 mm1201 mm1218 mm
Reach450 mm465,6 mm453,2 mm470 mm484 mm
Stack598 mm602,5 mm630 mm634,5 mm639,1 mm
Kurzes tapered Steuerrohr mit externen Lagerschalen
# Kurzes tapered Steuerrohr mit externen Lagerschalen - der Stack unseres 29" Testbikes in M ist mit 630 mm allerdings nicht sonderlich niedrig.

Ausstattung

Sour bietet das Crumble derzeit noch nicht als Komplettrad an, unterstützt aber gern beim Aufbau und der Wahl der passenden Komponenten. Wir fuhren das Bike so, wie die Dresdner es auch empfehlen würden – und konnten dabei auch auf viele regionale Komponenten zurückgreifen. So finden sich beispielsweise jede Menge leichte Carbonteile von Beast Components am Rad, die Laufräder hat zudem kein geringerer als Felix von Light-Wolf eingespeicht. Abgerundet wird das Bike durch eine Fox Transfer-Stütze sowie 34-Federgabel, einen Shimano XT-Antrieb und weitere Feinheiten von SQLab und Terravail. Der Aufbau wurde mit viel Liebe vorgenommen: Das zeigt sich an der aufgeräumten Zugverlegung und dem präzise modellierten Kettenstrebenschutz. Zusätzlich ist der ganze Rahmen in dezente Schutzfolien gehüllt.

Sour Bicycles ruft für den Crumble-Rahmen 749 € auf. In der Optionsliste steht eine Sonderlackierung für 50–100 €. Wer den Aufbau beschleunigen will, kann die hier ebenfalls getestete Fox 34-Gabel und Transfer-Stütze für 1100 € Aufpreis erstehen. Unser Testbike wurde in der folgenden, von Sour empfohlenen Konfiguration geliefert:

  • Federgabel Fox 34 FIT4 Factory (130 mm)
  • Antrieb Shimano XT 1×12
  • Bremsen Magura MT Sport
  • Laufräder Beast ED30-Felgen / Aivee MP6-Naben
  • Reifen Terravail Honcho
  • Cockpit Beast MTB Riser 15 (780 mm) / Beast MTB Stem (60 mm)
  • Sattelstütze Fox Transfer Factory (150 mm)
Komplette Ausstattung zum Ausklappen

 Sour Crumble Custom
FedergabelFox 34 Factory FIT4 Kashima
SchaltwerkShimano Deore XT 11-fach
SchalthebelShimano Deore XT
KurbelnShimano Deore XT 175 mm
KassetteShimano XT 12-fach 10-51 Zähne
KetteSRAM NX Eagle
InnenlagerShimano Deore XT 68/73 BSA
BremsenMagura MT Trail Sport 200 / 180 mm
SteuersatzAcros External Cup
LenkerBeast MTB Riser 15 Carbon UD
VorbauBeast MTB Stem Carbon
GriffeSQ Lab 70X Griffe
NabenAivee MP6
FelgenBeast ED30 Carbon UD
ReifenTerravail Honcho 29" x 2,4" TR
SattelstützeFox Transfer 150 mm
SattelSQLab 611 Ergowave
Preis (UVP)Custom Aufbau, Rahmenpreis: 749 €

Die Magura MT Sport-Bremse sorgt für solide Verzögerung.
# Die Magura MT Sport-Bremse sorgt für solide Verzögerung.
Vier Kolben vorne, zwei hinten
# Vier Kolben vorne, zwei hinten - so sieht Magura die bestmögliche Kombination für den Trail-Einsatz.
Beast liefert die 30 mm breiten Felgen
# Beast liefert die 30 mm breiten Felgen - die ihren Teil zum geringen Gewicht beitragen.
Aivee-Nabe mit 60 Einrastpunkten
# Aivee-Nabe mit 60 Einrastpunkten - und einem herrlichen Sound.
Die Teravail Honcho-Reifen stehen gut da
# Die Teravail Honcho-Reifen stehen gut da - in 2,4" Breite mit 60 TPI Karkasse.

Im Detail

Das offensichtlichste Highlight des Rahmens ist natürlich die Farbe. Das ist auch kein Zufall, denn auf den konifizierten Stahlrohren des Rahmens findet sich so manche Lage, die ihren Teil dazu beiträgt: Der Rahmen wird zunächst kathodisch tauchlackiert, was ihm einen sehr guten Rostschutz gibt – und zwar innen und außen. Obendrauf kommt in unserem Fall dann vor Ort in Dresden eine transluzente, türkisblaue Pulverbeschichtung. Und um dem Ganzen noch etwas mehr Tiefe zu verleihen, kommt on top eine klare Pulverbeschichtung.

Das Yoke ist ziemlich clever gelöst
# Das Yoke ist ziemlich clever gelöst - und macht dabei ebenfalls viel Platz für Matsch.
Yeah!
# Yeah! - Schicke Details finden sich an vielen Stellen des Rahmens.
Schlanke Rohre, saubere Schweißnähte
# Schlanke Rohre, saubere Schweißnähte
Der Rahmen wurde gründlich mit Schutzfolie von easy frame abgeklebt
# Der Rahmen wurde gründlich mit Schutzfolie von easy frame abgeklebt - die kommt, wie die Pulverbeschichtung auch, direkt aus Dresden.
Das Schaltauge ist natürlich austauschbar.
# Das Schaltauge ist natürlich austauschbar.
Dezenter Schriftzug auf dem Unterrohr
# Dezenter Schriftzug auf dem Unterrohr - Sour dürfte noch nicht jedem ein Begriff sein. Sollte es aber.

Doch auch ansonsten geizt der Rahmen des Sour Crumble nicht mit schönen Lösungen: Das Yoke macht Platz für dicke Reifen und bildet gleichzeitig die Kettenführungsaufnahme. Garniert wird das Ganze mit einer motivierenden Einfräsung: „YEAH!“ steht stolz hinter dem Kettenblatt und erinnert daran, nicht alles zu ernst zu nehmen. Ansonsten beeindruckt die clevere Nutzung von Rohren, etwa als Bremsaufnahme. So schlüssig und einfach haben wir das selten gelöst gesehen.

Die Bremsaufnahme ist elegant gelöst
# Die Bremsaufnahme ist elegant gelöst - für die 180 mm-Scheibe braucht es aber einen Adapter.
Trotz relativ breiter 2,4"-Reifen ist massig Platz da
# Trotz relativ breiter 2,4"-Reifen ist massig Platz da - das machen auch die schlanken Rohre erst möglich.
Die Leitungen laufen sauber im Rahmeninneren
# Die Leitungen laufen sauber im Rahmeninneren - und das völlig leise.
Aufgeräumtes Heck mit Boost 148-Steckachse
# Aufgeräumtes Heck mit Boost 148-Steckachse - die Kabel verlaufen am Hinterbau extern.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details und Standards des Sour Crumble findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

Hinterbau Einbaumaß148 mm x 12 mm
Maximale Reifenfreiheit Hinterbau650b/29" x 2,4"
Steuerrohr-Durchmesser34 mm / 44 mm
Optimiert für Gabelfederweg130 mm
TretlagerBSA, 73 mm
KettenführungsaufnahmeISCG05
Umwerferaufnahmenein
BremsaufnahmePost Mount, 6" (160 mm Scheibe ohne Adapter fahrbar)
Maximale Bremsscheibengröße203 mm
Sattelrohrdurchmesser31,6 mm
Sattelklemmendurchmesser34,9 mm
Kompatibel mit Stealth-Variostützen?Ja
FlaschenhalteraufnahmeJa
Gewicht Rahmen2550 g

Auf dem Trail

Nachdem wir die Feinheiten des Rahmens und der Ausstattung ausreichend bewundert haben – Verarbeitung und Aufbau sind wie gesagt absolut detailverliebt und schön gemacht – geht’s rauf aufs Rad. Da an einem Hardtail weniger einzustellen ist als am Fully, geht es zügig los. Bereits beim Handling des Bikes und dem ersten Aufsitzen wird klar, dass das Sour Crumble ganz schön Format hat: Es ist recht lang und die Front recht hoch, dazu die 2,4″-Reifen auf breiten Felgen – alles versprüht Selbstbewusstsein. Auf den ersten Tritt fühlt sich die Sitzposition nicht nach Kraftwerk an, was wohl primär an der eher hohen Front liegt – doch Fakt ist, dass man gut vom Fleck kommt. Das gilt für die Beschleunigung, bei der die leichten Laufräder sicher kräftig helfen, aber auch für die Konstantfahrt, bei der Geschwindigkeit gut beibehalten wird.

Dank des etwas höheren Stacks sitzt man eher gemütlich
# Dank des etwas höheren Stacks sitzt man eher gemütlich - und kurbelt effizient den Berg hinauf.

Das Gesamtsystem aus Stahlrahmen, voluminösen Reifen und angenehmem Sattel verleiht dem Hardtail eine gute Portion Komfort. Gleichzeitig bedeutet keine Federung am Heck natürlich dennoch direktes Feedback, gerade wenn man sonst viel Fully fährt. In Summe liefert das Hardtail hier aber wenig Entbehrung und viel Speed – nur auf sehr wurzeligen Anstiegen lässt sich das Crumble aus der Ruhe bringen und fordert den Fahrer. Das lange Frontcenter sorgt trotz vergleichsweise hoher Front dafür, dass das Vorderrad nicht zu früh steigt und auch heftige Steilpassagen gut zu erklimmen sind. Noch besser ginge das, wenn der Sitzwinkel noch ein kleines bisschen steiler wäre. Geht man aus dem Sattel, spürt man den relativ hohen Stack. Doch da das Crumble ja kein XC-Bike sein will, halten wir einfach fest: Mit ein wenig Ruhe lässt es sich effizient und beinahe grenzenlos klettern.

So effizient, dass wir das Crumble auch mal für eine längere Ausfahrt verwendet haben: an zwei Tagen von München nach St. Moritz, über Singletrails aber auch viel Asphalt und Schotterstraße – kein größeres Problem! Sowohl was die Übersetzung, als auch den Kompromiss der Reifen hinsichtlich Rollwiderstand und Grip angeht.

Wegen des langen Hauptrahmens braucht es trotz der 430 mm kurzen Kettenstreben etwas Einsatz
# Wegen des langen Hauptrahmens braucht es trotz der 430 mm kurzen Kettenstreben etwas Einsatz - dann surft das Bike aber stabil durch den Bach.
Der Rahmen ist steif und steuert sich präzise.
# Der Rahmen ist steif und steuert sich präzise.
Der lange Radstand gibt bergab Sicherheit
# Der lange Radstand gibt bergab Sicherheit - der nur moderat flache Lenkwinkel passt zum Allround-Anspruch.

Die wichtigste Frage ist aber ja: Wie schmeckt der Apfelkuchen? Soll heißen: Wie viel Spaß hat man auf dem Trail? Hier lässt sich viel Gutes berichten. Das Crumble liegt stabil, der große Radstand und die mit wenig Druck fahrbaren Reifen sorgen für viel Sicherheit. Ja, der Lenkwinkel ist nicht übertrieben flach, sondern mit 67° am Hardtail eigentlich ziemlich moderat gewählt. Dadurch zirkelt es sich bergauf präzise und mühelos. Bergab lässt es sich ordentlich heizen, erst in wirklich steilem Gelände wünscht man sich eine noch längere Gabel und einen noch flacheren Lenkwinkel. In ganz stark verblocktem, langsamem Geläuf muss man ein wenig auf seine Kurbelenden und das Kettenblatt aufpassen – doch sobald man etwas Geschwindigkeit im Gepäck hat, fliegt man sauber über Hindernisse drüber. Seine Vielseitigkeit beweist das Crumble dann beim Spielen mit Rampen und Sprüngen – auch hier zeigt es sich sehr solide und präzise.

Das Crumble geht immer
# Das Crumble geht immer - egal ob Singletrail oder Dirt Jump.

Beim kurzen Ausflug in den Bikepark hätte man sich sicher einen noch flacheren Lenkwinkel und eine längere Gabel wünschen können. Doch in Summe wird man auch hier nicht erschreckt. Die Front ist hoch, die Räder groß, das Tretlager tief – so bringt einen nichts aus der Ruhe. Dafür, dass man mit dem gleichen Bike auch problemlos lange Strecken unter die Räder nehmen kann, ist das ein wirklich sehr guter Kompromiss.

Das ist uns aufgefallen

  • Beast-Lenker Fast ein wenig zu steif und mit filigraner Wandstärke etwas empfindlich für ein so robustes Bike.
  • SQLab-Sattel Passte auf Anhieb und verwöhnte mit hohem Sitzkomfort.
  • Fox Transfer-Sattelstütze Machte einen wirklich leichtgängigen, sorglosen Eindruck.
  • Zugführung Leise und unauffällig, aber beim Übergang von Unterrohr zu Sitzrohr mit einem etwas starken Knick.
  • Reifenfreiheit Gibt’s massig!
Viel Bewegungsfreiheit
# Viel Bewegungsfreiheit - dank kurzer Sitzrohre und niedrigem Oberrohr
Man findet sich zentral über dem Rad
# Man findet sich zentral über dem Rad - und so ist das Crumble für jeden Spaß zu haben.

Fazit – Sour Crumble

Streusel gehen immer! Sour Bicycles hat uns ein 29"-Stahl-Hardtail in die Redaktion gestellt, mit dem man überall eine gute Figur macht: Vom Alpencross bis zum Dirtjump ist tatsächlich alles drin. Die Geometrie des Sour Crumble gibt Sicherheit, ohne sich zu sehr auf einen einzigen Zweck einzuschießen. Gemeinsam mit den vielen schönen Details hat es so das Zeug zum Klassiker.

Pro
  • Souveräne, alltagstaugliche Geometrie
  • Liebevolle Details
  • Leichter, aber solider Aufbau
Contra
  • Hoher Stack macht kein Rennpferd
Sour Bikes hat es mit dem Crumble geschafft, ein sehr ausgewogenes Trail-Hardtail auf die Räder zu stellen, das beinahe überall eine solide Figur macht
# Sour Bikes hat es mit dem Crumble geschafft, ein sehr ausgewogenes Trail-Hardtail auf die Räder zu stellen, das beinahe überall eine solide Figur macht - egal ob Hometrail, Tour oder sogar mal der Bikepark: Wir hatten auf dem Stahl-Rad immer viel Freude!

Testablauf

Wir waren insgesamt vier Monate mit dem Crumble unterwegs – es wurde uns von Sour Bicycles zur Verfügung gestellt und inzwischen wieder zurückgegeben.

Hier haben wir das Sour Crumble getestet

  • St. Moritz: Alpine Singletrails von flowig bis technisch
  • Lermoos & Blindsee-Trail: schnell, schottrig, kurvig
  • Isar-Trails: Einfach und tretintensiv
Testerprofile ausklappen
Tester-Profil: Stefanus Stahl
Körpergröße 177 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge 63 cm
Armlänge 65 cm
Gewicht 70 kg
Stefanus lebt für flowigen, sprunglastigen Singletrail durch lichten Wald und kann mit zwei Brettern fast so viel anfangen wie mit zwei Rädern.
Fahrstil
verspielt, sauber und mit vielen Drifts
Ich fahre hauptsächlich
Trail, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
Die richtige Mischung aus Komfort und Popp macht’s
Vorlieben bei der Geometrie
Relativ niedrig, relativ lang

Wäre ein Stahl-Hardtail wie das Crumble etwas für dich?

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RockShox Pike Ultimate im Test: Eine alte Bekannte wird erwachsen

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RockShox Pike Ultimate im Test: Kaum eine Federgabel hat eine solche Historie wie die Pike aus dem Hause RockShox. Nach einer kompletten Überarbeitung nennt sich das Topmodell nun Pike Ultimate und verfügt über die bekannte DebonAir-Technik sowie eine extern einstellbare High- und Lowspeed-Dämpfung und Lowspeed-Zugstufe. Bikehersteller nutzen den neuen Klassiker an Trail- bis hin zu Enduro-Bikes, wobei die Pike in den letzten Jahren mit dem Aufkommen der Lyrik etwas mehr in den Trail-Sektor verschoben wurde. Ob sie sich hier wohlfühlt, haben wir am Topmodell mit 140 mm Federweg herausgefunden. Türchen Nr. 1: RockShox Pike Ultimate!

RockShox Pike Ultimate – Infos und Preise

In der RockShox-Produktpalette gibt es, wie im Trail-/Enduro-Bike-Sektor auch, eine gewisse Überlappung. Lyrik und Pike überschneiden sich im Federwegs-Bereich von 150 bis 160 mm. Aufgrund des leichteren Chassis ordnet RockShox die Pike eher dem kurzhubigeren Segment zu, während die Lyrik nach oben hin mehr Federweg bietet. Die Pike hingegen ist ab 120 mm für Bikes mit 29″ oder 27,5″-Laufrädern verfügbar.

Gefedert wird durchgehend durch die gesamte Modellreihe mit der aktuellen DebonAir-Luftfeder. Bei der Dämpfung gibt es am Ultimate-Topmodell die Wahl zwischen Charger RC2 und RCT3-Kartusche. Beide Kartuschen sind schon aus der Charger 2.1-Baureihe, die mit kleinen Detailverbesserungen gegenüber der Evolutionsstufe Charger 2 aufwartet. In der Pike Select+ gibt es schon die neueste Evolutionsstufe, dafür aber weniger Einstellmöglichkeiten an der Charger RC-Kartusche – diese Modellvariante ist außerdem nicht am Aftermarkt verfügbar. Die günstigere Select-Ausführung wird mit der Charger RC-Dämpfung aus der ersten Charger-Serie ausgestattet.

  • Einsatzbereich Trail
  • Laufradgrößen 27,5″; 29″ (getestet)
  • Federweg 120–160 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Lowspeed-Zugstufe, High- und Lowspeed-Druckstufe
  • Farben schwarz, chrom
  • Gewicht 1.877 g
  • www.sram.com

Preis 1.030 € (UVP) | Bikemarkt: Rock Shox Pike Ultimate kaufen

RockShox Pike Ultimate
# RockShox Pike Ultimate - 1.030 €, 1.877 g, 140 mm
Diashow: RockShox Pike Ultimate im Test - Eine alte Bekannte wird erwachsen
Hebt man die Front durch einen Volumen-Spacer und wenige psi mehr etwas an, vereint die Pike Kontrolle und Sicherheitsempfinden mit extrem sensibler Funktion
Die verfeinerte Charger 2.1-Evolutionsstufe steckt im rechten Gabelholm
RockShox Pike Ultimate
Fahrer, die ein sehr sensibles Fahrwerk mögen, werden mit der RockShox Pike Ultimate hervorragend bedient.
Schnelle Schlagabfolgen verarbeitet die Gabel besser als in den letzten Evolutionsstufen
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Im Detail

Anfang des Jahres kursierten im Netz Bilder der chrom-farbenen Pike. „Neues Casting, neue Pike, alles neu?“ – Nicht ganz. RockShox hat im März seine überarbeitete Produktpalette vorgestellt und rein strukturell hat sich an den Gabeln nichts verändert. Neben einer neuen Nomenklatur hat man aber vor allem auf der Dämpfungs-Seite angepackt und weiterentwickelt.

Bevor wir aber dazu übergehen, fassen wir kurz zusammen, was das unveränderte Chassis bedeutet: Herkömmliche Right-Side-Up-Bauweise – Krone und Schaft sind miteinander verpresst, am Casting gibt es einen geschraubten Leitungshalter und die Post-Mount-Bremsaufnahme kann ohne Adapter mit 180 mm-Bremsscheiben verwendet werden. Neben einer Luftdruck-Empfehlung, die in Form eines Aufklebers am Casting angebracht ist, gibt es RockShox-üblich den Sag-Indikator am Standrohr.

Entgegen der Gerüchteküche wurde die Struktureinheit der Pike nicht verändert
# Entgegen der Gerüchteküche wurde die Struktureinheit der Pike nicht verändert - am Casting wird der Leitungshalter weiterhin verschraubt.
An der RC2-Ausführung setzt der Hersteller auf eine geschraubte Steckachse
# An der RC2-Ausführung setzt der Hersteller auf eine geschraubte Steckachse - die Bremse wird via Post-Mount aufgenommen. Eine 180 mm Scheibe kann ohne Adapter montiert werden.
Luftdruckempfehlung und Sag-Indikator am Standrohr sollen das Setup erleichtern.
# Luftdruckempfehlung und Sag-Indikator am Standrohr sollen das Setup erleichtern.
Die Struktureinheit der Gabel ist ein klassischer Aufbau, ohne Sonderlösungen.
# Die Struktureinheit der Gabel ist ein klassischer Aufbau, ohne Sonderlösungen.

Federung & Dämpfung

Wie angemerkt verbaut RockShox an der Pike Ultimate die aktuellste Ausführung der DebonAir-Luftfeder. RockShox arbeitet seit Einführung der DebonAir-Feder mit fixen Luftschäften, die den Federweg definieren. Nachträglich lässt sich dieser also nur intern und durch Austausch des Luftschafts verändern.

DebonAir ist ein Luftfedersystem, das mit einer Positiv- und Negativ-Luftfeder arbeitet. Der Ausgleich zwischen den beiden Kammern funktioniert mithilfe eines Überström-Kanals. Aus diesem Grund sollte man bei RockShox nicht auf Öl zur Anpassung der Endprogression zurückgreifen. Mit den Luftkammer-Tokens bietet der Hersteller aber ein simples System zur statischen Luftkammer-Verkleinerung. Besonderheit an der DebonAir im Vergleich zu den älteren Solo Air-Federn – die größere Negativfeder.

Ein Ventil reicht zum Befüllen der Luftfeder
# Ein Ventil reicht zum Befüllen der Luftfeder - via Überströmkanal werden Positiv- und Negativ-Luftfeder ausgeglichen.

Schauen wir uns bei der Dämpfung zunächst die Architektur an. Mit Einführung der Charger-Dämpfung setzt RockShox im Performance-orientierten Bereich fast ausschließlich auf Monotube-Kartuschen mit Bladder. Von außen kann man an jeder Kartusche die Lowspeed-Zug- und Druckstufe beeinflussen. Hier werden jeweils Nadelventile eingesetzt. An der getesteten Charger RC2-Kartusche gibt es zusätzlich die Möglichkeit, die Highspeed-Druckstufe von außen zu beeinflussen. RockShox’ Highspeed-Dämpfung wird über Shimstacks gesteuert. Durch Drehen des Highspeed-Reglers erhöht man die Federvorspannung auf den Highspeed-Druckstufen-Shimstack.

Die verfeinerte Charger 2.1-Evolutionsstufe steckt im rechten Gabelholm
# Die verfeinerte Charger 2.1-Evolutionsstufe steckt im rechten Gabelholm - der Kunde hat die Wahl zwischen RC2- und RCT3-Ausführung.

Setup

RockShox-Produkte sind bekannt dafür, sehr anwenderfreundlich zu sein. Auch die neue RockShox Pike Ultimate macht hier keine Ausnahme. In den letzten Evolutionsstufen lagen wir eigentlich immer über der Luftdruck-Empfehlung des Herstellers. Beim ersten Setup der Pike Ultimate fällt auf: Hier hat sich etwas geändert. Die am Casting aufgeklebten Luftdruck-Empfehlungen wurden gegenüber den alten Modellen nach oben korrigiert.

Abgesehen davon gelingt das Setup weiterhin recht einfach. Es ist klar verständlich, was passiert, wenn man an den Rädchen dreht. Die Versteller lassen sich leichtgängig verdrehen und rasten definiert ein – Klick für Klick. Wer Volumen-Spacer einsetzen will, wird ebenso vor keine große Herausforderung gestellt. Mit einem regulären Kassetten-Werkzeug lässt sich die Topcap ohne abrutschendes Werkzeug zügig herausschrauben und wieder einsetzen.

Simples Setup
# Simples Setup - die Abstimmung gelingt weiterhin recht einfach, auch der Einbau der Tokens ist zügig erledigt.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der RockShox Pike Ultimate findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Auf dem Trail

An der RockShox Pike Ultimate findet man recht schnell ein Basis-Setup. Ab Werk ist ein Volumen-Spacer verbaut, die Luftdruck-Empfehlung ist stimmig. Wir starten mit der Highspeed-Druckstufe in der Mitte und einigen Klicks Lowspeed-Zugstufe.

Bergauf verhält sich die Gabel größtenteils unauffällig. Im Testfeld liegt sie am leichteren Ende, was sich auf technischen Auffahrten bezahlt macht. Die Front lässt sich leicht anlupfen, das Vorderrad somit ohne viel Krafteinsatz über Hindernisse heben. Im Wiegetritt arbeitet die sensible Gabel sehr ordentlich mit. Wer auch bergauf gern aus dem Sattel geht und Spaß am zügigen Uphill hat, ist mit der konstant offenen Charger RC2-Dämpfung nicht immer ideal beraten – RockShox bietet aber nach wie vor die RCT3-Kartusche an, bei der sich die Plattform schnell zuschalten lässt.

Bergauf ist die Pike größtenteils unauffällig. Sie wippt im Sitzen nicht und kann durch ihr geringes Gewicht punkten
# Bergauf ist die Pike größtenteils unauffällig. Sie wippt im Sitzen nicht und kann durch ihr geringes Gewicht punkten - wer gern im Wiegetritt unterwegs ist, wird eventuell ein Lockout vermissen, könnte dafür aber auf die RCT3-Dämpfung zurückgreifen.

Nach Einrichten des Basis-Setups korrigieren wir den Luftdruck nach den ersten Ausfahrten minimal nach oben und verbauen weitere Volumen-Spacer. Grund dafür: Die Pike Ultimate steht im Vergleich zu den anderen Gabeln im Test etwas tiefer im Federweg. Angepasst wird also, um die Lenkerhöhe auf das vertraute Maß anzuheben. Abgesehen davon nehmen wir keine größeren Anpassungen mehr am Setup vor.

Die Dämpfung der Pike macht einen guten Job – unter der Sensibilität leidet das Sicherheitsempfinden nicht.

Trotz etwas höherem Luftdruck und zusätzlichem Spacer bleibt die Gabel sehr sensibel. Begeistern kann das vor allem auf längeren, recht ruppigen Abfahrten. Wie die Lyrik Ultimate, kann auch die Pike hier die Kräfte schonen und lange Tage im Sattel für den Oberkörper ein gutes Stück angenehmer gestalten. Die Dämpfung der Pike macht hier einen guten Job – unter der Sensibilität leidet das Sicherheitsempfinden nicht. Die Gabel taucht nicht zu stark ab und erholt sich zügig von Schlägen. Etwas an die Grenzen kommen aber schwere Fahrer. Mit bis zu vier Tokens in der Luftfeder und viel Dämpfung kann die Gabel nicht mehr ganz dieselbe hohe Sensibilität bieten.

Hebt man die Front durch einen Volumen-Spacer und wenige psi mehr etwas an, vereint die Pike Kontrolle und Sicherheitsempfinden mit extrem sensibler Funktion
# Hebt man die Front durch einen Volumen-Spacer und wenige psi mehr etwas an, vereint die Pike Kontrolle und Sicherheitsempfinden mit extrem sensibler Funktion - auf langen Abfahrten spart man Kraft, in schwierigen Bedingungen hält das Vorderrad zuverlässig den Bodenkontakt.

Ist man schnell unterwegs oder fährt viel auf sehr ruppigen Trails, empfehlen wir ein bis zwei Token mehr in der Luftkammer sowie eine etwas härtere Dämpfungs-Abstimmung. Damit verarbeitet die Gabel auch schnelle Schlagabfolgen zuverlässig und erreicht nur selten das Ende des Federwegs. Auch größere Sprünge mit harten Landungen fängt die Gabel so recht sanft ab. Insgesamt hat RockShox einen großen Schritt nach vorne gemacht und ein harmonischeres Gesamtpaket geschaffen, das auf dem Trail sehr viele Fahrer glücklich machen dürfte.

Schnelle Schlagabfolgen verarbeitet die Gabel besser als in den letzten Evolutionsstufen
# Schnelle Schlagabfolgen verarbeitet die Gabel besser als in den letzten Evolutionsstufen - in die Endprogression gleitet man sanft hinein, einzig harte Landungen wurden im Testzeitraum durch spürbare Durchschläge quittiert.

Das ist uns aufgefallen

  • Bedienbarkeit Mit der Highspeed-Druckstufe kommt eine Einstellmöglichkeit hinzu, welche die Topausführung der Pike etwas komplexer macht, als in der Vergangenheit. Aufgrund des klein gehaltenen Einstellbereiches dieser Zusatzoption bleibt die Gabel aber weiterhin sehr anwenderfreundlich und leicht verständlich.
  • Tuning Wer etwas mehr auf die Waage bringt oder flotter unterwegs ist, sollte grundsätzlich zuerst die Luftkammer auf seine Bedürfnisse anpassen. In Summe bedeutet das die Zugabe von zwei bis drei Tokens (Volumenspacern). Wem das noch nicht reicht, der sollte den Luftdruck zusätzlich noch etwas erhöhen. Wir haben gute Erfahrungen im Bereich von wenigen Prozent über der Empfehlung von RockShox.

Fazit – Rock Shox Pike Ultimate

Die RockShox Pike Ultimate ist in der aktuellen Evolutionsstufe auf einem sehr hohen Level angekommen. Man fährt die Gabel weiterhin eher über die Feder, für diese stimmt allerdings die Setup-Empfehlung sehr viel besser als zuvor. Durch eine kleine Anpassung lässt sich die Höhe der Front an das restliche Testfeld angleichen. Danach profitiert man vom sehr sensiblen, aber kontrollierten Fahrverhalten, einer hohen Souveränität im Gelände und einem angenehmen Chassis-Flex, der weder zu steif noch zu weich ausfällt.

Pro
  • Hohe Sensibilität
  • Ausgewogenes Chassis
  • Verbesserte Setup-Empfehlung
Contra
  • Leichte Schwächen bei der Dämpfung unter schweren Fahrern
Fahrer, die ein sehr sensibles Fahrwerk mögen, werden mit der RockShox Pike Ultimate hervorragend bedient.
# Fahrer, die ein sehr sensibles Fahrwerk mögen, werden mit der RockShox Pike Ultimate hervorragend bedient.

RCT3 oder RC2? Für welche Charger-Ausführung würdet ihr euch bei der Pike entscheiden?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am selben Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die RockShox Pike Ultimate getestet

  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Preisvergleich

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Manitou Mattoc Pro im Test: Multifunktions-Werkzeug für den Trail

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Manitou Mattoc Pro im Test: Mit der Mattoc schickt Manitou eine etablierte Größe in den Test. Die Federgabel ist seit einigen Jahren im Sortiment und wurde immer weiter entwickelt – im Testfeld ist die Mattoc die vielseitigste Federgabel, wenn man die Einstellmöglichkeiten betrachtet. Wie schlägt sich das 29″-Modell mit 140 mm im Vergleichstest? Türchen Nr.2: Manitou Mattoc Pro.

Manitou Mattoc – Infos und Preise

Einen fixen Einsatzbereich gibt Manitou für die Mattoc nicht an. Eine Mountainbike-Federgabel soll es sein, entsprechend breit ist das Produkt in seiner Varianz aufgestellt. Eine 100 mm-, eine 120 mm- und 160 mm-Version wird angeboten, die Federwege lassen sich intern je nach Version aber weiter anpassen. Damit deckt allein die Mattoc eine Bandbreite von 80 bis 170 mm Federweg ab. Bei den Laufradgrößen bedient man 27,5″ und 29″, auch ein Modell 27,5+ gibt es im Programm. Diese drei Varianten sind dafür jeweils mit einem fixen Offset ausgerüstet: 51 mm bei 29″, 48 mm bei 27.5+ und 44 mm bei 27.5″.

Am getesteten Pro-Modell kann man neben dem Luftdruck auch IRT, Zugstufe, Low- und Highspeed-Druckstufe und das HBO einstellen – diese Einstellungen werden im Kapitel Federung & Dämpfung weiter unten näher erklärt. Wem das zu viel ist: Die Comp-Ausführung ist weit weniger komplex und um einiges günstiger. In Summe bietet die Mattoc Pro also sechs extern verstellbare Parameter. Neben dem Luftdruck kann man auf der Feder-Seite das IRT anpassen. Bei der Dämpfung gibt es einen externen Zugstufen-Versteller, eine Lowspeed-, eine Highspeed-Druckstufe und einen hydraulischen Durchschlagschutz, der ebenfalls extern justierbar ist.

  • Einsatzbereich Mountainbiking, genaue Einordnung seitens Manitou in den Technischen Daten.
  • Laufradgrößen 27,5″; 27,5+/29″; 29″ bis max. 140 mm (getestet)
  • Federweg 80 – 100 mm; 120 – 140 mm; 140 – 170 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, IRT, Zugstufe, Low- und Highspeed-Druckstufe, HBO
  • Farben schwarz, rot
  • Gewicht 1.965 g
  • www.manitoumtb.com

Preis 999 € (UVP) | Bikemarkt: Manitou Mattoc kaufen

Manitou Mattoc Pro
# Manitou Mattoc Pro - 999 €, 1.965 g, alle Verstellmöglichkeiten mit an Bord.
Diashow: Manitou Mattoc Pro im Test - Multifunktions-Werkzeug für den Trail
Die Manitou Mattoc Pro ist extrem vielseitig. Hervorragende Einstellbarkeit trifft hier auf eine aufwändigere Abstimmung.
Über den Hauptkammer-Druck gibt der Aufkleber an der Gabel Aufschluss
Geschraubte und verdrehsichere Hexloc-Achse und Post Mount-Bremsaufnahme
Auch wenn die Druckstufen nur einen kleinen Einstellbereich zulassen, die Dämpfung arbeitet sehr effizient
Manitou Mattoc Pro
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Im Detail

Die Manitou Mattoc Pro kennen wir bereits seit einigen Jahren. Auffällig ist sie vor allem aufgrund des Reverse-Arch-Designs, abgesehen von diesem Merkmal ist die Bauweise konventionell. Wenden wir unsere Aufmerksamkeit also der Gabelbrücke zu. Manitous patentierter Ansatz soll zwei entscheidende Vorteile gegenüber der vorne angebrachten Gabelbrücke ausspielen: Bei Anbringung der Gabelbrücke auf der Vorderseite steht die Brücke etwa über der Achse – der vertikale Abstand zwischen Achse und Reifen ist hier am größten. An Manitous Bauweise kann die Gabelbrücke etwas nach unten rutschen, da der vertikale Abstand zwischen Reifen und Achse hier kleiner ist.

Bei gleicher Reifenfreiheit und gleicher Steifigkeit soll das Produkt dadurch etwas leichter werden. Auf der Waage liegt die Mattoc dennoch ziemlich genau im Mittelfeld – das liegt aber vor allem an der Vielzahl an zusätzlichen Technologien, die im Inneren stecken. Mit dem Reverse-Arch-Design muss natürlich auch die Bremse anders verlegt werden, hierfür gibt es am Casting Führungen. Bei der Achse verwendet Manitou weiterhin das geschraubte Hexloc-System.

Das Alleinstellungsmerkmal bei Manitou Federgabeln schlechthin: Der Reverse-Arch
# Das Alleinstellungsmerkmal bei Manitou Federgabeln schlechthin: Der Reverse-Arch - Bei geringerem Gewicht soll mit der nach hinten zeigenden Gabelbrücke auch an der Manitou Mattoc Pro gleich viel Reifenfreiheit und Steifigkeit geboten werden wie an einer vorn angebrachten Brücke.
Geschraubte und verdrehsichere Hexloc-Achse und Post Mount-Bremsaufnahme
# Geschraubte und verdrehsichere Hexloc-Achse und Post Mount-Bremsaufnahme - Obwohl die Mattoc schon so lang am Markt ist, wirkt sie nicht altbacken – im Gegenteil.
Vor allem was die Einsteller angeht wirkt die Manitou Mattoc Pro hochmodern
# Vor allem was die Einsteller angeht wirkt die Manitou Mattoc Pro hochmodern - Abgesehen von der Gabelbrücke setzt der Hersteller auf einen recht klassischen Right-Side-Up-Aufbau ohne Besonderheiten.

Federung & Dämpfung

Schon der Blick auf die Vielzahl an Einstellknöpfen lässt richtig vermuten: Diese Gabel ist vor allem für Leute spannend, die gerne viele verschieden Setups ausprobieren möchten oder aber ein ganz spezielles Fahrverhalten suchen.

Ähnlich wie bei der Intend Hero wird auch an der Mattoc Pro ein Luft-Luft-Federsystem verwendet, bei dem man über ein Ventil beide Luftkammern gleichzeitig befüllt. Ein Überströmkanal entfällt damit, die Gabel muss nicht mehrfach durchgefedert werden, wenn man den Setup einstellt. Befüllt wird über ein Luftventil auf der Unterseite des linken Gabelholms. Aber auch oben sitzt ein Ventil.

Hier kommt die erste Besonderheit an der Mattoc Pro ins Spiel: IRT – Infinite Rate Tune. Dabei handelt es sich um eine Serien- beziehungsweise Reihenschaltung von zwei Positiv-Federn. Vergleichbare Systeme werden von verschiedensten Herstellern verwendet. Neben Manitou bietet auch Formula eine solche Lösung an, nachrüsten kann man es mit Chickadeehills AWK auch in Fox-, CaneCreek- oder RockShox-Federgabeln. Den Federweg kann man an der Mattoc Pro intern durch Spacer verändern. Bauteile, wie beispielsweise ein Airshaft, müssen nicht ausgetauscht werden.

Positiv- und Negativ-Feder werden über dieses Ventil befüllt
# Positiv- und Negativ-Feder werden über dieses Ventil befüllt - Es öffnet beide Kammern gleichzeitig, ein Überströmkanal wird also nicht verwendet.
Oben sitzt die zweite Positiv-Feder: IRT
# Oben sitzt die zweite Positiv-Feder: IRT - Durch die Serienschaltung kann die Luftfeder-Kennlinie sehr genau angepasst werden.

Eine Ecke komplexer ist die MC2-Dämpfungskartusche. Diese verknüpft eine geschwindigkeitsabhängige Dämpfung der Druck- und Zugstufen mit einer positionsabhängigen Endlagendämpfung. Seid ihr noch dabei? Bitte nicht direkt aussteigen und ans Fazit springen, wir versuchen es nochmal etwas einfacher! MC2 ist ein TwinTube-Aufbau, bei dem das Standrohr als äußerer Zylinder fungiert. Um die Volumen-Kompensation im Inneren kümmert sich kein Bladder oder Trennkolben, sondern ein kompressibler Schaumstoff.

Die Druck- und Zugstufe werden klassisch durch Kombination eines Nadelventils für die Lowspeed-Dämpfung und einen Shimstack für die Highspeed-Dämpfung gelöst. Bei der Zugstufe lässt sich von außen nur das Nadelventil beeinflussen. Anders sieht es bei der Druckstufe aus: Neben dem Nadelventil kann auch die Vorspannung auf den Shimstack erhöht werden. Hier setzt man auf gängige Lösungen.

Anders sieht es beim HBO-Einsteller aus: Bei diesem Hydraulic Bottom Out handelt es sich um ein stets geöffnetes Durchflussventil. Dieses nimmt aber erst Einfluss auf die Dämpfung, wenn der Schaft weit genug im Federweg steht. Dann greifen die zwei HBO-Bauteile ineinander und bilden eine nahezu geschlossene Kammer. Damit das aber nicht zum abrupten Stopp führt, kann das Öl über Durchlassbohrungen hinter die HBO-Kammer fließen. Hier sorgt der maximale Volumenstrom für die Endlagendämpfung. Einstellbar ist die Größe des letzten Durchlasses und somit der hydraulische Durchschlagschutz, der von der Luftkennlinie ist unabhängig ist. Clever.

Vorsicht bei Manitou
# Vorsicht bei Manitou - Der Hersteller tauscht die etablierte Farbzuordnung: Blau ist hier die Zugstufe.
Raketentechnik? Uhrwerk?
# Raketentechnik? Uhrwerk? - Scheint so. Tatsächlich gelingen die Einstellungen an dieser Verschachtelung recht einfach.

Setup

Komplex geht es an der Mattoc Pro weiter. Die schiere Anzahl an Parametern kann einen weniger Suspension-affinen Fahrer etwas erschlagen. Bleibt aber bei uns, denn wer versteht, was hinter den Einstellern passiert, profitiert von einem besseren Fahrgefühl. Machen wir also weiter mit der Feder: Die Feder-Kennlinie lässt sich durch das IRT nach Belieben abstimmen. Sowohl den Federwegsanfang als auch das Federwegsende kann man durch geschickt gewählte Druckverhältnisse feintunen. Keine Sorge: Manitou empfiehlt, abhängig vom Fahrergewicht, einen funktionierenden Startwert. Wer sich danach richtet, macht schonmal nichts falsch. Von diesen Luftdrücken ausgehend kann man sich dann in alle Richtungen ausprobieren, um genau das zu finden, was einem am allerbesten passt.

Auf der Seite der Dämpfung gelingt das Setup dann etwas schneller, da die Bandbreite an Klicks bei HBO, LSC und HSC recht klein gehalten ist. Manitou empfiehlt zusätzlich, den HBO-Knopf für den Anfang in der Nullstellung zu belassen und erst nach Bedarf einzusetzen.

Über den Hauptkammer-Druck gibt der Aufkleber an der Gabel Aufschluss
# Über den Hauptkammer-Druck gibt der Aufkleber an der Gabel Aufschluss - Die IRT-Empfehlung gibt es nur im Handbuch beziehungsweise am mitgelieferten Setup-Zettel. Hier gilt dann entweder die Tabelle zu kennen oder mit dem Handy abzufotografieren, damit man auf dem Trail beim Anpassen spicken kann.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Manitou Mattoc findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

manitou
# manitou

Auf dem Trail

Aufgrund der beinahe endlosen Möglichkeiten ist es schwer, die Mattoc Pro in ihrem Grundcharakter festzunageln. Diese Gabel erlaubt es dem Fahrer nahezu alles zu machen, was man will. Je nach Setup der Luftseite und dem Druckverhältnis zwischen Luftfeder und IRT lässt sich ein sehr feines Ansprechverhalten oder aber auch ein weniger sensibles Arbeiten zu Federwegsbeginn einstellen, sprich mehr Gegendruck in moderatem Gelände. Wer am liebsten einen Wurzel-Staubsauger an der Front fährt, hält den Hauptkammerdruck etwas niedriger als empfohlen und gleicht die IRT-Kammer entsprechend an. Wer kein Wippen im Wiegetritt will, erhöht den Luftkammerdruck und fährt die IRT mit etwas weniger Druck – oder verwendet das Lockout.

Haben wir schon erwähnt, dass die Vielzahl an Möglichkeiten an dieser Gabel gewaltig ist?
# Haben wir schon erwähnt, dass die Vielzahl an Möglichkeiten an dieser Gabel gewaltig ist? - Trotz allem bietet sie nämlich noch einen einfach über die Lowspeed-Druckstufe bedienbaren Lockout. Kann man bergauf also einfach ruhigstellen.

Wer bereit ist zu experimentieren, holt aus der Mattoc Pro allein auf der Luftfederseite schon ein extrem hohes Level an Performance heraus – ganz nach den individuellen Vorlieben.

Wer bereit ist zu experimentieren, holt aus der Mattoc Pro allein auf der Luftfederseite schon ein extrem hohes Level an Performance heraus – ganz nach den individuellen Vorlieben. IRT lässt aber auch eine Linearisierung der Luftfeder-Kennlinie zu, was sich wiederum sehr angenehm auf die Funktion der Zugstufe auswirkt. Mit entsprechendem Feder-Setup arbeitet die Zugstufe – und damit die Gabel – sehr berechenbar und hält den Bodenkontakt zuverlässig. Die Abstimmung der Kennlinie bietet noch einen weiteren Vorteil: Die Druckstufen-Dämpfung muss nicht missbraucht werden, um Schwächen in der Kennlinie auszubügeln. Stattdessen kann man diese gezielt und aufgrund der sehr guten Dämpfungsqualität effizient einsetzen.

Staubsauger oder strammes Sportfahrwerk
# Staubsauger oder strammes Sportfahrwerk - Dank IRT lassen sich beide Seiten des Spektrums und eine Vielzahl an Zwischenwegen finden – rein durch die Abstimmung der Luftfeder.

Dann gibt es noch den HBO-Einsteller, der einem die Möglichkeit gibt, den Durchschlagschutz unabhängig von der Endprogression zu gestalten und das über eine von außen einstellbare, hydraulische Dämpfung. Dieses Feature stellte sich vor allem im akuten Einsatz als sehr praktisch heraus. Hat man mit dem Trail-Bike mal wieder übertrieben und ist doch das Roadgap gesprungen und das Fahrwerk ging auf Block? Zwei Klicks mehr Endlagendämpfung und die Handgelenke werden geschont.

Die Mattoc erlaubt eine ziemlich rabiate Fahrweise auf dem Trail-Bike.

Die große Bandbreite lässt an der Gabel Setups zu, die vor allem abfahrtshungrig sind und die Grenzen zum harten Enduro-Einsatz verschwimmen lassen. Hier erlaubt die Mattoc auch eine ziemlich rabiate Fahrweise auf dem Trail-Bike. Nicht verwunderlich, wenn man die Wurzeln des Gabelmodells bedenkt. Vor ein paar Jahren wurde sie noch in so manchem Enduro-Bike verwendet.

Im Zusammenspiel aus der vielseitig einstellbaren Luftfeder, den drei Druckstufen-Dämpfungs-Einstellungen (LSC, HSC und HBO) und der guten Zugstufe lässt sich die dynamische Fahrhöhe minutiös einstellen. Unter schweren Fahrern werden einem dann aber auch die Grenzen der Manitou Mattoc Pro aufgezeigt. Ihre Steifigkeit ist gut für eine Trail-Federgabel – bei den Geschwindigkeiten, die sie aufgrund ihrer Performance ermöglicht, neigte die Gabel aber mehr zum Flattern als andere Testgabeln.

An der Manitou Mattoc Pro gehen Abstimmung und Funktion der Zugstufe noch stärker mit der Luftfeder einher
# An der Manitou Mattoc Pro gehen Abstimmung und Funktion der Zugstufe noch stärker mit der Luftfeder einher - Pauschal lässt sich hier wenig sagen, außer: Die Dämpfungsqualität ist hoch und mit einer auf Linearität optimierten Federkennlinie folgt die Gabel dem Untergrund hervorragend.
Auch wenn die Druckstufen nur einen kleinen Einstellbereich zulassen, die Dämpfung arbeitet sehr effizient
# Auch wenn die Druckstufen nur einen kleinen Einstellbereich zulassen, die Dämpfung arbeitet sehr effizient - Unterschiede sind spürbar – so lässt sich je nach Kennlinien-Abstimmung sehr gezielt mit der Druckstufe arbeiten.

Das ist uns aufgefallen

  • Buchsenspiel Leider entwickelte sich an unserem Testmuster während dem Testzeitraum Buchsenspiel. So weit nicht schlimm, denn das ist unter Manitous Garantie abgedeckt und wird ausgebessert – dafür muss man das Produkt aber einschicken.
  • Dämpfungsperformance Die Manitou Mattoc Pro kann mit den besten Gabeln im Testfeld mithalten – braucht aber dafür auch einen gewissen Zeitaufwand und ein Verständnis darüber, an welchen Rädchen man drehen sollte.
  • Also alles golden? Während wir im Testprozess gerne die Zeit und die Diskussion investieren, um das letzte Quäntchen aus der Mattoc herauszukitzeln, so ernten wir doch viele seltsame Blicke der Leute, die „einfach nur fahren wollen“. Allein die Optimierung der Luftfeder-Kennlinie dauert an dieser Gabel länger als der gesamte Setup-Prozess bei den bereits komplexeren Mitbewerbern. Vor allem weniger versierte Fahrer waren mit diesem Produkt überfordert und bewegten sich ungern von der Setup-Empfehlung weg. Die ist zwar gelungen, aber dennoch fühlt es sich in dem Fall so an, als würde man ein Schweizer-Taschenmesser mit vielen Funktionen zu kaufen, nur um das Messer zu benutzen. Wer schon ungern den Luftdruck anpasst, sollte sich das günstigere Modell der Mattoc Comp anschauen – weniger Einsteller und weniger Raum für Überforderung und Setup-Fehler.

Fazit – Manitou Mattoc Pro

Die Manitou Mattoc ist nichts für Anwender, die schon mit dem Verständnis einer Druckstufe hadern: Zu komplex und vielfältig sind die Einstellbarkeit von Luftfeder, Dämpfung und die Abhängigkeiten dazwischen. Wer aber bereit ist, sich genügend Zeit für die Feinabstimmung der Manitou Mattoc zu lassen, erhält eine Federgabel mit genau dem Fahrverhalten, das man sich wünscht. Richtig eingestellt, konkurriert die Mattoc fast schon mit größeren Enduro-Federgabeln.

Pro
  • Luftfeder-Abstimmungsmöglichkeit
  • HBO-Durchschlagschutz
  • Qualität der Zugstufe
Contra
  • Buchsenspiel
  • Für schwere/schnelle Fahrer zu weich
  • Nicht jeder durchschaut alle Funktionen

Zu viel oder genau richtig – was haltet ihr von diesem Multifunktions-Werkzeug für den Trail?

Die Manitou Mattoc Pro ist extrem vielseitig. Hervorragende Einstellbarkeit trifft hier auf eine aufwändigere Abstimmung.
# Die Manitou Mattoc Pro ist extrem vielseitig. Hervorragende Einstellbarkeit trifft hier auf eine aufwändigere Abstimmung.

Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am gleichen Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grund-Setup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Manitou Mattoc getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Preisvergleich

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Marzocchi Z2 im Test: Simpel, solide, super?

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Marzocchi Z2 im Test: Von Tenneco zu Fox und damit zurück in den Massenmarkt. Nachdem man anfangs noch Starthilfe durch Fox-Technologie benötigte hatte, kommt an der Z2 des Traditionsherstellers wieder eine in Italien entwickelte Dämpfung zum Einsatz. Ein Mix aus Bewährtem, einem Schwung Nostalgie und einem absoluten Kampfpreis macht die Z2 nicht nur spannend für Bike-Historiker, sondern vor allem auch für Sparfüchse, die eine neue Federgabel suchen. Wie macht sich dieses Gesamtpaket auf dem Trail? Türchen Nr.3: Marzocchi Z2.

Marzocchi Z2 – Infos und Preise

Bei der Marzocchi Z2 schwingt ordentlich Geschichte mit. In der Gegenwart angekommen soll sie den Einsatzbereich Trail bis Enduro abdecken. Los geht es mit 100 mm Federweg, das obere Ende liegt bei 150 mm. Abgesehen davon bekommt man noch ein paar weitere Optionen. Neben der getesteten 29″-Version wird noch ein Modell für 27,5″-Laufräder angeboten. Wer auf 27,5″+ Laufräder setzt, greift zur größeren Version. Beim Offset kann man zwischen kurz und lang wählen. Insgesamt also eine recht simple Produktpalette. Oh – eine Hommage gibt es noch: Das M in der Gabelbrücke ist zurückgekehrt.

  • Einsatzbereich Trail/Enduro
  • Laufradgrößen 27,5″; 29″ (getestet)
  • Federweg 100–150 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Lowspeed-Zugstufe, Rail-Adjust (High- und Lowspeed-Druckstufe über einen Hebel)
  • Farben rot, schwarz
  • Gewicht 2.057 g
  • www.marzocchi.com

Preis 699 € (UVP) | Bikemarkt: Marzocchi Z2 kaufen

Marzocchi Z2
# Marzocchi Z2 - 699 €, 2.057 g, knallrot und klar an der M-Gabelbrücke zu erkennen.
Diashow: Marzocchi Z2 im Test - Simpel, solide, super?
Marzocchi Z2
Steckachse mit Schnellspann-Vorrichtung
Aufkleber mit Setup-Guide auf der Rückseite
Wer viel und gerne durch die Luft segelt und auch mal härter wieder aufsetzt
Die Feder der Marzocchi Z2 ist baugleich mit der der Fox 34
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Im Detail

Beim Aufbau geht Marzocchi konventionelle Wege. Der Hersteller hat Erfahrung im Singlecrown Upside-Down-Segment (Shiver! Wer erinnert sich?), setzte in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart an der Z2 jedoch auf Right-Side-Up. Markant und mit ordentlich Wiedererkennungswert versehen: die M-Gabelbrücke. Als einziger Hersteller setzt das Fox/Marzocchi-Gespann auf eine Quickrelease-Steckachse. Experimente gibt es ansonsten keine: geschraubter Leitungshalter, Post-Mount-Bremsaufnahme, tapered Steuerrohr.

Markant. Marzocchi
# Markant. Marzocchi - die Gabelbrücke in M-Form ist zurück. Daran montiert ist allerdings der Fox-Leitungshalter.
Steckachse mit Schnellspann-Vorrichtung
# Steckachse mit Schnellspann-Vorrichtung - die Fox 34 und die Z2 sind die einzigen beiden Gabeln im Testfeld mit Hebelchen.
Eine 27,5"-Version der Marzocchi Z2 gibt es auch
# Eine 27,5"-Version der Marzocchi Z2 gibt es auch - Die rote Gabel ist leider im Handel nicht verfügbar. Alternativ gibt es das Casting in mattes Schwarz gehüllt.

Federung & Dämpfung

Die Luftfeder könnte einem bekannt vorkommen, denn sie ist baugleich zur Fox 34 Evol-Luftfeder. Dabei handelt es sich um ein System mit Positiv- und Negativ-Feder. Evol setzt ebenso wie RockShox’ DebonAir-System auf ein vergrößertes Volumen der Negativ-Feder. Der Ausgleich zwischen den beiden Luftkammern geschieht durch einen Überströmkanal. Das Positiv-Feder-Volumen kann durch herkömmliche Plastik-Spacer angepasst werden. Wer den Federweg verändern will, muss hingegen den Luftschaft austauschen.

Die Feder der Marzocchi Z2 ist baugleich mit der der Fox 34
# Die Feder der Marzocchi Z2 ist baugleich mit der der Fox 34 - verwendet wird eine Evol-Feder mit großer Negativkammer, die durch einen Überströmkanal befüllt wird.
Aufkleber mit Setup-Guide auf der Rückseite
# Aufkleber mit Setup-Guide auf der Rückseite - auch als blutiger Anfänger sollte man so ein recht passendes Grundsetup finden.

Die Dämpfung der Marzocchi Z2 hingegen wurde neu entwickelt. Seit der Übernahme von Marzocchi durch Fox fand in beide Richtungen ein Technologie-Transfer statt. Während Fox zuvor meist auf eine Bladder setzte, kam mit der Grip-Dämpfung dann der IFP zurück in die Dämpfungskartusche – und hat auch seinen Weg in die high-end Enduro-Gabel Fox 36 gefunden. Aufbauend auf dieser Technik entwickelt Marzocchi jetzt aber wieder selbst weiter. Entgegen der geschlossenen Kartusche im Standrohr der Fox 34 baut die Z2 auf das Standrohr als Außenhülle der Dämpfung. Zweiter maßgeblicher Unterschied: Öl und Luft werden nicht voneinander getrennt, wie in der Fit4-Kartusche. Back to the Roots also mit einem offenen Ölbad.

Die Druckstufe ähnelt funktionell der Grip Sweep-Dämpfung. Es fand lediglich eine Anpassung der Einheit auf den größeren Bauraum statt. Bei der Grip-Dämpfung arbeitet der Hersteller nicht mit zwei verschiedenen Ventilen für Low- und Highspeed-Druckstufe, sondern setzt ein Ventil ein, das beides bereitstellt: In diesem Fall ein Shimstack. Mit dem externen Einsteller lässt sich die Vorspannung auf diesen Shimstack erhöhen.

Interessant ist auch der Blick auf das Schaftende und die darauf sitzende Zugstufen-Einheit. Diese ist komplett neu entwickelt und verwendet einen Kunststoff-Kolben sowie eine Lowspeed-Zugstufe, die ganz klassisch durch ein Nadelventil geregelt wird. Bei der Highspeed-Zugstufe setzt man auf einen einzigen Shim, der allerdings nicht rund ist. Das Federstahl-Blättchen liegt am Kolben auf und ist mit zwei Schrauben fixiert.

Die Rail-Dämpfung übernimmt stellenweise bestehende Technologien
# Die Rail-Dämpfung übernimmt stellenweise bestehende Technologien - der Aufbau der Druckstufen-Einheit ähnelt funktionell der Grip-Dämpfung. Rail kommt aber mit offenem Ölbad anstatt geschlossener Kartusche.
Neu entwickelt wurde die Zugstufendämpfung.
# Neu entwickelt wurde die Zugstufendämpfung. - Klassisch: das Nadelventil für die Lowspeed-Zugstufe. Neu: ein einzelner, speziell geformter Stahl-Shim für die Highspeed-Dämpfung.

Setup

Set and forget? Luftdruck nach Empfehlung abgestimmt, Zugstufe angepasst – den schwarzen, ungerasterten Druckstufen-Versteller belassen wir nach Empfehlung zunächst in der komplett offenen Stellung. Fertig. So einfach wie die Marzocchi Z2 ist eigentlich keine der anderen Federgabeln im Test abgestimmt.

In welchem Stall Marzocchi gerade steht, ist jedem bekannt, der nicht unter einem Stein lebt. Schmunzeln mussten wir trotzdem, als wir Volumen-Spacer verbaut haben: Auf den diesen steht aktuell immer noch „Good Luck and Good Racing – Bob Fox“.

Volumen-Spacer montieren ist an der Marzocchi Z2 mit die größte Herausforderung
# Volumen-Spacer montieren ist an der Marzocchi Z2 mit die größte Herausforderung - und selbst das ist keine große Sache: Luft raus, Topcap herausschrauben – klick – Topcap montieren, Luft rein. Fertsch!

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Marzocchi Z2 findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Service

Auf dem Trail

Die Marzocchi Z2 ist eine der schwereren Gabeln im Vergleichstest – einzig die DVO mit Stahl-Negativfeder und die DT F535 mit Stahlfeder für den Federwegsbeginn bringen noch mehr Gewicht auf die Waage. Einen gewissen Anteil daran wird das offene Ölbad haben, das viel Ölvolumen benötigt und damit das Gewicht ansteigen lässt. Bergauf lässt sich bei Bedarf die Druckstufen-Dämpfung zackig mit einem schnellen Handgriff schließen. Aber auch ohne das Zuschalten der Plattform arbeitet die Gabel nicht ganz so sensibel und neigt von sich aus wenig zu ungewollten Bewegungen, wie eine RockShox Pike oder die Intend Hero – denen fehlt dafür wiederum das Lockout.

Im Uphill sticht die Marzocchi Z2 nicht gerade durch ihr Gewicht heraus
# Im Uphill sticht die Marzocchi Z2 nicht gerade durch ihr Gewicht heraus - dafür bietet sie ein einfach bedienbares Lockout, das im Wiegetritt hilft, Kraft zu sparen.

Wer mit dem Basis-Setup auf den Trail geht, wird keine große Überraschung erleben. Komplett unaufgeregt verrichtet die knallrote Federgabel ihren Dienst. Lautstarkes Schlurfen und Schmatzen wie in den alten Tagen begleitet den Bügelvorgang des Geländes nicht mehr. Das Fahrgefühl hingegen geht schon etwas mehr in diese Richtung. In grobem Gelände verschwinden Wurzeln und Steine staubsaugerartig, Lenkeingaben werden sehr präzise umgesetzt und Linien können ohne Probleme gehalten werden. Dabei liegt die Steifigkeit deutlich über dem, was man im 140 mm Sektor erwarten würde.

In moderatem Gelände beim entspannten Cruisen zeigt sich die Gabel nicht als die sensibelste Option
# In moderatem Gelände beim entspannten Cruisen zeigt sich die Gabel nicht als die sensibelste Option - die Z2 will von leichten Fahrern mit Nachdruck gefahren werden … oder man nimmt zu oder direkt einen etwas schwereren Piloten.

Auf moderaten Trails und bei langen Tagen im Sattel macht sich diese Steifigkeit aber nicht für alle positiv bemerkbar. Vor allem leichtere Fahrer kritisierten, im direkten Vergleich zur Fox 34, dass die Marzocchi Z2 etwas anstrengender zu fahren ist und die Schläge über die Dämpfung nicht ganz so satt aufgenommen werden. Sind die Geschwindigkeiten geringer, arbeitet die Gabel weniger feinfühlig. Im Gegenzug lobten schwerere Tester das sehr direkte Fahrverhalten und die präzise Umsetzung der Lenkeingaben an der roten Forke.

Lässt man es entsprechend couragiert laufen und nimmt den einen oder anderen Drop mit, kann die Z2 mit ihrer guten Grunddämpfung und überzeugenden Luftfeder punkten.

Gemessen am Preis und dem, was die Marzocchi Z2 bei viel Tempo in schwierigem Gelände zu leisten weiß, kann man darüber aber getrost hinwegblicken. Denn lässt man es entsprechend couragiert laufen und nimmt den einen oder anderen Drop mit, kann die Gabel mit ihrer guten Grunddämpfung und überzeugenden Luftfeder punkten. Wer viel Zeit im Luftraum verbringen will und etwas mehr Gewicht auf die Waage bringt, sollte mit der Anzahl der Volumen-Spacer leicht nach oben gehen. Ausreichend Gegenhalt bekommen schwere Fahrer außerdem durch Zuschalten der Druckstufe.

Bei gesteigertem Tempo wacht die Marzocchi Z2 auf
# Bei gesteigertem Tempo wacht die Marzocchi Z2 auf - Fahrer, die gerne schnell unterwegs sind und auch oft grobes Gelände unter die Stollen nehmen, werden dank der angenehm strammen Grunddämpfung auf ihre Kosten kommen.
Wer viel und gerne durch die Luft segelt und auch mal härter wieder aufsetzt
# Wer viel und gerne durch die Luft segelt und auch mal härter wieder aufsetzt - kann durchaus mit dem Einsatz von Volumenspacern experimentieren, um die Endprogression noch ein Stück anzuheben.

Gibts noch mehr? Erstaunlich wenig. Man kann darüber argumentieren, ob man lieber einen gerasterten Verstellknopf für die Druckstufe hätte, um ein Setup für verschiedene Strecken leichter wiederherstellen zu können. Bei dem Preis hat uns das aber absolut nicht gekümmert.

Bei diesem Preis kann man über kleine Schwächen leicht hinwegsehen
# Bei diesem Preis kann man über kleine Schwächen leicht hinwegsehen - im Gesamtpaket gibt es viel Kontrolle und Sicherheit zum kleinen Preis – all das kombiniert in einem einfach zu bedienenden Produkt.

Das ist uns aufgefallen

  • Dämpfung Wer nicht kontinuierlich mit dem Trailbike in Wurzel- und Steinfelder rein hält, wird es nicht unbedingt spüren. Dennoch ist ein qualitativer Unterschied zur Dämpfung der teureren Stiefschwester, der Fox 34, vorhanden. Schläge werden von der Z2 weniger sanft abgefangen und man sollte sich etwas mehr Zeit lassen, gegebenenfalls die Progression der Luftfeder auf die jeweilige persönliche Anforderung anzupassen.
  • Steifigkeit Nichts für absolute Grammzähler, aber etwas für Kaloriensammler und Trailbike-Quäler. Wer etwas mehr auf die Waage bringt oder gerne ein Trailbike in hartem Gelände bewegt, wird von der Steifigkeit der Gabel profitieren. Sehr leichte Fahrer hingegen bekommen etwas mehr Schläge durchgereicht.
  • Innenleben Ein Kunststoffkolben, offenes Ölbad ohne IFP oder Bladder, weniger stark aufs Gewicht getrimmt – all das spart Kosten. Was sich am Preisschild deutlich auswirkt, hat für viele Anwender kaum merkliche Auswirkungen auf die Performance.
  • Tuning Wir waren mit den Setup-Empfehlungen auf der Rückseite der Standrohre bereits nah an unseren Vorlieben dran. Wer gerne etwas mehr Reserven hätte oder mehr auf die Waage bringt, kann einen oder zwei Volumenspacer nachrüsten. Das ungerasterte Drehrad für die Dämpfung haben wir ebenfalls gerne mal genutzt, um schnelle Anpassungen auf dem Trail zu machen. Unbedarfte Fahrer werden es vermutlich eher in einer Stellung belassen.
  • Druckstufen-Versteller Die günstigen Rhythm-Gabeln von Fox und die Marzocchi Z2 setzen alle auf einen ungerasterten Druckstufenversteller. Eine Rasterung der Positionen fänden wir zwar angenehmer, wirklich gestört hat uns das Fehlen des haptischen Feedbacks nicht. Wer auf das bestmögliche Ansprechverhalten Wert legt, sollte sich mit diesem Regler nicht weit von der offenen Stellung entfernen. Er spannt ein Shimstack vor, wodurch die Gabel zwar mehr Dämpfung generiert, diese geht aber auch etwas zu Lasten der Feinfühligkeit. Wer an der Z2 viel mit dem Lockout arbeitet, kann sich aber auch mit aufgeklebten Markierungen an Casting und Einsteller behelfen.

Fazit – Marzocchi Z2

Raus aus der Kiste, Setup-Guide befolgen, losfahren! Wer wenig Interesse daran hat, Klicks zu zählen und ständig hier und da noch etwas mehr herumzuprobieren, wird frohlocken. Die Marzocchi Z2 ist eine extrem einfach zu verstehende und simple Gabel, die dafür einen verdammt guten Job macht und gleichzeitig den Geldbeutel schont. Marginale Nachteile beim Gewicht und der Sensibilität werden durch hohe Steifigkeit und gute Grunddämpfung überstrahlt. Vor allem wer etwas mehr auf die Waage bringt oder ein kurzhubiges Bike gerne mal in härteres Gelände ausführt, wird mit der Marzocchi Z2 glücklich werden. In Summe: Einfach. Gut.

Pro
  • Gute Preis-Leistung
  • Gute Grunddämpfung
  • Hohe Steifigkeit
Contra
  • Hohes Gewicht
  • Etwas anstrengend zu fahren
Marzocchi schreibt Preis-Leistung bei der Z2 ganz groß!
# Marzocchi schreibt Preis-Leistung bei der Z2 ganz groß!

Ist euch auf der Suche nach maximaler Performance der Preis egal oder darf es auch eine etwas günstigere Ausführung sein?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu über den gesamten Test-Zeitraum dasselbe, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am selben Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Marzocchi Z2 getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Preisvergleich


Der Beitrag Marzocchi Z2 im Test: Simpel, solide, super? erschien zuerst auf MTB-News.de.

DVO Sapphire 34 D1 im Test: Trail-Federgabel im Enduro-Gewand?

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DVO Sapphire 34 D1 im Test: DVO hat sich in den letzten Jahren einen guten Ruf im Suspension-Markt erarbeitet. Der Hersteller punktet nach wie vor mit vergleichsweise erschwinglichen Produkten, die uns in den letzten Tests immer wieder mit sehr guter Performance überzeugen konnten. Die Sapphire 34 D1, DVOs Federgabel für den Trail-Einsatz, ist Türchen Nr. 4 unseres Suspension-Adventskalenders.

DVO Sapphire 34 D1 – Infos und Preise

DVO bietet die Sapphire mit zwei Standrohrdurchmessern an. Mit 32- und 34 mm-Standrohren ordnet sie sich damit unterhalb der Diamond- und der neuen Onyx-Reihe ein. Während die Rohrquerschnitte in der Modellpalette nach oben hin kontinuierlich wachsen, bleibt die verbaute Technik in den Produkten großteils gleich. Für eine Trail-Federgabel ist die Sapphire analog zu den Enduro- und Freeride-Modellen mit den gleichen Einstellmöglichkeiten gesegnet.

Laut DVO soll sich die Sapphire 34 D1 in grobem Gelände vor allem durch Kontrolle und Stabilität auszeichnen und für viel Sicherheit sorgen. Überarbeitungen am Chassis, Anpassungen an der Feder und das bewährte Dämpfungs-System der Diamond sollen dieses Ziel Wirklichkeit werden lassen. Neben der D1-Serie gibt es noch eine simplere Ausführung der Sapphire, die nur für Original-Ausstatter angeboten und nicht im Aftermarket verkauft wird.

  • Einsatzbereich Trail
  • Laufradgrößen 27,5″; 29″ (getestet)
  • Federweg 120 – 150 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Negativ-Feder-Vorspannung, Lowspeed-Zugstufe, Lowspeed- und Highspeed-Druckstufe
  • Farben blau, schwarz, grün
  • Gewicht 2.060 g
  • www.dvosuspension.com

Preis 899,99 € (UVP) | Bikemarkt: DVO Sapphire kaufen

DVO Sapphire 34 D1
# DVO Sapphire 34 D1 - Preis: 899 € – bei einem Gewicht von 2.060 g.
Diashow: DVO Sapphire 34 D1 im Test - Trail-Federgabel im Enduro-Gewand?
OTT und Zugstufeneinsteller liegen etwas tiefer
Von Anfang an kann die DVO Sapphire 34 D1 durch sorglose, unauffällige Funktion punkten
Schwere Tester auf zu flachen Landungen
Luftventil am linken Gabelholm
Kleinigkeiten, die gefallen
Diashow starten »

Im Detail

DVO hat nach der Upside-Down-Gabel Emerald, dem ersten Produkt der Firma, wieder komplett auf Right-Side-Up umgestellt. Alles, was danach kam, wird in herkömmlicher Bauweise hergestellt. Mit der Sapphire kam außerdem der bissige Blau-Grün-Kontrast ins Portfolio des Herstellers. Wem das nicht reicht: Noch auffälliger wird es mit der knallgrünen Gabel, aber auch eine komplett schwarze Version ist verfügbar. DVO setzt an der Gabel auf eine Post Mount-Bremsaufnahme für 180 mm-Scheiben, einen geschraubten Leitungshalter und eine Schraubachse.

Sapphire – die Gabel wird mit 34- und 32 mm-Standrohren angeboten
# Sapphire – die Gabel wird mit 34- und 32 mm-Standrohren angeboten - Wir hatten die Version mit 34 mm im Test.
DVO will Produkte von Fahrern für Fahrer anbieten
# DVO will Produkte von Fahrern für Fahrer anbieten - Eine geschraubte Achse und eine Post Mount-Aufnahme sind inzwischen Standard.
Kleinigkeiten, die gefallen
# Kleinigkeiten, die gefallen - DVO zeigt sich durch verschiedene Features wie die Schnitt-Markierungen am Schaft recht anwenderfreundlich.

Federung & Dämpfung

Das hohe Gewicht an der DVO Sapphire 34 D1 kommt nicht ohne Grund. Neben einem eher auf Stabilität als auf das letzte Gramm optimierte Casting setzt DVO auf der Federseite nicht nur Luft ein, sondern auch eine Stahl-Negativ-Feder. Den klassischen Nachteil dieser Lösung – eine fehlende Anpassung an den Hauptkammerdruck – umgeht DVO durch den sogenannten Off The Top-Einsteller (OTT). Dreht man diesen, wird die Spiralfeder im linken Gabelholm vorgespannt. Auch für höhere Hauptkammerdrücke soll sich somit ein sensibles Ansprechverhalten erzeugen lassen. Diese Bauart der Negativ-Feder lässt zusätzlich auch ein vergleichsweise einfaches Verändern des Federwegs zu. Anstatt den ganzen Air-Schaft zu tauschen wie bei manch anderen Lösungen, kann man mit kleinen Spacern arbeiten.

Als Positiv-Feder wird eine Luftfeder verwendet. Im Vergleich zur zuletzt getesteten Diamond gilt es, für Anpassungen nicht mehr mit Öl zu hantieren. Simple Kunststoff-Spacer lassen sich in die Topcap einschrauben, um das Luftkammer-Volumen anzupassen.

Luftventil am linken Gabelholm
# Luftventil am linken Gabelholm - DVO setzt auf ein Luftfeder-System mit Stahl-Negativfeder. Diese ist aber von außen in ihrer Vorspannung anpassbar.
OTT und Zugstufeneinsteller liegen etwas tiefer
# OTT und Zugstufeneinsteller liegen etwas tiefer - Der OTT-Versteller ermöglicht eine Anpassung der Sensibilität – die Vorspannung der Negativ-Feder wird über einen Innensechskant verstellt.

Dämpfungsseitig ist die Sapphire recht unspektakulär und gleicht den Konkurrenzprodukten von RockShox und Fox. Monotube-Aufbau mit Bladder, Shimstack für die Highspeed-Dämpfung und Nadel für die Lowspeed-Dämpfung. Extern lassen sich beide Nadelventile verstellen, den Highspeed-Shimstack kann man nur auf der Druckstufen-Seite von außen verstellen. Dreht man das Knöpfchen, wird der Shimstack durch eine Spiralfeder vorgespannt.

Eine Besonderheit gibt es doch, die Tuner begeistert. Muss man bei anderen Herstellern die gesamte Kartusche für Spielereien ausbauen, kann bei DVO getrennt entnommen werden: Tuning gewünscht? Druckstufen-Einheit oben herausziehen. Ein kleiner Becher, der oben aufgesetzt werden kann, erleichtert den Entlüftungsvorgang der Kartusche. Dieser muss nicht erst abgenommen werden, um das Entlüftungs-Schräubchen wieder einzusetzen, man kann verschließen, während die Öffnung schön im Öl steht.

High- und Lowspeed-Druckstufe sind an der DVO Sapphire 34 D1 von außen verstellbar
# High- und Lowspeed-Druckstufe sind an der DVO Sapphire 34 D1 von außen verstellbar - Die Monotube-Kartusche setzt auf einen Bladder und erleichtert durch ihr einfaches Entlüftungssystem den Zugang zu den magischen Metallplättchen.

Setup

Beim Grund-Setup erwartet den Fahrer nichts Außergewöhnliches. Luftdruck nach Empfehlung abstimmen, Zugstufe entsprechend anpassen, die Druckstufen sollte man fürs Erste offen lassen. Der Rest ergibt sich dann auf dem Trail.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der DVO Sapphire 34 D1 findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Service

Auf dem Trail

DVO wird vermutlich nie die leichteste Gabel bauen – wenn man sich aber mit der Sapphire mal auf den Trail begibt, wird das ziemlich schnell zur Nebensache. Bergauf gibt es einen Lockout, der auch bei schnellen Antritten im Stehen hilft, die Front zu beruhigen. Trotz des höheren Gewichtes kann man bergauf also mit ordentlich Zug hämmern.

Die zweitschwerste Gabel im Testfeld kommt mit Lockout
# Die zweitschwerste Gabel im Testfeld kommt mit Lockout - schnelle, spritzige Antritte verpuffen so nicht in der Federung.

High- und Lowspeed-Einsteller am rechten Gabelholm zeigen deutlich: Im Lastenheft war die Dämpfungs-Performance wichtiger. Das spürt man ab dem ersten Meter: Wir kommen sehr gut klar mit den Empfehlungen für den Luftdruck an der DVO Sapphire und müssen uns auch im groben Gelände kaum vom Basis-Setup der Luftfeder entfernen. Dafür spielen wir mehr mit OTT und den Druckstufen. Durch den OTT-Versteller lässt sich die Gabel sehr feinfühlig abstimmen. Auch tiefer im Federweg, wo die Negativ-Feder nicht mehr greift, arbeitet die Sapphire mit viel Gegenhalt, ohne harsch zu werden.

Angenehm für die Arme: Vor allem auf langen Abfahrten kann die Gabel sehr überzeugen. Je nach Gusto lässt sich die Lowspeed-Druckstufe schnell auf eine der 9 Stufen festlegen, um noch mehr Gegenhalt zu generieren. Hier ist das Grund-Setup so gewählt, dass Fahrer mit einer Vorliebe für sehr plüschige Federgabeln die Druckstufen eher offen fahren werden. Gleiches gilt für die Highspeed-Druckstufe: Wer sein Bike mit 140 mm gerne quält, wird diesen – leider etwas schwergängigen Knopf – lieben. Hier kann für den „Enduro-Hack-Modus“ die passende Dämpfung generiert werden. Gleichzeitig hat DVO der Sapphire ein hohes Maß an Kontrolle verpasst, sowohl in der Struktureinheit als auch beim Federn. Viel Lenkpräzision, aber nicht übermäßig steif – schwere und leichte Tester waren sich in dieser Hinsicht einig: Ein gelungener Kompromiss, mit dem sich auch wildes Gelände recht entspannt angehen lässt.

Von Anfang an kann die DVO Sapphire 34 D1 durch sorglose, unauffällige Funktion punkten
# Von Anfang an kann die DVO Sapphire 34 D1 durch sorglose, unauffällige Funktion punkten - Sie arbeitet sensibel, bietet aber auch satte Kontrolle.
Hoch im Federweg
# Hoch im Federweg - Man kann mit der DVO Sapphire immer gerne über der Front bleiben – auch mit Nachdruck von oben sackt sie nicht weg. Das sorgt für ein sehr gutes Gefühl auf dem Bike. Wird es nötig, gibt sie aber auch den passenden Federweg frei und man kann die vollen 140 mm nutzen.
Schwere Tester auf zu flachen Landungen
# Schwere Tester auf zu flachen Landungen - Für 95 kg reichte im Test ein zusätzlicher Volumen-Spacer. Die leichteren Tester kamen ohne ein Verkleinern der Luftkammer aus.

Kontrolle satt gibt es auch federseitig. Bereits ab Werk reichte die Endprogression für die meisten Tester aus. Die Gabel neigt nicht zum Abtauchen und steht angenehm hoch im Federweg. Bei Schlägen oder Landungen wird im direkten Vergleich mit den anderen Gabeln mehr Kraft in der Dämpfung abgebaut, dementsprechend stehen mehr Reserven zur Verfügung. Man wird nicht nach vorne gezogen, sodass sich auch sehr steile Trails mit einem hohen Sicherheitsgefühl meistern lassen.

Die Effizienz und die Sparsamkeit, mit der die DVO Sapphire mit dem Federweg umgeht, müssen wir an dieser Stelle nochmals unterstreichen.

Aber nochmal zur Dämpfung: Hier zeigt sich die besondere Qualität der DVO Sapphire. Die Effizienz und die Sparsamkeit, mit der sie mit dem Federweg umgeht, müssen wir an dieser Stelle nochmals unterstreichen: Die Sapphire ist immer für noch einen im Zweifelsfall unvorhergesehenen Schlag vorbereitet, der einem vielleicht die Hände vom Lenker reißen würde – und das, ohne dabei an Sensibilität einzubüßen. So mauserte sich die DVO Sapphire vom preislich nicht unattraktiven Edelstein schnell zum Liebling im Testerfeld. DVO hat einen Trend frühzeitig erkannt und bedient exakt die Sparte, die gerade auf dem Vormarsch ist: Bikes mit kürzerem Federweg, moderner Geometrie und sehr gutem Fahrwerk für ein direktes Handling auf einfachen bis schweren Trails.

Mit der Sapphire gibt es Kontrolle in alle Richtungen
# Mit der Sapphire gibt es Kontrolle in alle Richtungen - Steifigkeit und Flex passen, Feder passt, Dämpfung passt!

Das ist uns aufgefallen

  • Verstellbereich und Tuning An der Sapphire sind alle Einstellbereiche sehr gut nutzbar. Schwere Fahrer können für gröbere Landungen und größere Sprünge über einen oder zwei Volumenspacer nachdenken. Ansonsten funktioniert die Gabel verlässlich und unauffällig.
  • Dämpfungsqualität Es gibt immer noch Fahrer, die auch auf einfachen Trails lieber den Federweg komplett nutzen, im Glauben, dadurch mehr Komfort zu haben. DVO ist ein Musterbeispiel dafür, dass man hierfür lieber auf eine gute Dämpfung zurückgreift und genau damit die Entlastung ermöglicht. Man steht mit der Sapphire deutlich höher im Federweg, ohne dass dabei Schläge hart durchgereicht werden. Wer auf gänzlich ungedämpftes Fahrverhalten steht, sollte sich vermutlich eher woanders umschauen.
  • OTT Nachdem den hervorragenden Eindruck der Enduro-Federgabel Diamond nur der empfindliche OTT-Versteller getrübt hatte, gab es an der Sapphire 34 D1 keine Probleme damit. Hier wurde nachgebessert und man überdreht den Einsteller nicht mehr so leicht.
  • Linienwahl Nicht umsonst ist man bei DVO stolz auf die Erfüllung der hoch angesetzen Prüfnormen der kompletten Produktpalette. Jede Gabel erfüllt DH-Normen. So ist auch die Sapphire trotz ihrer 34 mm dicken Standrohre kein unpräziser Vertreter der Kategorie von Trailfedergabeln. Linienwahl und Lenk-Input werden absolut souverän umgesetzt.

Fazit – DVO Sapphire 34 D1

Eine unkomplizierte und sehr gut nutzbare Einstellbarkeit überzeugten uns an der DVO Sapphire ebenso wie ihre angenehm gewählte Steifigkeit. Somit generiert sie mehr Fahrperformance auch an kurzhubigeren Bikes. Fordert man die Gabel in heftigerem Gelände heraus, um ihre Limits zu finden, zeigt sie keinerlei Schwächen. Was die DVO Sapphire an Leistung bietet, würde selbst einer Enduro-Gabel gut zu Gesicht stehen – so hilft sie, Bikes mit weniger Federweg noch breiter einzusetzen. Nicht umsonst ist die DVO Sapphire der Liebling der Tester.

Pro
  • Feinfühlig und effizient
  • Preis-/Leistungsverhältnis
  • Simpel trotz vieler Verstellmöglichkeiten
Contra
  • Nichts für Grammfuchser
  • Highspeed-Druckstufe etwas schwergängig verstellbar
Abgehoben? Nein. Die Sapphire mauserte sich dank sehr guter Funktion zum Liebling der Tester.
# Abgehoben? Nein. Die Sapphire mauserte sich dank sehr guter Funktion zum Liebling der Tester.

Gewicht oder Dämpfungsperformance? Was würdet ihr vorziehen?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am gleichen Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die DVO Sapphire 34 D1 getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Preisvergleich


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Intend Hero im Test: Ein hoher Preis für höchste Performance und besten Service?

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Intend Hero im Test: IBC-User Bommelmaster, mit bürgerlichem Namen Cornelius Kapfinger, ist spätestens seit der Entwicklung seiner ersten Federgabel vielen Radfahrern ein Begriff. Von Kettenführungen aus Carbon, bis hin zur eigenen Suspension-Firma Intend hat es Cornelius weit geschafft und genießt inzwischen großes Ansehen in der Szene. Nach einer Downhill- und einer Enduro-Federgabel hat der Kleinserien-Hersteller nun auch ein Produkt für Trail-Bikes im Programm, das wir testen konnten – Türchen Nr. 5: Intend Hero.

Intend Hero – Infos und Preise

Echte Helden können alles, schreibt Intend auf seiner Website. In Bezug auf die Hero bedeutet das: Es sollte eine Federgabel geschaffen werden, die möglichst vielseitig ist, nicht zu viel Federweg bietet, weder zu leicht, noch zu schwer ist und perfekt an ein 29″ Trail-Bike passt. Beim Federweg sind bis zu 150 mm drin – dieser lässt sich allerdings intern über Spacer variieren. Eine gesonderte Version für 27,5″ wird hingegen nicht angeboten.

Besonders ist an dieser Gabel nicht nur die Upside-Down-Bauweise, denn sie kommt genauso wie die Marzocchi Z2 nicht mit einer geschlossenen Dämpfungs-Kartusche. Außerdem arbeitet Intend aufgrund der kleinen Stückzahlen größtenteils mit anderen Fertigungsmethoden als gewöhnlich: mehr CNC und weniger Molds. Das ist nicht ganz günstig – die Intend Hero wechselt für 1.799 € den Besitzer. Doch nicht nur der Preis ist ein Spitzenwert, auch das Gewicht: Mit 1.839 g ist die Gabel im Testfeld zusammen mit der Fox 34 (bei Verwendung der äquivalenten Kabolt-Steckachse 1.828 g) am leichtesten.

  • Einsatzbereich Trail
  • Laufradgröße 29″
  • Federweg 0 – 150 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Lowspeed-Druck- und Zugstufe
  • Farben schwarz, blau
  • Gewicht 1.839 g
  • www.intend-bc.de

Preis 1.799€ (UVP) | Bikemarkt: Intend Hero kaufen

Intend Hero
# Intend Hero - 1.799 €, 1.839 g. Die teuerste und zugleich eine der leichtesten und aufsehenerregendsten Gabeln im Testfeld.
Diashow: Intend Hero im Test - Ein hoher Preis für höchste Performance und besten Service?
Intend Hero
Bergauf macht sich das geringe Gewicht der Intend Hero natürlich bezahlt
Stahlachse, integrierter Leitungshalter und Bremsaufnahme
Möglichst keine Haken schlagen
Wurzeln verprügeln
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Im Detail

Wenn man den hohen Anschaffungspreis außen vor lässt, ist die Intend Hero rundum ein sehr spannendes Produkt. Allem voran wegen ihrer Bauweise. Upside-Down-Gabeln gab es in der Vergangenheit immer wieder und sie haben eine große Fangemeinde – in den letzten Jahren wurde das Angebot in diesem Bereich allerdings wieder etwas dünner.

Warum überhaupt Upside-Down (USD)? Angriffspunkt für Kräfte, die in die Gabel eingeleitet werden, ist die Achse. Der Abstand und somit Hebel zwischen Achse und Krone ist recht groß. Bei der konventionellen Right-Side-Up-Bauweise ist an der Krone, wo die größten Belastungen auftreten, der Rohrdurchmesser aber am kleinsten. Bei Upside-Down ist das dickere Rohr oben an der Krone verbaut – die Gabel ist aus diesem Grund bei Belastungen in Fahrtrichtung steifer, da dort, wo das größte Biegemoment wirkt, der steifere Bereich liegt. An der Intend Hero soll auch der Buchsenabstand optimiert sein, da laut Hersteller bei dieser Bauweise die untere Buchse näher an der Achse sein kann, was für eine breitere Abstützung der ineinander greifenden Rohre sorgt. Die mechanische Belastung der Buchse kann Intend zufolge so um zirka 60 % gesenkt werden.

Da eine funktionell sinnvolle Verbindung der unten angeordneten Tauchrohre mit viel Zusatz-Gewicht verbunden wäre, haben USD-Gabeln in der Regel keine Gabelbrücke. Es gab bereits Versuche anderer Hersteller in diesem Bereich: Bei der DVO Emerald  beispielsweise hat man eine massive Konstruktion mit einem Tauchrohrschützer verwendet, welcher als etwas Vergleichbares fungieren sollte. Das bringt natürlich noch mehr Gewicht mit sich. Intend hingegen verzichtet auf eine solche Konstruktion –  selbst Schützer für die Tauchrohre sind nicht unbedingt vorgesehen. Generell wird man an USD-Gabeln also konstruktionsbedingt geringere Werte bei der Torsionssteifigkeit erzielen. Um diese Eigenheit in Griff zu bekommen, fallen Gabeln in dieser Bauweise oft etwas schwerer aus. Nicht so die Intend Hero.

Großer Durchmesser, wo große Kraft auftritt – hört sich eigentlich sinnvoll an!
# Großer Durchmesser, wo große Kraft auftritt – hört sich eigentlich sinnvoll an! - Ist sinnvoll. Aber nicht einfach. Zwar bietet die Upside-Down-Bauweise einige Vorteile, sie kommt allerdings nicht ohne Nachteile. Letztendlich muss man abwägen, was einem wichtiger ist.
Understatement beim Fimenlogo
# Understatement beim Fimenlogo - Farbe und Bauweise der Intend Hero sind auffällig genug.
Sehr gute Verarbeitung
# Sehr gute Verarbeitung - im Vergleich zu so manchem Massenprodukt bietet die Hero viel Schmeichelei fürs Auge.

Zweiter großer Vorteil der umgedrehten Bauweise: die Schmierung. Da das Öl in den Standrohren nach unten läuft, sind die dort liegenden Gleitflächen und Dichtungen immer ideal geschmiert. Direkt ins Ausfallende ist sowohl ein Leitungshalter für die Bremsleitung, als auch ein Post-Mount-Bremsadapter integriert. Ansonsten fällt die Gabel, abgesehen vom Farbton, eher schlicht aus. Auf eine Beschriftung der Einstellknöpfe verzichtet Intend komplett. Zudem ist der oben auf der Gabel positionierte Regler für die Zugstufe nicht gerastert. Der Versteller für die Druckstufe an der Unterseite verfügt über 20 Klicks. Dezent geht’s weiter, denn das Firmenlogo muss man auf der Innenseite des Standrohrs fast schon suchen. Ob die Gabel auf dem Trail wohl auch so zurückhaltend ist?

Stahlachse, integrierter Leitungshalter und Bremsaufnahme
# Stahlachse, integrierter Leitungshalter und Bremsaufnahme - die zwei O-Ringe sollen helfen, bei Setup-Änderungen die Auswirkungen zu beobachten.

Federung & Dämpfung

Cornelius von Intend BC ist bekennender Fan von Luftfedern. Im Speziellen: Luftfedern mit Positiv- und Negativ-Kammer. Als besonders wichtiges Merkmal hebt er die Negativ-Feder heraus: Im Vergleich zu den Federgabeln aus dem Hause Fox oder RockShox will er an der Intend Hero eine noch größere Negativ-Luftkammer realisiert und damit eine annähernd lineare Federkennlinie zu Beginn und in der Mitte des Federwegs geschaffen haben. Ein Ausgleich der Kammern ist nicht nötig – mit der Pumpe befüllt man automatisch beide Kammern mit dem identischen Luftdruck. Belastet man die Gabel, während eine Pumpe angesetzt ist, lässt sie sich komprimieren und bleibt in diesem Zustand. Das könnte durchaus praktisch für einen Bike-Transport in kleinen Autos sein.

Durch das Einsetzen von Spacern in die Negativ-Feder lässt sich die Gabel ohne den Austausch von Teilen simpel im Federweg verändern. Spacer gibt es außerdem für die Positiv-Feder, um die Endprogression der Gabel zu erhöhen. Wer jetzt eine Topcap entfernen möchte, wird feststellen, dass es gar keine gibt – zumindest nicht oben. Eine weitere Besonderheit des Systems: Natürlich wird auch die Feder mitgedreht. Stellt man das Rad auf den Kopf, kann man die Positivkammer öffnen und den mitgelieferten Volumenspacer montieren. Da kein Überströmkanal zwischen den Luftkammern vorhanden ist, kann statt einem Spacer auch Öl verwendet werden.

Setzt man hier die Pumpe an, werden Positiv- und Negativ-Kammer der Intend Hero gleichzeitig geöffnet
# Setzt man hier die Pumpe an, werden Positiv- und Negativ-Kammer der Intend Hero gleichzeitig geöffnet - das Basis-Setup gelingt also denkbar einfach. Die Setup-Empfehlung war für uns allerdings nicht ideal und zu niedrig.

Interessant ist auch die Dämpfung, bei der es sich ebenfalls um ein inzwischen eher selten gesehenes System handelt. Intend setzt hier auf ein halboffenes Ölbad – die Kartusche gleicht einem Twin-Tube-Aufbau. Sie ist ebenso wie die Feder auf den Kopf gestellt. Unten sitzt also die Druckstufen-Einheit, die immer voll im Öl steht. Von oben wird der Hauptkolben ins Öl gedrückt. Durch das halboffene Design gibt es keinen Bladder oder Trennkolben. Öl und Luft sind nicht voneinander getrennt, das vom Schaft verdrängte Öl-Volumen kann also durch Komprimieren der Luft in der Kartusche aufgenommen werden. Aufgrund der fehlenden Trennung der beiden Medien gibt es eine Entlüftungsöffnung, welche beide Rohre verbindet.

Halboffen ist die Kartusche, weil die Entlüftungsöffnung an der Oberseite durch einen O-Ring abgeschlossen ist und nicht voll im Öl steht. Luft oder Öl können also oben aus der Kartusche raus, aber keine Luft kann rückwärts wieder hinein. Dadurch, dass die Kartusche dank O-Ring nicht komplett im Öl stehen muss, kann die Öl-Menge und damit das Gewicht gesenkt werden. Während des Einfedervorgangs entlüftet sich die Kartusche permanent selbst, die Dämpfung soll dadurch konstant bleiben, da laut Intend nie Luft gezogen wird.

Abgesehen davon gibt es bei der Lowspeed-Dämpfung jeweils ein von außen verstellbares Nadelventil, Highspeed-seitig wird ein passendes Shimstack je nach Kundenprofil verbaut. Aufgrund der selbstentlüftenden Funktion der Kartusche kann man die Druckstufen-Einheit leicht entnehmen, den Shimstack tunen und ohne aufwändiges Entlüften wieder einsetzen. Nach dem Einbau einfach ein paar Mal durchfedern und die Dämpfung sollte wieder frei von Luft sein.

Wenn du nur Bahnhof verstanden hast, kannst du hier dein Wissen zum Thema Dämpfung auffrischen.

Die Druckstufe sitzt bei der USD-Gabel unten
# Die Druckstufe sitzt bei der USD-Gabel unten - durch das selbstentlüftende Design kann man die Gabel auf den Kopf gedreht ganz einfach öffnen, um beispielsweise etwas an der Dämpfung zu tunen.

Setup

Aufgrund der geringen Anzahl an von außen justierbaren Parametern sollte man beim Setup vor keine großen Herausforderungen gestellt werden. Wie beschrieben werden beide Luftfedern gleichzeitig befüllt. Ein Ausgleich zwischen den beiden Luftkammern durch Einfedern ist also nicht notwendig. Eine Empfehlung gibt es in der Bedienungsanleitung nur für die Modelle Edge und Infinity: Bei ersterer soll man die Feder mit 0,9 bis 1 psi pro Kilo Körpergewicht befüllen, zweitere benötigt 1 bis 1,1 psi/kg. Durch die Bank fühlten sich aber alle Tester mit etwas mehr Luft (+15–20 %) in der Gabel wohl.

Wie gewohnt sitzt die Dämpfungskartusche im rechten Gabelholm – allerdings steht sie kopf. Unten befindet sich also der gerasterte Druckstufen-Versteller, oben die stufenlose Zugstufen-Einstellung.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Intend Hero findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Auf dem Trail

Rein optisch weiß die Intend Hero viele Leute zu begeistern. Nachdem wir beim Setup mit dem Luftdruck schon etwas nach oben gegangen sind, um Front und Heck in die Balance zu bringen, bleibt die Federgabel trotzdem noch sehr sensibel. Die leichte Gabel fährt sich bergauf entspannt. Zwar kann man theoretisch ohne weiteres die Druckstufe erhöhen, um sich eine Plattform für stehende Sprinteinlagen zu generieren – dafür müsste man allerdings unten an die Gabel greifen, was eine Anpassung während der Fahrt nicht möglich macht. Solange man im Sattel bleibt ist das aber auch nicht unbedingt notwendig.

Bergauf macht sich das geringe Gewicht der Intend Hero natürlich bezahlt
# Bergauf macht sich das geringe Gewicht der Intend Hero natürlich bezahlt - wer viel im Wiegetritt fährt, muss allerdings auf Lockout oder Druckstufe zudrehen verzichten.

Wechselt der Gradient, fällt von Beginn an auf, wie sensibel die Hero arbeitet. Traktion satt! Auf hochfrequenten Schlagabfolgen mit vergleichsweise kleinen Schlägen offenbarte sich die hohe frontale Steifigkeit: Die Gabel arbeitet hier aufgrund der geringen Verbiegung nach hinten selbst unter beherztem Einsatz der Vorderradbremse weiterhin super feinfühlig und hält die Geschwindigkeit auf einem hohen Level. Allerdings sollte man bei gröberen Schlägen etwas mehr in den Armen haben. Der weiche Tune in Kombination mit der Luftdruckempfehlung von kg = psi leitete den Testern den einen oder andere Schlag ohne Umwege in die Arme weiter, da das Federwegsende im Vergleich zum restlichen Testfeld schneller und häufiger erreicht wird.

Der Luftweg
# Der Luftweg - springt man mit der Intend Hero in Wurzeln oder flache Landungen, sollte man lieber über das angebotene harte Shimstack nachdenken.
Wurzeln verprügeln
# Wurzeln verprügeln - wer gerne etwas höher im Federweg steht, ist mit einem höheren Luftdruck und einer kleineren (progressiveren) Positivkammer gut beraten.

In härterem Gelände polarisierte die Intend Hero. Die Gabel verhält sich hier unter Lenkinput träger als andere Federgabeln und findet mit dem weichen Tune und trotz des zwischenzeitlich deutlich erhöhten Drucks in der Luftfeder zu schnell das Federwegsende. Leichtere Fahrer kamen mit knapp 25 % mehr Luftdruck noch ganz gut klar, bei Schwergewichten brauchte es zirka 35 % mehr Druck und eine Erhöhung der Progression. Erst diese Anpassungen halfen der Hero, mit dem Rest des Testportfolios gleichzuziehen. Ähnlich zur RockShox Pike Ultimate erreicht man dann aber den Punkt, an dem die Gabel die hohe Grundsensibilität nicht mehr so gut ausspielen kann.

Geschmackssache ist auch die Verdreh-Steifigkeit der Gabel. Trockene, rutschige Trails, die viel aktive Linienwahl auf hängenden Untergründen erforderten, bedürfen einer Anpassung im Timing des Lenkinputs. Im Direktvergleich zeigte sich hier bei Fahrern, die Wert auf eine präzise Linienwahl legen, dass mehr Konzentrationsaufwand und Korrekturbewegungen am Lenker notwendig werden. Ist dem Piloten die Linie weniger wichtig als etwas mehr Komfort, so kann er sich getrost am Lenker festhalten und durch Stein- und Wurzelfelder pflügen. Die Gabel wird es richten.

Möglichst keine Haken schlagen
# Möglichst keine Haken schlagen - die Intend Hero hat ihre Probleme mit Feldhasen-artig eingeleiteten Richtungswechseln. Auf runden, weiten Bögen profitiert man von mehr Komfort und kämpft weniger für die Linie.

Wir haben unsere Anpassungen an Luftdruck und Progression mit Cornelius kommuniziert, um eine bessere Lösung zu finden. Daraufhin konnten wir dieselbe Gabel nochmals mit dem harten Shimstack testen. Eine finale Aussage können wir leider nicht treffen, da bei den eintretenden Temperaturen von knapp über 0° C weitere Parameter hinzukommen, welche die Federgabel beeinflussen. Ein direkter Vergleich mit den Fahreindrücken aus dem Sommer fällt somit schwer. Auf Referenzstrecken, die wir bei wärmeren Temperaturen auch mit dem restlichen Testfeld gefahren sind, stand die Gabel aber mit einem ähnlichen Luftdruck wie im Sommer hoch genug im Federweg und gab auch bei derberen Schlägen nicht so viel Federweg frei.

Ist sie steif genug?

Kommen wir nochmal zum großen, rosa Elefanten im Raum: Wer in der Vergangenheit ein paar der Vorstellungsartikel zu Intend oder auch andere Testberichte zur Edge, Infinity oder der Hero gelesen hat, kennt die endlosen Diskussionen um die Verdrehsteifigkeit der Produkte. Wir sind die Hero im direkten Vergleich mit allen anderen Federgabeln im Vergleichstest und der Fox 36 gefahren. Hier unsere Eindrücke:

  • Die Hero verfügt über eine extrem hohe Steifigkeit gegenüber Bremsinput. Sprich, sie gibt auch bei brachialem Einsatz der Vorderradbremse kaum nach hinten nach. Fährt man andere Federgabeln im direkten Vergleich, ist man wirklich beeindruckt von dieser Eigenschaft. Dies hilft der Intend Hero auch bei Bremsaktionen auf Wurzelteppichen oder ähnlichem Untergrund, ihre Sensibilität zu behalten und unbeeindruckt ohne ungewollte, erhöhte Reibung in den Buchsen weiterzuarbeiten.
  • Will man seine Linien genau treffen und Lenkinput direkt umgesetzt bekommen, wird es spannend: Hier scheiden sich die Geister und es wird zu einer Grundsatzdiskussion zwischen Fahrern, die ihr Bike gerne die Linie suchen lassen und den denjenigen, die gerne auf Linie fahren. Dieser Unterschied fiel nicht nur im direkten Vergleich auf der gleichen Strecke auf, sondern auch im restlichen Testzeitraum auf unseren diversen Teststrecken. Wer eine Kurve gerne von außen anfährt und kurz vor dem Kurveneingang aktiv den Hang hinauffährt, muss sich hier umgewöhnen. Das Timing ist anders und man muss den Impuls zeitlich früher setzen.
  • Im Grenzbereich verhält sich die Intend Hero ebenfalls ungewöhnlich. Unter speziellen Bodenbedingungen, bei denen man gerne mal über beide Reifen durch die Kurve rutscht, generiert sie ein vom Boden etwas entkoppeltes Fahrgefühl. Vergleichbar ist es mit einer Autolenkung, die träger reagiert und an der man das Lenkrad etwas weiter eindrehen muss, um einen Richtungswechsel einzuleiten. Auf dem Bike führt man bei den beschriebenen Bedingungen ebenfalls etwas mehr Korrekturbewegungen am Lenker aus. Rutscht man mit dem Bike mal in eine Spurrinne, so merken empfindliche Fahrer, wie das Vorderrad in der Gabel verdreht wird.

Ist die Gabel deswegen unfahrbar? Sicher nicht. Wir greifen auf eine gewisse Historie in unserem Erfahrungsschatz, was Upside-Down-Gabeln angeht, zurück. Marzocchi Shiver und Dorados mehrerer Generationen bewegten wir auch im Renneinsatz über längere Zeiträume. Wie Eingangs in diesem Abschnitt erwähnt, ist es eine Grundsatzfrage, ob man das Rad eher „machen lässt“ oder gezielt eine Linie anpeilt und den Input dafür möglichst gering halten möchte sowie direkteres Feedback vom Boden vorzieht.

Das ist uns aufgefallen

  • Tuning Im direkten Fahrvergleich mit den anderen Federgabeln im Test mussten wir mit dem weichen Shimstack in der Intend deutlich von der Luftdruck-Empfehlung nach oben abweichen. Unter aktiven Fahrern aller Gewichtsklassen waren mehr Luftdruck sowie Volumen-Anpassungen in der Luftkammer notwendig, um hoch genug im Federweg zu stehen und genügend Durchschlagschutz zu generieren.
  • Anpassung nach Fahrstil und Kundenwunsch Den im Fahreindruck geschilderten Service eines Retunes bietet Cornelius auch dem Endkunden an. Je nach Vorliebe kann ab Werk ein weicher, ein mittlerer oder ein harter Shimstack ausgerüstet werden. Sonderlösungen, wie beispielsweise vorgespannte Shims, sind ebenfalls möglich. Sollte hier eine Anpassung nach dem Kauf notwendig werden, kann dies für handwerklich versierte Fahrer auch recht einfach zu Hause erledigt werden. Für etwas unter 10 € schickt Cornelius dem Kunden dafür das gewünschte Shimstack zu. Wer sich nicht selbst traut, kann die Gabel einschicken und es werden um die 20 € für den Umbau fällig. Im Rahmen eines regulären Services, der zirka 100 € kostet, kann ein Shim-Wechsel kostenfrei erfolgen.
  • Verdrehsteifigkeit Der eine liebt es, der andere hasst es. Vor allem, wenn man gerne präzise auf Linie fährt und der eine oder andere Zentimeter den entscheidenden Unterschied macht, muss man mit der Intend Hero ein gutes Stück runder fahren.
  • Preis Nischenprodukte sind teuer. Das hat einen guten Grund: Geringe Stückzahlen sorgen für hohe Fertigungskosten. Auch wenn knapp 1.800 € eine gewaltige Stange Geld sind, muss man hier doch fair bleiben und sagen: Der Preis ist angemessen.
  • Leitungsführung Eine schönere Lösung, die ohne Wegwerfartikel auskommt, erprobt Cornelius gerade. Das fügt sich besser ins umweltbewusste Agieren des Unternehmens ein.

Fazit – Intend Hero

Polarisierend – so würden wir den Testeindruck der Intend Hero mit einem Wort beschreiben. Brutale Steifigkeit gegenüber Bremsnicken, aber verzögertes Einlenken und geringe Präzision gegenüber schnellen Richtungswechseln. Staubsauger-artiges Arbeiten in gerader Fahrt am Boden und harte Durchschläge bei Sprüngen, solange man nicht deutlich Aufwand in die Abstimmung investiert. Gleichzeitig ist sie die teuerste Gabel im Testfeld. In Summe ist die Hero wohl ideal für Leute, die das besondere Nischenprodukt suchen und mit dem Bike lieber am Boden unterwegs sind.

Pro
  • Geringes Gewicht
  • Sehr feinfühlig
  • Arbeitet extrem gut unter Bremseinsatz bei Schlägen
Contra
  • Lenkpräzision nicht auf dem Level der Mitbewerber
  • Für hartes Gelände braucht man interne Anpassungen
„Mach den Breitwieser!“
# „Mach den Breitwieser!“ - Ganz so flach wie bei Kollege Jakob hat es nicht geklappt.

Linie suchen oder suchen lassen? Direkter Draht zum Hersteller oder Massenware? Was ist euch wichtiger?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu über den gesamten Test-Zeitraum dasselbe, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am selben Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Intend Hero getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Aktualisierung 10.12.2019 – 15:09 Uhr: Wir hatten zuerst den weichen Tune und nicht den mittleren Tune im Test. Nach Rücksprache mit dem Hersteller sind wir direkt auf den härtesten Tune gewechselt.

Der Beitrag Intend Hero im Test: Ein hoher Preis für höchste Performance und besten Service? erschien zuerst auf MTB-News.de.

Fox 34 Factory im Test: Der Platzfuchs auf dem Trail

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Fox 34 Factory im Test: Neben RockShox Pike und Manitou Mattoc ist die Fox 34 wohl die traditionsreichste Federgabel in unserem Testfeld. Altbacken ist die Trail-Federgabel der US-Amerikaner deswegen aber nicht: Erst gerade zum anstehenden Modelljahr 2020 gab es wieder eine Überarbeitung der Fit4-Dämpfung. Kann das leichte, in Kashima gehüllte Trail-Flaggschiff mit den Neuerungen überzeugen? Türchen Nr. 7: Die Fox 34 Factory!

Fox 34 Factory – Infos und Preise

Fox bietet seine 34 in drei Varianten an: Als Trail-Federgabel, leichtere Stepcast-Variante und speziell für den Einsatz am E-MTB. Die Fox 34 Stepcast mit Stufe im Casting ist auf 120 mm limitiert, wird dafür als Factory- und Performance-Version angeboten. Ebenso auf 120 mm limitiert ist die 34 für das E-Bike, die jedoch nur als Performance-Modell angeboten wird. Das breiteste Spektrum gibt es an der klassischen 34: Verfügbar für die Laufradgrößen 27,5″ und 29″, in Factory-, Performance Elite- und Performance-Ausführung sowie verschiedenen Federwegs-Abstufungen: 120 mm bis 150 mm Federweg für die kleineren Laufräder, 120 mm bis 140 mm für 29er.

Im Gegensatz zum Enduro-Flaggschiff 36 setzt die getestete Factory 34 weiterhin auf die Fit-Dämpfungskartusche mit Bladder. Gleiches Innenleben mit anderer Standrohrbeschichtung bekommt man bei Performance-Elite, Grip-Dämpfung gibt es im reinen Performance-Level. Federseitig verwendet der Hersteller bei allen Modellen die aktuellste Ausführung der EVOL-Luftfeder.

  • Einsatzbereich Lightweight Trail, Trail, E-Bike Trail
  • Laufradgrößen 27,5″; 29″
  • Federweg 120 mm – 150 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Lowspeed-Zug- und Druckstufe, 3-way-Adjust-Plattform
  • Farben schwarz
  • Gewicht 1.870 g
  • www.ridefox.com

Preis 1.189 € (UVP) | Bikemarkt: Fox 34 Factory kaufen

Fox 34 Factory
# Fox 34 Factory - 1.189 €, 1.870 g, Kashima all the way
Diashow: Fox 34 Factory im Test - Der Platzfuchs auf dem Trail
Open Mode-Einsteller, Plattform und Lockout
Sensibel auch bei kleinen Schlägen
Anreißen macht mit der Fox 34 Factory Spaß!
Fit4 – hier arbeitet weiterhin ein Bladder
Mehr Kontrolle bei größeren Schlägen
Diashow starten »

Im Detail

Die Fox 34 ist schon so lange auf dem Markt, dass man hier weniger auf Überraschungen als vielmehr hohe Fertigungsqualität trifft: Die schwarz-goldene Federgabel hat vielleicht nicht den Charme einer Intend, dennoch wirkt sie wie aus einem Guss. Mit den namensgebenden 34 mm im Durchmesser bietenden Standrohren wird die Gabel nach wie vor in Right-Side-Up-Bauweise produziert. Der Leitungshalter ist ans Casting geschraubt, Fox setzt auf eine Steckachse mit Quick-Release-Hebel und verbaut eine Post Mount-Bremsaufnahme.

Im Testfeld angelt sie sich in Summe gleich zweimal den zweiten Platz: Sie ist die zweitleichteste Gabel – und die zweitteuerste. Aber da geht noch was: Mit der 77 g schweren QR-Achse an der Front bringt die 34 es auf 1.870 g. Für 61 € kann man die 42 g leichtere Kabolt-Achse nachrüsten, bringt die 34 dann auf federleichte 1.828 g und damit an die Spitze des Testfeldes.

Die Fox 34 Factory wirkt wie aus einem Guss
# Die Fox 34 Factory wirkt wie aus einem Guss - Schwarzer, seidenmatter Lack und Kashima-Standrohre machen einiges her.
Post Mount-Bremsaufnahme und Steckachse
# Post Mount-Bremsaufnahme und Steckachse - An der 34 könnte man die Kabolt-Steckachse nachrüsten und so weitere 42 g sparen.
An der 34 gibt es die Möglichkeit, die Live Valve-Sensorik zu verbauen
# An der 34 gibt es die Möglichkeit, die Live Valve-Sensorik zu verbauen - Ab Werk gibt es das aber momentan nur für 34 Step-Cast-Gabeln bei Pivot und Scott.

Federung & Dämpfung

Wie bereits bei der Marzocchi Z2 beschrieben, kommt hier die aktuellste Ausführung der EVOL-Luftfeder zum Einsatz. Fox setzt auf ein Luft-Luft-System, dass sich via Überströmkanal selbst ausgleicht. EVOL deutet auf die vergrößerte Negativ-Feder der Federgabel hin. Das Positiv-Volumen lässt sich aufgrund des Überströmkanals nur mit Spacern anpassen, diese sind aber schnell unterhalb der Topcap eingeklickt.

Wie auch bei Marzocchi und RockShox ist eine Federwegsänderung an Kosten gebunden. Will man die 34 im Hub reduzieren, muss man einen kürzeren Airshaft erwerben und im linken Gabelholm verbauen.

EVOL bezieht sich auf die Negativ-Luftfeder
# EVOL bezieht sich auf die Negativ-Luftfeder - Diese ist in den letzten Jahren vergrößert worden.
Ein Ventil befüllt die Positiv-Feder
# Ein Ventil befüllt die Positiv-Feder - ein Überströmkanal die Negativ-Feder.

Auch die Dämpfung ist rein funktionell unverändert, Fox verwendet weiterhin einen Monotube-Aufbau mit Bladder. Zum Jahr Modelljahr 2020 änderte sich an der Fit4-Kartusche aber der Schaftdurchmesser: Anstatt der vorher verwendeten 10 mm setzt man jetzt auf einen 8 mm-Schaft. Weniger verdrängtes Öl bedeutet weniger Druck auf die Ventile, was laut Fox vor allem den Komfort verbessert haben soll. Mit dem schmaleren Schaftdurchmesser musste natürlich auch die Abstimmung geändert werden, um optimal auf die geänderten Flussmengen zu reagieren.

Wie sieht die Fit4-Dämpfung aber eigentlich aus? Vor allem die Druckstufen-Einheit ist interessant aufgebaut: Verstellen kann man von außen die Position eines sogenannten Butterfly-Shims und des Lowspeed-Druckstufen-Durchlasses. Fix ist hingegen der Shimstack, dieser deckt gleich zwei Ventile ab. Im offenen Modus lässt der Butterfly-Shim den Ölfluss auf alle Kanäle offen. Stellt man auf den mittleren Modus des blauen Reglers, wird der Ölfluss an der Lowspeed-Druckstufe unterbrochen. Sämtlicher Ölfluss wird durch die Highspeed-Bohrungen auf den Shimstack geleitet.

Im Lock-Modus wird auch dieser Weg versperrt. Bei harten Einschlägen im Lock-Modus kann das Öl aber über einen Teil des Shimstacks, der als Blowoff-Ventil dient, auf den Highspeed-Stack fließen.

Open Mode-Einsteller, Plattform und Lockout
# Open Mode-Einsteller, Plattform und Lockout - Die Dämpfungsarchitektur dahinter ist sehr spannend.
Fit4 – hier arbeitet weiterhin ein Bladder
# Fit4 – hier arbeitet weiterhin ein Bladder - An der Zugstufe kann nur das Nadelventil für den Lowspeed-Rebound von außen verstellt werden.

Setup

An der Gabel ist eine Setup-Empfehlung aufgeklebt, die ziemlich perfekt passt, um mit dem Heck in Balance zu sein. Fox empfiehlt zudem ein dem Luftdruck entsprechenden Zugstufen-Setup und gibt den Hinweis, die Gabel zum Anfang mit fast offener Open Mode-Einstellung zu fahren. Eine gute Hilfe, um noch schneller zum persönlichen Optimum zu finden.

Der blaue Hebel auf der Oberseite lässt sich in einem offenen, mittleren und einem gelockten Modus positionieren – je nach Gelände kann man mit diesen drei Einstellungen spielen. Ähnlich wie bei der Marzocchi Z2 lag die Setup-Empfehlung bereits nah an unseren Vorlieben.

Fast alles steht drauf
# Fast alles steht drauf - Lediglich die Druckstufen-Empfehlung für den Anfang muss man im Benutzerhandbuch nachlesen – 18 Klicks ab geschlossen soll man einstellen.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Fox 34 Factory findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Auf dem Trail

Beim Weg nach oben liefert die 34 richtig ab: Sie bietet ein Lockout, ist angenehm leicht und spricht feinfühliger an als die rote Stiefschwester von Marzocchi. Wer viel im pumpenden Wiegetritt unterwegs ist und auch bergauf gerne Tempo macht, kann zum Lockout greifen oder aber den offenen Modus über das kleine schwarze Rädchen etwas strammer einstellen. Im Gelände und ohne Zwischensprints empfanden wir dies aber nicht als notwendig. Mit voller Kraft über Wurzelfelder nach oben treten? Gerne. Die Fox 34 saugt sie weg, ohne den Fahrer dabei in schweren Seegang zu versetzen.

Anreißen macht mit der Fox 34 Factory Spaß!
# Anreißen macht mit der Fox 34 Factory Spaß! - Leicht und einfach blockierbar – da sprintet es sich, bis das Laktat Nein sagt.

Bergab sollte der blaue Hebel dann in den offenen Modus wandern. Vergisst man diesen Handgriff, sorgt ein Blow-Off-Ventil dafür, dass man an der Dämpfung nichts beschädigt. Kleinste Unebenheiten und Traktion? Die Fox 34 weiß hier erneut zu begeistern. So viel einfedern wie nötig und so wenig wie möglich, das ist die Devise. Traktion auf rutschigen Böden? Massig vorhanden. Kontrolle wird dabei aber nicht eingebüßt: Die 34 zeigt sich hier von der Dämpfungsseite sehr angenehm und steht der großen 36 Fit4 in wenig nach.

Vor allem die Balance zwischen hoher Sensibilität und Kontrolle trifft die Gabel besser als in den letzten Evolutionsstufen.

In den letzten Jahren hat sich die Performance stetig gebessert und ist auf einem sehr hohen Level angekommen. Vor allem die Balance zwischen hoher Sensibilität und Gegenhalt schafft die Gabel besser als in den letzten Evolutionsstufen. Steigt die Geschwindigkeit und wird man mit härteren Schlägen konfrontiert, arbeitet sie auch grobes Geläuf effizient weg und erholt sich schnell von Schlägen. Der Federweg wird nicht zu freigiebig verwendet, dafür hat man aber auch nie mit einer zu schnell eintauchenden Front zu kämpfen. Besonders auf steileren Trails mit stein- und wurzeldurchsetzten Böden bietet die 34 dadurch viel Sicherheit.

Absacken gibt es an der 34 nicht
# Absacken gibt es an der 34 nicht - Vor allem in Kurven zahlt sich die hohe Berechenbarkeit der Gabel aus.
Sensibel auch bei kleinen Schlägen
# Sensibel auch bei kleinen Schlägen - Unruhige Untergründe buttert die Gabel angenehm weg.
Mehr Kontrolle bei größeren Schlägen
# Mehr Kontrolle bei größeren Schlägen - Hier hat sich die Fox 34 in den letzten Jahren stark verbessert und blickt inzwischen aufmüpfig in Richtung 36.

Die Steifigkeit ist im direkten Vergleich im Testfeld sehr gut gelungen und trifft, ähnlich der DVO Sapphire, den schmalen Grat zwischen zu viel und zu gering. Im direkten Vergleich der zwei Gabeln zeigt sich dann aber auch: Wer es gerne scheppern lässt und sich eher in der 100 kg-Fraktion befindet, könnte sich an der Fox vielleicht etwas mehr Steifigkeit wünschen – für unsere Schwergewichte der Kategorie Hacker befand sich die Nachgiebigkeit aber noch im vertretbaren Rahmen. Mehr Reserven in dieser Hinsicht gibt es bei der Marzocchi Z2 oder der schon angesprochenen Sapphire 34. Wenn man hin und wieder harte Landungen produziert, kann man darüber nachdenken, Volumenspacer nachzurüsten.

Das Gesamtpaket 34 ist sehr verlässlich und machte den gesamten Testzeitraum ohne Auffälligkeiten mit
# Das Gesamtpaket 34 ist sehr verlässlich und machte den gesamten Testzeitraum ohne Auffälligkeiten mit - Wer bereit ist, etwas tiefer in den Geldbeutel zu greifen, bekommt mit der Gabel viel geboten.

Lange Tage im Sattel mit wechselndem Terrain? Das Gesamtpaket aus geringem Gewicht, der guten Dämpfung und dem angenehmen Chassis schonen auf Dauer die Kräfte. Am Ende der großen Tour bleiben somit etwas mehr Kraftreserven für die letzte Abfahrt übrig.

Das ist uns aufgefallen

  • Steifigkeit Mit 1.828 bis 1.870 g, je nach Achse, liegt die Fox 34 im Gewichtsbereich der Intend Hero, glänzt aber mit einem ausbalancierteren Chassis. Auf längeren und härteren Trails spürt man, dass die Gabel durchaus stark auf Diät gesetzt wurde. Hier schaffen es die US-Amerikaner, die Nachgiebigkeit im Rahmen zu halten und zusätzlichen Fahrkomfort zu bieten.
  • Dämpfung Wie viele Detailverbesserungen die 34 in all den Jahren erfahren hat, kann vermutlich nur noch ein alter Hase aus der Fox-Entwicklungsabteilung beantworten. Wir waren nicht immer ein Fan von der Dämpfungsqualität der Fit4-Plattform und begrüßen es deshalb umso mehr, dass die neue Fit4 wirklich gelungen ist.
  • Gesamtpaket Leicht, mit einstellbarem offenen Modus, Lockout, sehr gute Bergab-Performance, ausgewogenes Chassis – das Komplettpaket ist bei den Großserien-Herstellern zwar nicht unbedingt günstig, deckt mit seinen Fähigkeiten und Eckdaten unser Lastenheft für den Trail-Einsatz am besten ab.
  • Sparfüchse aufgepasst Wer auf den güldenen Look der Standrohre verzichten kann, erhält beim sogenannten „Performance-Elite“-Modell der Fox 34 die Möglichkeit, ein paar Taler weniger auf die Ladentheke zu legen. Ob man den Unterschied spürt? Wer sein Bike – und seine Federelemente – ordentlich putzt und generell regelmäßig einem Service unterzieht, wird auch mit der Performance ein gutes Ansprechverhalten erzielen können.

Fazit – Fox 34 Factory

In den letzten Jahren hat die Fox 34 sehr viele Detailverbesserungen erfahren und wurde konstant weiterentwickelt. Das zeigt sich auch deutlich im Fahreindruck: Gewicht, Dämpfung, Fahrgefühl und Verstellbarkeit liegen auf allerhöchstem Level. Wer bereit ist, den aufgerufenen Preis zu zahlen, erhält eine der aktuell leichtesten und besten Gabeln am Markt im Trailbike-Sektor.

Pro
  • Feinfühlige und kontrollierte Performance
  • Komfortabel, ohne unsportlich zu sein
  • Potenziell leichteste Gabel im Testfeld
  • Funktionelle und einfache Setup-Empfehlung
Contra
  • Hoher Preis

Macht die Fox 34 Factory für eure Anforderungen das Rennen oder habt ihr einen anderen Liebling?

Leicht, komfortabel und mit hervorragender Performance gesegnet: Die Fox 34 Factory weiß zu überzeugen.
# Leicht, komfortabel und mit hervorragender Performance gesegnet: Die Fox 34 Factory weiß zu überzeugen.

Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Tesz-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am gleichen Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Fox 34 Factory getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Preisvergleich


Der Beitrag Fox 34 Factory im Test: Der Platzfuchs auf dem Trail erschien zuerst auf MTB-News.de.

DT Swiss F535 One im Test: Wilderei im Enduro-Segment

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DT Swiss F535 One im Test: Nach längerer Zeit ohne Neuheiten im Trail- bis Enduro-Suspension-Bereich erblickte Mitte 2018 die F535 One das Licht der Welt. Eine von Grund auf neu entwickelte Federgabel für den gröberen Einsatz – weg vom Reverse-Arch, gespickt mit interessanter Technologie, gehüllt in schickes Design. Türchen Nr. 5: DT Swiss F535 One.

DT Swiss F535 One – Infos und Preise

DT Swiss holt beim Einsatzbereich der F535 One weit aus. Anstatt sich auf etablierte Kategorien einzulassen, definiert der Hersteller einen bekannten Bereich neu: “All Mountain ist die ganzheitliche Art des Mountainbikens, denn All Mountain verbindet alle Eigenschaften und Anforderungen der einzelnen Disziplinen Cross Country, Trail Riding, Enduro und Downhill in einer Fahrt.” Mit der F535 One soll für diesen breiten Einsatzbereich das perfekte Produkt herausgekommen sein.

Sowohl die 27,5″- als auch die 29″-Version werden dafür mit 130 bis 160 mm Federweg angeboten. Für Federung und Dämpfung hat sich DT jeweils etwas von den Konventionen entfernt und interessante Lösungen geschaffen. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch einen etwas anderen Design-Ansatz. Fast wie aus einem Guss wirkt die Gabel – die oberen Einsteller und das Luftventil sind unter speziellen Abdeckungen versteckt.

  • Einsatzbereich All Mountain
  • Laufradgrößen 27,5″, 29″ (getestet)
  • Federweg 130 – 160 mm
  • Einstellmöglichkeiten
  • Farben schwarz
  • Gewicht 2.194 g
  • www.dtswiss.com

Preis 1.149 € (UVP) | Bikemarkt: DT Swiss F535 One kaufen

DT Swiss F535 One
# DT Swiss F535 One - 1.149 €, 2.194 g.
Diashow: DT Swiss F535 One im Test - Wilderei im Enduro-Segment
Klare Linien, saubere Übergänge, schlichte Logos
Achse rechts – mit abziehbarem Hebel
Auch an den Gewindegängen hat sich etwas geändert
Abdeckung links
Die Gabelbrücke ist nach vorne gewandert
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Im Detail

Mit der F535 One wendet sich DT nicht nur von der alten Designsprache ab – die komplette Konstruktion ist neu. War früher die Gabelbrücke hinter den Standrohren, ist sie nun massiv ausgeführt auf die Vorderseite gewandert. Abgesehen davon setzt der Hersteller auf das übliche Right-Side-Up-Design. Design ist ein gutes Stichwort: Die Gestaltung der Federgabel stand im Lastenheft wohl recht weit oben. Markant fällt das Casting aus, an dem auf der Unterseite keine Schrauben oder Verstellknöpfe zu finden sind – nur jeweils ein Loch. Auch der Leitungshalter soll möglichst sauber ins Gesamtbild eingebracht werden. Aus diesem Grund ist er minimalistisch ausgeführt und wird auf der Rückseite der Gabelbrücke festgezogen.

Oben an der Gabelbrücke sind links und rechts ebenso nur zwei Abdeckungen zu erkennen. Löst man die Schrauben und nimmt die Deckel ab, offenbaren sich darunter das Luftventil auf dem linken Gabelholm und der Druckstufen-Versteller auf der rechten Seite. Das Torx T10-Werkzeug zum Abnehmen der Kappen ist glücklicherweise in der Achse integriert, an einem Multitool wird man diese Größe eher selten finden. Das Laufrad wird mit der bekannten DT Swiss-Schraubachse gesichert, der Hebel lässt sich abziehen.

Wer es weniger minimalistisch mag oder mehr Einstellmöglichkeiten ohne Werkzeug bevorzugt, kann eine Fernbedienung für den Lenker oder einen dreistufigen Hebel auf die rechte Seite auf der Dämpfung montieren.

Die DT Swiss F535 One hebt sich vor allem durch ihr Design von der Masse ab
# Die DT Swiss F535 One hebt sich vor allem durch ihr Design von der Masse ab - Von außen sind keine Einstellknöpfe erkennbar.
Die Gabelbrücke ist nach vorne gewandert
# Die Gabelbrücke ist nach vorne gewandert - Auf der Rückseite kann ein Schutzblech angebracht werden, außerdem wird hier der Leitungshalter verschraubt.
Klare Linien, saubere Übergänge, schlichte Logos
# Klare Linien, saubere Übergänge, schlichte Logos - Das Chassis der Gabel wirkt sehr aufgeräumt.
Abdeckung links
# Abdeckung links
Achse rechts – mit abziehbarem Hebel
# Achse rechts – mit abziehbarem Hebel

Federung & Dämpfung

An der DT Swiss F535 One kann man von außen nur den Luftdruck über ein Ventil verstellen. Die COILPAIR genannte Technologie setzt aber entgegen dem, was der Name vermuten lässt, nicht auf eine Stahl-Negativ-Feder. Die Luft-Einheit an sich ist mit einer Positiv- und Negativ-Luftfeder aufgebaut, ausgeglichen werden die beiden Kammern durch einen Überströmkanal. Eine Besonderheit gibt es aber dann doch: Diese sitzt ganz unten – an der Verbindung zwischen Casting und Luftschaft. Hier versteckt sich dann doch die Stahlfeder!

Positiv-Luftfeder und Stahlfeder sind also in Serie geschaltet. Vor allem auf den ersten 30 mm soll die Stahlfeder wirken und für ein butterweiches Ansprechverhalten und hohe Sensibilität sorgen.

An der Gabelkrone müssen die Abdeckungen entfernt werden
# An der Gabelkrone müssen die Abdeckungen entfernt werden - Erst dann wird der Blick auf das Luftventil und die Dämpfungseinstellung freigegeben. Optional gibt es eine andere Abdeckung für einen dreistufigen Hebel oder eine Fernbedienung.
Die DT Swiss F535 One setzt auf ein Luft-Luft-Federsystem mit Überströmkanal
# Die DT Swiss F535 One setzt auf ein Luft-Luft-Federsystem mit Überströmkanal - Casting und Luftschaft werden zusätzlich durch eine weitere Stahlfeder verbunden.

Auch die Dämpfung ist interessant aufgebaut. Weniger der Einsatz der Ventile, sondern vielmehr die Interaktion mit dem IFP sind spannend. Aufgebaut ist die Kartusche als Mischung zwischen Twin- und Monotube. Der IFP wird von einer Stahlfeder vorgespannt und sitzt am unteren Ende der Dämpfungskartusche.

Beim Einfedern der Gabel wird das Öl durch das verstellbare Lowspeed-Nadelventil und über den Highspeed-Shimstack geleitet, während der IFP in der Kartusche nach unten gedrückt wird. Besonderheit an der Lowspeed-Druckstufe: Hier befindet sich der TwinTube-Teil der Kartusche. Das Öl kann also durch einen Zwischenraum zirkulieren und findet durch eine Durchlassbohrung im Trennkolben den Weg zurück in die Kartusche. Der Trennkolben ist dabei so konzipiert, dass er ab einer gewissen Position diesen Durchlass blockiert. Damit ist der gesamte Lowspeed-Kreislauf geschlossen und das Öl wird vollständig über den Highspeed-Shimstack geführt. DT Swiss schafft also eine Kombination aus Geschwindigkeits- und positionsabhängiger Dämpfung.

Optional gibt es ja noch einen Hebel zur Lenkermontage, mit dem sich die Plattform einstellen lässt. Im mittleren „Drive“-Modus wird ebenso der Lowspeed-Zufluss blockiert und das Öl über einen weiteren Shimstack geleitet. Im Lock-Modus werden LSC und HSC blockiert, das Öl kann bei hoher Krafteinwirkung aber durch einen Blow Off Shim in die Dämpfung fließen. Weniger spektakulär ist der Zugstufen-Aufbau. Hier verwendet DT eine Kombination aus Lowspeed-Nadel und Highspeed-Shimstack.

Um die Druckstufen-Dämpfung zu erhöhen, ist das kleine Werkzeug nötig
# Um die Druckstufen-Dämpfung zu erhöhen, ist das kleine Werkzeug nötig - Extern ist nur die Lowspeed-Druckstufe einstellbar.
Kein verstellbarer Rebound?
# Kein verstellbarer Rebound? - Nein. Hier muss man mit dem Werkzeug im Loch am rechten Gabelholm die Verstellschraube suchen.

Setup

An sich ist das Setup der F535 One nicht weiter kompliziert – man muss aber für den Luftdruck und die Druckstufe immer zuerst die Abdeckungen abnehmen, wofür man den Hebel von der Achse abziehen muss. So schön das im montierten Zustand aussehen mag – wer öfter an den Einstellungen etwas ändern möchte, wird da schnell genervt sein. Wer sein Setup gefunden hat und weniger häufig etwas anpasst, den stört dies weniger.

Durch den Setup-Prozess führt DT auf der Website Schritt für Schritt und mit sehr sinnvollen Empfehlungen hinsichtlich des Luftdrucks und der Zugstufe. Die Dämpfung soll man fürs Erste offen lassen. Beim Luftdruck muss die Gabel durchgefedert werden, damit man sie genau einstellen kann – dieser Vorgang deckt sich mit dem Einstellvorgang an Fox- oder RockShox-Produkten und ist zügig erledigt. Für das Setup der Zug- wie auch Druckstufendämpfung ist man wieder auf den kleinen Torx-Schlüssel aus der Achse angewiesen.

Versteckter Setup-Helfer
# Versteckter Setup-Helfer - Der kleine Torx-Schlüssel ist zwar immer an Bord, wir fänden eine werkzeugfreie Einstellung praktischer.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der DT Swiss F535 One findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Service

Auf dem Trail

Mit der DT Swiss F535 One liefert der schweizer Hersteller die schwerste Gabel im Testfeld. Unser Testmuster fahren wir ohne den zusätzlichen Lockout-Hebel – spritzig schnell und im Stehen bergauf? Hier wünscht man sich dann doch manchmal den Lockout. Da gibt es, auch ohne die Plattform, im Testfeld ruhigere Kandidaten.

Vergleichsweise hohes Gewicht und der an unserer Gabel fehlende Lockout-Hebel machen die Gabel nicht zum Sieger in der Bergwertung
# Vergleichsweise hohes Gewicht und der an unserer Gabel fehlende Lockout-Hebel machen die Gabel nicht zum Sieger in der Bergwertung - Optional kann man die Gabel auch mit Hebel oder Lenker-Lockout ausrüsten.

Das hohe Gewicht und die Möglichkeit, bis zu 160 mm an der Gabel zu fahren, sind aber schon ein dezenter Hinweis auf das, was die F535 One eigentlich lieber mag: bergab. Im klassischen Trailbike-Einsatz auf gemäßigten Wegen steht die Gabel sehr hoch im Federweg, kann hinsichtlich der Sensibilität aber nicht mit den Spitzenreitern mithalten. Leichtere Fahrer empfanden die Gabel hier als etwas anstrengender zu fahren. Wird es steiler und gröber, kommt man in den Bereich, in dem sich die F535 One spürbar wohler fühlt.

Wird es steiler und gröber, kommt man in den Bereich, in dem sich die F535 One spürbar wohler fühlt.

Hier offenbart sich die stramme, aber sehr effiziente Dämpfung als genau richtig. Funktionale und kontrollierte Federwegs-Freigabe spendieren auch bei viel Tempo und groben Trails ein sehr hohes Sicherheitsempfinden. Vor allem bei sportlicher Fahrweise mit Nachdruck vom Fahrer macht sich die Gabel bezahlt und kann das hohe Gewicht überspielen: Viel Pop sorgt nämlich trotz der etwas schweren Front dafür, dass man sie leicht vom Boden bekommt und gerne mit Linien experimentiert. Die Gabel ist zudem mit einer guten Portion Steifigkeit gesegnet, die für hohe Präzision sorgt und bei Highspeed Flattern verhindert.

Auf moderaten Trails mit kleinen Hindernissen gefallen Kontrolle und Pop
# Auf moderaten Trails mit kleinen Hindernissen gefallen Kontrolle und Pop - Bei der Sensibilität kann die DT Swiss F535 One aber nicht mit den Spitzreitern im Testfeld mithalten.
Sehr viel wohler fühlt sich die Gabel, wenn man es fliegen lässt
# Sehr viel wohler fühlt sich die Gabel, wenn man es fliegen lässt - Hier hat uns die hohe Grunddämpfung sehr gut gefallen.

Charakterlich erinnert bereits die 140-mm-Version an eine vollwertige Enduro-Federgabel – und fairerweise muss man hier feststellen: Auch wenn die Gabel rein von den im Eröffnungsartikel beschriebenen Anforderungen ins Testfeld passt: Die DT Swiss F535 One ist mehr Enduro- als Trail-Federgabel für Nutzer, die es wirklich gerne laufen lassen.

Die DT Swiss F535 One  war die einzige Gabel im Testfeld, bei der selbst schwere Fahrer nicht ans Progressionstuning denken mussten
# Die DT Swiss F535 One war die einzige Gabel im Testfeld, bei der selbst schwere Fahrer nicht ans Progressionstuning denken mussten - Ab Werk waren aber auch bereits zwei Volumen-Spacer verbaut.

Das ist uns aufgefallen

  • Achse An unserem Testmuster lockerte sich immer wieder die Achse, auch bei hohen Anzugs-Momenten. DT hat nachgebessert und die Achse überarbeitet. An ihr hat sich aber nicht nur das Laserlogo geändert, die Unterlegscheibe wurde angepasst und das Gewinde fällt minimal länger aus.
  • Abdeckungen Hübsch ja, aber zeitaufwändig in der Praxis. Vor allem, wenn man unterwegs gerne am Setup spielt, stellt sich DTs Lösung als unpraktisch heraus. Ein ähnliches, aber werkzeugfrei bedienbares System würde uns besser gefallen.
  • Stramm und präzise Wer auf minuziöse Planung bei der Linienwahl steht, wird die DT Swiss 535 schätzen – und wer dabei gerne auch über steile und grobe Passagen hinwegknallt, wird sie lieben. Komfort ist dabei nicht die größte Stärke, aber wer will das schon mit dieser Gabel? Lieber neue Bestzeiten fahren!
Links alt und rechts neu
# Links alt und rechts neu - Auch in den nächsten beiden Fotos, liegt links jeweils die alte, rechts die neue Achse.
Nicht nur das Laserlogo ist neu
# Nicht nur das Laserlogo ist neu - Am Kopf der Achse wurde die geriffelte Unterlegscheibe durch eine glatte ersetzt.
Auch an den Gewindegängen hat sich etwas geändert
# Auch an den Gewindegängen hat sich etwas geändert - Auf den zweiten Blick sieht man ein länger ausgearbeitetes Gewinde.
Etwas niedrig angesetzt ist die Angriffsfläche für die Abdeckkappe
# Etwas niedrig angesetzt ist die Angriffsfläche für die Abdeckkappe - Eine Standard-Nuss rutscht da gerne mal ab. Wer hier unschöne Macken vermeiden möchte, sollte vorher eine Nuss entsprechend abflachen.

Fazit – DT Swiss F535 One

Eine Gabel, die für jeden Einsatzbereich taugt? Wer gerne mit Nachdruck unterwegs ist und Komfort zugunsten Bestzeiten hinten anstellt, wird von der DT Swiss F535 One begeistert sein. Sie fühlt sich eher im abfahrtsorientierten Spektrum wohl und passt trotz des Federwegs von 140 mm durchaus auch in den Enduro-Bereich: Struktureinheit und Dämpfung sind identisch zur langhubigen Version, was auf dem Trail definitiv spürbar ist. Je härter man diese Gabel fährt, desto besser funktioniert sie: Selbst mit 140 mm begeistert die DT Swiss F535 One auf groben Linien und wird damit zu einem idealen Begleiter für Leute, die auch auf dem Trailbike gerne flott in grobem Gelände unterwegs sind.

Pro
  • Dämpfungsqualität für aktive Fahrer
  • Steifigkeit
  • Nehmerqualitäten
Contra
  • Schwerste Gabel im Testfeld
  • Nicht das komfortabelste Modell
  • Fummelige Einstellung via Torx T10
Aktive Fahrer, die sich in jedem Gelände gerne schnell bewegen, werden bei DT hervorragend bedient.
# Aktive Fahrer, die sich in jedem Gelände gerne schnell bewegen, werden bei DT hervorragend bedient.

Wäre das stramme Sportfahrwerk aus Biel etwas für euch oder sucht ihr lieber etwas Plüschiges?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am gleichen Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die DT Swiss F535 One getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Böden: von hart über lose bis sandig und ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischem und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


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Shimano Saint-Pedale im Test: Heilige Klickfaltigkeit

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Shimano Saint-Pedale im Test: Der Branchenriese Shimano hat für beinahe jeden Einsatzzweck die passende Komponenten-Gruppe: Bei einer Bandbreite, die von Deore bis XTR reicht, wird fast jeder fündig. Zu jeder Gruppe gehört auch ein spezielles Klickpedal – nur die hochwertige Downhill- und Enduro-Reihe Saint musste lange ohne auskommen. Seit nunmehr einem Jahr ist jedoch das neu entwickelte Shimano Saint-Klickpedal auf dem Markt und bietet einen neuen, stabilen Metall-Käfig und höhenverstellbare Pins. Wir haben es im Enduro- und DH-Einsatz getestet.

Dieser Artikel ist Teil unseres großen Klickpedal-Vergleichstests. In den nächsten zwei Tagen werden wir alle 8 Einzeltests veröffentlichen und am Ende miteinander vergleichen. Wer unser Testsieger ist, erfahrt ihr in Kürze.

Shimano Saint-Pedale – Infos und Preise

Als Erfinder des SPD-Systems (Shimano Pedaling Dynamics) verwundert es wenig, dass Shimano für fast jeden Radfahrer das passende Klickpedal anbietet. Nur im Gravity-Bereich wurde lange lediglich das zwar beliebte, aber etwas sehr in die Jahre gekommene DX-Pedal angeboten. 2018 folgte mit dem Saint PD-M820-Klickpedal der erste Ableger der bekannten Saint-Reihe. Dieses bietet einige seit langem geforderte Verbesserungen: Der Käfig besteht nun aus Aluminium statt aus Plastik, es wurden in der Höhe verstellbare Pins integriert und das Klicksystem ist fest im Käfig verschraubt. Mit einem Preis von 119,95 € sind die Shimano Saint-Pedale vergleichsweise preiswert, allerdings auch satte 568 g schwer.

  • Klickmechanismus SPD
  • Material Körper: Aluminium | Welle: CrMo
  • Pins 4 pro Seite
  • Q-Faktor ca. 55,5 mm (gemessen)
  • Länge x Breite x Höhe 99 x 79 x 33,5 mm
  • Gewicht 568 g
  • www.bike.shimano.com
  • Preis 119,95 € (UVP)
Die Shimano Saint-Pedale sind keine reinen Enduro-Modelle, sondern richten sich auch an Downhill-Fahrer
# Die Shimano Saint-Pedale sind keine reinen Enduro-Modelle, sondern richten sich auch an Downhill-Fahrer - mit 568 g sind sie mit die schwersten Pedale im Test, kosten allerdings auch nur günstige 119,95 €.
Diashow: Shimano Saint-Pedale im Test - Heilige Klickfaltigkeit
Das komplette Pedal lässt sich mit einem Spezial-Werkzeug zerlegen
Der massive Aluminium-Käfig mit seiner breiten Aufstandsfläche geht ordentlich ins Gewicht.
Wir haben uns fast sofort an das Saint-Pedal gewöhnt
Shimano verbaut Torx-Schrauben
Die Shimano Saint-Pedale sind keine reinen Enduro-Modelle, sondern richten sich auch an Downhill-Fahrer
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Im Detail

Wuchtig und gleichzeitig schlank wirken die Shimano Saint-Klickpedale. Das liegt vor allem am neuen Aluminium-Käfig, der eine ganze Ecke schmaler ausfällt als der des indirekten Vorgängers DX. Durch die weit darüber hinaus stehenden Bügel des SPD-Klicksystems ist das Pedal allerdings mit 33,5 mm immer noch ziemlich hoch. Gleichzeitig bietet der Käfig eine sehr breite Aufstandsfläche für den Fuß. In der Mitte ist diese geriffelt, außen sollen vier Pins pro Seite für Grip sorgen. Dabei handelt es sich um reguläre M3-Schrauben – allerdings setzt Shimano auf Torx-Köpfe. Da diese je nach Fahrweise gerne mal härterem Bodenkontakt ausgesetzt sind, finden wir das sehr löblich. Die Höhe der Pins lässt sich über mitgelieferte Unterlegscheiben variieren.

Der neue schicke Aluminium-Käfig wirkt von der Seite betrachtet ganz schön schlank.
# Der neue schicke Aluminium-Käfig wirkt von der Seite betrachtet ganz schön schlank.
Vier Pins pro Seite sollen für Grip in ruppigen Sektionen sorgen.
# Vier Pins pro Seite sollen für Grip in ruppigen Sektionen sorgen.
Shimano verbaut Torx-Schrauben
# Shimano verbaut Torx-Schrauben - außerdem lässt sich die Höhe der Pins über Unterlegscheiben justieren.

Herz des Shimano Saint-Pedals ist wie immer das SPD-Klicksystem, über das man nach fast 30 Jahren auf dem Markt nicht mehr allzu viele Worte verlieren muss. Dieses ist – im Gegensatz zum DX-Pedal – fest im Käfig verschraubt und lässt sich über eine kleine Madenschraube in der Härte verstellen. Die Justierung muss für jeden Mechanismus einzeln vorgenommen werden – also insgesamt viermal – geht dank deutlich spürbarer Rasterung jedoch schnell und präzise von der Hand. Während die meisten Pedale auf einen Mix aus Gleitbuchse und Industrie-Lager setzen, dreht sich das Saint-Pedal über offene Kugellager auf der Achse. Diese müssen leicht vorgespannt sein – zur Justierung der Vorspannung muss die Achse mit einem Spezial-Werkzeug entfernt werden. Das ist zwar etwas komplexer als bei anderen Pedalen, sollte Hobby-Schrauber aber eigentlich nicht überfordern.

Über das SPD-Klicksystem gibt es nach bald 30 Jahren nicht mehr viel zu sagen
# Über das SPD-Klicksystem gibt es nach bald 30 Jahren nicht mehr viel zu sagen - die Härte des Mechanismus lässt sich sehr definiert über die kleine Schraube in der Mitte einstellen.
Der massive Aluminium-Käfig mit seiner breiten Aufstandsfläche geht ordentlich ins Gewicht.
# Der massive Aluminium-Käfig mit seiner breiten Aufstandsfläche geht ordentlich ins Gewicht.
Das komplette Pedal lässt sich mit einem Spezial-Werkzeug zerlegen
# Das komplette Pedal lässt sich mit einem Spezial-Werkzeug zerlegen - dank Anleitung sollte das fast jeder hinbekommen.

Auf dem Trail

Die Montage der Shimano Saint-Klickpedale geht wie immer recht leicht von der Hand. Das Pedal für die Nicht-Antriebsseite ist mit zwei Kerben auf der Rückseite der Achse gekennzeichnet. Wer noch nie vorher Klickpedale gefahren ist, zieht für die Montage der Cleats am besten die Anleitung zurate – ansonsten heißt es: in der passenden Position anschrauben und fertig. Vor der ersten Fahrt muss noch die passende Spannung am SPD-Mechanismus gewählt werden, was in einem sehr breiten Bereich möglich ist. Die Höhe der Pins hat unseres Erachtens nach keinen Unterschied gemacht. Grund ist, dass das SPD-System so weit über den Pedalkörper hinaus steht, dass wir mit verschiedenen Schuhen nicht wirklich mit den Pins in Berührung gekommen sind.

Wir haben uns fast sofort an das Saint-Pedal gewöhnt
# Wir haben uns fast sofort an das Saint-Pedal gewöhnt - der Klickmechanismus ist extrem präzise und gibt spürbares Feedback, ob man ein- oder ausgeklickt ist.

Das Ein- und Ausklicken geht mit den Saint-Pedalen extrem präzise und leicht von der Hand. Dadurch hatten wir von Anfang an auch in hektischen Fahrsituationen keine Probleme, den Fuß freizubekommen. Trifft man die richtige Stelle, ist das Einklicken auch mit einer hohen Federspannung ein Kinderspiel. Sich in technischem Gelände einfach irgendwie rückwärts oder seitwärts in den Mechanismus rütteln zu lassen, wie beispielsweise bei den Crankbrothers Mallet-Pedalen, ist allerdings nicht möglich. Im Vergleich zum leichteren Trail- und Enduro-Pedal Shimano XT bietet die große Plattform der Saints einen etwas festeren Stand. Bei großen Schlägen verteilt sich die Last so etwas besser auf den gesamten Fuß. Die Plattform hilft auch im uneingeklickten Zustand – Flatpedal-Feeling kommt aufgrund des großen, herausstehenden SPD-Mechanismus jedoch nicht auf, weshalb man sein Heil am besten in der schnellen Flucht zurück in den eingeklickten Zustand sucht.

Das ist uns aufgefallen

  • SPD-System Als Erfinder des legendären SPD-Mechanismus verwundert es kaum, dass Shimano ihn beherrscht wie kein anderer. Sowohl Saint als auch XT-Pedal konnten uns mit ihrem sehr wertigen und präzisen Klickmechanismus überzeugen.
  • Pins Die vier Pins geben dem Saint-Pedal zwar einen aggressiven Look und können im Flatpedal-Modus etwas helfen. Dadurch, dass sie so viel niedriger als der SPD-Käfig sind, bieten sie allerdings keinen zuverlässigen Halt.
  • Servicebarkeit Wir mussten einmal die Lager-Vorspannung eines Pedals nachjustieren, nachdem sich etwas Spiel entwickelt hatte. Das dazu nötige, sehr günstige Tool ist allerdings aus Plastik und der goldene Ring, der damit gelöst werden muss, war ab Werk extrem fest verschraubt, wodurch das Tool abbrach. Letztendlich führte eine Rohrzange und etwas Vorsicht ebenfalls zum Erfolg, ohne das Pedal zu beschädigen.
  • Haltbarkeit Bis auf die genannten Schwierigkeiten beim Service der Lager hatten wir keine Probleme mit den Shimano Saint-Pedalen. Auch nach einer Saison im Test drehen sich die Lager leichtgängig und rund.

Fazit – Shimano Saint-Pedale

Als inoffizieller Nachfolger des legendären DX-Pedals treten die Shimano Saint-Pedale in ganz schön große Fußstapfen. Der präzise und gut einstellbare Klickmechanismus in Verbindung mit einem breiten und stabilen Aluminium-Käfig sorgt dafür, dass sie diese auch füllen können. Davon können nicht nur Downhill-, sondern auch Enduro-Fahrer profitieren – solange sie das ziemlich hohe Gewicht in Kauf nehmen wollen.

Pro
  • großer Verstellbereich der Federspannung
  • sehr präzises Ein- und Ausklicken
  • wertige Verarbeitung
  • guter Seitenhalt dank großem Käfig
Contra
  • hohes Gewicht
Wer als Enduro-Fahrer regelmäßig in ruppigem Gelände unterwegs ist, kann von den wuchtigen Shimano Saint-Pedalen profitieren
# Wer als Enduro-Fahrer regelmäßig in ruppigem Gelände unterwegs ist, kann von den wuchtigen Shimano Saint-Pedalen profitieren - sie sind zwar nichts für Leichtbaufetischisten, bieten jedoch spürbar mehr seitlichen Halt als Modelle ohne Käfig.

Was haltet ihr von Shimanos neustem Downhill- und Enduro-Pedal?


Testablauf

Wir sind die Shimano Saint-Pedale im Rahmen unseres großen Klickpedal-Vergleichstests mehrere Monate an verschiedenen Enduro- und Trailbikes gefahren. Dabei mussten sich die Pedale auf verschiedenen Untergründen und sonnigen, wie widrigen Bedingungen beweisen.

Hier haben wir die Shimano Saint-Pedale getestet

  • Spicak: Der Bikepark bietet einen guten Mix aus Enduro- und DH-Strecken, voller spitzer Steine, die Aufsetzer nur so provozieren.
  • Thüringer Wald: Technische Trails voller Wurzeln und Offcamber-Segmenten. Ein plötzliches Ausklicken und Aufsetzer sind an der Tagesordnung
  • Taunus, Hessen: Wenig ausgebaute Enduro-Trails mit tiefem, weichen Boden und technischen sowie schnellen Segmenten.
Testerprofile ausklappen
Tester-Profil: Gregor Sinn
Körpergröße 183 cm
Schrittlänge 85,5 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 68 kg
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Downhill- und Enduro-Bikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz.
Fahrstil
verspielt
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe
Vorlieben bei der Geometrie
hinten nicht zu kurz, vorne geräumig, Lenkwinkel nicht zu flach
Tester-Profil: Arne Koop
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 87 cm
Oberkörperlänge 67 cm
Armlänge 63 cm
Gewicht 74 kg
Arne ist seit 2010 auf dem Mountainbike unterwegs. Am liebsten scheucht er Enduro- oder Trailbikes auf ruppigen, natürlichen Trails bergab. Wenn sich die Gelegenheit bietet, springt er jedoch auch gerne mal aufs Downhill-Bike oder dreht eine Runde mit dem Rennrad.
Fahrstil
sauber, hohes Grundtempo
Ich fahre hauptsächlich
Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
Vorlieben bei der Geometrie
geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

Preisvergleich


Alle Artikel zum Klickpedal-Vergleichstest

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Nukeproof Horizon CS Trail-Klickpedale im Test: Atombindung inklusive

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Nukeproof Horizon CS Trail-Klickpedale im Test: Denkt man an die irische Mountainbike-Marke Nukeproof, fallen einem wohl zuerst die coolen Bikes oder Sam Hills Flatpedale ein. Dass die Iren seit einiger Zeit jedoch auch höchst interessante Klickpedale anbieten, dürfte den meisten Lesern aber neu sein. Wir haben die Nukeproof Horizon CS Trail-Klickpedale mehrere Monate lang für euch ausprobiert. Hier gibt’s den Testbericht.

Dieser Artikel ist Teil unseres großen Klickpedal-Vergleichstests. In den nächsten zwei Tagen werden wir alle 8 Einzeltests veröffentlichen und am Ende miteinander vergleichen. Wer unser Testsieger ist, erfahrt ihr in Kürze.

Nukeproof Horizon CS Trail-Klickpedale – Infos und Preise

Auf dem Klickpedal-Markt ist Nukeproof zwar noch ein relativ unbeschriebenes Blatt, die CS Trail-Pedale von der grünen Insel haben es jedoch in sich. Um den beiden Platzhirschen Shimano und Crankbrothers einzuheizen, setzt Nukeproof auf ein modifiziertes SPD-Klicksystem. Anders als beim herkömmlichen SPD-Mechanismus bietet Nukeproofs Variante auch die Möglichkeit, rückwärts einzuklicken. Trotzdem sind die Nukeproof-Pedale auch mit den gängigen Shimano-Cleats kompatibel. Wer eine etwas größere Plattform bevorzugt, wird mit den Nukeproof Horizon CL-Pedalen glücklich, während für Gewichtsfetischisten auch ein Modell mit Titanachse angeboten wird.

  • Klickmechanismus modifiziertes SPD-System
  • Material Körper: Aluminium | Welle: CrMo
  • Pins 4 verstellbare Pins pro Seite
  • Q-Faktor 55 mm
  • Höhe x Breite x Länge 17 mm x 70 mm x 100 mm
  • Ausklickwinkel nicht angegeben
  • Gewicht 432 g
  • www.nukeproof.com

Preis: 111,99 € (UVP) | Bikemarkt: Nukeproof Horizon CS Trail kaufen

Die Nukeproof Horizon CS-Pedale setzen auf ein modifiziertes SPD-Klicksystem, was auch rückwärtsgerichtetes Einklicken ermöglicht
# Die Nukeproof Horizon CS-Pedale setzen auf ein modifiziertes SPD-Klicksystem, was auch rückwärtsgerichtetes Einklicken ermöglicht - die 432 g schweren Pedale sind in verschiedenen Farben für einen Preis von rund 112 € erhältlich.
Diashow: Nukeproof Horizon CS Trail-Klickpedale im Test - Atombindung inklusive
Neben den Pedalen sind noch passende Cleats sowie Unterlegscheiben im Lieferumfang enthalten.
Die Nukeproof Horizon CS-Klickpedalen stellen dank einem soliden Klickmechanismus, der auch Rückwärts einklicken ermöglicht eine echte Alternative zu den Platzhirschen dar
Über diese Inbus-Schraube wird die Einklickhärte eingestellt.
Die grobe Skala ermöglicht ein gleichmäßiges Einstellen der Klickhärte.
Auch montiert machen die Nukeproof Horizon CS-Pedale einiges her.
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Im Detail

Die CNC-gefrästen und rot eloxierten Pedale machen einen hübschen und gleichzeitig soliden Eindruck. Neben der getesteten, roten Varianten bietet Nukeproof das CS Trail-Pedal auch noch in den Farben Schwarz, Blau und Kupfer an. Jede Pedalseite verfügt über je vier Pins, die mittels Unterlegscheiben in der Höhe angepasst werden können. Dank der Kombination aus Gleit- und Kugellager läuft das Pedal seidenweich. Wird ein Service fällig, lässt sich die CrMo-Welle unter Zuhilfenahme eines Inbus-Schlüssels und einer Nuss blitzschnell demontieren. Alle nötigen Ersatzteile bietet Nukeproof kostengünstig zum Kauf an. Anders als bei vielen Pedalen dieser Klasse kann die Montage an den Kurbelarm sowohl per Inbus als auch mittels Pedalschlüssel erfolgen.

Die Nukeproof Horizon CS-Klickpedale setzten auf einen schick gefrästen Pedalkörper, der mit seinem Wechsel aus eloxierter und polierter Oberfläche durchaus zu gefallen weiß.
# Die Nukeproof Horizon CS-Klickpedale setzten auf einen schick gefrästen Pedalkörper, der mit seinem Wechsel aus eloxierter und polierter Oberfläche durchaus zu gefallen weiß.
Die flache Bauweise sorgt für etwas mehr Bodenfreiheit.
# Die flache Bauweise sorgt für etwas mehr Bodenfreiheit.
Pro Pedalseite sollen vier Pins für zusätzlichen Grip sorgen.
# Pro Pedalseite sollen vier Pins für zusätzlichen Grip sorgen.
Hinter dieser im Atomkraft-Zeichen designten Schraube verbirgt sich eine Mutter, die die Achse mit dem Pedalkörper verbindet.
# Hinter dieser im Atomkraft-Zeichen designten Schraube verbirgt sich eine Mutter, die die Achse mit dem Pedalkörper verbindet.

Eine Besonderheit stellt der Klickmechanismus dar. Dieser lässt sich anders als bei Shimano in beide Seiten bewegen, wodurch auch ein rückwärts gerichtetes Einklicken ermöglicht wird. Die Einstellung der Klickhärte muss für jede Pedalseite einzeln per Inbus-Schlüssel vorgenommen werden. Um das gleichmäßige Einstellen zu ermöglichen, setzt Nukeproof auf eine in den Mechanismus integrierte Klickhärte-Skala statt auf eine Rasterung. Die von Nukeproof mitgelieferten Cleats verfügen über 4° seitliches Spiel – wem das zu wenig ist, der kann zusätzlich Cleats mit 8° Spiel erwerben. Obwohl Nukeproof auch eigene Cleats anbietet, sind die Horizon CS Trail-Pedale mit den gängigen Shimano-Cleats kompatibel.

Die grobe Skala ermöglicht ein gleichmäßiges Einstellen der Klickhärte.
# Die grobe Skala ermöglicht ein gleichmäßiges Einstellen der Klickhärte.
Beide Seiten des Klickmechanismus sind beweglich, wodurch man auch rückwärts einklicken kann.
# Beide Seiten des Klickmechanismus sind beweglich, wodurch man auch rückwärts einklicken kann.
Über diese Inbus-Schraube wird die Einklickhärte eingestellt.
# Über diese Inbus-Schraube wird die Einklickhärte eingestellt.

Auf dem Trail

Die Montage der Pedale und Cleats geht genauso einfach vonstatten, wie man es von praktisch allen Klickpedalen gewöhnt ist. Die Auslösehärte wird mittels Inbus angepasst und kann über eine Skala am Pedal abgelesen werden. Dadurch lassen sich die Klickmechanismen der Pedale auf die gleiche Härte einstellen. Eine zusätzliche Rasterung, wie sie bei Shimano-Pedalen üblich ist, wäre trotzdem wünschenswert. Der Verstellbereich der Nukeproof Horizon CS Trail-Pedale fällt recht üppig aus, wobei Fahrer die gerne sehr hohe Auslösehärten fahren mit den Shimano-Pedalen oder den Sixpack Vertic-Pedalen besser bedient sind.

Neben den Pedalen sind noch passende Cleats sowie Unterlegscheiben im Lieferumfang enthalten.
# Neben den Pedalen sind noch passende Cleats sowie Unterlegscheiben im Lieferumfang enthalten.
Auch montiert machen die Nukeproof Horizon CS-Pedale einiges her.
# Auch montiert machen die Nukeproof Horizon CS-Pedale einiges her.

Das Ein- und Ausklicken verläuft etwas schwammiger, als man es von den Shimano-Platzhirschen gewohnt ist. Im Vergleich mit den Crankbrothers-Pedalen klicken die Horizon CS jedoch trotzdem deutlich präziser ein. Wer bereits mit Shimanos SPD-System vertraut ist, kann sein Wissen eins zu eins übertragen und braucht auch mit den Nukeproof-Pedalen keinerlei Eingewöhnungszeit. Ein großer Vorteil gegenüber den Shimano-Pedalen ist jedoch die Möglichkeit, auch rückwärts einzuklicken. Dies ist sonst nur mit Crankbrothers-Pedalen möglich. Ist man eingeklickt, kann man sich über einen ausgezeichneten, sehr sicheren Stand auf dem Pedal freuen. Der Schuh liegt ausgezeichnet auf dem Käfig auf, man steht nicht nur auf dem Klickmechanismus – dies vermittelt viel Sicherheit. Außerdem kann der Fahrer dadurch in Kurven oder ruppigen Sektionen viel Druck auf die Pedale geben.

Die Nukeproof Horizon CS-Klickpedale sorgen im eingeklickten Zustand dafür, dass man auch in rauem Gelände jederzeit sicher mit seinem Bike verbunden ist
# Die Nukeproof Horizon CS-Klickpedale sorgen im eingeklickten Zustand dafür, dass man auch in rauem Gelände jederzeit sicher mit seinem Bike verbunden ist - ist man jedoch ausgeklickt unterwegs so sollte man möglichst schnell wieder einrasten, denn der Grip auf der Pedalplattform ist trotz Pins limitiert.

Zwar kann sich der Mechanismus bei sehr schlechtem Wetter mit Matsch und Dreck zusetzen, mit einem leichten Tritt aufs Pedal ist das Problem aber in den meisten Fällen schnell gelöst. Im uneingeklickten Zustand haben die Nukeproof Horizon CS Trail-Pedale das gleiche Problem wie alle Klickpedale dieser Käfig-Größe: Man kann zwar darauf stehen, gerade in ruppigen Sektionen lässt jedoch der Grip zu wünschen übrig und man wünscht sich eine größere, griffigere Plattform. Hier haben Pedale wie die Shimano Saint, Funn Ripper oder die Crankbrothers Mallet die Nase vorn.

Das ist uns aufgefallen

  • Klickmechanismus Nukeproof setzt auf einen modifizierten SPD-Klickmechanismus, der auch rückwärtsgerichtetes Einklicken ermöglicht. Damit merzt Nukeproof eine große Schwäche des Shimano-Systems aus, dies wird jedoch mit einem etwas unpräziseren Einklickverhalten bezahlt.
  • Haltbarkeit Nach mehreren Monaten stellte sich bei einem der Pedale leichtes Spiel ein. Dies konnte jedoch durch das Festziehen der leicht zu erreichenden Achsmutter schnell behoben werden. Auch sonst lieferten die Nukeproof-Pedale keinen Grund zur Beanstandung.
  • Ersatzteilversorgung Geht mal was kaputt oder sind die Lager verschlissen, bekommt man von Nukeproof kostengünstig Ersatz.
  • Kompatiblität Die Nukeproof Horizon CS Trail-Pedale sind nicht nur mit Nukeproofs eigenen Cleats kompatibel, sondern lassen sich ebenso mit Shimano Cleats fahren.

Fazit – Nukeproof Horizon CS Trail-Klickpedale

Nukeproof hat mit den Horizon CS Trail-Klickpedalen einiges richtig gemacht. Neben einer ansprechenden Optik können die Pedale vor allem mit einem guten Klickmechanismus, der auch das rückwärts Einklicken erlaubt, sowie einem tollen Stand im eingeklickten Zustand überzeugen. Auch die Servicebarkeit und die Ersatzteilversorgung stehen auf der Haben-Seite. Verbesserungspotenzial bieten die Pedale jedoch im ausgeklickten Zustand, hier könnte gerade in ruppigen Passagen mehr Grip zur Verfügung stehen.

Pro
  • auch rückwärts Einklicken möglich
  • guter Stand im eingeklickten Zustand
  • hochwertige Verabeitungsqualität
Contra
  • schwammigeres Einklickverhalten als die Shimano-Pedale
Die Nukeproof Horizon CS-Klickpedalen stellen dank einem soliden Klickmechanismus, der auch Rückwärts einklicken ermöglicht eine echte Alternative zu den Platzhirschen dar
# Die Nukeproof Horizon CS-Klickpedalen stellen dank einem soliden Klickmechanismus, der auch Rückwärts einklicken ermöglicht eine echte Alternative zu den Platzhirschen dar - allerdings verläuft der Einklick-Vorgang nicht ganz so definiert wie man es beispielsweise von den Shimano XT-Pedalen gewöhnt ist.

Testablauf

Wir sind die Nukeproof Horizon CS Trail-Pedale im Rahmen unseres großen Klickpedal-Vergleichstests mehrere Monate an verschiedenen Enduro- und Trailbikes gefahren. Dabei mussten sich die Pedale auf verschiedenen Untergründen und sonnigen, wie widrigen Bedingungen beweisen.

Testerprofile ausklappen
Tester-Profil: Arne Koop
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 87 cm
Oberkörperlänge 67 cm
Armlänge 63 cm
Gewicht 74 kg
Arne ist seit 2010 auf dem Mountainbike unterwegs. Am liebsten scheucht er Enduro- oder Trailbikes auf ruppigen, natürlichen Trails bergab. Wenn sich die Gelegenheit bietet, springt er jedoch auch gerne mal aufs Downhill-Bike oder dreht eine Runde mit dem Rennrad.
Fahrstil
sauber, hohes Grundtempo
Ich fahre hauptsächlich
Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
Vorlieben bei der Geometrie
geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

Preisvergleich


Alle Artikel zum Klickpedal-Vergleichstest

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Marzocchi Z1 Coil im Test: Staubsauger-Feeling in rot

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Marzocchi Z1 Coil im ersten Test: Satt, satter, Marzocchi: So kann man die Anfänge des italienischen Suspension-Herstellers beschreiben. Die Entwicklung ist nicht stehengeblieben und seit der Wiederbelebung der Firma mit dem roten M ist man mit den neuen Produkten wieder auf einem guten Weg. Für die Marzocchi Z1 wird ab sofort eine Version mit Stahlfeder angeboten – direkt ab Werk oder als Nachrüstkit für Besitzer der Luftversion soll sie sattestes und unkompliziertes Fahrverhalten in allen Lebenslagen bieten. Wir haben die Marzocchi Z1 Coil getestet.

Marzocchi Z1 Coil – Infos und Preise

Nicht nur im kürzlich veröffentlichten Trailfedergabeltest räumte die Marzocchi Z2 den Tipp „Preis-Leistung“ ab – auch die Luftversion der Z1 konnte uns nach dem ersten Test im Dauereinsatz mit ihrer Unkompliziertheit und sorglosen Performance überzeugen. Ganz dem aktuellen Trend entsprechend schiebt Marzocchi nun für die Z1 eine Coil-Variante hinterher, verfügbar ab Werk oder als Nachrüstkit.

  • Laufradgrößen 27,5″, 29″
  • Federweg 150 mm (nur 29″), 160 mm, 170 mm, 180 mm (nur 27,5″)
  • Federung Speziell gehärtete, Silizium-Chrom-Stahlfeder, Air Assist System für eine progressive Kennlinie und Durchschlagschutz
  • Dämpfung GRIP (Druck – und Zugstufe einstellbar)
  • Farben mattschwarz oder Gloss Red
  • Achsmaß 15 x 110 mm
  • Offset 37 mm (nur 27,5″) / 44 mm (27,5″ & 29″) / 51 mm (nur 29″)
  • Gewicht 2.549 g (mit ungekürztem Schaft, Achse und X-Firm-Feder), 298 g (Umrüstkit)
  • Verfügbarkeit Erhältlich ab 14. Januar 2020
  • www.marzocchi.com

Preis 949 € (komplett) | 180 € (Umrüstkit ohne Feder) | 63 € (Feder) Bikemarkt: Marzocchi Z1 kaufen

Marzocchi Z1 Coil
# Marzocchi Z1 Coil - Abgesehen von der Federseite unterscheidet sich die Z1 nicht von der Luftversion. Wir haben die Version mit 170 mm und der härtesten Feder getestet.

Diashow: Marzocchi Z1 Coil im Test - Staubsauger-Feeling in rot
Einfach simpel
Marzocchi Z1 Coil – kein Leichtgewicht
Einfach draufhalten
Unter dem Verhüterli
Bringt etwas mehr auf die Waage, taugt aber in einem breiten Einsatzbereich
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Im Detail

Gegenüber der Marzocchi Z1 in der Luftversion hat sich an der Z1 Coil nur die Federseite geändert. Die schwarzen Standrohre, das solide Chassis und die ungerasterte Fit GRIP-Dämpfung bleiben der Federgabel erhalten.

Marzocchi Z1 Coil – kein Leichtgewicht
# Marzocchi Z1 Coil – kein Leichtgewicht - In unserem Testmodell ist die X-Firm Feder verbaut, der Schaft ungekürzt, die Achse liegt mit auf der Waage. Wer eine leichtere Feder nutzt, spart auch ein paar Gramm ein.
Das „M“ ist Pflicht
# Das „M“ ist Pflicht
Die Bezeichnung „Z1“ auch
# Die Bezeichnung „Z1“ auch
Luft und Coil-Version teilen sich die identische Struktureinheit
# Luft und Coil-Version teilen sich die identische Struktureinheit - Bei der Coil-Version fällt dieser Sticker weg. Eine Rückbau auf eine Luftfeder ist nach der Umrüstung auf Coil Seitens Marzocchi nicht mehr vorgesehen. Zusätzlich wird noch explizit auf die maximale Reifenbreite hingewiesen.
Unter dem Verhüterli
# Unter dem Verhüterli - Der rote Versteller für die Zugstufe verbirgt sich unter einer aufgeschraubten Schutzkappe.
Vereinfacht
# Vereinfacht - Dieser Gewindeeinsatz ist nicht mehr verstellbar. Stattdessen dreht man den Hebel der Achse.
Einfach simpel
# Einfach simpel - ungerasterte Druckstufe, ein Regler für die Vorspannung der Feder. Hiermit sollte jeder Mountainbiker klarkommen.
Diese Einheit füllt bei der Coil-Version oder nach der Umrüstung die Federseite
# Diese Einheit füllt bei der Coil-Version oder nach der Umrüstung die Federseite - Kunststoffhülsen und eine Führung in der Feder sollen das Klappern der Feder unterbinden.
FAQ von Marzocchi: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Ausklappen
Ich möchte meine Bomber Z1 auf Stahlfeder umrüsten. Muss ich mir hierfür eine neue Z1 kaufen?

Nein. Alle Marzocchi Bomber Z1 mit GRIP Dämpfungtechnologie können einfach durch das Ersetzen der Luftfedereinheit mit dem separat erhältlichen Stahlfederkit umgerüstet werden.

Das Stahlfedersystem der Z1 hat im Vergleich zu anderen, meist teureren, Umrüstkits keine Funktion, um die Progression/den Durchschlagschutz ein zu stellen. Warum fehlt dieses Feature?

Unser Stahlfedersystem ist speziell für die Bomber Z1 designed. Das hat den großen Vorteil, dass wir das Luftvolumen in den Tauchrohren genau berechnen können und diese zusätzliche Luftkammer als Durchschlagschutz nutzen können.

Kann ich dann die Progression der Gabel über den Ölstand in den Tauchrohren anpassen?

Nein. Das Ölvolumen in den Tauchrohren darf nicht verändert werden. Anpassungen an das Fahrergewicht müssen immer über die Federrate der Stahlfeder erfolgen.

Gibt es einen Gewichtsunterschied zwischen der Luftfeder- und Stahlfederversion?

Die Marzocchi Bomber Z1 mit Stahlfeder wiegt 250 – 350 Gramm mehr als die Luftfederversion. Je nach Gewicht der Stahlfeder wiegt das Z1 Coil-Umrüstkit zwischen 298 und 377 Gramm.

Muss ich, um den Federweg bei einer Z1 Coil zu ändern, zusätzliche Ersatzteile kaufen?

Nein, alle erforderlichen Teile sind im Kit enthalten. Zum Ändern des Federwegs müssen lediglich interne Kunststoffspacer neu orientiert werden.

Wäre es möglich, das Z1 Coil Kit auch in anderen Federgabeln zu verwenden?

Dieses System wurde exklusiv für die Bomber Z1 entworfen, passt jedoch auch in eine FOX 36 Rhythm Series Gabel. Das Stahlfedersystem passt jedoch nicht in eine 36 der Factory, Performance Elite oder Performance Serie!

Gibt es Aussichten auf ähnliche Stahlfederkits für weitere Modelle?

Möglicherweise.

Was genau macht der Vorspannungsknopf (Topcap)?

Die Vorspannung der Feder ist rein dazu da, den Sag (Negativfederweg) an das Fahrergewicht an zu passen, hat jedoch keinerlei Einfluss auf die Federrate.

Wie kann ich herausfinden welche Federrate zu meinem Gewicht passt?

Marzocchi Z1 Coil - Federhärten
# Marzocchi Z1 Coil - Federhärten

Auf dem Trail

Selten waren wir mit einem Produkt schneller auf dem Trail – das Setup an der Marzocchi Z1 Coil ist blitzschnell erledigt. Die passende Federhärte war montiert, wir stellen die Zugstufe auf unsere Vorlieben ein und die Dämpfung lassen wir erstmal in der offenen Stellung. Abfahrt.

Ein wenig überkommen uns nostalgische Gefühle an die erste 888 bei der Auffahrt über eine Forststraße. Steinchen? Schlaglöcher? Nix. Alles wird sauber geglättet. Eine Sensibilität, welche Freunde des Wiegetritts recht schnell zum goldenen Regler auf dem rechten Gabelholm greifen lässt. Kurz eine halbe Umdrehung und schon ist Ruhe an der Front.

Auf dem Trail lässt man den Hebel aber zumeist in Ruhe. Ähnlich wie bei der Marzocchi Z2 dreht sich jeder Tester den ungerasterten Einsteller in eine präferierte Einstellung, wo dieser dann die meiste Zeit verbleibt – viele Gedanken zum Setup muss man sich auch nicht mehr machen. Uns gefällt der grundsätzliche Charakter der Gabel sehr gut, schnell schöpfen wir ordentlich Vertrauen in die Marzocchi Z1 Coil. Bedenken einer mangelnden Progression aufgrund der Stahlfeder erweisen sich als unbegründet. Marzocchi gibt an, hierfür das bestehende Luftvolumen in den Tauchrohren genau angepasst zu haben, um einen Durchschlagschutz zu generieren. Veränderbar ist dieser Parameter nicht, für uns hat er aber gut gepasst, sodass man kann sich ohne Bedenken mit viel Geschwindigkeit in enge Kurven werfen kann, ohne dabei zu tief im Federweg zu versinken. Auch eine Linienwahl im steileren Gelände mit harten Landungen und starken Kompressionen lassen keine Wünsche nach mehr Progression aufkommen.

Die Marzocchi Z1 Coil steht auch in Kurven hoch im Federweg
# Die Marzocchi Z1 Coil steht auch in Kurven hoch im Federweg - Wo andere Stahlfedergabeln oft etwas zu freigiebig mit dem Federweg sind, bleibt die Z1 Coil sparsam genug und vermittelt so viel Sicherheit.

Dass die Stahlfederversion noch etwas mehr auf den Rippen hat als eine Z1 in der Luftversion, spürt man dann auf den verspielteren Strecken. Als durchaus erdverbunden lässt sich die Z1 Coil beschreiben: Luftsprünge erfordern mehr Krafteinsatz am Lenker und es braucht einen etwas aktiveren Fahrer, um die gleichen Sprungweiten an kleinen Kanten zu generieren wie mit der Luftvariante.

Belohnt wird man wiederum für eine direkte Linienwahl. Grobe Schläge werden kraftschonend weggebügelt, das softe Fahrgefühl entkoppelt einen etwas vom Boden – dies wird aber gut aufgefangen durch die eher steife Struktureinheit, welche einen Lenkinput direkt umsetzt und dem Fahrer so viel Kontrolle vermittelt.

Einfach draufhalten
# Einfach draufhalten - Direktes Umsetzen der Lenkeingaben und passende Reserven helfen, schnell viel Vertrauen in die Z1 zu setzen. Eine Progressionsanpassung ist nicht möglich, für uns aber auch nicht nötig.

Das ist uns aufgefallen

  • Simpel In der Vergangenheit zeigte sich immer wieder, dass viele Highend-Produkte für den Durchschnittsanwender zu aufwändig in der Abstimmung sind. Marzocchi geht mit der Z1 Coil den einfacheren Weg und belohnt zusätzlich mit einem sehr feinfühligen und satten Ansprechverhalten.
  • Progressionsanpassung Für uns hat die Federkennlinie gepasst. Wer hier aber gerne Einfluss nimmt, wird sich eher in Richtung der Luftversion der Z1 orientieren müssen.
  • Gewicht Eine Stahlfeder wird auf der Waage gegenüber eine Luftfeder immer das Nachsehen haben. In Summe mit der generell etwas schwereren Grundstruktur der Marzocchi Z1 sind dann aber auch über 2,5 kg fällig. Somit ist diese Gabel eher für Leute interessant, welche die Fahreigenschaften und die Sorglosigkeit einer Coil-Gabel dem Leichtbau vorziehen.
  • Agilität Wer den Mix aus sattem Fahrverhalten und Lufteinlagen verbinden möchte, sollte etwas mehr Kraft am Lenker mitbringen und sich gegebenenfalls mit einer leicht schnelleren Zugstufe beim Absprung helfen.

Fazit – Marzocchi Z1 Coil

Nicht ganz leicht, dafür steif, direkt und unkompliziert: Die Marzocchi Z1 Coil ist besonders für die Fahrer interessant, die einen treuen Begleiter für fast alle Fahreinlagen suchen. Einmal eingestellt, verschwendet man kaum noch einen Gedanken an die Federgabel und profitiert insbesondere in gröberem Gelände von viel Sicherheit und kraftsparender Fahrdynamik.

Pro
  • Unkompliziert
  • Direktes Fahrverhalten
  • Steht hoch im Federweg
  • Gutes Grundsetup
Contra
  • Progression nicht anpassbar
  • Nichts für Leichtbauer
  • Sattes Fahrgefühl geht etwas zur Lasten der Agilität

Coil oder Luft? Was wäre eure Wahl bei der Marzocchi Z1?

Bringt etwas mehr auf die Waage, taugt aber in einem breiten Einsatzbereich
# Bringt etwas mehr auf die Waage, taugt aber in einem breiten Einsatzbereich - Mit der Z1 Coil bringt Marzocchi eine sehr spannende Option für Freunde unkomplizierter Produkte auf den Markt. Sattes Fahrverhalten gibts genauso wie genügend Durchschlagschutz und einen gut nutzbaren Verstellbereich. Leichtbau sollte dabei aber nicht die oberste Priorität haben. Eine wirkliche Set-and-forget-Federgabel!

Testablauf

Wir haben die Marzocchi Z1 Coil mehrere Wochen auf diversen Trails und bei verschiedensten Bodenbedingungen getestet.

Hier haben wir die Marzocchi Z1 getestet

  • Singletrails: „Loamig“ bis steinig
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

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OneUp EDC-Vorbau & Carbon-Lenker im Test: Leicht, schick und schlau!

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OneUp EDC-Vorbau & Carbon-Lenker im Test: OneUp Components startete als Anbieter von Tuning-Sets für Schaltungen, ist mittlerweile aber vor allem für schicke Komponenten und smarte Werkzeuge bekannt. Beim Sea Otter 2019 stellten die Kanadier nicht nur ihren ersten Carbon-Lenker, sondern auch den EDC-Vorbau vor, dank dessen man das beliebte EDC-Tool ohne Modifikationen des Gabelschafts fahren kann. Wir haben das Cockpit von OneUp getestet!

OneUp EDC-Vorbau & Carbon-Lenker: Infos und Preise

Das von uns getestete OneUp-Cockpit besteht aus einem Carbon-Lenker mit 35 mm-Klemmung und dem dazu passenden EDC-Vorbau, der durch seinen integrierten Vorspannmechanismus die Kralle im Gabelschaft ersetzt. Das System hat den Vorteil, dass man so sein OneUp EDC-Tool im Gabelschaft verstauen kann, ohne das normalerweise dafür nötige Gewinde zu schneiden. Der Vorbau ist in 35 oder 50 mm Länge erhältlich. Den Lenker wiederum gibt’s ausschließlich in 800 mm Breite – dafür hat man die Wahl zwischen 20 oder 35 mm Rise. Beide Komponenten entsprechen bekannten Standards und können auch getrennt voneinander genutzt werden.

  • Klemmung 35 mm
  • Vorbau-Länge 35 mm, 50 mm
  • Lenker-Maße 800 mm, 8° Backsweep, 5° Upsweep
  • Lenker-Rise 20 mm, 35 mm
  • Material Carbon (Lenker), 6061-T6-Aluminium (Vorbau)
  • Besonderheiten Vorspannmechanismus im Vorbau ersetzt Kralle und schafft Platz für EDC-Tool im Gabelschaft, Lenkerform soll Flex und Steifigkeit kombinieren
  • Gewicht 166 g (Vorbau) | 218 g (Lenker, auf 780 mm gekürzt)
  • Preis
    • EDC-Vorbau: 109 $ (UVP)
    • Carbon-Lenker: 138 $ (UVP)
  • www.oneupcomponents.com/edc-stem | www.oneupcomponents.com/carbon-bar
Highlight des OneUp-Cockpits ist sicherlich der EDC-Vorbau
# Highlight des OneUp-Cockpits ist sicherlich der EDC-Vorbau - bei der dritten Schraube handelt es sich um einen integrierten Vorspannmechanismus, der die Kralle im Gabelschaft ersetzt und Platz für das passende OneUp EDC-Tool schafft.
Doch auch der Carbon-Lenker wartet mit einer Besonderheit auf
# Doch auch der Carbon-Lenker wartet mit einer Besonderheit auf - er flacht nach außen hin in vertikale Richtung stark ab und soll dadurch trotz 35 mm-Klemmung nicht übermäßig steif sein, sondern einen angenehmen Komfort bieten.
Diashow: OneUp EDC-Vorbau & Carbon-Lenker im Test - Leicht, schick und schlau!
Der Sprengring wird mit der Konusfläche nach außen zeigend eingelegt
OneUp-Cockpit-1124
Den schnittigen Carbon-Lenker gibt es mit verschiedenfarbigen Decals zu kaufen.
Der Vorbau besteht aus mehreren Einzelteilen, die in der richtigen Reihenfolge montiert werden wollen
Zuerst muss die Kontermutter an die richtige Stelle gelegt werden
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Der große Vorteil, der sich EDC Tool-Nutzern bei Verwendung des EDC-Vorbaus bietet, ist, dass man kein Gewinde mehr in den Gabelschaft schneiden muss. Auch wenn uns keine Fälle bekannt sind, bei denen es tatsächlich zu unschönen Konsequenzen kam, erlischt bei derartigen Modifikationen häufig die Garantie des Gabel-Herstellers. Außerdem erfordert das Schneiden des Gewindes ein weiteres spezielles Tool und etwas handwerkliches Geschick. Der OneUp EDC-Vorbau verfügt unterhalb der regulären Klemmung über einen Vorspannmechanismus. Mittels einer dritte Schraube wird ein Sprengring zusammengezogen, der sich über einen Konus nach unten auf den Steuersatz drückt.

Zwei Schrauben klemmen den Vorbau auf dem Gabelschaft
# Zwei Schrauben klemmen den Vorbau auf dem Gabelschaft - die dritte Schraube unten zieht einen Sprengring zusammen, der sich über einen Konus nach unten schiebt und Spannung auf den Steuersatz aufbringt.
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# OneUp-Cockpit-1156
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# OneUp-Cockpit-1124

Der OneUp Carbon-Lenker bietet zwar keine smarten Verstaumöglichkeiten für Werk- oder Flickzeug, soll jedoch die optimale Mischung aus Nachgiebigkeit und Steifigkeit bieten. So verfügt er zwar über eine voluminöse 35 mm-Klemmung, flacht jedoch nach außen hin stark ab und soll dadurch 21 % mehr vertikalen Flex als reguläre Carbon-Lenker mit 35 mm-Klemmung besitzen. In Lenkrichtung hingegen soll die Steifigkeit sehr hoch sein, um schnelle Richtungswechsel einleiten zu können.

Den schnittigen Carbon-Lenker gibt es mit verschiedenfarbigen Decals zu kaufen.
# Den schnittigen Carbon-Lenker gibt es mit verschiedenfarbigen Decals zu kaufen. - Er kommt in einer Breite von 800 mm und wahlweise mit 20 mm oder 35 mm Rise.

Montage

Wer den OneUp EDC-Vorbau in ein bereits gebrauchtes Bike einbauen möchte, muss zunächst die Kralle im Gabelschaft entfernen. Dazu bietet die Firma ein eigenes Tool an, das die Kralle zerbricht – alternativ kann man sie auch mit ein paar gezielten Hammerschlägen bis nach unten durchschlagen. Vor der Montage muss zudem der Vorbau vorbereitet werden: Bei auf dem Kopf gedrehten Vorbau wird zunächst die Kontermutter bis zum Ende in die nun oberste Bohrung geschoben – und zwar so, dass die Fase zum Schlitz hinzeigt. Anschließend wird der Sprengring mit nach oben zeigender Konus-Fläche durch leichtes Zusammenpressen in Position gelegt. Daraufhin kann die Vorspann-Schraube locker eingeschraubt und der zusätzliche Konus-Ring auf den Steuersatz oder die präferierte Anzahl an Spacern gelegt werden. Die mitgelieferten Plastik-Spacer dürfen nur oberhalb des Vorbaus montiert werden und klicken ebenso wie der Abschluss-Ring in den Vorbau ein.

Der Vorbau besteht aus mehreren Einzelteilen, die in der richtigen Reihenfolge montiert werden wollen
# Der Vorbau besteht aus mehreren Einzelteilen, die in der richtigen Reihenfolge montiert werden wollen - hat man das System durchblickt, ist es eigentlich sehr einfach. Trotzdem sollte man auf alle Fälle einen Blick in die weiter unten verlinkte OneUp-Anleitung werfen.
Zuerst muss die Kontermutter an die richtige Stelle gelegt werden
# Zuerst muss die Kontermutter an die richtige Stelle gelegt werden - sie sorgt später dafür, dass sich die Klemmschraube nicht lösen kann.
Der Sprengring wird mit der Konusfläche nach außen zeigend eingelegt
# Der Sprengring wird mit der Konusfläche nach außen zeigend eingelegt - dafür muss man ihn leicht zusammendrücken, was von Hand aber gut geht.

Der Lenker wird wie gewöhnlich montiert. Anschließend drückt man den Vorbau per Hand leicht nach unten, richtet ihn gerade aus und zieht die beiden oberen Klemmschrauben mit 9 Nm an. Daraufhin wird die Vorspann-Schraube sachte auf bis zu 3 Nm angezogen – bis eben kein Spiel im Steuersatz mehr zu spüren ist, dieser sich aber weiter sanft drehen lässt. Der Spielraum zum Einstellen ist recht begrenzt. Sollte es deshalb nicht gleich klappen, startet man am besten von vorne. Hat es hingegen funktioniert, bleibt nur noch, die Kontermutter mit 3 Nm anzuziehen, um ein ungewolltes Lockern der Vorspannung zu unterbinden.

Bitte studiert aus Sicherheitsgründen unbedingt die deutlich detailliertere Anleitung von OneUp Components!

Auf dem Trail

Wir sind das OneUp-Cockpit über mehrere Monate und vor allem während der extrem anspruchsvollen und harten Trans Provence gefahren. Dafür haben wir den EDC-Vorbau in 35 mm Länge sowie einen Carbon-Lenker mit 20 mm Rise, der auf 780 mm Breite gekürzt wurde, an unserem Santa Cruz Megatower-Testrad montiert.

OneUp bewirbt den Carbon-Lenker zwar mit einer überdurchschnittlichen vertikalen Nachgiebigkeit – allzu auffällig fanden wir diese allerdings nicht. Es ist und bleibt ein Carbon-Lenker mit 35 mm-Klemmung und der damit einhergehenden Steifigkeit. Sehr positiv war jedoch, dass man tatsächlich nicht das Gefühl hat, der Lenker wäre mit Beton ausgegossen – was bei manchen Carbon-Lenkern durchaus der Fall sein kann. Fans eher weicher Aluminium-Lenker müssen sich beim OneUp Carbon etwas umgewöhnen, für alle anderen dürfte er einen angenehmen Mix bieten.

Die Trans Provence ist ein absoluter Härtetest
# Die Trans Provence ist ein absoluter Härtetest - von morgens bis abends hat es uns, unser Bike und alle Komponenten extrem durchgerüttelt – auch heftige Stürze blieben leider nicht aus. Lenker und Vorbau hat das nichts ausgemacht.

Der EDC-Vorbau funktioniert wie jeder andere Vorbau auch – im Test hat uns vor allem die Haltbarkeit des Vorspannmechanismus interessiert. Zu Beginn des Tests entwickelte sich leider ein lautes Knarzen im Vorbau. Nachdem wir ihn komplett zerlegt, gereinigt und am Konus sehr dünn mit Fett bestrichen hatten, kam das Geräusch nie wieder. Außerdem mussten wir ihn anfangs 2–3 Mal nachspannen. Danach scheint sich das System gesetzt zu haben und machte anschließend keine Probleme mehr. Während der sechstägigen Trans Provence hatten wir trotz extrem anspruchsvollem Gelände, keiner Pflege und langen Tagen keine Schwierigkeiten.

Fazit – OneUp EDC-Vorbau & Carbon Lenker

Der OneUp EDC-Vorbau konnte uns während unseres mehrmonatigen Härtetests durchaus überzeugen. Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten funktionierte der Vorspannmechanismus während des restlichen Zeitraums ohne Pflege absolut problemlos. Auch der OneUp Carbon-Lenker lag angenehm in der Hand und überstand mehrere Stürze in ausgesetztem Gelände schadlos. Vor allem für Fans des OneUp EDC-Tools ist das Cockpit der Kanadier eine praktische und schicke Variante!

Zu Beginn mussten wir den One Up EDC-Vorbau einmal zerlegen und reinigen, danach war Ruhe
# Zu Beginn mussten wir den One Up EDC-Vorbau einmal zerlegen und reinigen, danach war Ruhe - sowohl Vorbau als auch Lenker halten im großen Ganzen, was sie versprechen. Außerdem sehen sie schick aus und schaffen Platz im Gabelschaft für ein praktisches EDC-Tool.

Was sagt ihr zu OneUps Cockpit-Lösung?


Testablauf

Wir haben das OneUp-Cockpit einem echten Härtetest unterzogen: der Trans Provence. Fünf Tage lang ging es im Rennmodus einmal quer durch die französischen Seealpen. Jeden Tag wurden vier 7- bis 20-minütige Stages in extrem anspruchsvollem Gelände bewältigt, die sich zu teils 4.000 bis 6.000 Tiefenmetern addierten. Außerdem mussten neben einzelnen Shuttle-Passagen 1.400 bis 1.900 Höhenmeter aus eigener Kraft bewältigt werden. Neben dem Rennen sind wir Lenker und Vorbau auf unseren Hometrails im Thüringer Wald sowie im Bikepark Leogang gefahren.

Hier haben wir das OneUp-Cockpit getestet

  • Trans Provence Extrem technisches, steiniges und ausgesetztes Gelände, das Komponenten in wenigen Tagen komplett zermürben kann. Wir sind uns sicher: Einen krasseren Härtetest gibt es in der Enduro-Welt aktuell nicht!
  • Thüringer Wald Kurze aber steile Naturteils mit hohem Nadelboden und Wurzel-Anteil, die wir aus dem Effeff kennen.
  • Leogang Vor allem schnelle, gebaute Bikepark-Strecken voller fieser Bremswellen. Wir haben allerdings auch den ein oder anderen Abstecher auf alpine Naturpfade gewagt.
Testerprofile ausklappen
Tester-Profil: Gregor Sinn
Körpergröße 183 cm
Schrittlänge 85,5 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 68 kg
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Downhill- und Enduro-Bikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz.
Fahrstil
verspielt
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe
Vorlieben bei der Geometrie
hinten nicht zu kurz, vorne geräumig, Lenkwinkel nicht zu flach

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Neues Propain Tyee im Test: So muss Enduro!

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Propain Tyee im Test: Für 2020 kommt das Propain Tyee in einem völlig neuem Gewand daher und auch unter der Oberfläche hat sich einiges getan. Das neue Enduro-Bike des Direktversenders rollt erstmals auf 29″-Laufrädern und verfügt über 170 mm Federweg an der Front sowie 160 mm am Heck. Zudem wird es weiterhin eine 27,5″-Version geben. Ihr wollt wissen, wie sich das neue Propain Tyee auf dem Trail schlägt? Hier gibt’s unseren Testbericht.

Steckbrief: Propain Tyee

EinsatzbereichEnduro
Federweg170 mm/160 mm
Laufradgröße27.5ʺ, 29ʺ
RahmenmaterialAluminium, Carbon
Gewicht (o. Pedale)13,9 kg
RahmengrößenS, M, L, XL
Websitewww.propain-bikes.com
Preis: 2.399 € bis 7.114 €

Vor fast zwei Jahren präsentierte Propain mit dem Trailbike Hugene (Hier gibt’s unseren Testbericht) erstmals ein 29″-Mountainbike. Jetzt zieht der Direktversender mit dem Enduro-Bike Tyee nach. Genau wie beim Hugene wandert dafür der auffällige Pro10-Hinterbau einmal ums Sitzrohr herum in den Hauptrahmen. Dies bringt den nötigen Platz für die großen Laufräder – doch auch 27,5″-Liebhaber müssen nicht traurig sein: Eine Variante mit den etwas kleineren Laufrädern wird ebenfalls angeboten. Zudem hat der Kunde die Wahl zwischen den beiden etablierten Rahmen-Materialien Aluminium und Carbon. Der Carbon-Rahmen bringt 2,7 kg auf die Waage, während der Aluminium-Konterpart rund ein Kilogramm mehr auf den Rippen hat.

Das neue Propain Tyee 2020 kann ab sofort direkt auf der Propain-Website bestellt werden und wird dann innerhalb von 35 Tagen ausgeliefert. Preislich gehts bei 2.399 € mit der günstigsten Ausstattungsvariante los, das Topmodell schlägt mit einem Preis von 7.114 € zu Buche. Wir konnten bereits die 29″-Variante mit Carbon-Rahmen für euch ausprobieren.

Das Propain Tyee rollt ab sofort auch auf 29"-Laufrädern und verfügt über 170 mm Federweg an der Front sowie 160 mm am Heck
# Das Propain Tyee rollt ab sofort auch auf 29"-Laufrädern und verfügt über 170 mm Federweg an der Front sowie 160 mm am Heck - neben der 29"-Variante wird das Tyee nach wie vor jedoch auch mit 27,5"-Laufrädern angeboten. Preislich gehts mit 2.399 € für das günstigste Alu-Komplettrad los.
Diashow: Neues Propain Tyee im Test - So muss Enduro!
Zwei entgegengesetzt rotierende Umlenkwippen steuern den Fox Float X2-Dämpfer an
Tyee MY20 Rear wheel axle path
Neben dem Carbon-Tyee gibt es auch noch eine Aluminium-Version, die zwar etwas schwerer ist, aber den Geldbeutel schont.
propain-tyee-29-produkt-4122
propain-tyee-29-2892
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Geometrie

Wie nicht anders zu erwarten ist Geometrie des neuen Propain Tyee topaktuell und fügt sich stimmig in die Reihe moderner Enduro-Bikes ein. In der von uns getesteten Größe L verfügt die 29″-Variante über einen Reach von 471 mm und einen Stack von 639 mm. Der Lenkwinkel liegt bei flachen 64,5°, während der Sitzwinkel mit 77,1° angenehm steil ausfällt. Die Kettenstreben sind Propain-typisch 445 mm lang.

Die 27,5″-Version des Tyees kommt mit einer ähnlichen Geometrie daher. Die Kettenstreben fallen hier mit einer Länge von 430 mm jedoch wesentlich kürzer aus. Dies soll den etwas wendigeren Charakter der kleineren Laufräder unterstützen. Ebenfalls zu erwähnen ist die Größenverteilung: Während das 29″-Tyee lediglich in den Rahmengrößen von M bis XL erhältlich ist, kommt die 27,5″-Version in den Größen S bis L.

Propain Tyee 29″ – Geometrie

RahmengrößeMLXL
Sitzrohrlänge440 mm460 mm480 mm
Federgabel-Offset42 mm42 mm42 mm
Steuerrohrlänge105 mm115 mm
125 mm
Reach451 mm471 mm491 mm
Stack630 mm639 mm648 mm
Lenkwinkel64,5°64,5°64,5°
Sitzwinkel (real)73,5°73,5°73,5°
Sitzwinkel (effektiv)77,1°77,1°77,1°
Oberrohrlänge595 mm618 mm640 mm
Tretlagerabsenkung26 mm26 mm26 mm
Kettenstrebenlänge445 mm445 mm445 mm
Radstand1228 mm1253 mm1275 mm

Propain Tyee 27,5″ – Geometrie

RahmengrößeSML
Sitzrohrlänge420 mm440 mm460 mm
Federgabel-Offset42 mm42 mm42 mm
Steuerrohrlänge110 mm120 mm130 mm
Reach431 mm451 mm471 mm
Stack602,5 mm611,5 mm620,5 mm
Lenkwinkel64,5°64,5°64,5°
Sitzwinkel (real)74,6°74,6°74,6°
Sitzwinkel (effektiv)76,6°76,6°76,6°
Oberrohrlänge575 mm597 mm620 mm
Tretlagerabsenkung10,5 mm10,5 mm10,5 mm
Kettenstrebenlänge430 mm430 mm430 mm
Radstand1182 mm1206 mm1230 mm

🔽 Inhalte ausklappen 🔽🔼 Inhalte einklappen 🔼
Die Geometrie des neuen Propain Tyees ist topaktuell: Der Lenkwinkel liegt bei flachen 64,5° und der Sitzwinkel fällt mit 77,1° äußerst steil aus. Auch Reach und Stack sind geräumig gewählt und vermitteln so viel Sicherheit
# Die Geometrie des neuen Propain Tyees ist topaktuell: Der Lenkwinkel liegt bei flachen 64,5° und der Sitzwinkel fällt mit 77,1° äußerst steil aus. Auch Reach und Stack sind geräumig gewählt und vermitteln so viel Sicherheit - Propain-typisch liegen die Kettenstreben der 29"-Variante bei 445 mm, während das 27,5"-Tyee mit 430 mm kurzen Kettenstreben ausgeliefert wird.

Ausstattung

Propain ist nach wie vor einer der wenigen Bike-Hersteller, der den Kunden die Möglichkeit gibt, das Bike im Onlineshop komplett nach den eigenen Wünschen zu konfigurieren. Dabei können nicht nur verschiedenste Rahmenfarben und Decals ausgewählt werden – man kann auch sämtliche Komponenten nahezu frei nach Wunsch zusammenstellen. Zusätzlich bietet Propain die drei festen Ausstattungsvarianten “Start”, “Performance” und “Highend” zum Kauf an. Diese beginnen preislich bei 2.399 € für die Aluminium-Start-Ausstattung, während für das absolute Highend-Modell mit Carbon-Rahmen ein Preis von 7.114 € aufgerufen wird.

Das uns zur Verfügung gestellte Testbike lässt mit einem Fox Factory-Fahrwerk, dem SRAM X01 Eagle-Antrieb und den Propain ZRT Flow MK3-Laufrädern keine Wünsche offen. Magura MT7-Bremsen, Magic Mary-Reifen von Schwalbe und die Bikeyoke Revive-Variostütze komplettieren die hochwertige Ausstattung. Bei Sattel, Cockpit und Griffen setzt Propain auf Produkte von Sixpack Racing. In dieser Konfiguration bringt das Propain Tyee ohne Pedale 13,9 kg auf die Waage.

  • Federgabel Fox 36 Factory GRIP2 (170 mm)
  • Dämpfer Fox Float X2 Factory (160 mm)
  • Antrieb Sram X01 Eagle
  • Bremsen Magura MT7
  • Laufräder Propain ZTR Flow MK3
  • Reifen Schwalbe Magic Mary Addix Soft / Schwalbe Magic Mary Addix Soft
  • Cockpit Sixpack Millenium (805 mm) / Sixpack Vertic (50 mm)
  • Sattelstütze Bikeyoke Revive (160 mm)
Propain Tyee – Komplette Ausstattung zum Ausklappen

Propain Tyee CF

AusstattungsvarianteStartPerformanceHighend
FarbenRaw, Badmint, MarsredRaw, Badmint, MarsredRaw, Badmint, Marsred
FedergabelRockShox Yari RC, 170 mmRockShox Lyrik Ultimate RC2, 170 mmFox 36 Factory Grip2, 170 mm
DämpferRockShox Deluxe Select RRockShox Super Deluxe Ultimate RCTFox Float X2 Factory
BremsenSRAM Guide R, 200 mmSRAM Code RSC, 200 mmMagura MT7, 203 mm
SattelSixpack KamikazeSixpack KamikazeSixpack Kamikaze
SattelstützePropain SeatpostBikeyoke ReviveFox Transfer Factory
LaufräderPropain ZTR Flow S1Propain ZTR Flow MK3Reynolds Black Label Carbon
KurbelgarniturTruvativ Descendant Eagle, 175 mmTruvativ Descendant Carbon Eagle, 175 mmSRAM XX1 Carbon Eagle, 175 mm
SchaltwerkSRAM GX EagleSRAM X01 EagleSRAM AXS XX1 Eagle
SchalthebelSRAM GX EagleSRAM X01 EagleSRAM AXS Eagle
KassetteSRAM XG1275SRAM XG1275SRAM XG1299
Lenker Sixpack Millenium, 805 mmSixpack Millenium, 805 mmSixpack Millenium Carbon, 805 mm
VorbauSixpack Vertic, 50 mmSixpack Vertic, 50 mmSixpack Millenium, 45 mm
ReifenSchwalbe Magic Mary Addix SoftSchwalbe Magic Mary Addix SoftSchwalbe Magic Mary Addix Soft
Gewicht13,8 kg (27,5") / 14,0 kg (29")13,8 kg (27,5") / 14,0 kg (29")13,6 kg (27,5") / 13,8 kg (29")
Preis2.999 €4.264 €7.114 €

Propain Tyee AL

AusstattungsvarianteStartPerformanceHighend
FarbeRaw, Marsred, PetrolRaw, Marsred, PetrolRaw, Marsred, Petrol
FedergabelRockShox Yari RC, 170 mmRockShox Lyrik Ultimate RC2, 170 mmFox 36 Factory Grip2, 170 mm
DämpferRockShox Deluxe Select RRockShox Super Deluxe Ultimate RCTFox Float X2 Factory
BremsenSRAM Guide R, 200 mmSRAM Code RSC, 200 mmMagura MT7, 203 mm
SattelSixpack KamikazeSixpack KamikazeSixpack Kamikaze
SattelstützePropain SeatpostBikeyoke ReviveFox Factory Transfer
LaufradsatzPropain ZTR Flow S1Propain ZTR Flow MK3Reynolds Black Label Carbon
KurbelgarniturTruvativ Descendant Eagle, 175 mmTruvativ Descendant Carbon Eagle, 175 mmSRAM XX1 Carbon Eagle, 175 mm
SchaltwerkSRAM GX EagleSRAM X01 EagleSRAM AXS XX1 Eagle
SchalthebelSRAM GX EagleSRAM X01 EagleSRAM AXS Eagle
KassetteSRAM XG1275SRAM XG1275SRAM XG1299
LenkerSixpack Millenium, 805 mmSixpack Millenium, 805 mmSixpack Millenium Carbon, 805 mm
VorbauSixpack Vertic, 50 mmSixpack Vertic, 50 mmSixpack Millenium, 45 mm
ReifenSchwalbe Magic Mary Addix SoftSchwalbe Magic Mary Addix SoftSchwalbe Magic Mary Addix Soft
Gewicht14,8 kg (27,5") / 15,0 kg (29")14,8 kg (27,5") / 15,0 kg (29")14,6 kg (27,5") / 14,8 kg (29")
Preis2.399 €3.664 €6.514 €

An der Front kommt eine Fox 36 Factory-Federgabel mit 170 mm Federweg zum Einsatz.
# An der Front kommt eine Fox 36 Factory-Federgabel mit 170 mm Federweg zum Einsatz.
Der Fox Float X2-Dämpfer kontrolliert 160 mm feinsten Federweg am Heck.
# Der Fox Float X2-Dämpfer kontrolliert 160 mm feinsten Federweg am Heck.
Die verbaute Bikeyoke Revive kann mit einem leichtgängigen Lauf und einer zuverlässigen Performance überzeugen.
# Die verbaute Bikeyoke Revive kann mit einem leichtgängigen Lauf und einer zuverlässigen Performance überzeugen.
500 % Bandbreite stellt der SRAM Eagle-Antrieb zur Verfügung.
# 500 % Bandbreite stellt der SRAM Eagle-Antrieb zur Verfügung.
Während viele Hersteller auf die preiswerten Eagle-Antriebe setzen, kommt bei Propain die X01-Gruppe zum Einsatz.
# Während viele Hersteller auf die preiswerten Eagle-Antriebe setzen, kommt bei Propain die X01-Gruppe zum Einsatz.
Magura MT7-Bremsen sorgen in Kombination mit 203 mm-Scheiben für Verzögerung.
# Magura MT7-Bremsen sorgen in Kombination mit 203 mm-Scheiben für Verzögerung.
Der Propain ZTR Flow MK3-Laufradsatz machte einen grundsoliden Job und ließ sich nichts zu Schulden kommen.
# Der Propain ZTR Flow MK3-Laufradsatz machte einen grundsoliden Job und ließ sich nichts zu Schulden kommen.

Im Detail

Das neue Propain Tyee unterscheidet sich schon im Bezug auf die Rahmenform deutlich von seinem Vorgänger und macht optisch einiges her. Der Carbon-Rahmen weiß mit seinen fließenden Formen zu gefallen und wirkt dank geschickt platzierter Sichtkanten äußerst dynamisch. Auch Propains typischer Pro10-Hinterbau ist schick in den Rahmen integriert: Saß der Dämpfer beim bisherigen Tyee noch hinter dem Sitzrohr, ist er für das kommende Modelljahr zugunsten der größeren Laufräder in den Hauptrahmen gewandert. Dadurch kann die Kettenstrebenlänge von 445 mm beibehalten werden und der Dämpfer ist deutlich besser vor Matsch- und Dreckbeschuss geschützt.

Zugunsten der größeren Laufräder wurde der Dämpfer kurzerhand vor das Sitzrohr verschoben.
# Zugunsten der größeren Laufräder wurde der Dämpfer kurzerhand vor das Sitzrohr verschoben.
propain-tyee-29-produkt-4125
# propain-tyee-29-produkt-4125
propain-tyee-29-produkt-4110
# propain-tyee-29-produkt-4110

Am grundlegenden Hinterbaukonzept hat sich trotz der neuen Dämpferposition nichts geändert. Nach wie vor steuern zwei entgegengesetzt rotierende Umlenkwippen das Federbein an. Dadurch kann der Pro10-Hinterbau des neuen Tyees mit einem Anti-Squat-Wert von 110 % im Sag-Bereich sowie einer hohen Progression aufwarten. Durch die hohe Progression harmoniert der Hinterbau laut Propain auch ausgezeichnet mit Stahlfeder-Dämpfern. Allgemein finden trotz der etwas beengten Bauform die gängigsten Dämpfer im Tyee Platz und können verbaut werden.

Zwei entgegengesetzt rotierende Umlenkwippen steuern den Fox Float X2-Dämpfer an
# Zwei entgegengesetzt rotierende Umlenkwippen steuern den Fox Float X2-Dämpfer an - trotz der etwas beengten Bauweise finden die gängigsten Dämpfer-Modelle im Tyee genügend Platz.

Neben dem leichten Carbon-Rahmen bietet Propain auch eine preiswertere Aluminium-Variante an. Der Rahmen aus Metall teilt sich die grundlegende Formensprache, den Hinterbau sowie die Geometrie mit seinem Carbon-Bruder, wirkt jedoch optisch etwas gröber. Zudem bringt der Alu-Rahmen mit 3,7 kg rund ein Kilogramm mehr auf die Waage.

Neben dem Carbon-Tyee gibt es auch noch eine Aluminium-Version, die zwar etwas schwerer ist, aber den Geldbeutel schont.
# Neben dem Carbon-Tyee gibt es auch noch eine Aluminium-Version, die zwar etwas schwerer ist, aber den Geldbeutel schont.

Beide Rahmen sind in je drei verschiedenen Farben erhältlich und können wie gewohnt nach Kundenwunsch mit verschieden Decal-Farben ausgeliefert werden. Neu ist dagegen das hochwertige Propain-Headpatch am Steuerrohr, das in den Farben Chrom, Mattschwarz und Schwarz-glänzend erhältlich ist.

Der Headpatch am Steuerrohr ist neu. Auch hier kann der Kunde beim Bestellen zwischen drei verschiedenen Farben wählen.
# Der Headpatch am Steuerrohr ist neu. Auch hier kann der Kunde beim Bestellen zwischen drei verschiedenen Farben wählen.

Besonders zu erwähnen sind außerdem die extra gedichteten Lagerabdeckungen, die dafür sorgen sollen, dass weder Matsch noch Staub oder Wasser bis zu den hochwertigen Acros-Lagern vordringen kann. Auch der Unterrohrschutz sowie die Custom-Protektoren an Ketten- und Sitzstrebe wissen zu gefallen. Auf der Kettenstrebe sollen zudem flexible Gummi-Brücken dafür sorgen, dass die Kette bestens gedämpft wird und so kein nerviges Klappern zu hören ist.

Die Propain Dirtshields sorgen mit einer zusätzlichen Dichtlippe dafür, dass kein Wasser, Matsch oder Staub zu den hochwertigen Rahmenlagern durchdringen kann.
# Die Propain Dirtshields sorgen mit einer zusätzlichen Dichtlippe dafür, dass kein Wasser, Matsch oder Staub zu den hochwertigen Rahmenlagern durchdringen kann.
Der Unterrohrprotektor ist abnehmbar und schützt das Unterrohr großflächig vor Steinschlag.
# Der Unterrohrprotektor ist abnehmbar und schützt das Unterrohr großflächig vor Steinschlag.
Weiche Gummibrücken auf dem Kettenstrebenschutz sollen Kettengeräusche effektiv unterdrücken.
# Weiche Gummibrücken auf dem Kettenstrebenschutz sollen Kettengeräusche effektiv unterdrücken.

Die Züge werden im Bereich des Hauptrahmens komplett intern geführt und treten, abgesehen vom Variostützen-Zug, unterhalb des Tretlagers wieder aus. Von dort geht es größtenteils extern zu den Bestimmungsorten am Hinterbau. Für eine einfache Montage sorgen in den Rahmen einlaminierte Kabelkanäle. Bei unserem Testbike kam es auf ruppigen Abfahrten regelmäßig zum Klappern der Züge, was wir aber auf eine noch nicht finale Zugbefestigung am Austrittspunkt zurückführen konnten.

Die Züge treten unterhalb des Tretlagers aus dem Rahmen aus
# Die Züge treten unterhalb des Tretlagers aus dem Rahmen aus - die Zugführung am Austrittspunkt war an unserem Testrad noch nicht ganz final, wodurch es zum Klappern der Züge kam.
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# propain-tyee-29-produkt-4107
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# propain-tyee-29-produkt-4143

Zwei Sachen dürfen bei einem aktuellen Enduro-Bike unserer Meinung nach nicht fehlen: Eine Flaschenhalter- und eine ISCG-Aufnahme. Mit beidem kann das Propain Tyee selbstverständlich dienen. Dies ISCG-Aufnahme aus Aluminium ist nicht mit dem Rahmen verschraubt oder geklebt, sondern wird einfach gesteckt. So kann sie im Falle eines Aufpralls die Energie gleichmäßig an den Carbon-Rahmen abgeben und bei Beschädigung einfach ausgetauscht werden.

Im Hauptrahmen steht mehr als genügend Platz für eine große Flasche zur Verfügung.
# Im Hauptrahmen steht mehr als genügend Platz für eine große Flasche zur Verfügung.
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# propain-tyee-29-produkt-4146
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# propain-tyee-29-produkt-4097

Technische Daten

Technischen Daten wie die Leverage-Ratio- und die Anti-Squat-Kurve des neuen Propain Tyees findet ihr hier zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen
Tyee MY20 Leverage ratio
# Tyee MY20 Leverage ratio
Tyee MY20 Anti squat
# Tyee MY20 Anti squat
Tyee MY20 Rear wheel axle path
# Tyee MY20 Rear wheel axle path

Auf dem Trail

Kann das neue Propain Tyee mit seinen 29″-Laufrädern in der Praxis halten, was es auf dem Papier verspricht? Bereits die ersten Meter auf dem Parkplatz sorgen für Zuversicht. Wir brauchten keinerlei Eingewöhnungszeit und fühlten uns an Bord der schicken Carbon-Feile direkt pudelwohl. Dieser Eindruck veränderte sich auch nicht, als es die ersten Anstiege zu erklimmen galt. Dank des steilen Sitzwinkels und der ausbalancierten Geometrie sitzt man schön zentral im Rad und kann seine Kraft effektiv in Vortrieb umwandeln. Der Hinterbau bleibt dabei dank des hohen Anti-Squats absolut ruhig und lässt sich kaum aus der Ruhe bringen. Dies ist jedoch auch nötig, da der Lockout-Hebel des Fox Float X2-Dämpfers im Fahrbetrieb nur sehr schwer zu erreichen ist. Dementsprechend blieb der Hebel während des Testzeitraums nahezu unangetastet. Positiv bemerkbar macht sich zudem das mit 13,88 kg vergleichsweise geringe Gewicht des Enduro-Bikes. In Summe sorgen diese Punkte dafür, dass sich das Propain Tyee für ein Bike dieser Klasse ausgezeichnet und effizient pedalieren lässt.

Bergauf kann das Propain Tyee voll überzeugen
# Bergauf kann das Propain Tyee voll überzeugen - für ein Bike der Enduro-Klasse pedaliert sich das Tyee ausgesprochen effizient und kraftsparend.

Auch auf technischen Anstiege weiß das neue Propain Tyee zu überzeugen. Flott und spritzig reagiert das Tyee auf den Antritt und bringt den Fahrer schnell und kraftsparend zum Gipfel. Dank der langen Kettenstreben ist ein Ansteigen der Front selbst an steilen Rampen kein Thema, sodass man auch ohne sein Gewicht aktiv nach vorne zu verlagern jederzeit die Kontrolle über das Bike behält. Der Hinterbau spricht zwar nicht ganz so feinfühlig wie bei manch anderen Enduro-Bikes an, stellt in Kombination mit den 29″-Laufrädern aber jederzeit genügend Grip für rutschige Anstiege zur Verfügung.

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# propain-tyee-29-2969

Es ist zwar immer wieder schön, wenn ein Enduro-Bike auch bergauf voll überzeugen kann – die wahre Kür dieser Bike-Kategorie ist aber nach wie vor die Abfahrt. Auch hier konnte uns das neue Propain Tyee mit seinen Attributen überzeugen. Wie schon bergauf steht man bergab sehr zentral und ausbalanciert im Bike und kann so schön gleichmäßig Druck auf beide Reifen geben. Der geräumige, aber nicht zu lange Reach sorgt zudem für ausreichend Bewegungsfreiheit. Dies bietet eine stabile Basis und lädt dazu ein, die Bremse offen zu lassen und dem Bike ordentlich die Sporen zu geben. Gerade auf eher flachen, nicht ganz so anspruchsvollen Trails sorgt die ausgewogene Geometrie in Kombination mit dem aktiven Pro10-Hinterbau und dem steifen Rahmen auch dann noch für jede Menge Fahrspaß, wenn man sich auf anderen langhubigen Bikes dieser Klasse bereits genervt in den Sattel fallen gelassen hat. Der Hinterbau bietet nämlich mehr als genug Gegenhalt, um den Fahrerinput direkt umzusetzen. So kann man sich perfekt durch Kurven drücken oder an jeder kleinen Erhebung in die Luft katapultieren.

Auch in rauem Gelände lässt sich das Propain Tyee nicht aus der Ruhe bringen und gibt den Fahrer genau so viel Feedback vom Untergrund wie er braucht.
# Auch in rauem Gelände lässt sich das Propain Tyee nicht aus der Ruhe bringen und gibt den Fahrer genau so viel Feedback vom Untergrund wie er braucht.

Wenn es richtig ruppig zur Sache geht, lassen sich das Tyee und der Pro10-Hinterbau ebenfalls nicht aus der Ruhe bringen. Verblockte Steinfelder, steile Abfahrten oder ein Wurzel-Massaker gehört genau in den Einsatzbereich des Enduro-Bikes. Dabei bügelt das Tyee nicht einfach alles humorlos platt, sondern gibt dem Fahrer auf angenehme Art und Weise ausreichend Feedback vom Untergrund, sodass man zumindest eine Ahnung hat, was gerade unter einem passiert. Die Laufruhe schmälert dies nur in sehr geringem Maße – hier braucht sich Propains neuer Spross vor keiner Konkurrenz zu verstecken. Zudem lassen sich durch den bereits angesprochenen Gegenhalt des Hinterbaus auch einfach ganze Sektionen überspringen. Wenn es doch mal haarig wird oder die Linie nicht ganz so gut gepasst hat, ist eine Korrektur schnell und spielend einfach umgesetzt. Auch auf steilen Strecken weiß das Tyee zu überzeugen: die hohe Front mit der 170 mm-Federgabel vermittelt jede Menge Sicherheit. Dadurch muss man sich nicht hinter dem Sattel verstecken, sondern kann die Abfahrt aktiv in Angriff nehmen.

Einzig beim Ansprechverhalten des Hinterbaus zeigt das Tyee leichte Schwächen. Diese könnten jedoch durch das Verbauen eines Stahlfeder-Dämpfers schnell behoben werden.
# Einzig beim Ansprechverhalten des Hinterbaus zeigt das Tyee leichte Schwächen. Diese könnten jedoch durch das Verbauen eines Stahlfeder-Dämpfers schnell behoben werden.
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# propain-tyee-29-2912
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# propain-tyee-29-2920

Kleine Abstriche muss man dafür bei der Feinfühligkeit des Hinterbaus machen. Hier haben andere Enduro-Bike die Nase leicht vorne. Sofern man jedoch kein fluffiges Sofa erwartet, sollte dies nicht störend auffallen. Wir hatten jederzeit genügend Traktion und auch der Fahrkomfort liegt auf einem guten Niveau. Wer es jedoch gern extrasensibel haben möchte, der kann über den Konfigurator auf der Propain-Website einen Stahlfeder-Dämpfer verbauen lassen und so ein (noch) besseres Ansprechverhalten herauskitzeln. Entgegen der immer noch herumschwirrenden Meinung, man könne mit 29″-Laufrädern und langen Kettenstreben keine enge Kurven fahren, macht das Propain auch in diesen Situationen eine gute Figur und fühlt sich dabei so gar nicht an wie ein schwerfälliger Langholzlaster. Propain hat mit dem neuen Tyee einen sehr guten Wurf gelandet, der uns auf ganzer Ebene überzeugt hat.

Das ist uns aufgefallen

  • Dämpfer-Ausbau Der Dämpfer ist in Propains Pro10-Hinterbau relativ stark eingebaut. Dies erschwert den Ein- und Ausbau, was gerade bei Stahlfeder-Dämpfern, bei denen man gegebenenfalls öfter mal die Feder wechselt, stören kann.
  • Dirtshields Mehr Dichtungen bedeuten weniger Dreck und Nässe an den Lagern, was wiederum verlängerte Lebenszeit bedeutet. Lösungen wie die Propain Dirtshields, die die Wartungsintervalle verlängern, begrüßen wir sehr.
  • Konfigurierbarkeit Je nach Lust und Laune kann der Kunde bei Propain Decals, Farben und Komponenten nahezu frei zusammenstellen und so sein eigenes Traumrad konfigurieren.
  • Vielseitig 27,5″ oder 29″? Aluminium oder Carbon? Coil oder Luft? Der Kunde hat die Qual der Wahl: Das neue Propain Tyee kommt in vielen Versionen. Da ist für jeden was dabei.

Fazit – Propain Tyee

Neues Design, neue Geometrie und neue Laufradgröße: All diese Punkte machen das 2020er Propain Tyee zu einem ausgezeichneten Enduro-Bike. Die schicke Carbon-Feile sieht nicht nur gut aus, sondern kann auch mit einer sehr guten Performance auf dem Trail überzeugen. Vor allem der aktive Pro10-Hinterbau und die ausbalancierte Geometrie machen das Tyee zu einem echten Spaßgaranten, der sich vor keiner Konkurrenz zu verstecken braucht. Wer auf der Suche nach einem neuen Enduro-Bike ist, kann hier bedenkenlos zuschlagen – und sich dank des Konfigurators sogar seine eigene Wunsch-Ausstattung zusammenstellen.

Pro
  • aktiver, gut abgestimmter Hinterbau
  • ausbalancierte Geometrie
  • ausgezeichnete Bergauf-Performance
  • auch in 27,5" und mit Aluminium-Rahmen erhältlich
Contra
  • mit Luftdämpfer nicht super feinfühlig
Mit dem Tyee ist Propain ein großer Wurf gelungen. Das Enduro-Bike glänzt mit einer sehr guten Bergauf-Performance und dem gut abgestimmten, aktiven Hinterbau
# Mit dem Tyee ist Propain ein großer Wurf gelungen. Das Enduro-Bike glänzt mit einer sehr guten Bergauf-Performance und dem gut abgestimmten, aktiven Hinterbau - auch die Konfigurierbarkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis können überzeugen.

Wir hatten die Möglichkeit, das Propain Tyee bereits einige Wochen vor der Veröffentlichung auf unseren Hometrails im Taunus zu testen. Der Großteil der Höhenmeter wurde dabei aus eigener Kraft zurückgelegt. Um möglichst viele Tiefenmeter zu sammeln, stand auch ein Shuttle-Tag mit auf dem Programm.

Hier haben wir das Propain Tyee getestet

  • Taunus, Hessen naturbelassene, technisch anspruchsvolle Trails, von steinig bis zu weichem Nadelboden ist alles dabei. Außerdem gebaute Flowtrails und Downhill-Strecken.
Testerprofile ausklappen
Tester-Profil: Arne Koop
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 87 cm
Oberkörperlänge 67 cm
Armlänge 63 cm
Gewicht 74 kg
Arne ist seit 2010 auf dem Mountainbike unterwegs. Am liebsten scheucht er Enduro- oder Trailbikes auf ruppigen, natürlichen Trails bergab. Wenn sich die Gelegenheit bietet, springt er jedoch auch gerne mal aufs Downhill-Bike oder dreht eine Runde mit dem Rennrad.
Fahrstil
sauber, hohes Grundtempo
Ich fahre hauptsächlich
Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
Vorlieben bei der Geometrie
geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
Tester-Profil: Moritz Zimmermann
Körpergröße 186 cm
Schrittlänge 85 cm
Oberkörperlänge 61 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 93 kg
Moritz ist seit vielen Jahren auf dem Mountainbike unterwegs – vor allem auf Enduro- und Trailbikes, gerne aber auch im Bike Park.
Fahrstil
Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
Ich fahre hauptsächlich
Trail, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
Vorlieben bei der Geometrie
mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

Der Beitrag Neues Propain Tyee im Test: So muss Enduro! erschien zuerst auf MTB-News.de.

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