
Adidas gibt weiter Gas im Mountainbike-Bereich: Nach den vor einigen Wochen getesteten Adidas Terrex Trail Cross Schuhen haben wir nun mit dem Adidas Terrex Trail Cross einen speziellen Mountainbike-Rucksack von Adidas im Test gehabt. Mit einem Volumen von 15 Litern und niedrigem Gewicht soll er ein passender Begleiter für kurze und lange Touren sein. Wie er sich in der Praxis erfahren hat, erfahrt ihr in diesem Test.

Test Adidas Terrex Trail Cross Rucksack
Kurz & Knapp
Der Adidas Terrex Trail Cross Rucksack verfügt über ein Volumen von 15 Litern und eine relativ komplette Ausstattung. So ist zum Preis von 129 € bis auf eine Trinkblase alles dabei, was der Mountainbiker auf dem Trail benötigt. Der Rucksack wird in einer Größe angeboten und ist in der Farbe schwarz / weiß verfügbar.

Vom Hersteller wird der Terrex Trail Cross Rucksack wie folgt beschrieben:
“Der Terrex Trail Rucksack wurde für schnelle Mountainbiker gemacht, die den Adrenalin-Kick lieben und einen leistungsstarken Rucksack für technisch anspruchsvolle Fahrten brauchen. Er präsentiert sich mit einer frischen Grafik in trendigem Design und hat ein Tragesystem, mit dem du dein Bike in schwer zugängliche Gebiete transportieren kannst. Weitere Features sind ein Multifunktionswerkzeug, eine Minipumpe und Taschen für Helm, Trinkblase und Sonnenbrille. Verstellbare Schulter- und Brustgurte sorgen dafür, dass er bei schwierigen Steigungen und engen Kehren nicht verrutscht. Die anatomisch geformten Hüftflossen sitzen bequem, sodass du länger Spaß beim Fahren hast.”
Technische Daten
Adidas Terrex Trail Cross | |
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Volumen | 15l |
Gewicht | 725 g |
Abmessungen (LxBxH) | 11,5 x 21 x 47 cm |
Größen | Einheitsgröße |
Preis (UVP) | 129 € |
Farben | black / white |
Material | Polyester |
Ausstattung
Ausstattungsmerkmal | |
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Hüftgurt | ja |
Brustgurt | ja, elastisch |
Verstellung Rückenlänge | nein |
Kompressionsriemen | nein |
Helmhalterung | ja, integriert |
Rückenprotektor | nein |
Trinkblase | kompatibel bis 3l (nicht im Lieferumfang enthalten) |
Brillenfach | ja |
Werkzeugfach | ja |
Kartenfach | nein |
Regenhülle | ja, integriert |
Rücklichtbefestigung | ja |
Reflektoren | nein |


Praxisnutzen
Der Adidas Terrex Trail Cross ist der erste echte, Mountainbike-spezifische Rucksack des Sportbekleidungsherstellers mit den charakteristischen drei Streifen. Bereits beim Auspacken wirkt der Terrex Trail nicht wie ein “me too”-Produkt, sondern sticht ins Auge. So ist zwar die Farbe unseres Testmusters nicht käuflich zu erwerben, doch die Detaillösungen und insbesondere die hochwertige Verarbeitungsqualität und die gut zu greifenden Stoffe machen schon beim Auspacken klar: Adidas meint es ernst.
Beladung & Sortierung
Der Terrex Trail Rucksack ist relativ schlank geschnitten und baut gleichzeitig recht hoch, so dass die 15l Volumen, die Adidas angibt, direkt glaubhaft erscheinen. Das Hauptfach reicht über die gesamte Höhe des Rucksacks und ist nicht weiter unterteilt. Auf seiner Rückseite befindet sich jedoch eine Tasche mit Gummizug und leichter Raffung, welche die Trinkblase aufnimmt. Am oberen Ende findet sich ein Haken, an dem die Blase eingehängt werden kann – alles Standard und wie zu erwarten sauber ausgeführt. Der Ausgang für den Trinkschlauch aus dem Hauptfach hinaus ist relativ eng gestaltet und mit Neopren ausgekleidet, so dass die Öffnung nicht zum Einfallstor für Dreck oder Regen wird.

Die Führung für den Trinkschlauch ist gut gelöst. Wir würden uns jedoch noch eine zusätzliche Lasche oben auf dem Schultergurt wünschen, um den Schlauch noch sicherer am Rucksack zu befestigen und sicherzustellen, dass nichts hin und her schlackert und an den Hals oder Nacken schlägt.
Die Helmhalterung findet sich wie gewohnt vorne auf dem Rucksack, fest integriert und mit zwei Schnappverschlüssen seitlich fixiert, die auch als Kompressionsriemen dienen können. Diese Konstruktion eignet sich sowohl für Fullface-Helme als auch für Halbschalen, wobei beim Fullface das Durchfädeln durch den Kinnbügel etwas sperrig ist und darauf hindeutet, dass dieser Rucksack ein Tourenrucksack ist.
Zusätzlich übernimmt die Helmhalterung das Werkzeugfach. Mit zwei Reißverschlüssen und einer Klett-Lasche oben gesichert liegt es so zu oberst auf dem Rucksack und ist auch dann noch zugänglich, wenn ein Helm auf dem Rucksack getragen wird. Im Inneren des Fachs finden sich ein langer Schlauch für zum Beispiel eine Pumpe, zwei Netztaschen und zwei Einschubtaschen für Tools wie Reifenheber und andere Werkzeuge. Das Fach kann voll aufgeklappt werden und ist weich gepolstert, so dass keine Kratzer verursacht werden.


Diese Lösung wirkt auf den ersten Blick sehr gut, hat aber den Nachteil, dass bei voller Füllung des Werkzeugfachs der Platz für den von oben eingeschobenen Halbschalenhelm knapp wird. So sitzt dieser relativ hoch im Rucksack und damit weniger sicher. Eine Gummierung auf der Innenseite der Helmhalterung könnte hier Abhilfe und zusätzliche Sicherheit schaffen.
Der weitere Raum am Adidas Terrex Trail Cross ist gut genutzt. Von oben zugänglich ist ein sehr großes und weich ausgepolstertes Brillenfach, in dem auch Smartphone und Geldbeutel Platz finden. Hierfür würden wir uns in Anbetracht der großzügigen Dimensionierung jedoch noch eine kleine Unterteilung mit Netztaschen wünschen, die nicht vorhanden ist. Das ist jedoch Jammern auf hohem Niveau – das große Fach ist an sich vorbildlich und sollte auch Besitzer von neumodischen Phablets zufrieden stellen.
Seitlich am Rucksack finden sich zwei Seitentaschen aus weicher Mircofaser, die elastisch sind und eine kleine Trinkflasche, Handschuhe oder Energieriegel aufnehmen. Auf dem Hüftgurt gibt es zwei weitere Taschen, die ausreichend groß geschnitten sind. In der Summe bietet der Terrex Trail so genügend Verstau- und Fixiermöglichkeiten außen am Rucksack, um unterwegs alles sortieren und wiederfinden zu können.

In unserem Packtest schluckt der Terrex Trail alle vorgesehenen Ausrüstungsgegenstände problemlos und würde auch noch einer entsprechenden Menge an Energieriegeln genügend Luft bieten. Knapper wird es, wenn auch noch Protektoren oder Wechselklamotten mitgenommen werden sollen. Hier würde sich eine etwas großvolumigere Ausführung anbieten, doch die Kompaktheit ist gut genutzt.


Für schlechtes Wetter verfügt der Rucksack über eine Regenhülle, die sich unten in einem Bodenfach integriert befindet und die den gesamten Rucksack auch bei voller Beladung umschließen kann. So wird bei Regen und Matsch der Rucksack sauber und trocken gehalten; gleichzeitig wird die Reinigung nach einer Schlammtour erheblich erleichtert.

Um auch mit Handschuhen gut bedienbar zu sein, sind die Enden der Reißverschlüsse mit großen, gummierten Aufsätzen versehen. Außerdem sind alle Schnappverschlüsse groß dimensioniert. Trotz des niedrigen Gewichts hinterlässt der Rucksack so in der Hand einen hochwertigen und gut verarbeiteten Eindruck. Das Nahtbild ist stimmig und auch kleine Details sind sauber gearbeitet.
Rücken, Gurte und Einstellungen
Neben der Fächereinteilung des Rucksacks hat das Tragesystem bestehend aus dem Rückenteil und den diversen Gurten sowie die Einstellbarkeit des Systems maßgeblichen Einfluss darauf, wie sich der Rucksack auf dem Rücken trägt und beim Biken schlägt. Die Schultergurte sind beim Adidas Terrex Trail Cross aus perforiertem Schaumstoff hergestellt, der in offenporiges 3D-Mesh eingeschlagen ist. Die Träger sind breit genug ausgelegt, um eine gleichmäßige Lastaufnahme an der Schulter zu ermöglichen und sollen dennoch gut belüftet sein. Klammern an den Enden der einstellbaren Gurte sorgen dafür, dass die überstehenden Bänder nicht herumflattern können, sondern sauber aufgeräumt sind – vorbildlich.

Aus dem selben Material wie die Schultergurte ist auch das Rückenteil gefertigt. Große Öffnungen im Bereich der Wirbelsäule inklusive Kanälen nach oben sollen hier dafür sorgen, dass die entstehende Wärme gut abtransportiert werden kann. Die Polsterung ist relativ flach, so dass der Rucksack trotz der Strukturierung zugunsten der Belüftung relativ eng am Rücken getragen wird. Dieser Kompromiss ist bei jedem Rucksack zu treffen und je nach Gewichtung der beiden Faktoren ergibt sich entweder ein besser belüfteter oder ein besser sitzender Rucksack. Die Konstruktion von Adidas sollte dafür sorgen können, dass trotz durchschnittlichem Luftdurchsatz viel Wärme abtransportiert wird – eine Eigenschaft, die wir im Praxistest auf dem Trail überprüft haben.
Dem Hüftgurt des Rucksacks kommt die zentrale Rolle der Lastenaufnahme zu. Hier punktet der Terrex Trail mit einem breit angeschnittenen, unten flexibel aufgenommenen und in einem großen Bereich einstellbaren Hüftgurt. Der Gurt kann durch diese Konstruktion einerseits Bewegungen mitgehen, garantiert jedoch einen festen Halt des Rucksacks am Rücken und eine gute Krafteinleitung auf die Hüfte des Fahrers. Der breite Gurt mit großem Schnapper als Verschluss sollte gleichzeitig bequemer zu tragen sein als ein schmaleres Band. Seitlich ist der Gurt ähnlich dem Rücken mit einer perforierten und gewellten Polsterung versehen, die wenig Auflagefläche bieten und sicherstellen soll, dass die entstehende Wärme wirksam abgeführt werden kann.
Der Brustgurt ist elastisch ausgeführt und aufgrund des Verschlussdesigns mit zwei Händen zu bedienen. Während es keine integrierte Pfeife gibt, kann man hier in einer speziellen Clip-Halterung auch den Trinkschlauch befestigen. Um den Rucksack an die persönlichen Bedingungen anzupassen, führt Adidas wie gewohnt alle Gurte und Träger flexibel aus – die Rückenlänge ist hingegen fix vorgegeben. Der Brustgurt ist zusätzlich zur Einstellung in Längsrichtung auch in der Höhe verschiebbar und elastisch ausgelegt, was dem Komfort zuträglich sein soll. Der Hüftgurt ist nicht elastisch und soll so für einen sicheren Sitz des Rucksacks sorgen.
Sicherheitsausstattung
Bei der Sicherheitsausstattung gibt es einige Punkte, die dem Adidas Terrex Trail Cross Rucksack fehlen. So bietet er zwar eine Lasche, um ein Rücklicht direkt am Rucksack zu befestigen, doch abgesehen davon sucht man vergebens nach Reflektoren für den Straßenverkehr. An einem reinen Mountainbike-Rucksack ist das zu verschmerzen, bei Benutzung im Straßenverkehr können die Reflektoren jedoch einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass man gesehen wird.
Ebenfalls nicht vorhanden ist eine Pfeife, wie sie häufig am Brustgurt platziert wird. Sie kann im Falle eines Falles dabei helfen, auch sich aufmerksam zu machen und hat sich unserer Erfahrung nach bereits so manches Mal bewährt. Dem Einsatzbereich entsprechend wird der Terrex Trail Cross ohne Rückenprotektor geliefert – eine Nachrüstung ist nicht möglich.
Auf der Tour
Tragekomfort & Belüftung
Wie schlägt sich der Adidas Terrex Trail Cross Rucksack, wenn es mit dem Mountainbike auf Touren geht? Wie erwartet liegt das flach gepolsterte Rückenteil eng an und bietet in Kombination mit dem breiten Hüftgurt eine sehr gute Gewichtsverteilung. So kann der Hüftgurt einen Großteil der Last aufnehmen und entlastet so die Schultern. Alle Riemen zur Anpassung sind relativ lang gewählt, doch dank der Führungen an den Enden kann trotzdem Ordnung geschaffen werden.
Einmal angepasst sitzt der Rucksack auch auf ruppigen Downhills sehr gut am Rücken und wandert in steilen Passagen nicht in den Nacken, sondern bleibt dort, wo er hingehört. Das gilt sowohl für den unbeladenen als auch den beladenen Zustand. Bei letzterem ist jedoch anzumerken, dass im Rücken keine durchgehende feste Platte montiert ist und so der Grad der Beladung am Rücken leicht gespürt werden kann.

Dennoch ist der Komfort des Rucksacks insgesamt als sehr gut zu bezeichnen – auch, da die Polsterung des Hüftgurtes ganze Arbeit leistet und dazu beiträgt, dass selbst bei voller Beladung der Rucksack nicht negativ zu spüren ist.

Und die Belüftung? Die flache Polsterung am Rücken hatte in der Hand angedeutet, dass eventuell die Belüftung eingeschränkt sein könnte. Dank der schlanken Bauweise und der offenporigen Konstruktionen von Rückenteil und Gurten ist die Belüftung jedoch insgesamt sehr gut. Der Rucksack wird stets von ausreichend viel kalter Luft erreicht und kommt nur dann an seine Grenzen, wenn er prall gefüllt ist oder sehr warme Bedingungen vorliegen.
Fazit
Der Adidas Terrex Trail Cross ist ein sehr gut nutzbarer Rucksack für Mountainbiker, die ein leichtes und hochwertiges Produkt suchen und keinen Rückenprotektor brauchen. Was wir uns wünschen würden, wären eine verbesserte Helmhalterung und ein paar Reflektoren für die Sicherheit im Straßenverkehr.
Preisvergleich Adidas Terrex Trail Cross

Weitere Informationen
Adidas Homepage
Bilder: Jens Staudt, Stefanus Stahl, Tobias Stahl
Text & Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de
Der Beitrag Gestreifter Quereinsteiger: Adidas Terrex Trail Cross Rucksack im Test ist auf MTB-News.de erschienen.