
Ibis Ripmo im Test: Nach der Vorstellung des Ripmo konnten wir das Rad bereits exklusiv ein paar Tage auf unseren Trails bewegen und ihm viel Gutes abgewinnen. Mit seinen Eckdaten von 160 mm Federweg vorne und 145 mm am Heck, gebändigt von einem DW-Link-Hinterbau und 29″-Laufrädern, platziert es sich zwischen Ripley und Mojo HD. Extrabreite Felgen und eine lange Geometrie lassen viel Raum für Interpretationen des Einsatzbereichs. Wir haben für euch getestet, wo sich das Rad am wohlsten fühlt und ob der perfekte Spagat zwischen den Disziplinen gelingt.
Steckbrief: Ibis Ripmo
Einsatzbereich | Trail, Enduro |
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Federweg | 160 mm/145 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 13,3 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL |
Website | www.ibiscycles.com |
Ripmo nennt Ibis den jüngsten Spross in der Produktpalette. Der Name setzt sich zusammen aus dem kurzhubigeren Ripley und dem Mojo HD. Es wurde in enger Zusammenarbeit mit dem EWS-Raceteam des amerikanischen Herstellers entwickelt. Zielsetzung war es, ein breit einsetzbares Produkt im 29″-Segment anbieten zu können. Neben den großen Laufrädern verfügt das Bike über 160 mm Federweg an der Front und 145 mm am Heck sowie Boost-Ausfallenden.
Entgegen dem aktuellen Trend, einen Rahmen sowohl für 29″ als auch 27,5+” zu verwenden, ist das Ripmo einzig und allein auf 29″-Laufräder ausgelegt. Dabei bietet es aber viel Reifenfreiheit für Pneus bis 2,6″ Breite. Bei der Geometrie ist Ibis sehr viel progressiver als in den letzten Jahren und bietet das Ripmo bis zu einem Reachwert von 500 mm an. Fünf Ausstattungsvarianten sollen das Komplettpaket abrunden.
Geometrie
Ibis geht mit der Zeit – während das Ripley noch mit recht kurzen Rahmengrößen aufwartete, platzierte man sich mit der aktuellen Evolutionsstufe des Mojo HD sehr genau im aktuellen Durchschnitt. Das Ripmo geht jetzt einen Schritt weiter und bietet lange Reachwerte, viel Stack und kurze Sitzrohre an. Eine gute Kombination? Das wollen wir herausfinden. Fest steht aber: Das Sitzrohr sollte nicht zum limitierenden Faktor bei der Größenwahl werden – da dieses relativ kurz ist, können Fans von langen Hauptrahmen also mit dem Gedanken spielen, eine Nummer größer zu fahren, ohne mit dem Sattel ins Gehege zu kommen.
Große Fahrer sollen am Ripmo auch die Möglichkeit haben, Vario-Sattelstützen mit viel Hub zu verwenden. Unser Testbike in XL verfügte über angenehme 170 mm Verstellbereich. Ansonsten liegt die Geometrie gut im Schnitt, mit Tendenz zur abfahrtslastigen Seite des Spektrums: langer Radstand, ein 65.9° Lenkwinkel sowie kurzes 44 mm-Offset. Für ein gutes Kletterverhalten verfügt das Bike über einen steilen Sitzwinkel und ein nicht zu tiefes Tretlager.
Rahmengröße | S | M | L | XL |
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Sattelrohr | 368 | 368 | 418 | 470 |
Oberrohr | 573 mm | 603 mm | 632 mm | 655 mm |
Steuerrohr | 90 mm | 100 mm | 110 mm | 120 mm |
Kettenstrebenlänge | 435 mm | 435 mm | 435 mm | 435 mm |
Sitzwinkel | 77° | 76° | 76° | 76° |
Lenkwinkel | 65.9° | 65.9° | 65.9° | 65.9° |
Radstand | 1177 mm | 1197 mm | 1228 mm | 1256 mm |
Stack | 613 mm | 623 mm | 632 mm | 641 mm |
Reach | 431 mm | 447 mm | 471 mm | 495 mm |
Tretlagerhöhe | 341 mm | 341 mm | 341 mm | 341 mm |
Überstandshöhe | 705 mm | 750 mm | 750 mm | 760 mm |

Ausstattung
Fünf Ausstattungsvarianten bietet Ibis beim Ripmo an. Durch die Bank setzt man dabei auf den Carbon-Rahmen mit DW-Link-Hinterbau. Fans von Individualaufbauten können das Frameset auch einzeln erwerben.
Die 145 mm-Federweg hinten werden ab Werk wahlweise von einem DPX2 oder für abfahrtsorientierte und/oder tuningbegeisterte Fahrer mit dem Float X2 gebändigt. Hierfür ist ein Aufpreis fällig. Aber nicht nur am Heck setzt man auf Federelemente von Fox, auch vorne arbeitet ausschließlich die Fox 36 mit 160 mm Federweg. Dabei wird das XX1-Topmodell mit der neuen Factory Gabel und Grip2-Dämpfungskartusche ausgestattet, die restlichen Ausstattungsvarianten kommen mit Performance-Modellen ins Haus.
Während man beim Antrieb an vier Komplettbike-Varianten auf SRAM-Komponenten vertraut, wird nur am günstigsten Modell eine SRAM-Bremse eingesetzt. Alle weiteren Bikes verfügen über Shimano-Bremsen, das Topmodell sogar über eine Saint-Bremsanlage mit vier Kolben.
Für unseren Test stellte uns Ibis das X01-Rad mit Factory-Fahrwerk zur Verfügung, welches ab Werk eigentlich mit Alu-Laufrädern ausgeliefert wird. Unser Testbike allerdings erhielt mit dem hauseigenen Ibis-Carbon-Laufradsatz ein Upgrade. Bei 35 mm Felgeninnenweite und 29 x 2,5″ Widetrail-Reifen verspricht diese Kombination Grip. Viel Grip.
- Federgabel Fox 36 Float Factory Grip2 (160 mm)
- Dämpfer Fox Float X2(145 mm)
- Antrieb SRAM X01 Eagle
- Bremsen Shimano XT
- Laufräder Ibis 942 Carbon
- Reifen Maxxis Minion DHF/Aggressor 2,5″ WT
- Cockpit Ibis (800 mm) / Thomson Elite X4 (XX mm)
- Sattelstütze KS Integra (175 mm)
Modell | NX | GX | XT | X01 | XX1 |
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Federgabel | Fox Float 36 Performance 160mm | Fox Float 36 Performance 160mm | Fox Float 36 Factory Grip2 160mm | Fox Float 36 Grip2 160mm | Fox Float 36 Grip2 160mm |
Dämpfer | Fox Float DPX2 210 x 55 | Fox Float DPX2 210 x 55 | Fox Float DPX2 210 x 55 | Fox Float DPX2 210 x 55 | Fox Float DPX2 210 x 55 |
Felge | lbis 938 aluminum rim | lbis 938 aluminum rim | lbis 938 aluminum rim | lbis 938 aluminum rim | Ibis 942 carbon rim |
Nabe | Ibis Logo | Ibis Logo | Ibis Logo | Ibis Logo | Industry Nine |
Vorderreifen | Maxxis Minion DHF 2,5" | Maxxis Minion DHF 2,5" | Maxxis Minion DHF 2,5" | Maxxis Minion DHF 2,5" | Maxxis Minion DHF 2,5" |
Hinterreifen | Maxxis Aggressor 2,5" | Maxxis Aggressor 2,5" | Maxxis Aggressor 2,5" | Maxxis Aggressor 2,5" | Maxxis Aggressor 2,5" |
Bremse | SRAM Level | Shimano Deore | Shimano XT | Shimano XT | Shimano Saint |
Bremsscheiben | Avid Centerline 180mm | Shimano XT 180mm | Shimano XT 180mm | Shimano XT 180mm | Shimano XT 180mm |
Kurbel | SRAM NX Eagle 30T | SRAM Descendant 32T | Shimano XT 30T | SRAM X01 32T | SRAM XX1 Eagle 32T |
Schaltwerk | SRAM NX Eagle | SRAM GX Eagle | Shimano XT | SRAM X01 Eagle | SRAM XX1 Eagle |
Schalthebel | SRAM NX 12fach | SRAM GX Eagle | Shimano XT | SRAM X01 Eagle | SRAM XX1 Eagle |
Kassette | SRAM PG 1230 11-50T | SRAM XG 1275 10-50T | Shimano Deore XT 11-46T | SRAM XG 1295 10-50T | SRAM XX1 Eagle 10-50T |
Kette | SRAM NX Eagle | SRAM GX Eagle | Shimano CN HG701 | SRAM X01 Eagle | SRAM XX1 Eagle Gold |
Steuersatz | Cane Creek 40 ZS44/EC49 | Cane Creek 40 ZS44/EC49 | Cane Creek 40 ZS44IEC49 | Cane Creek 40 ZS44/EC49 | Cane Creek 40 ZS44/EC49 |
Griffe | Lizard Skins Logo | Lizard Skins Logo | Lizard Skins Logo | Lizard Skins Logo | Lizard Skins Logo |
Lenker | lbis Lo-Fi Aluminum 780mm | lbis Lo-Fi Aluminum 780mm | Ibis Hi-Fi Carbon 800mm | Ibis Hi-Fi Carbon 800mm | Enve Carbon DH 800mm |
Vorbau | lbis Stem | Ibis Stem | Thomson Elite X4 | Thomson Elite X4 | Enve Carbon Stem |
Sattelstütze | KS LEV-Si 150mm | KS LEV-Si 150mm | Fox Transfer 150mm | Fox Transfer 150mm | KS LEV-Ci 175mm |
Sattel | Ibis Saddle | Ibis Saddle | lbs Saddle | Ibis Saddle | WTB Volt Ti Rails |
Preis | 5.098 € | 5.698 € | 6.798 € | 7398 € | 9798 € |





Im Detail
Im Vergleich zu älteren Rahmen von Ibis ist die Formensprache klarer geworden. Weniger Schwung und Freiform im Rohrsatz lassen uns beim ersten Blick fast am klassischen Ibis Steuerrohr-Badge zweifeln. Dem Preis entsprechend ist das Rad sehr wertig verarbeitet und perfekt aufgebaut. Lediglich den Lenker müssen wir gerade stellen und die Laufräder montieren. Alles funktioniert perfekt.
Im Hauptrahmen hat man auch mit einem Dämpfer mit Ausgleichsbehälter noch viel Platz für eine Wasserflasche und einen Werkzeug-Strap.
Mitten im geräumigen Hauptrahmen liegt der Dämpfer waagerecht und scheint viel Platz wegzunehmen. Dieser Eindruck trügt: es bleibt mehr als genug Raum für eine große Trinkflasche. Sämtliche Züge verlaufen intern. Am Unterrohr ist ein auswechselbarer Gummischutz angebracht, welcher den Carbon-Rahmen vor Steinschlägen schützen soll.
Ibis setzt auf Kinematiken von Dave Weagle. Auch am Ripmo verwenden die Kalifornier wieder den vor allem im Highend-Bereich weit verbreiteten DW-Link. Zwei Wippen lenken dabei den einteiligen Hinterbau, eine Dämpferverlängerung verbindet das Heck mit dem Federbein. An den Kontaktstellen greift Ibis auf eine Mischung aus Modernem und Bewährtem zurück: Ein metrisches Dämpfereinbaumaß trifft auf einen Boost-148 mm-Hinterbau, Post-Mount-Bremsaufnahme, BSA-Tretlager und tapered Steuerrohr.



Technische Daten
Alle technischen Daten, Details und Standards des Ibis Ripmo findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:
Kinematik | dw-link Hinterbau | |
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Verschiedene Lager-Größen | 3 | im Hinterbau |
Gesamtzahl Lager im Hinterbau | 4 Kugellager, 6 Gleitlager | Anzahl |
Lagerbezeichungen | 4x Igus 16*18*17 4x 6800 RS 10*19*5 2x Igus 16*18 | Herstellerangabe |
Hinterbau Einbaumaß | 148 mm x 12 mm | Einbaubreite x Achsdurchmesser |
Maximale Reifenfreiheit Hinterbau | 2,6" | |
Dämpfermaß | 210 x 55 mm | Gesamtlänge x Hub |
Trunnion-Mount? | Nein | |
Dämpferhardware erstes Auge | 8 x 25 mm | Bolzendurchmesser x Einbaubreite |
Dämpferhardware zweites Auge | 8 x 15 mm | Bolzendurchmesser x Einbaubreite |
Freigabe für Stahlfederdämpfer | Je nach Dämpferhersteller, Grundsätzlich ausgelegt auf Luftdämpfer | |
Freigabe für Luftdämpfer | Ja | |
Empfohlener Dämpfer-SAG | 14 mm = 25% am Dämpferschaft, 30% am Hinterrad | In % oder mm |
Steuerrohr-Durchmesser | 44 mm, 56 mm | oberer Durchmesser, unterer Durchmesser |
Maximale Gabelfreigabe | 170 mm, Single Crown | Federweg bzw. bis zu welcher Einbauhöhe |
Tretlager | 73mm BSA | welcher Standard, Durchmesser, Breite |
Kettenführungsaufnahme | abnehmbare ISCG05 Mounts | |
Umwerferaufnahme | Nein | |
Schaltauge | ca. 20 € | Typ, Kosten in € |
Optimiert auf welches Kettenblatt | 32T | Zahnzahl |
Bremsaufnahme | PM6" – 160 mm ohne Adapter fahrbar | welcher Standard |
Maximale Bremsscheibengröße | 203 mm | |
Sattelrohrdurchmesser | 31,6 mm | |
Sattelklemmendurchmesser | 34,9 mm | |
Maximale Stützen-Einstecktiefe | < 250 mm an allen Rahmengrößen | |
Kompatibel mit Stealth-Variostützen? | Ja | |
Messung Sitzwinkel | S: 650 mm, M: 720 mm, L: 750 mm, XL: 810 mm | |
Flaschenhalteraufnahme | Ja | Eine, Oberseite des Unterrohrs |
Andere Extras, Werkzeugfächer | Lebenslanger kostenloser Austausch der Gleitlager | |
Gewicht Rahmen | 2.7 kg | Rahmengroße M, matte-clear, inklusive FOX DPX2, Schaltauge und Kettenstrebenschutz, ohne Unterrohrschutz, Sattelklemme und Achse |
Gesamtgewicht Bike | N/A | |
Garantie/Service | 7 Jahre Garantie, zusätzlich Crash Replacement. Details |
Auf dem Trail
Mit Ibis verbindet mich eine Tradition von Blindtests. Das Ripmo fuhr ich ebenfalls ohne weitere Informationen zu Geometrie und Eckdaten zuerst auf einem meiner Hometrails. Nach der dritten Kurve verschwendete ich keinerlei Gedanken mehr an eine Reduktion der Geschwindigkeit und hatte keinen Finger mehr an der Bremse. Aber bevor ich zu sehr ins Schwärmen gerate, fangen wir von vorne an …
Mit seinem niedrigen Gesamtgewicht und den Carbonlaufrädern ist es nicht weiter überraschend, dass das Ripmo am Berg eine gute Figur macht. Neben der – bedingt durch den Sitzwinkel – sehr angenehmen Sitzposition ist aber vor allem der Hinterbau für den guten Vortrieb verantwortlich. Lockout am Dämpfer? Den wird man höchstens vermissen, wenn man lange über Asphalt mit unrundem Tritt nach oben keult. Denn ansonsten herrscht Ruhe im Karton. In Kombination mit den breiten Felgen und den 2.5 Widetrail-Reifen werden auf dem Trail Unebenheiten weg geschluckt, selbst auf nassen Wurzeln ist noch massiv Traktion vorhanden.
Ein fliegender Teppich mit Lachgaseinspritzung
Führt der Trail nicht nur bergab und mäandert im ständigen Wechsel zwischen Auf und Ab durch die Landschaft, ergibt der Vortrieb in Kombination mit den Reifen eine interessante Kombination. Drückt man sich über Wurzelballen und kleine unebene Kanten in die Luft, dämpfen die Pneus die natürliche Schanze. Aber der Pop im Bike ermöglicht dennoch eine Menge an spaßiger Sprungeinlagen. Kurz gefasst: Ein fliegender Teppich mit Lachgaseinspritzung.
Zu diesem Zeitpunkt ist man versucht, dem Ripmo einen wirklich verspielten Trailbikecharakter anzuerkennen und könnte sich zufrieden geben. Doch die größte Überraschung hat das Ripmo noch nicht preisgegeben: Seine Abfahrtsqualitäten.

Hierbei habe nicht nur ich mich in die Irre führen lassen. Sämtliche Tester attestierten dem Bike nach der ersten Fahrt mehr Federweg, als es eigentlich hat. Doch damit nicht genug: Das Zusammenspiel aus moderner Geometrie, perfekt abstimmbarem Fahrwerk, den breiten Felgen und den Widetrail-Reifen kommt einem fast wie Betrug gegenüber der eigenen Fahrtechnik vor. In Kurven ist der Grip auf einem ganz neuen Level und man erhöht konstant die Dämpfung, um den höheren Lasten Rechnung zu tragen.



Die aus dem Fahrwerk resultierenden hohen Geschwindigkeiten erhöhen natürlich auch die auf das Rad einwirkenden Kräfte. Doch auch hier hat Ibis gut gearbeitet: Seitens des Rahmens kam auch gegen Ende des Testzeitraums keinerlei Murren auf. Weder Knarzen noch lockere Schrauben waren an irgendeiner Stelle zu finden. Alles bleibt auch mit viel Nachdruck beim Fahren steif genug für eine präzise Linienwahl und steckt härteste Einschläge souverän weg. Ein derart stimmiges Gesamtkonzept in einem Bike haben wir selten in der Testredaktion.
Ein Vergleich mit dem Pivot Switchblade
Jeweils ein Zentimeter mehr Federweg an Front und Heck, eine etwas längere Geometrie – das Ripmo bietet sich für einen Direktvergleich mit dem Pivot Switchblade an. Beide Bikes sind sich nicht unähnlich: 29″-Laufräder, dw-Link-Hinterbau und eine Kundschaft mit eher prall Geldbeutel. Beim Grundcharakter der beiden Räder sehen wir auch Parallelen. So können beide durch hervorragendes, kontrolliertes und einfaches Handling punkten. Talwärts kann das Ripmo in Summe durch das Plus an Federweg, die längere Geometrie und die potenteren Dämpfungselemente aber noch mehr Sicherheit bieten. Das Switchblade überzeugt durch einen lebendigeren Charakter und spielt lieber noch mehr mit dem Gelände.






Das ist uns aufgefallen
- Fahrwerksupdate: Während des Testzeitraums stellte Fox auf die Fox 36 Grip2 um, auch der Float X2 bekam ein Update. Wir konnten das Ripmo mit beiden Fahrwerken testen und können der neueren Variante einen deutlich spürbaren Performance-Gewinn bescheinigen. Die Gabel ist sensibler als die RC2-Variante und steht dabei ähnlich hoch im Federweg. Am Dämpfer ist besonders der verbesserte Durchschlagsschutz spürbar, was sich gerade bei extremen Fahrsituationen angenehm bemerkbar macht.
- Renneinsatz (vgl. hartes Hacken): Wer sich mit dem Ripmo auf die Jagd nach Bestzeiten in grobem Gelände macht, wird ab einem gewissen Punkt das Limit des Bikes finden. Allerdings kommt der Grenzbereich, gemessen am etwas geringeren Hub am Heck, sehr viel später als bei vielen Bikes mit mehr Federweg. Wir waren schwer beeindruckt, was mit 145 mm möglich ist und wie man bei passender Fahrtechnik auch auf härtesten Abschnitten attackieren kann. Das Ripmo ist stramm und dennoch agil. Lediglich bei sehr langen, ausgefahrenen Abfahrten von knapp 1000 Höhenmetern am Stück werden irgendwann die Füße etwas müde.
- Maxxis Aggressor: In den aktuell sehr rutschigen Bedingungen fällt die Bremstraktion gegenüber einem DHR II sehr viel niedriger aus.
- Verzögerung: Gemessen am Einsatzzweck und der Geschwindigkeit, die das Ripmo erlaubt, konnten schnelle und gleichzeitig schwere Fahrer von der Shimano XT Bremsanlage mit 180 mm Scheiben an Front und Heck nicht ausreichend verlangsamt werden. Hier würden wir größeren Scheiben oder die Vierkolben-Version der Bremse empfehlen.




Fazit – Ibis Ripmo
Abgesehen von der für den Einsatzbereich etwas unterdimensionierten Bremsanlage findet sich kein Kritikpunkt am Ibis Ripmo. Auch wenn es der Federweg am Heck nicht vermuten lässt, ist es mit seinem Fahrwerk ein phänomenales Abfahrtsrad für forderndes Gelände. Gewicht und Antriebsneutralität machen das Ripmo zusätzlich zu einem Spaßgarant auf einfacheren Trails. Wir können attestieren: In der Hand eines fähigen Fahrers ist das Ibis Ripmo aktuell eines der besten Bikes am Markt – für einen extrem breiten Einsatzbereich von Trail bis zu hartem Enduro.
- Agilität
- Vortrieb
- Sehr leistungsfähiges, breit abstimmbares Fahrwerk
- Fühlt sich auch bei harter Fahrweise nicht überfordert an
- Shimano XT mit 180 mm Scheiben, für den Einsatzbereich unterdimensioniert
- Preis

Testablauf
Nach dem ersten Test des Ibis Ripmo waren wir ein paar Monate mit unterschiedlichen Testern unterwegs. Nahezu alle Abfahrten wurden aus eigener Muskelkraft erarbeitet. Neben individuellen Anpassungen wie Griffen und Pedalen wurden auch Laufräder und Reifen getauscht. Nachdem unser erstes Testmuster nicht in Serien-Ausstattung verfügbar war, stellte uns Ibis im Laufe des Tests den aktualisierten Fox Float X2 MY2019 zur Verfügung und wir montierten die Serienfedergabel mit Grip2-Dämpfung. Im Fahrwerk legten wir besonderen Wert auf Abstimmung, die der Vorliebe des jeweiligen Testers entspricht. Folglich wurden neben dem Standardprozedere der Sag-Anpassung auch Anpassungen an Dämpfung und Luftkammervolumen durchgeführt.
Hier haben wir das Ibis Ripmo getestet
- Anspruchsvolle, schnelle Strecken mit ruppigen Streckenabschnitten und technischen Sektionen. Lose, offene Untergründe und harte Böden, Naturtrails und gebaute Strecken.
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 91 cm |
Oberkörperlänge | 56 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 95 kg |
- Fahrstil
- Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher
Wäre das Ibis Ripmo für euch auch ein Rad, das den Spagat zwischen Enduro und Trail schafft oder würdet ihr lieber auf mehr Federweg setzen?
Der Beitrag Trailzerlegende Wollmilchsau erschien zuerst auf MTB-News.de.