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SunRingle Charger Expert AL Laufradsatz im Test: Alu-Alternative für’s Trailbike?

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Foto_Chris_ChargerAL-6605

SunRingle Charger Expert AL im Test: Sun Ringle gehört schon zu einer der älteren Marken in der Bikebranche und ist seit 2005 Teil der Hayes Brake Performance Gruppe. Der Charger Expert ist das leichtere Pendant zum im ersten ICB verbauten Charger Pro, richtet sich an Trail- und Allmountain-Piloten und kommt mit einer relativ moderaten Innenweite ins Haus.

SunRingle Charger Expert AL – kurz & knapp

Der Charger Expert AL soll laut SunRingle die richtige Wahl für alle sein, die im Trail/XC bzw. All Mountain-Bereich unterwegs sind. Der Laufradsatz richtet sich nicht an Rennfahrer, sondern an Fahrer, die saubere und sichere Linien fahren.

  • Allmountain/ Trail Laufradsatz
  • Material: Aluminium
  • Laufradgrößen: 27,5″ und 29″
  • Speichenzahl: 28
  • Verfügbar als klassische 100/142 oder Boost Variante
  • Freilaufkörper: Shimano oder SRAM XD
  • Lieferumfang: XD Driver, Tubelessmilch, 2x Tubelessventile
  • Gewicht: 1775 g bzw. 1875 g (Herstellerangabe)

UVP: 559,00 € | Bikemarkt: SunRingle Charger Expert AL kaufen

Technische Daten

  • Außenweite: 28 mm
  • Innenweite: 22,8 mm
  • Felgenhöhe: 22 mm
  • Bremsaufnahme: 6 Loch
  • Achsstandards: Boost 110 und 148; QR 135, 12 x 142 mm, 20 x 110 mm, 15 x 100 mm
  • Speichen: Straightpull, 2fach konifiziert
  • Nippel: Alu

SunRingle Charger Expert AL – in der Hand

Hat man viel mit neuen Bikes und Trends zu tun, wird man zwangsläufig mit der Welle von neuen Breitspurfelgen konfrontiert werden. Mit diesem neuen Maßstab wirken die Charger Expert mit knapp 23 mm fast schon etwas oldschool. Diese Dimensionen ermöglichen es der auf Gewicht optimierten Felge mit der dünnen Flanke ein Gewicht von etwa 2 Kilogramm zu erreichen. Der Preis mit XD-Driver und Tubelessmontage-Kit schlägt mit 559 € zu Buche.

Die Laufräder sind mit Straightpull-Speichen aufgebaut
# Die Laufräder sind mit Straightpull-Speichen aufgebaut
Die Felge ist gesteckt...
# Die Felge ist gesteckt...
...und die Decals aufgeklebt.
# ...und die Decals aufgeklebt.

Aufbau SunRingle Charger Expert AL

Der Aufbau der Charger Expert AL ist ein herkömmlicher Straightpull-Aufbau. Die 28 doppelt konifizierten Speichen sind dreifach überkreuzt und mit klassischen Alu-Nippeln mit der Felge verbunden. Hier kommen keine Sonderkonstruktionen oder spezielle Bauteile zum Einsatz. Die Felge ist gesteckt, in der Nabe finden sich gedichtete SRX Kugellager.

Gemessen:
1.895,50 g ?
Abweichung:
+20,5 g (+1,09 %) ?
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Maximaler Reifendruck liegt bei 40psi
# Maximaler Reifendruck liegt bei 40psi - dies gilt es vor allem bei der tubeless Montage zu beachten
Shimano oder SRAM Freilauf...
# Shimano oder SRAM Freilauf...
...und 6-Loch-Bremsaufnahme. Kompatibel mit den aktuellen Einbaustandards
# ...und 6-Loch-Bremsaufnahme. Kompatibel mit den aktuellen Einbaustandards

Montage

Bei der Montage der Reifen stellten sich uns keine Hindernisse in den Weg. Verschiedene Reifen diverser Hersteller waren im Testzeitraum im Einsatz und waren allesamt leicht zu montieren und demontieren. Insbesondere die Tubelessmontage gelingt sehr einfach. Erfreulich ist hier, dass das Felgenband schon ab Werk eingeklebt ist und ab der ersten Montage dicht hält. Der Reifen selbst rutscht dann relativ leicht in Richtung Felgenhorn und sitzt doch stramm auf der Felge. Praktisch: Zwei Tubelessventile und Dichtmilch sind im Lieferumfang enthalten.

Praktisch: Das Felgenband ist schon ab Werk in der Felge verklebt
# Praktisch: Das Felgenband ist schon ab Werk in der Felge verklebt - es hielt die Luft sicher ab der ersten Montage, ohne Nacharbeiten
Für die Tubelessmontage ist alles im Lieferumfang enthalten
# Für die Tubelessmontage ist alles im Lieferumfang enthalten - auch der XD-Driver ist im Preis mit dabei

SunRingle Charger Expert AL – auf dem Trail

Um dem moderateren Einsatz sowie der Felgenbreite Rechnung zu tragen, montieren wir einen 635 g leichten WTB Nineline. Der Unterschied zum vorher im Rad montierten Laufradsatz, der in Summe mit dickeren Pneus ein gutes Kilo schwerer war, machte sich bereits auf den ersten Metern positiv bemerkbar. So gerüstet fallen die Anstiege auf jeden Fall leichter. In Situationen, in denen schlagartig beschleunigt wird, glänzt der Charger-Laufradsatz im direkten Vergleich.

Um dem Einsatzbereich gerecht zu werden, wurde der Laufradsatz auf einem Trailbike montiert
# Um dem Einsatzbereich gerecht zu werden, wurde der Laufradsatz auf einem Trailbike montiert
Bergauf macht der Charger eine gute Figur...
# Bergauf macht der Charger eine gute Figur...
...mit leichten Reifen braucht es vergleichsweise wenig Kraft, das Laufrad zu beschleunigen
# ...mit leichten Reifen braucht es vergleichsweise wenig Kraft, das Laufrad zu beschleunigen

29 Zoll stellt nach wie vor hohe Ansprüche an die einzelnen Bauteile eines Laufrades und deren Kombination. Mit nur 28 Speichen und Alu-Felge ist der Charger Expert nicht so steif wie ein Carbon-Laufradsatz mit gleichem Gewicht, aber auch mit der vorhandenen Nachgiebigkeit fühlt er sich nicht zu weich an. Speichenspannung und Felgensteifigkeit spielen homogen zusammen und erzeugen ein angenehmes Fahrverhalten.

Der Laufradsatz ist angenehm zu fahren. Nicht zu weich, nicht zu steif.
# Der Laufradsatz ist angenehm zu fahren. Nicht zu weich, nicht zu steif.
Auch beim Landen von Sprüngen  war uns der Laufradsatz nicht zu weich.
# Auch beim Landen von Sprüngen war uns der Laufradsatz nicht zu weich.

Im Testverlauf montierten wir nach den WTB Nineline auch breitere Maxxis Minion SemiSlick in EXO Ausführung in 2,35″. Abhängig nach Fahrweise und Körpergewicht mussten wir hier den Luftdruck nach oben korrigieren, um den längeren Hebeln, die beim Kurvenfahrten am Sitz des Reifen zerren, entsprechende Gegegenkräfte entgegenzusetzen und Burping zu vermeiden. Wer auf Reifen ab einer Breite von 2.3 oder darüber unterwegs ist, sollte dies beim Charger Expert berücksichtigen.

Das geringe Gewicht lädt zum Spielen ein und ist bei vielen Gegenanstiegen eine Offenbarung
# Das geringe Gewicht lädt zum Spielen ein und ist bei vielen Gegenanstiegen eine Offenbarung

Haltbarkeit

Die ersten Testkilometer spulten wir, wie eingangs erwähnt, auf dem sehr leichten WTB Nineline in 2,25″ ab. Mit nur 635 g Gramm macht man hierbei natürlich Abstriche bei der Stabilität der Karkasse. Wir fuhren darum einen Luftdruck von 2,2 Bar, um der Felge mehr Schutz vor Beschädigungen bei Durchschlägen entgegenzusetzen. Auf einer unserer Routine-Teststrecken befindet sich eine Senke, die mit einer anständigen Kompression aufwartet. Dieser konnte der WTB mit seiner niedrigen Bauhöhe und leichten Karkasse nicht viel entgegensetzen. Ein zusätzlicher Stein brachte die Karkasse zum Bersten und der Reifen war schlagartig leer. Bei den nachfolgenden Metern bis zum Stillstand nahm die Felge harte Hiebe mit und musste ersetzt werden.

SunRingle stellte uns ein Austausch-Laufrad zur Verfügung, welches wir dann nur noch mit den Maxxis Minion Reifen mit EXO Karkasse fuhren. Hier hatten wir im restlichen Testzeitraum lediglich zwei Durchschläge, wovon einen der hart genug war, um über eine kleine Kerbe die tubeless-Fähigkeit temporär einzuschränken. Nach einer erneuten Montage des Reifens mit frischer Dichtmilch hielt die Felge wieder dicht.

Eine leichte Alufelge ist zumeist auch anfälliger für Dellen. Die Charger Expert bilden hier keine Ausnahme
# Eine leichte Alufelge ist zumeist auch anfälliger für Dellen. Die Charger Expert bilden hier keine Ausnahme - Man sollte besonders bei leichten Reifen den Luftdruck etwas höher wählen, um das Felgenhorn bei Durchschlägen nicht zu schnell zu verformen
An dieser Delle am Vorderrad ist etwas Luft ausgetreten...
# An dieser Delle am Vorderrad ist etwas Luft ausgetreten...
...frische Dichtmilch konnte das Problem aber beheben.
# ...frische Dichtmilch konnte das Problem aber beheben.
Die Lager der Hinterradnabe laufen nach ca. 500 km nicht mehr ganz so frisch
# Die Lager der Hinterradnabe laufen nach ca. 500 km nicht mehr ganz so frisch

Fazit zu den SunRingle Charger Expert AL

SunRingle beschreibt mit Trail/XC/AM den Einsatzbereich, in dem sich der Charger Expert wohl fühlt und einen guten Job macht, sehr treffend. Gewisse Abzüge müssen wir bei der Lagerhaltbarkeit machen. Die moderate Felgenbreite des Charger Expert in Verbindung mit einem passenden Reifen funktioniert zuverlässig, der Laufradsatz punktet mit einer guten Gesamtbalance und einem für einen Systemlaufradsatz akzeptablen Preis.

Mit richtig abgestimmtem Luftdruck und entsprechender Reifenwahl überzeugt der Charger Expert AL mit guter Balance
# Mit richtig abgestimmtem Luftdruck und entsprechender Reifenwahl überzeugt der Charger Expert AL mit guter Balance

Stärken

  • Gute Gesamtbalance
  • Gleichbleibende Speichenspannung über den kompletten Testzeitraum

Schwächen

  • Niedrige Innenweite schränkt die Reifenwahl ein
  • Felgenhorn setzt Durchschlägen etwas wenig entgegen
  • Lagerung lief nach ca. 500 km etwas rau

Hier haben wir die SunRingle Charger Expert AL getestet

  • Albkante: Sehr schnelle Trails mit hartem Untergrund. Teilweise steinig und mit Wurzeln durchsetzt.
  • Singletrek Pod Smrkem: schnell, sandig, knackige Gegenanstiege
Testerprofil ausklappen
  • Testername: Jens Staudt
  • Körpergröße: 190 cm
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 92 kg
  • Schrittlänge: 91 cm
  • Armlänge: 58 cm
  • Oberkörperlänge: 56 cm
  • Fahrstil: Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
  • Was fahre ich hauptsächlich: Singletrails, sprunglastiger Localspot, Freeride, DH
  • Vorlieben beim Fahrwerk: Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, progressive Kennlinie
  • Vorlieben bei der Geometrie: Kettenstreben nicht zu kurz ( ca. 430 mm), Lenkwinkel tendenziell eher flacher


SunRingle Charger Expert AL – weitere Informationen

Webseite: www.sun-ringle.com
Text & Redaktion: Jens Staudt, Christoph Spath | MTB-News.de 2016
Bilder: Jens Staudt


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