
Sixpack Vertic Trail-Klickpedale im Test: Ende 2017 präsentierten die Komponentenhersteller von Sixpack-Racing ihre ersten Klickpedale. Die Pedale hören auf den Namen Vertic Trail und bauen auf einem Shimano SPD-ähnlichen Klicksystem auf. Wir haben die Sixpack Vertic Trail-Klickpedale einem ausführlichen Test unterzogen. Wie sich die farbigen Pedale im Praxiseinsatz geschlagen haben, erfahrt ihr hier.
Dieser Artikel ist Teil unseres großen Klickpedal-Vergleichstests. In den nächsten zwei Tagen werden wir alle 8 Einzeltests veröffentlichen und am Ende miteinander vergleichen. Wer unser Testsieger ist, erfahrt ihr in Kürze.
Sixpack Vertic Trail-Klickpedale – Infos und Preise
Die Sixpack Vertic Trail-Pedale wurden mit dem Ziel entwickelt, absolute Highend-Klickpedale zu einem fairen Preis anzubieten. Dafür setzten die Ingenieure von Sixpack auf einen Shimano SPD-kompatiblen Klickmechanismus und optimierten die Pedale nach ihren eigenen Vorstellungen. Der Klickmechanismus wird von einem kleinen, schick gefrästen Käfig umfasst, in den je zwei Pins pro Seite eingelassen sind. Sixpack bietet die Vertic Trail-Pedale mit zwei verschiedenen Q-Faktoren sowie den Farben Rot, Schwarz, Blau und Grün für einen Preis von 109 € zum Kauf an. Die 354 g schweren Klickpedale wechseln für einen Preis von 109,50 € den Besitzer.
- Klickmechanismus SPD-kompatibel
- Material Körper: Aluminium | Welle: CrMo
- Pins 2 Pins pro Seite
- Q-Faktor 52,5 mm (getestet)/ 58,5 mm
- Höhe x Breite x Länge 16 mm x 68 mm x 94 mm
- Ausklickwinkel nicht angegeben
- Gewicht 354 g
- www.sixpack-racing.com
Preis: 109,50 € (UVP) | Bikemarkt: Sixpack Vertic Trail kaufen

Im Detail
Die Sixpack Vertic Trail-Klickpedale kommen mit einem relativ kleinen, fast schon filigranen Käfig daher. Dieser soll einerseits einen guten Stand ermöglichen, andererseits den Klickmechanismus vor Beschädigungen schützen. Die schnittige Formgebung soll zudem gefährliches Einhaken an Steinen oder Wurzeln verhindern, während zwei Pins an der Front des Pedals für jede Menge Grip sorgen sollen. Diese lassen sich jedoch nicht in der Höhe verstellen und können bei Beschädigung gegebenenfalls nicht ausgetauscht werden, da es sich um einfache Madenschrauben handelt. Der aus Aluminium gefräste Pedalkörper läuft dank der Kombination aus Gleit- und Kugellager seidenweich auf der schwarzen CroMo-Welle.

Der Pedalkörper ist je nach Vorliebe in den Farben Schwarz, Blau, Rot oder Grün erhältlich. Zudem stehen zwei verschiedenen Q-Faktoren zur Wahl. Dies soll dem Fahrer ermöglichen, den perfekt zu seiner Anatomie passenden Q-Faktor auszuwählen. Außerdem kann der breitere Stand dazu führen, dass der Fahrer in der Abfahrt noch mehr Kontrolle über sein Bike hat. Die Montage der Sixpack-Pedale erfolgt mittels Inbus-Schlüssel – eine Pedalschlüsselaufnahme ist nicht vorhanden. Beim Klickmechanismus setzt Sixpack auf ein SPD-ähnliches und voll kompatibles System. Die Einstellung der Klickhärte wird mittels Inbus vorgenommen und muss für jede Pedalseite einzeln erfolgen. Eine Klickhärten-Skala erleichtert das gleichmäßige Einstellen. Die von Sixpack mitgelieferten Cleats bieten ein seitliches Spiel von +/- 4° aus der Neutralposition. Selbstverständlich lassen sich die Vertic Trail-Pedale jedoch auch mit Shimano-Cleats fahren.

Auf dem Trail
Nach nur wenigen Minuten sind Pedale sowie Cleats montiert und die gewünschte Auslösehärte ist eingestellt. Der Verstellbereich erstreckt sich von sehr fest bis relativ weich – so findet jeder schnell das passende Setup. Und schon kanns losgehen. Das Einklicken erfolgt exakt wie bei allen SPD-ähnlichen Systemen und erfordert kaum Umgewöhnung. Jedoch sind Ein- und Ausklicken nicht ganz so definiert spürbar wie bei den Pedalen der Japaner. Außerdem kann sich das Einklicken je nach Schuh etwas hakeliger gestalten.

Ist man eingeklickt, freut man sich über eine sichere Verbindung zum Bike, ungewolltes Ausklicken gehört mit den Sixpack Vertic Trail-Pedalen zur absoluten Ausnahme. Der kleine Käfig bietet jedoch leider nicht besonders viel Kontaktfläche, wodurch man mit manchen Schuhen etwas wackelig auf dem Pedal steht. Auch die beiden Pins an der Front helfen hier nicht, da sie keinerlei Kontakt zum Schuh haben. Auch im ausgeklicktem Zustand muss das Sixpack-Pedal seinem kleinen Käfig Tribut zollen: Durch die kleine Aufstandsfläche steht gerade in ruppigen Gelände zu wenig Grip zur Verfügung, sodass man sich mit dem Einklicken besser beeilen sollte.

Bei äußerst widrigen Bedingungen kann sich der Klickmechanismus zwar mit Eis oder Matsch zusetzen, dieses Problem lässt sich aber genau wie bei den anderen SPD-typischen Pedalen mit einem festen Tritt auf das Pedal schnell lösen. Während der kleine Käfig für viele Schwachstellen des Pedals verantwortlich zeichnet, ist er jedoch auch für die große Stärke des Pedals – sein geringes Gewicht – maßgeblich verantwortlich. Die eloxierte Oberfläche der farbigen Pedale ist überraschend widerstandsfähig und macht auch nach dem Test noch eine gute Figur. Auch bei der Lagerung haben die Sixpack-Ingenieure einiges richtig gemacht, beide Pedale können nach wie vor mit einem weichen Lauf überzeugen, lediglich am rechten Pedal ist minimales Lagerspiel vorhanden. Selbstverständlich bietet Sixpack sämtliche für einen Lagerservice nötigen Ersatzteile zum Kauf an.
Das ist uns aufgefallen
- Pins Die beiden Pins an der Front haben fast keine Funktion, da sie in den meisten Fällen keinen Kontakt mit der Schuhsohle haben. Außerdem können sie, sollten sie durch einen Steinkontakt beschädigt werden, gegebenenfalls nicht mehr ausgetauscht werden, da es sich um einfache Madenschrauben handelt.
- Klickmechanismus Der Klickmechanismus arbeitete zwar nicht ganz so präzise wie das Shimano-Pendant, kann aber trotzdem mit einem breiten Verstellweg und einer guten Funktion punkten. Außerdem sind die Pedale auch mit Shimano-Cleats kompatibel.
- Käfig Der Pedalkäfig fällt relativ klein aus. Dies sorgt zwar für ein geringes Gewicht, wir hätten für eine größere Aufstandsfläche jedoch gerne ein paar Gramm mehr in Kauf genommen.
Fazit – Sixpack Vertic Trail-Klickpedale
Die Sixpack Vertic Trail-Klickpedale können mit einer schicken Optik sowie einer soliden Funktion punkten. Außerdem sind die Sixpack-Pedale mit Abstand die leichtesten Klickies in unserem Testfeld. Das geringe Gewicht geht jedoch auf Kosten der Aufstandsfläche. Diese ist äußerst sparsam bemessen, was für relativ wenig Grip und einen etwas wackeligen Stand sorgt. Wer also ein leichtes Klickpedal zum fairen Preis sucht und nicht auf den allerhärtesten Trails unterwegs ist, bekommt mit den Sixpack Vertic Trail-Klickpedalen ein solides Pedal in Wunschfarbe.
- geringes Gewicht
- solide Funktion
- schickes Design
- der kleine Käfig bietet nur wenig Grip

Testablauf
Wir sind die Sixpack Vertic Trail-Klickpedale im Rahmen unseres großen Klickpedal-Vergleichstests mehrere Monate an verschiedenen Enduro- und Trailbikes gefahren. Dabei mussten sich die Pedale auf verschiedenen Untergründen und sonnigen, wie widrigen Bedingungen beweisen.
Körpergröße | 184 cm |
Schrittlänge | 87 cm |
Oberkörperlänge | 67 cm |
Armlänge | 63 cm |
Gewicht | 74 kg |
- Fahrstil
- sauber, hohes Grundtempo
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
- Vorlieben bei der Geometrie
- geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
Körpergröße | 183 cm |
Schrittlänge | 85,5 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 68 kg |
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- hinten nicht zu kurz, vorne geräumig, Lenkwinkel nicht zu flach
Preisvergleich
Alle Artikel zum Klickpedal-Vergleichstest
- Crankbrothers Mallet E LS-Pedale im Test: Der Klickpedal-Klassiker wird breiter
- Funn Ripper-Pedale im Test: Viel Plattform hilft viel?
- HT T1-Pedale im Test: Klassiker in allen Farben des Regenbogens
- Time Speciale 12-Pedale im Test: Nobel gehts den Trail hinab
- Sixpack Vertic Trail-Klickpedale im Test: Die leichtgewichtige Alternative
- Shimano XT Trail-Klickpedale im Test: Japanische Präzisionsarbeit
- Nukeproof Horizon CS Trail-Klickpedale im Test: Atombindung inklusive
- Shimano Saint-Pedale im Test: Heilige Klickfaltigkeit
- Acht Enduro-Klickpedale im Test: Mit welchem Pedal klickt es sich am besten?
Der Beitrag Sixpack Vertic Trail-Klickpedale im Test: Die leichtgewichtige Alternative erschien zuerst auf MTB-News.de.